Langzeitstillen-Abstillen-totale Erschöpfung

Hallo zusammen,

oft besprochenes Thema. Vielleicht habt ihr trotzdem einen alltagstauglichen tipp.
Meine kleine Tochter ist jetzt 2 Jahre und 7 monate alt. Ich habe gerne gestillt, sie liebt die Brust. Jetzt ist allerdings der Zeitpunkt gekommen an dem ich nicht mehr möchte, bereit bin auch davon loszulassen und das abstillen mit vollen "konsequenzen" durch zu ziehen. (der tag an dem sie von alleine aufhören wollen, kam nie, und wird nie kommen).

stichtag, war ich eigenes Kinderbett. sie wusste lange davon bescheid, es war unsere Vereinbarung. sie schläft schon seit nem Jahr bei ihrem Vater alleine ohne Brust ein.

mittlerweile schreit sie nicht mehr so bitterlich, sondern hat die Fähigkeit entwickelt zu trauern, es mir auch zu sagen, dass sie traurig ist, dass sie die Brust abends nicht mehr bekommt. ich habe sie in den Arm genommen und gesagt, dass ich das verstehe und ich es auch traurig finde, aber das wir auch so kuscheln können, und dass sie morgens nach wie vor zu mir kommen kann zum kuscheln und kurz trinken kann.
ganz so hart möchte ich das nämlich nicht, ganz abrupt!
---mir hat eine Kinderpsychologin gesagt, ich muss mir einfach sehr sicher sein und dann radikal von einem auf den anderen Tag aufhören?!! in der theorie ist das vielleicht klar, so wie mit allen anderen dingen die kinder in dem alter lernen müssen, aber in der praxis, abgesehen von dem starken starken intimitätsverlust, ist es nicht möglich, weil ich keine Kraft habe dafür, morgens um 5 dann aufzustehen, nach dem sie erst um 12 uhr einschläft, weil sie die brust vermisst. es ist auch nicht möglich, weil die nachbarn sich schon beschwert haben, wegen dem ständigen schreien, das jetzt besser geworden ist...
jetzt bin ich gerade 2 1/2 stunden durch die kälte mit ihr gelaufen, damit sie endlich schläft. sie war schon um 8uhr müde, und ich weiß mit der brust... 5 minuten und sie schläft.

aber ich will nicht mehr einknicken. ich will auch keinen machtkampf mehr. alle meinen, wenn man es sicher durchzieht, dann wird sich ein weg finden...nur wie lange?

wir haben mittlerweile ein so schönes ersatzritual, wir machen tee stunde mit dem kindergeschirr, auf ihrem neuen bett und jeder liest dem anderen ein buch seiner wahl vor, während wir tee trinken.danach gehts monster jagen (zähne putzen) und schlafanzug anziehen...und dann wird es immer arg.

meine lebensituation ist so, dass in einem monat meine abschlussprüfungszeit für mein studium beginnt. ich kann es mir nicht leisten so viele nächte zu durchwachen, noch und noch, wie bei einem baby. mir wurde gesagt, dass es totaler blödsinn sei und ich sado-masochistisch bin, wenn ich das kind nur dann an die brust lasse, wenn ich es möchte, und gleichzeitig wurde mir angeraten, es komplett zu lassen. von meiner umgebung, weiß bis auf der vater niemand dass ich noch stille. niemand. weil es einfach total verpönt ist. keiner versteht es, keiner sieht die zweiseitigkeit, jeder sagt nur ich hätte ein ablöseproblem, was bis vor kurzem bestimmt auch teil dieser ganzen sache war, aber eben nicht nur, und ich bin jetzt bereit, weil sie und ich mehr teilen, als diese verdammte brust. es nervt mich total mittlweile, dass nur meine brust das allheilmittel sein soll.

kann mir irgendjemand irgend nen coolen typ geben, der es meiner kleinen/großen die trauer erleichtert? eben hatten wird in lustiges wortspiel: ok, anstatt brust,dann eben bus zum einschlafen usw. ich probier alles, alles aus. aber ich brauche kreative einfälle, irgendwas worauf "fast drei jährige anspringen" könnten?

und weiter noch, wann schlafen kinder in ihrem bett durch? egal ob stillend oder nicht stillend? wann hört das "kreativ-sein-müssen" beim Einschalfen auf? wann gehen sie gerne in ihr bett? und warum schläft sie bei ihrem vater in 3 minuten im arm ein? und bei mir weigert sie sich einfach...ist das trotz? ist das die Rebellion, das was ich am wenigsten ertragen kann, das "nicht schlafen", ist ihr weg mir zu zeigen, dass sie ihren eigen Kopf hat? schwarzer humor: sie sagte zu mir eben: mama, ich bin einfach kein schlaf-mensch. gegsätzlicher könnten wir nicht sein in diesem punkt ;)

helft mir!

ich kann nicht mehr.

durchziehen, ja/nein? wie sanft? erfahrungsberichte?

