Bin inzwischen ratlos, Laktoseintoleranz oder doch nicht? Leider etwas lang

Hallo,
ich bin schon am verzweifeln, denn ich will das es meiner Tochter (4,5 Jahre) endlich gut geht.

Sie war bis zu ihrem 2. Geburtstag NIE krank. Mit 2,5 Jahren bekam sie ihren ersten Magen-Darm Virus den wir uns beim Kinderarzt eingefangen haben. Danach war nichts mehr und als sie kurz drauf in den Kindergarten kam, war sie ständig krank und den Magen-Darm-Virus bekam sie seit damals noch 3 Mal!!!
Die Kinderärztin meinte nach ihrem letzten Magen-Darm...als wir den schon überstanden hatten, das ihre Übelkeit und Durchfall trotzdem noch von dem Virus sein können. Ihre Übelkeit hörte aber nicht auf.

Komischerweise hat meine Tochter aber immer nur kurz vorm Schlafen gehen über Übelkeit geklagt. Auf einmal wollte sie nicht mehr in ihrem Bett schlafen und ich dachte, dass sie vielleicht ein Trauma davongetragen hat, da sie beim letzten Magen-Darm-Virus mitten in ihr Bettchen erbrochen hat. Es ging so schnell, so schnell konnte ich gar nicht laufen. Vielleicht war diese Übelkeit nur psychisch bedingt... seit das passiert ist, das ihr übel wird in ihrem Bett wenn sie nur daran denkt. Dann durfte sie erst mal ne Weile bei mir schlafen.

Als dies nicht aufhörte, bin ich wieder zur Kinderärztin... dann haben wir diesen Prick-Test machen lassen und ihr wurde Blut abgenommen. Beim Prick-Test hat meine Maus leicht auf "Kuhmilcheiweiß" reagiert... die Haut war leicht gerötet.

Laut Bluttest ist sie aber nicht auf Kuhmilcheiweiß allergisch... und der würde zählen.
Sie hätte wohl eine Laktoseunverträglichkeit. Für diesen Pustetest wäre sie allerdings noch zu klein, aber ich könnte es versuchen.

Meine Tochter hat dann zeitweise aufgehört über Übelkeit zu klagen, dann hatte sie aber wieder tagelang sehr weichen Stuhlgang... dann war ihr mal wieder übel (Völlegefühl, Blähungen...) ein Hin und Her... Nach meiner Besprechung mit der Ernährungsberatung erstellte ich mal einen Plan und sollte auch mal testweise alles mit Milch weglassen.
Daraufhin hab ich beschlossen, ihr für 1-2 Wochen NICHTS mit Milch zu geben. Auch keine laktosefreien Produkte und auch keine Sojaprodukte. Denn als ich ihr das alles gab, hatte sie stets Übelkeit bzwl. weichen Stuhlgang.
Und tatsächlich wurde es besser. Aber NUR als ich ALLES weggelassen habe.

Und jetzt kommts... wir sind im August in den Urlaub zur Verwandschaft gefahren. Dort hat sie von Verwandten hier und da eine kleine Schoko zugeschoben bekommen oder es gab mal ein Stück Kuchen hier und da wenn man zu Besuch kam und da ich sie 2 Wochen auf MILCH-Diät gesetzt habe, dachten mein Mann und ich das sie jetzt da mal ein Stückchen Kuchen essen darf (trockener Kuchen, natürlich keine Sahnetorte) oder ein Stück Schoko mit ihrer Kusine essen darf.

Unsere Maus hat mir schon sooo leid getan, alles was Kinder lieben durfte sie auf einmal nicht mehr und gerade im Sommer ein schönes Milcheis... sie tat mir sooo leid. Wenns ging sind wir auf Wassereis umgestiegen... aber sie bekam auchmal ein Milcheis. Ihr war nicht schlecht.
Sie hat NICHT über Übelkeit geklagt und sie hatte normalen Stuhlgang. Vielleicht mal etwas weicher, aber nicht das übliche.Danach waren wir noch eine Woche am Meer und es war einfach super.

Wieder zuhause war es noch 1-2 Wochen gut und dann fing sie wieder an. Alle meinten dann das es vielleicht psychisch bedingt ist, seit sie damals in ihr Bett erbrochen hat... das sie seit dem nur nicht mehr in ihr Bett will....denn im Urlaub hat sie vieles gegessen was sie nicht sollte und hat bei meinem Mann und mir und bei Oma und Opa geschlafen... auf einmal gings ihr gut.

Dann haben wir einen Termin für unsere Tochter in der Kinderklinik ausgemacht um dort einen Test auf Fructose UND Lactoseintoleranz machen zu lassen. Dort kam nun heraus das sie auf Fructose reagiert hat, nicht auf Laktose...

Jetzt weiß ich gar nichts mehr.

