4h Stillabstände einführen?

Hallo,

verfolge gerade den Beitrag von elli-74 und sehe wie viele doch mit den kurzen
Stillabständen (besonders Nachts) zu "kämpfen" haben.

Mir geht es ähnlich...Maus ist jetzt 5,5 Monate, hat 0 Rhythmus und kommt nachts

ziemlich oft. Wir haben jetzt abends mit Brei angefangen. Die ersten 3 Tage war´s gut, jetzt findet sie Möhre doof, hm...

Ich war nun beim Babyschwimmen und da kam auch dasThema Stillrhythmus auf. Die Hebamme von den 5 Mädels vertritt die Ansicht, dass man die Kinder an den Abstand gewöhnen kann, sie dadurch gesättigter sind (bei kurzen Abständen trinken sie wohl auch weniger) und es für alle entspannter ist.
Am Tag bekommt man das durch spazieren gehen bestimmt hin, aber Nachts #zitter ????

Kann jemand was dazu sagen? Ich wäre gerade Nachts auch für längere Schlafzeiten, aber wie geht man das an?

Lg robul

1

Hallo,

also ich glaube nicht, dass das geht ... das Kind meiner Freundin hatte von sich aus einen 3-4h Std. Rhythmus, auch tags. Ich dachte dann, naja, das muss doch bei meiner auch gehen, aber was will man denn machen? Nach 2,5 Std. war hier nur Gebrüll, das ist doch für keinen "entspannt" und ja, vielleicht (vielleicht auch nicht!) gewöhnen sie sich nach einer Weile daran, aber bis dahin? Also ich hatte nie Lust, dann ein schreiendes Kind rumzutragen, bei dem ich genau weiß, was es hat HUNGER. Ist doch schrecklich, oder? Also Augen zu ... es wird besser werden, auf jeden Fall, wann, das ist natürlich die Frage ... weiß auch keiner ... kann ich 1-2 Monaten sein oder in 3-4, aber auf jeden Fall in absehbarer Zeit!

LG

2

Mag schon sein, dass das geht. Die Frage ist wohl eher, ob es wünschenswert und für das Kind optimal ist.

Ich würde mich schön bedanken, wenn jemand daherkäme und mir mein natürliches Ess- Trink- oder Kuschelbedürfnis aberkennen würde.
Daher würde ich nicht im Traum drauf kommen, das bei meinem Kind zu tun.

Die längeren Schlafenszeiten kommen ganz von allein, meist ab ca. einem Jahr.

LG Claudi

3

Ich halte das für absoluten Quatsch.

Ein Baby in dem Alter benötigt unglaublich viel Energie zum Wachsen. Warum sollte ich mein Kind dazu zwingen, das fürs Schreien zu vergeuden (was passieren wird, wenn es Hunger hat). So macht man sich dann auch die Probleme, dass die Milch nicht mehr reicht.
Hinzu kommt, wenn ich Hunger habe, esse ich. Egal, ob ich vor 2 oder 6 Stunden schon was gegessen habe. Ein Baby stillt über die Milch ja auch noch den Durst.

Und, wie eine Ernährungsberaterin schon so schön sagte: Gegen Hunger hilft NUR essen!

4

Ich glaube hier geht es bei keinem darum das Baby Brüllen zu lassen und
die 4 h zu erzwingen.
Ich z.B. bekomme tagsüber 4h Anstände unbewusst gut hin, da wir viel unterwegs sind und
die Maus dann schläft und abgelenkt ist. Es geht darum wie man es schafft sanft diesen Rhythmus einzuführen.

7

Sanft? Gar nicht.

Einem Baby ist es grundsätzlich egal, ob Du viel spazieren gehst...
Ein Baby zeigt Dir 30 Minuten bevor es anfängt zu schreien, dass es Hunger hat. Wenn es schreit, ist es eigentlich schon zu spät.
Muttermilch ist übrigens nach 90 Minuten komplett verdaut.

Es gibt Kinder, die haben diese Abstände, dann ist das ja ok. Aber viele haben sie eben nicht und daran rumzudrehen ist, egal ob sanft oder nicht, Schwachsinn.

Übrigens, hatte ich auch so ein Exemplar. Wir waren im KH. Da war eine Kinderkrankenschwester, seit 43 Jahren, die mir erzählte, dass ich meinen 4!! Wochen alten Sohn jetzt schon mal umgewöhnen müsste. Er könne halt nicht immer an die Brust. 4 Stunden MUSS er aushalten und dazu soll ich ihn brüllen lassen. Er muss sich an die harte Welt gewöhnen.