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Hallo,

ich muss leider gestehen, dass ich keinen durchschlagenden Tipp habe.

Allerdings wollte ich Dir doch meine Gedanken dazu schreiben.

Ich muss gestehen, dass ich früher auch komisch geschaut hätte, wenn mir jemand gesagt hätte, dass er "so lange" stillt. Da war ich aber kinderlos. Inzwischen stille ich selbst fast ein Jahr und ein Ende ist nicht in Sicht. Inzwischen musste ich mich auch schon kinderlosen gegenüber etwas zur Wehr setzen.

Man bekommt sehr schnell das Gefühl eingeredet, dass man sein Kind nur festhalten möchte und es nicht gehen lässt.

Allerdings kann man ein Kind nicht zum Stillen zwingen, wenn es nicht möchte, geht auch nichts.
Lass Dir bitte deshalb Deine Stillzeit und die Stilldauer nicht schlecht reden!

Ok., jetzt ist für Dich aber der Zeitpunkt zum Abstillen gekommen. Das ist vollkommen in Ordnung.
Im Moment habe ich das Gefühl, dass Du Dir selbst (und damit auch ihr) sehr viel Druck machst. Ich weiss, dass das unglaublich schwer ist, aber versuche, bildlich gesprochen, einen Schritt zurück zu machen, tief durchzuatmen und dann noch einmal locker, ohne grosse Erwartungen an die Sache ranzugehen.

Es ist doch ganz verständlich, dass Deine Tochter traurig ist, dass nicht mehr gestillt wird. Sie "verliert" etwas, das ihr vertraut war, das Trost gespendet hat, das ihr sehr viel Nähe zu Dir gebracht hat. Zu Trauer gehört aber auch Zorn. Lass ihr diese Gefühle. Das ist Trauer und auch diese gehört zum Leben dazu. Die grösste Hilfe bekommt sie dadurch, dass ihr trotz der Wut und der Traurigkeit für sie da seid (mein KiA umschrieb das so nett: es ist absolut ok. und verständlich, wenn das Kind traurig und auch zornig wird. Er kann gerne auf die Palme dabei gehen. Wichtig ist, wir sind erwachsen. Wir klettern nicht mit auf die Palme. Wir stehen unten und fangen auf, wenn das Kind fällt.).

Ich glaube auch nicht, dass sie trotz, wenn sie bei Dir im Moment nicht so gut einschläft. Wenn ich mich in ihre Lage versetze, würde es mir wahrscheinlich ähnlich gehen. Es zeigt, dass sie ein eigener Mensch, mit eigenem Willen ist, aber ich würde eben nicht so weit gehen und sagen, dass sie hier bewusst gegen Dich rebelliert. Sie möchte weiter stillen, Du möchtest es nicht... Das ist ein Konflikt und sie zieht den Kürzeren.

Bezüglich des Schlafens... Irgendwie glaube ich, dass Du gerade sehr an Dir zweifelst. Stimmt das?

Dazu möchte ich sagen, dass ich glaube, dass Du sehr viel richtig gemacht hast. In den Schlaf stillen und mit der Brust beruhigen, ist von der Natur so vorgesehen. Ansonsten wäre die Brust nicht die absolute Nähe für ein Kind, die Muttermilch hätte sonst keine Stoffe, die Baby und Mutter müde machen, sie würde keine Schmerzen lindern...

Es ist der einfachste Weg und diesen zu nutzen, ist absolut in Ordnung. Man muss es sich nicht immer schwer machen.
Genauso würde ich es wieder machen. Du schreibst, beim Papa schläft sie innerhalb kürzester Zeit ein. Ich würde das nutzen. Dann bringt (wenn möglich) der Papa die Kleine jetzt ins Bett.

Wenn ich mich an meine Kindheit erinnere, war Schlafen für mich auch immer schwer. Zum Einen lag es für mich daran, dass ich in meinem eigenen Bett, im eigenen Zimmer schlafen sollte. Für mich war nicht verständlich, warum Mama und Papa in einem Bett schlafen und ich soll da allein sein.

Ich denke, Schlafen ist für Kinder ein sehr grosser Schritt zum Loslassen. Deshalb fällt es sehr vielen Kindern so schwer. Für mich sieht, in unserem Fall, die Lösung so aus, dass mein Sohn solange bei mir schlafen darf, wie er das möchte.