Während ich ihr über 2 Wochen nichts mit Milch, Laktose... etc. gegeben habe, um auszutesten ob es ihr danach besser geht, ging es ihr auch tatsächlich besser ... und gerade als ich sie auf diese Diät setzte, bekam sie ja viel Gemüse, Obst, Brot, Schinken, Wurst, Kräuteraufstrich, Marmelade, Nudeln, Saftschorlen usw. usw. und diese Fructose ist ja noch schlimmer, die lauert überall...sogar im Gemüse!

Wie kann es sein, das sie auf Fructose reagiert hat beim Test, wenn sie während dieser meiner Milchdiät total viel Fructose bekam weil ich das ja nicht wußte... und es ging meiner Tochter besser! Genauso im Urlaub...dort hat sie auch viel fruchtiges bekommen, Gemüse , Saftschorlen...auch mal ein Gummibärli hier und da... da war überall Fructose drin... durch das das sie keine Milchprodukte durfte, sind wir auf alles was Fructose hat ausgewichen... und es ging ihr besser... wie kann das sein.

Meine Tochter ist so ein total fröhliches, aufgewecktes Mädchen... ihr gehts so gut!! Aber sie ist eben sehr sehr blass im Gesicht und hat immer noch zeitweise weichen Stuhlgang.

Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Zu einem guten Heilpraktiker gehen? Oder nochmal zu einem Allergologen gehen? Kennt ihr sowas auch? Hat jemand Tipps für mich.

Bin für jeden Ratschlag dankbar!

Viele Grüße

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Hallo!
Hm, schwierig. Mein Sohn hat auch diverse Allergien. Die Testergebnisse sind nicht alleine aussagekräftig. Im Blut hatte er z.B. auf Haselnuss Tast 3 (von insgesamt 6 Stufen). Beim Provokationstest in der Klinik hat er aber überhaupt nicht auf Haselnuss reagiert und muss diese nun regelmäßig in kleinen Mengen essen, damit die Toleranz erhalten bleibt.
Milch haben wir bei ihm eine Zeit lang weggelassen, weil der Verdacht bestand, dass diese die Neurodermitis verstärkt. Das hat sich nicht bestätigt. Eine gute Alternative im Müsli, als Getränk oder in Kuchen ist Reismilch. Unser Sohn mag die nach wie vor lieber als normale Kuhmilch. Aber es ist schon schwierig, wenn ein Kind zuschauen muss, wenn andere leckere Sachen futtern (ist bei ihm aufgrund einer massiven Erdnussallergie der Fall, wegen der er auch mögliche Spuren von Erdnüssen meiden muss).

Wenn eine Allergie vorliegt, heißt das nicht, dass der Körper bei jeder Menge mit auffälligen Symptomen reagiert. Mal ein bißchen Milch im Kuchen oder im Eis wird dann vielleicht vertragen, während die Symptome deutlich sind, wenn z.B. Joghurt gegessen und Milch getrunken wird.
Die Aussagekraft von Bluttests ist nicht 100% sicher. Uns wurde in der Rehaklinik gesagt, dass auch bei einem negativen Bluttest (d.h. keine Auffälligkeit) eine Allergie vorliegen kann. Daher sei es wichtig, auf die Symptome zu achten, die der Patient zeigt und das Verhalten nicht alleine von den Testergebnissen abhängig zu machen.

Bei solchen Unklarheiten würde ich zu einem guten Kinderallergologen gehen.

LG Silvia

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Vielen Dank für deine Antwort! Ich werde mich dann mal schlau machen, wo es bei uns einen guten Kinderallergologen gibt. Ich könnte dann doch damit richtig liegen, dass meine Kleine auf Milcheiweiss reagiert... Das einem sowas der Kinderarzt nicht sagt :-( und in der Klinik wird auch noch ne fructoseintoleranz festgestellt die meines Erachtens nach nicht vorliegen kann! Die Kinderärztin sagte das der Bluttest ausschlaggebend ist und nicht der prick-Test ... Danke das du mir von deiner Erfahrung berichtet hast. Das hat mich weiter gebracht als die Ärzte bisher. LG Tanja

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Ja, ein guter Kinderallergologe kann dir da sicher weiterhelfen. Mit unserem Sohn waren wir durch Zufall von Anfang an in einer Kinderarztpraxis, in der auch ein Kinderallergologe/-pneumologe arbeitet. Das war dann doch schon oft hilfreich.

Wurde bzgl. der Fructose in der Klinik ein Provokationstest gemacht? Wenn ich mich richtig erinnere gibt´s da doch etwas, wo morgens nüchtern so eine Fructoseflüssigkeit getrunken werden muss und dann in bestimmten Zeitabständen Blut- oder Atemtests gemacht werden. Oder wie wurde das in der Klinik festgestellt?

Es ist wirklich blöd, wenn man die Ursache für die Probleme nicht herausbekommt. So war es bei meinem Sohn mit der Neurodermitis. Oft ist Kuhmilch etc. ein Problem, ist es aber bei unserem Sohn nicht. Allerdings hat er über die Haut massiv auf Hausstaubmilben reagiert (Tests waren auch positiv), aber er hatte nie tränende, gerötete Augen, Niesen usw. was sonst eher typisch ist.

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