Stillen- Ja oder Nein? Ich bin mir so unsicher.... ACHTUNG LANG!

Guten Abend ihr Lieben....

Ich sammel grade ein paar Erfahrungsberichte, da ich grade im gedanklichen Umschwung bin und nicht so richtig weiss, ob das gut ist!

Ich bin 33 Jahre alt und bin schwanger mit dem 3.Kind.

Beim 1. war ich 24 und bin da "so reingerutscht", es war nicht geplant, aber sehr gewollt. Ich hab dann gestillt, war auch ganz selbstverständlich für mich. Ich hab mich um nichts richtig gekümmert und mich informiert, sondern alles auf mich zukommen lassen. Alles in allem wars die entspannteste SS von allen!
Stillen war damals extrem schmerzhaft und ich hatte eine Hebamme, für die nichts anderes in Frage kam. Leider fühlte ich mich nicht unterstützt sondern gezwungen! Ich bekam eine Depression, der Kleine hatte Hunger und lag den ganzen Tag schreiend vor meiner Brust, trank aber immer nur 1-2 Schlucke und schlief dann! Nur weglegen konnte ich ihn nie. Dann bekam ich noch einen Milchstau mit Brustentzündung und 40 Fieber. War goßartig!

nach 7 Wochen griff ich zur Flasche (also zur Milchflasche) und ab dem Tag war die Welt wieder in Ordnung! Mein Zwerg war zufrieden und schlief seitdem nachts durch...bis heute! Die Milch versiegte recht schnell und der Horror war vorbei!

3 1/2 Jahre später kam Nummer 2. 3 Wochen zu früh und per KS. Ich hab sie sofort als ich aus dem OP kam angelegt und sie trank auch tatsächlich recht gut. Durch das Stillen hatte ich schlimme Nachwehen, was ja für die Gebärmutter gut ist, aber für mich wars echt aua! An Tag 2 platzten meine Brustwarzen förmlich auf, ich sass im Stillzimmer und beide Brüste bluteten. Es tat echt weh. Stillhütchen bekam ich nicht, nur so eine Fettcreme. An Tag 3 war alles aus. Die Hormone taten ihr übriges und der sagenumwobene Tag 3 wurde zum Horror!!! Ich heulte ununterbrochen, das Gefühl der Ohnmacht, welches ich aus der Depression kannte, kam zurück. Meine Motte weinte, es waren 40 Grad in dem KH-Zimmer, meine Brüste bluteten und meine KS Wunde tat soooo weh! Ende vom Lied? Tablette genommen, abgestillt, noch ein Flaschenkind. Leider musste ich dann 14 Tage lang Tabletten nehmen und meine Brüste hochbinden, da ich mich mitten im Milcheinschuss befand!
Für mich das Fazit: Wieder versagt! In der Emmi Pickler Gruppe wurde ich angeguckt, als geb ich ihr nicht Pre-Milch aus der Flasche, sondern hochprozentigen Alkohol!

Jetzt bin ich bei 29+5 mit Kind Nummer 3 und Prinzessin Nummer 2 schwanger! Und da es wieder ein KS werden muss, hab ich mir auch gleich überlegt, dass ich einfach von vorneherein nicht stillen werde. Ich hab mir gesagt, dass ich das eben einfach nicht beherrsche und ich mir viele Schmerzen und Tränen erspare, wenn ich von vornherein die Flasche gebe! Das war von Anfang an klar!

Doch seit ein paar Tagen, hab ich das Gefühl, dass ich es evtl. wenigstens versuchen müsste! Vielleicht harmonieren sie und ich ja total und es klappt. Ich wäre so froh...

Aber ich hab auch Angst, dass es wieder so schlimm wird. Ich habe sehr grosse Brüste und auch sehr grosse Brustwarzen, was es laut mehrerer Hebammen schwieriger macht. Daran hat sich auch nichts geändert, eher im Gegenteil.

Mein Mann bleibt zwar n bisschen zu Hause, aber trotzdem muss ich mich ja auch um die Grossen kümmern. Der Grosse geht in die Schule, die Kleine in den Kiga. Ich will auch nicht nochmal dieses hilflose Gefühl haben...

Wie würdet ihr mit meiner Vorgeschichte entscheiden???

