??Vorteile Langzeitstillen??

Hi, diese Sprüche kenne ich auch. Meine Kleine ist 10 Monate alt. Bis zum 8. Monat habe ich voll gestillt. Sie wollte nichts essen und ich hab ihr damit auch keinen Stress gemacht. Irgendwann wollte sie dann auch :)
Da hab ich schon oft gehört, dass ich ihr doch mal endlich Brei geben soll/muss. Das Stillen stresst doch total. Bla bla bla.

Jetzt stille ich immer noch viel. Manche Tage möchte sie nämlich nichts essen, an anderen dafür umso mehr.

Das kannst du den Leuten sagen. Falls dein Kind mal Essen verweigert, sei es aufgrund einer Krankheit etc., kannst du stillen. Du musst dir nie Gedanken machen, dass dein Kind zu wenig Nährstoffe bekommt.
Oder wenn man mal unterwegs ist und kein Essen mitnehmen oder nichts Kleinkind/Baby gerechtes kaufen kann. Einfach stillen.
Es ist total schön und entspannt für die Mama.
Außerdem habe ich gelesen, dass Stillkinder eine bessere schnellere Gehirnentwicklung haben. Obwohl ja Flaschenkinder somit nicht dumm sind :).
Mein Großer ist Flaschenkind und ich merke schon, dass die Kleine viel weiter ist, als er es damals war. Außerdem ist sie ausgeglichener.

Ich hab irgendwann aber nicht mehr erklärt. Man muss sich vor niemandem für so eine tolle Sache rechtfertigen.

Ich sage nur noch, dass ich das so mache, weil ich es für richtig halte und es uns so gut geht. Dass sie sich eigene Baustellen suchen sollen usw.

Lass dich nicht irritieren. Du machst das schon. Jeder entscheidet selbst :)

Hallo,
Ich habe hier neulich was tolles gelesen. Eine Langzeitstillerin hat beschrieben wie toll es ist wenn man sein Kind durch einfaches anlegen innerhalb von Sekunden beruhigen/trösten/sättigen/runterholen kann. Das merke ich auch bei meinem Sohn. Er ist 9 Monate alt und wir stillen noch total viel. Er geht viel auf Entdeckungsreise und aber ich bin sein Anker zu dem er immer wieder zurück kann. Ich hoffe dass wir noch lange weiterstillen denn es ist einfach nur schön!
Und natürlich ist es auch einfach. Man hat immer nen Schluck zu trinken dabei.
Vielleicht ist die Mumi nach einem Jahr nährstoffmässig nicht mehr anderen Dingen überlegen aber wenn man sich wohlfühlt, Schutz findet, Geborgenheit und zudem noch ein warmes Getränk tut das Seele und Körper gut. Dir doch auch oder?
Und es geht niemanden was an wie lange ihr stillt!
Alles gute

Hallo

Wenn mich mal jemand fragen oder blöd anreden wird ( bis jetzt noch nicht weil mein Sohn erst 4 Monate ist, aber da kommt spätestens mit 1 jahr sicher noch was ) dann werd ich einfach sagen, warum sollte ich meinem Kind Milch geben, die für Kälber bestimmt ist wenn ich doch Milch habe, die für Menschenkinder bestimmt ist!!

Und wenn sie dann meinen ist für die bsychische Entwicklung schlecht oder bla bla bla, dann sag ch, sie solln sich doch bitte erst mal informieren bevor sie Blödsinn reden.
Ach ja, die WHO kannst du auch noch zitieren. Die empfehlen Stillen bis 2 jahre und noch darüber hinaus!
Lg

Solche "wissenschaftlichen" Vorteile wirst du nicht finden. Dazu müsste man 2000 Mutter nehmen und zufällig einordnen in Langzeitstillen und nicht, und die Mütter müssten sich entsprechend verhalten.

Langzeitstillen definiere ich ab ca. 1,5-2 Jahren. Vorher empfinde ich es als absolut normales stillen.

Was Langzeitstillen für uns bedeutet:
- Kind regulieren

- Ruhepausen
- Kuscheln
- meine Tochter redet darüber - zu mir vor allem
- es "flutscht" - keine Vorbereitung - schneller Snack / Abhilfe /
Beruhigung ohne viel Aufwand für zwischendurch
- bei außerfamiliärer Betreuung ein wichtiger Anker für beide
- Liebe
- keine Sorge bei MD-Infekt oder Krankheit

Egal was andere sagen - du musst wissen, ob die stillen willst oder nicht. Argumente von außen bringen nichts. Und solche "wissenschaftlichen" Argumente sind nie ein Auslöser dafür, dass jemand stillt oder nicht. Wenn du aufhören willst, wirst du nicht weiterstillen, weil du denkst, dein Kind könnte dadurch eine höhere Intelligenz bekommen. Wenn du keinen Grund siehst, aufzuhören, wird dich "keine Vorteile" nicht davon abbringen.