Ich denke aber, dass es vollkommen normal ist, wenn ein Kind, im Alter Deiner Tochter, noch Schwierigkeiten damit hat. Ich denke, da müsst ihr noch eine Weile durch. Auch hier würde ich es mir aber wieder so einfach wie nur irgendwie möglich machen. (Gerade wegen den Prüfungen würde ich da jetzt einfach viel Verantwortung auf den Papa übertragen.)

Ansonsten kann Dir wohl wirklich niemand sagen, wie lange was genau dauert. Dein Kind ist glücklicherweise einzigartig. Sie ist etwas ganz Besonderes.

Liebe Grüße
Urzeitkrebs

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Vielen vielen lieben dank für die wunderbaren Worte.
Ja,dass sie traurig ist und zornig, dass habe ich ja geschrieben,verstehe ich und ich betrachte es als eine Fähigkeit zu trauern. Wieviele Therapeuten arbeiten jahrelang mit Erwachsenen bis diese endlich Gefühle zu lassen.
Auch was das schlafen angeht stimme ich dir zu. Ich habe es auch als natürlich empfunden sie bei mir im Bett schlafen zu lassen. Mittlerweile löst sich aber die starke Mutter Kind sYmbiose genauso natürlich auf und ich freue mich darauf allein in meinem Bett zu schlafen. Ich bin Alleinerziehend. Es ist also kein andere im Bett was es meiner Tochter "schwer machen könnte" zu verstehen warum sie alleine schlafen soll und ich nicht. Ich versuche ihr zu zeigen wie wunderschön es ist auch alleine sein zu können im eigenen Bett. Und heute morgen, es ist kaum zu glauben,sie hat 8 Stunden am Stück durchgeschlafen!!! Ohne Brust. Und sie war hippy happy heute morgen und hat mir aufgeregt vom Traumland erzählt. Ich glaube du hast recht,mit Druck wird das nichts,nur mit Geduld....
Beim Vater schläft sie zweimal die Woche. Ich kann leider nicht mehr auf ihn setzten,weil er selbst gerade sein Diplom schreibt.
Ich halte euch mal auf dem laufenden wie es weitergeht... Eine Sache noch,es war sehr süß heute morgen und ich war baff,wie sie in der Tür stand zum Schlafzimmer und gesagt hat,Mama darf ich reinkommen in dein Bett? Was so wunderbar war,war diese Grenze, die sie gewahrt hat, wie ich sie bei ihr auch wahre. Es geht darum den Anderen auch zu respektieren-auch die Mama.
Und was das Stillen betrifft,ja es ist mein Körper. Und etwas das mal selbstverständlich war,ist es altersbedingt nun einfach nicht mehr. Auch das sehe ich als großen Schritt an. Wenn die Babies klein sind,dann ist alles verschwommen,immer ist man verfügbar. Aber genau in diesem Alter wie meine Tochter ist,lernen kinder auch Grenzen, an denen sie wachsen. Sie verlangen sogar danach. Sie testen sie ständig und brauchen einen sicheren aber nicht zu engen Rahmen.Und sie brauchen um selbstständige Menschen werden zu können.

Es war auf jeden fall wunderschön wie wir dann gekuschelt haben und sie in alleine dann irgendwann aufgehört hat zu trinken und lieber quatschen wollte... Also working process...

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Genau dieses Gefühl, das du für deine Tochter hattest, als du diese Zeilen schriebst, diesen Stolz über ihre große Entwicklung in den letzten 2,5 Jahren ist super.
Ich denke, dieses Gefühl überträgt sich auch auf deine Tochter.
Sie kann schon alles, was sie braucht, es muss nur wachsen. Manchmal gibt es Rückschläge, aber im Prinzip geht die Richtung nach vorn.

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hmm, dein kind tut mir wirklich wahnsinnig leid. ich hätte sie einfach weitergestillt. ganz offensichtlich brauch sie es einfach noch. 2 jahre und 7 monate finde ich jetzt nicht so extrem schlimm. es ist absolut nicht die norm aber völlig entwicklungsgerecht. meine ist jetzt 2 jahre und 4 monate. wenn sie ihre brust brauch, dann bekommt sie sie auch.

ich finde eure situation so verquer irgendwie, das ist es doch verständlich das sie völlig durcheinander ist. findest du es toll, das dein kleinkind schon gelernt hat zu trauern??? ich finde es einfach nur traurig. das erwachsene immer stolz drauf sind, wenn sie einen "machtkampf" gegen ihre kinder gewonnen haben. bravo!

bei deinem mann wird sie einfach besser einschlafen, weil der vielleicht einfach nicht so einen riesen terz ums schlafen macht und alles entspannter ist.