5

Also ich glaube das man das mit den 4 h Abständen nicht schafft. Das Baby gibt den Rhythmus vor.
Ich stille, pumpe aber ab und meine Tochter bekommt es per Flasche, sehe also immer genua wieviel sie trinkt. Sie trinkt derzeit meist 100ml pro Mahlzeit manchmal auch mehr.
Mit 7 Wochen hat sie die letzte Mahlzeit 100ml um 22h bekommen und bis 6 Uhr morgens durchgeschlafen.
Tagsüber trinkt sie die selbe Menge in Abständen von 2,5-4 Std. Seit 2 Wochen trinkt sie abends immer noch ihre 100 ml um 22 Uhr wird aber 1-2 mal in der Nacht wach und trinkt dann ebenfalls die Menge. so gesehen ist unser toller Rhythmus auch wieder dahin.

Und ganz ehrlich, bevor ich mir jetzt nachts stress antue, gebe ich ihr schnell die Flasche und danach schlafen wir beide schnell weiter.

6

hallo,
es heißt nicht umsonst "stillen nach bedarf"!!!!
sie trinken mal mehr...mal weniger...mal mit langen abstand...mal mit kurzen abstand. wir essen und trinken ja auch nicht nach der uhr und mit der waage. wir haben auch mal mehr und mal weniger hunger! genau so schaut es auch mit der "beikost" aus!! das sehen leider viele schnell als "anstattkost" an. das finde ich auch sehr schade!

lg steph

8

Hallo

Sagen wir mal es klappt. Will ich wirklich dass mein Kind lernt, wenn es was zu essen gibt muss ich richtig rein hauen, wer weiss, sonst muss ich später wieder hungern. So lernen Kinder über den Hunger zu essen und verlieren so ihr natürliches Sättigung Hunger Gefühl.
Von dem abgesehen ist die Brust doch viel mehr als nur Nahrung.

Aber sogar mein Tochter ( Flaschenkind) wurde nur nach bedarf gefüttert!
Lg

9

Das tolle an Babys ist dass sie mit einem sehr gut ausgeprägten Gespür für Hunger und Sättigung geboren werden. Stillt man ein Kind nach Bedarf dann wird es nie mehr nehmen als es tatsächlich braucht und aufhören wenn es satt ist, denn es weiß es bekommt mehr wenn es das braucht. Fängt man an einen Rhythmus einzuführen zerstört man dieses Gespür. Die meisten Erwachsenen haben es schon lange nicht mehr, was absolut ungesund ist.
Mumi ist außerdem innerhalb kürzester Zeit komplett verdaut, maximal 90 Minuten dauert das. Und der Magen ist winzig.
Betrachtet man es von der Entwicklungsbiologischen Seite, dann gehören Babys 24/7 zur Mutter mit freiem Zugang zur Brust. Nur so ist eine optimale Versorgung mit Nährstoffen und ausreichend Kalorien gewährleistet, so hat die Natur sich das eigentlich gedacht.

Natürlich ist es möglich mit schreien lassen dafür zu sorgen dass ein Baby nur alle 4 Stunden trinkt. Für die Entwicklung ist das aber Mist. Man zerstört das natürliche Sättigungsgefühl, die gleichmäßige Kalorienzufuhr ist nicht mehr gegeben,... natürlich überlebt ein Baby auch damit, aber optimal ist etwas anderes.
Das ganze stammt aus einer zeit als man noch der Meinung war dass Babys von der Stunde ihrer Geburt an nichts anderes im Sinn haben als ihre Eltern zu tyrannisieren. Und um zu guten deutschen Bürgern zu werden muß man Kindern vom ersten Tag an beibringen mit Entbehrungen zurechtzukommen.

Meine persönliche Meinung zum Thema Streß mit Stillabständen: das meiste spielt sich in den Köpfen der Mütter ab. Man versucht die von der Natur mitgegebenen Überlebensinstinkte und Bedürfnisse zu unterdrücken und zu übergehen damit man in der Gesellschaft ein gutes Bild abgibt. Die Familien die ich kenne die sich mit diesen natürlichen Instinkten und Bedürfnissen arrangiert haben, haben bei weitem nicht solche Probleme damit (Ausnahmen bestätigen die Regel).