Es gibt schon ein wissenschaftlich belegte Vorteile (zumindest empfinde ich es als Vorteil)

jeder Monat stillen reduziert das Brustkrebsrisiko für die Mutter (auch nach dem 1. Lebensjahr noch)
Zum Ende des zweiten Lebensjahres enthält die Mumi wieder nahezu so viel Immunglobuline (Abwehrstoffe) wie kurz nach der Geburt.

Und die allgemeinen Vorteile des stillens gelten auch nach einem Jahr noch.

Abgesehen von den psychologischen Vorteilen (Beruhigung, sicherer Hafen, wenn das Kind anfaengt, die Welt zu erkunden...) und den klar bewiesenen Vorteilen fuer die Mutter (Stillen senkt das Bruskrebsrisiko), ist auch wissenschaftlich nachgewiesen, dass die Konzentration von Immunglobulinen in der Muttermilch um den 1. Geburtstag nochmal ansteigt. Vermutlich ist das in der Evolution so entstanden, weil die Kinder zu dem Zeitpunkt mobil werden und mehr in Kontakt mit Krankheitserregern kommen.

Heute beginnt ja fuer viele Kinder in dem Alter auch die Betreuung ausserhalb der Familie, wodurch sie dann mit vielen Kindern (und Viren) in Kontakt kommen. Ich weiss nicht, wie wir unseren ersten Krippenwinter ohne Stillen ueberlebt haetten. Der Kleine war dauernd krank, praktisch jede Woche, aber zum einen ist es nie ueber harmlose fiebrige Virusinfekte hinausgegangen, und zum anderen konnte ich beruhigt sein, wenn er keinen Hunger hatte, denn Stillen ging absolut immer. Fluessigkeit und die wichtigsten Naehrstoffe waren also immer vorhanden.

Ich bin der festen Ueberzeugung, dass das Stillen dazu beigetragen hat, dass alle Krankheiten bei ihm sehr mild verlaufen sind und er sich immer schnell wieder erholt hat.

Für mich hat es natürlich auch in erster Linie persönliche, emotionale Vorteile. Aber es ist schon interessant, was man sonst noch so alles herausgefunden hat.

- Eine (leider) etwas kleinere US-amerikanische Studie konnte nachweisen, dass Kinder die in den ersten Monaten ausschließlich gestillt wurden, ein rascheres und größeres Wachstum der weißen Substanz im Gehirn haben. Besonders ausgeprägt war dieser Effekt in Hirnregionen, denen kognitive und emotional-regulative Funktionen zugeschrieben werden, ebenso Bereiche, die für das Sprachvermögen bedeutsam sind. Hier ganz besonders interessant fürs Langzeitstillen: je länger gestillt wurde, desto ausgeprägter war wohl das Wachstum der weißen Stubstanz.

- Auch das mit den Anstieg der Leukozyten find ich interessant: sobald einer der Stillpartner krank wird, steigt die Leukozytenkonzentration in der Mumi, um das Immunsystem des Babys optimal zu unterstützen.

- Toll auch wieder für unsere Gesundheit: eine Norwegische Studie fand heraus, dass Stillen nicht nur das Brustkrebsrisiko senkt (nur bei Nichtrauchern), sondern auch unser Risiko später an Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes zu erkranken. In einer anderen Studie gibt es Hinweise, dass das Risiko an einer rheumatischen Artritis zu erkranken sinkt. Auch hier wieder interessant fürs Langzeitstillen: die Gesamt-Stillzeit über die Lebensspanne der Frau zusammengerechnet verringert die Risiken umso stärker, je länger sie andauerte.

- Und noch zuletzt wegen deiner Frage nach der Intelligenzsteigerung: Eine große britische Studie fand heraus, dass Kinder die NACH BEDARF gestillt wurden eine 17% bessere kognitive Leistung in standartisierten Tests erbrachten und im Alter von 8 Jahren einen durchschnittlich 4 Punkte höheren IQ besaßen. (Dafür hatten diese Mütter ein größeres Schlafdefizit...)

Es gibt noch soviel mehr. Aber ganz klar muss man da trotzdem sagen: lieber eine liebevolle Flaschenmama, als eine Mama, die mit Hassgefühlen stillt.

Wünsch dir noch eine tolle und lange Stillzeit. Lass es dir von niemandem schlecht reden!

hab die beiträge jetzt nicht alle gelesen, weiss daher nicht ob es schon genannt wurde, aber stillen ( vor allem länger als ein jahr !) senkt dein risiko an brustkrebs zu erkranken erheblich.
lg zumy

Ich nenne jetzt einfach mal meine ganz persönlichen Erfahrungen.

Flix wird seit er ein Jahr ist, fremdbetreut.
Er war seither öfter krank, die Krankheiten fallen meist aber sehr mild aus. Das heisst, er erholt sich sehr schnell wieder.
Mich erwischt es da meist sehr viel schlimmer (bspw. ich hab die Mandelentzündung mit Streptokokken erwischt, er hatte eine Erkältung).
Als er Durchfall hatte, meinte meine KiA auch nur "oh, er wird gestillt. Einfach weitermachen."
Wenn er nach Hause kommt, möchte er auch immer zuerst gestillt werden. Da merke ich, dass er zuhause ankommt. Er wird komplett ruhig und entspannt.