dein kind stillt sich sicherlich irgendwann ab, wieso sollte das jetzt schon sein? bei den kindern meiner freundinnen war das immer erst so mit 3,5 jahren, von alleine: so mama ich brauch das jetzt nicht mehr.

lg und viel glück

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...deinen Beitrag finde ich traurig. Es geht hier nicht um einen Machtkampf,sondern um eine Fähigkeit Gefühle in Worte fassen zu können, das ansonsten nur diffus und nicht zuordbar ist und in schreinen schreien endet. Was hast du denn lieber, wenn du einfach nur zornig bist,aber eigentlich nicht weißt warum, oder wenn du dir eingestehst, dass du traurig bist,weinen kannst und dich jemand in den Arm nimmt und sagt,dass es ok ist und für dich da ist?

Ich bitte um konstruktive Ideen und keine Verurteilung für Entscheidungen die ich als Mensch treffe. Sorry.

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Hmmm, ich muss sagen, dass ich deine Beiträge normalerweise sehr mag, aber hier stimme ich nicht ganz mit dir überein. Ich bin fürs stillen und gerne auch lange. Wenn deine Freundin so damit klar kommt, ist das super und der "best case".

Die Mutter hier hat 2 Jahre und 7 Monate gestillt. Das ist doch schon super. Ich denke auch, dass am Anfang die Bedürfnisse eines Säuglings über denen der Mutter steht, aber irgendwann sollte sich hier eine art Gleichberechtigung einpendeln. Das Kind hat doch auch nichts von einseitiger Nähe gegen die die Mutter sich eigentlich sträubt. Das spürt ein Kind doch auch, kann es aber vielleicht nicht richtig zuordnen.
Dagegen kann auch die Erfahrung mit der Trauer durchaus positiv sein. Trauer wird bei uns immer nur schlecht gemacht, dabei ist sie ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Ich würde sagen, dass ein gesunder Mensch sogar trauern können muss.

Wenn ein Kind hier lernt, dass es aber auch mit Traurigkeit, Wut und Zorn von den Eltern aufgefangen wird und die Eltern der Fels in der Brandung sind, kann ein Kind auch etwas für seine Bindung gewinnen. Zudem kann auch ein Kind aus solchen Phasen gestärkt hervorgehen, weil es merkt, wie gut man solche Zeiten meistern kann.
Wichtig ist, sein Kind zu unterstützen und es nicht allein zu lassen. Das hat die tue hier ja aber nicht vor.

Lg
Urzeitkrebs

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Hallo,

ich habe gerade meinen knapp Zweijaehrigen abgestillt (oder bin noch mitten drin), kann Dir also die Hand reichen. Allerdings habe ich tatsaechlich vollstaendig abgestillt. Fuer uns fand ich es besser so, weil mein Sohn ein ziemliches Alles-oder-nichts-Kind ist. Im Sommer hatte ich bereits nachts abgestillt, so dass er bis jetzt nur noch beim nachmittaeglichen Wiedersehen nach Krippe und Arbeit, zum Einschlafen und morgens frueh gegen 6 h stillte.

Bei uns ist auch das Hauptproblem das Einschlafen am Abend, das bisher immer fix und problemlos ging. Am ersten Abend hat er erst bitterlich geweint, ist dann richtig sauer auf mich geworden und hat sich zum Papa ins Wohnzimmer verkruemelt, wo er dann in Minutenschnelle auf dem Sofa eingeschlafen ist. Gestern, am zweiten Abend hat er schon nicht mehr geweint, wollte aber ohne Brust nicht ins Bett. Schlisslich sind wir alle um Mitternacht zusammen ins Familienbett, wo er dann auch nach einer Weile eingeschlafen ist. Mal schauen, wie es weitergeht.

Ich stelle mich darauf ein, dass ich nun erstmal eine Zeit lang weniger Schlaf bekomme. Ich habe allerdings das Glueck, dass ich einen Zeitpunkt waehlen konnte, zu dem bei uns kein besonderer Stress ansteht. Wenn ich bei der Arbeit mal ein paar Wochen lang etwas verpennt bin, ist das gerade nicht sooo schlimm. Vor Weihnachten z.B. waehre das gar nicht gegangen.

Vielleicht kann in Eurem Fall wirklich mal der Papa eine Weile lang das Abendritual uebernehmen. Eventuell kannst Du ja irgendeinen Kurs oder so erfinden, der Dich zwingt, abends wegzugehen (und dann bei einer Freundin unterkommen oder in der Bibliothek lernen oder was auch immer). Das war mein Plan B, falls es in meiner Anwesenheit gar nicht klappt.