LG Verena mit Lukas 8, Lucy 5 und Krümmelchen 29+5

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hallo, ich würde wieder spontan nach gefühl entscheiden und mir vorher vielleicht schon mal einen kontakt zu einer stillberaterin knüpfen die ich sympatisch finde und der auch mal meine gedanken erzählen.

probieren kannst du es doch und wenn du dann nicht mehr willst, warum auch immer, dann lässt du es halt wieder.

ich habe auch sehr große brustwarzen, die waren aber bis jetzt bei zwei stillkindern nicht problematisch. klar das übliche, wunde, und auch mal blutige brustwarzen, große schmerzen und angst vorm nächsten stillen, aber irgendwie hats trotzdem hingehauen. vielleicht hatte dir bis jetzt wirklich einfach die richtige unterstützung gefehlt.

lg

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Hallo,

ich würde an Deiner Stelle versuchen entspannt an das Ganze heranzugehen. Versuch doch einfach zu stillen und wenn es nicht klappt, dann ist das auch ok und Du gibst eben die Flasche. So nimmst Du den Druck raus..

Zudem würde ich Dir empfehlen im Vorfeld das Stillbuch von Hannah Lottrop zu lesen. Und vielleicht wäre es gut, Du besprichst mit einer Stillberaterin Deine Vorgeschichte, ich denke, da ist einiges schiefgelaufen und wahrscheinlich wurdest Du nicht richtig unterstützt..

Ich drücke Dir jedenfalls die Daumen, daß es klappt!

LG

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Hallo,

ohje das hört sich alles gar nicht schön an. Tut mir leid das du so wenig Hilfe bekommen hast und sich alles für dich so schwierig gestaltet hat.

Also ich kann dir nur von mir erzählen. Bei uns hat das Stillen anfangs auch gar nicht funktioniert. Ich saß zu Hause und war nur noch am heulen weil mein Sohn einfach nicht trinken konnte. Ich habe auch einen großen Busen aber im Gegensatz zu dir, "keine" Brustwarzen.

Ich hatte zum Glück eine wirklich tolle Hebamme die sich auch mit Stillen auskennt und mir seelenruhig beigestanden, mir geholen und mich aufgebaut hat. Nach ein paar Tagen hatte sich alles eingespielt und heute stille ich meinen Sohn immer noch. Er wird in 2 Wochen ein Jahr alt.

Bei dir ist da ja leider einiges schief gelaufen. Das Stillen anfangs unangenehm ist, ist normal, aber blutende Brustwarzen z.B. sind ein Zeichen für eine falsche Anlegetechnik.Da hätte dir eine gute Hebamme durchaus helfen können bzw schon vorher erkennen können das was schief läuft.
Ein Milchstau kann oftmals, nicht immer, wenn er rechtzeitig erkannt wird ganz einfach selbst "behoben" werden in dem man die Stelle am einfachen unter einer warmen Dusche massiert, was schmerzhaft ist aber hilft und hinterher kühlt.

Wenn du stillen willst, dann wende dich direkt an eine der kostenlosen Stillberatungen wie z.B. LaLecheLiga. Mache dir aber keinen Druck, du bist keine bessere oder schlechtere Mutter wenn du stillst oder die Flasche gibst.

Das heulen ist auch völlig normal und hat nicht zwingend was mit dem Stillen zu tun. Auch das die Nachwehen schlimmer waren ist völlig normal und wird sich nun mit dem 3. Kind nochmals verschlimmern. Du darfst wenn es nicht auszuhalten ist Schmerzmittel nehmen. Mit jeder Geburt muss die Gebärmutter mehr arbeiten um sich wieder zusammen zu ziehen und daher werden die Nachwehen auch schlimmer.

Ich würde mich wieder für das Stillen entscheiden.

LG und alles Gute für die restliche Schwangerschaft
#winke

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Hi, bei mir war es ähnlich wie bei dir mit der ersten ss. Ich war 23 Jahre dachte das Stillen müsste klappen und dann der reinste Horror :-( das Ende vom Lied war das ich nach 6 Wochen und einer heftige brustentzündung mit Fieber abstillte. Die Folge war das Kind 2 und 3 gar nicht mehr aus Angst gestillt wurden . Erst jetzt hatte ich wieder den mut zu Stillen und es klappt super !! Habe mir aber immer die Tür offen gehalten wenn es nicht klappen sollte das ich wieder die Flasche nehme , war aber nicht nötig ;-)

Lg chimara

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Hallo, ich kann Dir nur von mir berichten, aber vielleicht hilft es Dir Ja ein wenig... Als erstes mal, ich versteh dich voll und ganz... Bei meiner großen Tochter war es wie bei Dir ( war allerdings um einiges älter :P) Ich war einfach schwanger hab mir um nix einen Kopf gemacht, 100% nur positive Gedanken-super Schwangerschaft und dann auch Geburt. Und stillen? Ja klar! Ha nur das ich mich irgendwie zu blöd angestellt habe, mich dann total reingesteigert habe und die Püppi nicht zugenommen hat.. nach knapp 3 Monaten krampfhaften stillens kam meine Tochter stündlich, ich war ein Zombie und hab das Handtuch geschmissen. Ab dem Tag ging es für alle Beteiligten bergauf...;)

Vor 2 Wochen kam unser junior zur Welt - schon in der Schwangerschaft war ich mir sicher : ich probiere es zu stillen - ABER - den Stress mach ich uns definitiv nicht noch mal. Wenn es nicht geht, geht es nicht-basta.

Tja, wir beide (junior+ich)sind einfach ein super Stillteam!! Der kleine hat sich nach der Geburt direkt an meine Brust gerobbt und den richtigen Zug drauf gehabt. Vor 2 Tagen hat sich, wahrscheinlich , sein Bedarf an Milch erhöht und meine Brüste haben sich dem innerhalb von24h angepasst. Es ist total schön diesmal und ich bin froh es versucht zu haben.

Mit der Methode-ich lass es auf mich zukommen-hat es bei uns geklappt, und ich mache auch alles instinktiv, wie ich denke das es gut für uns ist...damit fahren wir super!

Ich wünsche Dir eine schöne Schwangerschaft&Geburt und so wie Du dich entscheidest, so wird es für euch richtig sein..

Lg Mona

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Hi.
Wenn du wirklich nicht stillen willst dann lass es. Wenn du aber ein komisches Gefühl hast und ein schlechtes Gewissen. Dann versuch es. Du kannst jederzeit auf die Flasche zurück greifen. Oder auch ein paar Wochen abpumpen und wieder anlegen. Rezept für eine pumpe vom Frauenarzt holen und dann bekomnst du die leihweise aus der Apotheke. Es gibt so viel Möglichkeiten aber letztendlich bleibt es deine Entscheidung. Alles Gute

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Hey,

ich glaube ich würde es nochmal probieren. Aber auch nur mit eine richtig guten Stillberaterin die ich mir schon im Voraus raussuche.

Du kannst ja auch pumpen und per Flasche geben falls du den absoluten Horror vorm Stillen hast. Ich kenne welche die ihre Kinder 6 Monate auf diese Weise gestillt haben. Was aber wichtig ist beim Abpumpen mit großen Brustwarzen: Es gibt extra Aufsätze dafür die größer sind. Mit zu kleinen kann es nämlich auch seeehr schmerzhaft werden.

Entscheide aus dem Bauch heraus was du machen möchtest.
LG

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Nicht du hast versagt, sondern Krankenhauspersonal und Hebammen!!!

Du brauchst dir also keinerlei Vorwürfe machen und ich würde auch nicht sagen, dass du mit der Vorgeschichte nicht stillen kannst. Dir fehlte die richtige Unterstützung und schon allein, dass du jetzt nochmal über den Versuch des Stillens nachdenkst, finde ich ganz toll #liebdrueck

Ich würde dir raten, jetzt schon Kontakt zu einer Stillberaterin aufzunehmen. Schau mal bei afs-stillen.de oder lalecheliga.de. Hebammen sind KEINE Stillberaterinnen (es seie denn, sie haben eine Zusatzausbildung gemacht) und daher keine kompetenten Ansprechpartnerinnen.

Eine schöne Restschwangerschaft wünsche ich dir #liebdrueck

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Hebammen sind KEINE Stillberaterinnen
Ja, das wissen leider die Wenigsten. Meine Hebamme hat mir gesagt, ich solle alle drei Stunden je eine Viertelstunde anlegen. Und schreien lassen müsste man das Kind auch, schließlich beginnt Erziehung schon bei der Geburt. #augen Muss ich erwähnen, dass ich mir beim zweiten Kind eine andere suche? #rofl

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Gute Entscheidung! Ja, es gibt schon Exemplare, die ins Museum gehören #augen #rofl

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Hallo Verena,

ich würde mich an eine Stillberaterin wenden, am besten jetzt schon. Mit ihr sprechen wie es dir bei den ersten beiden Kindern ging, deine Ängste, was du tun kannst usw.

Eine Beraterin findest du zB bei der LaLecheLiga oder bei AFS, du hast ja nix zu verlieren wenn du da mal eine anrufst und mit ihr sprichst ... http://www.lalecheliga.de/index.php?option=com_content&view=article&id=401&Itemid=93 oder http://www.afs-stillen.de/index.php/afs-vor-ort/stillberatung Hoffe, du findest eine in deiner Nähe und dass sie dir auch helfen kann!!

LG