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schläft sie im Kinderbett seit du abends nicht mehr stillst? Habt ihr das zeitgleich gemacht? Wenn ja, finde ich das zuviel auf einmal.

Wo hat sie vorher geschlafen? Wenn du dir sicher bist, dass du nicht mehr stillen möchtest, dann würde ich das beibehalten und das im Kinderbett schlafen rückgängig machen. Ihr solltet immer nur einen Schritt auf einmal gehen, nicht mehrere gleichzeitig.

theresa

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Ich habe meine Große mit 2 Jahren nachts abgestillt (wegen Schmerzen durch die erneute Schwangerschaft) und tagsüber das Stillen auf 3 Mal (morgens, mittags, abends) begrenzt. Das Abstillen ging nur, weil ich es wirklich, wirklich wollte. Alle Versuche vorher sind gescheitert, ich hab ihr dann doch die Brust gegeben. Erst als es wirklich gar nicht mehr ging, da habe ich es geschafft, ihre Wut nachts auszuhalten. Als sie fertig gewütet hat, kam sie dann in meinen Arm kuscheln.

Du kannst deinem Kind die Trauer nicht erleichert. Es ist aus ihrer Sicht einfach megascheiße, dass du die Milch abstellst. Daran lässt sich nicht rütteln. Verbalisiere ihre Gefühle, zeige ihr, dass du sie verstehst, aber banalisiere nicht! Sag nicht, dass es nicht so schlimm ist. Für sie ist es schlimm. Richtig schlimm.

Apropos von selber abstillen: Das natürliche Abstillalter liegt bei 2-7 Jahren, von daher ist die Aussage "hat sich nicht abgestillt und wird es nie tun" so nicht richtig.

Duechschlafen: wenn sie dazu bereit sind. Nachts abestillen hat bei meiner Großen zu keiner Änderung des Schlafverhaltens geführt. Statt dass ich ihr die Brust gegeben habe, musste ich sie nun anderweitig beruhigen. Das war viel anstrengender als zu stillen. Durchgeschlafen hat sie dann ein Jahr später, wobei durchschlafen hier heißt, dass sie maximal zweimal die Woche so sehr aufwacht, dass sie meine Hilfe zum Wiedereinschlafen benötogt. Sie ist jetzt 3,5.

Dein Kind schläft beim Vater so schnell ein, weil er es anders macht. Er hat eine andere Einschlafroutine. Bei dir war es stillen und kuscheln. Bei ihm ist es ohne stillen. Wenn ihr eine neue Routine gefunden habt, wird sie auch anders bei dir einschlafen.

Meine Große geht gern ins Bett. Aber nur mit mir. In meinem Arm. Und das ist okay.

Also: überleg dir, ob du dein Kind anders beruhigen möchtest. Überleg dir, ob das nicht Aufgabe des Vaters werden kann. Überleg dir, wie du dein Kind gerne ins Bett bringen möchtest. Frage dein Kind, wie es gerne ins Bett gehen möchte. Und dann: rede mit deinem Kind. Kündige Veränderungen an, lass die Gefühle deines Kindes unbewertet zu. Findet eine neue Routine.

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Hallo,

ganz ehrlich, ich wäre viel zu faul um diesen ganzen Zirkus mitzumachen. Dann würde ich lieber diese 5 Minuten stillen in kauf nehmen.

Meine Geschichte:

Kind 3 Jahren +1 Tag, ich hatte ne Blasenentzündung, oder irgendwas anderes (ist schon so lange her) musste Medis nehmen und habe meinem Sohn gesagt: Schatz, Mami muss leider Medis nehmen und daher darfst du solange leider nicht mehr stillen. Gesagt, getan und nie wieder danach gefragt. Es war der perfekte Zeitpunkt. Meine Meinung, wenn dieser Zeitpunkt da ist, dann hat man auch die ganzen Tränen nicht. Hätte er so reagiert, wie deine Tochter, dann wäre ich nochmal zum Arzt und hätte mir ein anderes Medikament geholt, mit dem ich hätte stillen können.

Ich würde einfach weiter stillen, es wird auf jeden Fall ein besserer Zeitpunkt, ohne die ganzen Tränen kommen.

Mein Kleiner schläft übrigens beim Babysitter und auch beim Vater ohne Brust ein. Bei mir fummelt er schon am Tshirt rum, obwohl ich noch gar nicht neben ihm liege. Ist doch völlig normal.

Wenn du allerdings nicht mehr stillen möchtest, dann würde ich das Stillen komplett einstellen, auch nicht mehr morgens und dann musst du den Schmerz aushalten.

Alles Liebe

Ella