Zu wenig Milch :(

Ich muss mich bei euch ausheulen...:-(. Ich entschuldige mich jetzt schon einmal weil es bestimmt länger wird ...

Mein Sohn ist nun 13 Wochen alt und kam vier Wochen zu früh auf die Welt. Im Krankenhaus hat man mir aufgrund seines Gewichtes (2275 Gramm) davon abgeraten ihn zu stillen bzw. er ist mein erstes Kind und ich hatte Angst und wollte sehen was er zu sich nimmt. Wir hatten einen schweren Start. In der ersten Woche konnte ich ihn nur auf der Frühchenstation besuchen. Dann war er auf einmal nicht mehr da und mir wurde zwischen Tür und Angel von dem Arzt gesagt dass Noah sich einen Krankenhauskeim eingefangen hat und jetzt auf einem Intensivzimmer liegen muss. Da bin ich völlig zusammengebrochen. Ich habe mich dazu entschieden bei ihm zu bleiben sprich fast eine Woche ohne Kontakt nach draußen (nur telefonisch, nur Papa durfte uns mit schutzkleidung besuchen) und ich konnte nur zum Toilettengang mit Schutzkleidung das Zimmer verlassen. Ihr könnt euch vorstellen dass ich Zuhause erst einmal total am Ende war. Ich habe im Krankenhaus so gut wie garnicht geschlafen vor Sorge um ihn. Zuhause bin ich erst einmal zusammengebrochen.
Zuhause habe ich zunächst aus Angst weiter abgepumpt (alle 3-4 Stunden). Er ist ein guter Trinker und nachdem er die 3000 Gramm erreicht hat habe ich gemeinsam mit meiner Hebamme versucht ihn anzulegen. Ich muss dazu sagen dass ich sehr enttäuscht von meiner Hebamme bin, da sie zwar jeden Tag gekommen ist aber sich nie wirklich zeit genommen hat. Ihre Besuche haben vielleicht 15 Minuten gedauert. Wenn ich gesagt habe dass ich das Gefühl habe er wird nicht satt weil ich nicht genug Milch habe, kam jedes mal nur ein doch hast du und das war's. Seit der 6 Woche ungefähr füttere ich bei.

Mittlerweile sind wir bei ca 270 mml die er jeden Tag zusätzlich aus der Flasche bekommt.

Ich versuche schon alles mögliche um die milchmenge zu steigern. Ich möchte unbedingt weiter stillen, zum einen weil es einfach das Beste ist und zum anderen genieße ich die Nähe die ich dabei zu ihm habe ABER ich habe so ein schlechtes Gewissen weil er eigentlich nur nachts richtig satt wird (so habe ich das Gefühl). Wenn ich pumpe kommen insgesamt nicht mehr als 80 mml, aus der Flasche trinkt er aber um die 150 mml. Ich weiß, dass eine Pumpe nicht so effektiv ist allerdings kann ich mir nicht vorstellen dass er von mir die Menge bekommt. Sonst wäre er nach dem stillen zufrieden und würde nicht vor Hunger schreien (es ist Hunger, denn nachdem ich ihm noch die Flasche anbiete, ist alles gut). Es kommt nach kurzer zeit nichts mehr und er saugt und saugt und saugt ....
Was kann ich noch machen um mehr Milch zu bekommen???
Ich trinke 3-4 Tassen stilltee, nehme 3 x5 Globulis agnus castus, 3x3 Bockshornkleekapseln. Ich lege ihn oft an(alle 2 Stunden, manchmal auch jede Stunde)...aber es wird nicht mehr. Ich lasse ihn erst beide Seiten "leer" trinken (was tagsüber insgesamt nie länger als 10 Minuten dauert ????), dann wickeln und dann biete ich ihn wieder beide Seiten kurz an. Aber da kommt nicht immer noch etwas und selbst wenn, sucht er danach immer noch ????. Das tut mir immer so leid also biete ich ihm im Anschluss noch die Flasche an.

Ich möchte so gerne die nächsten 2 Monate noch vollstillen! Was kann ich noch machen?
Gut zunehmen tut er (hat jetzt mit 13 Wochen 6200 Gramm, Start 2275 Gramm) und er hat auch mindestens 8 nasse Windeln am Tag und Stuhlgang teilweise mehrmals am Tag. Ich bin total traurig weil ich mich so bemühe und es nicht mehr wird

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Ach ja und genug trinken tue ich auch

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Hallo Marah,

dein Kleiner und du, ihr habt schon einiges hinter euch, aber du kannst sehr stolz auf das sein, was ihr erreicht habt. Er hat den Keim überwunden - mit deiner Hilfe und du kämpfst darum, alles zu tun, damit es ihm so gut wie möglich geht. Er hat innerhalb von wenigen Wochen ca. 4 kg zugenommen, das ist sehr viel, meine Tochter ist termingerecht geboren und 6 Wochen älter und wiegt nicht mehr.

Fast jede Mutter hätte bei eurer Ausgangskonstellation sich nicht aufs Stillen allein verlassen, auch wenn die Milch nur so sprudelt, aber das zufüttern erleichtert die Milchbildung leider nicht. Und Stress reduziert die Milchmenge auch, aber wie hättest du vermeiden können, gestresst zu sein?

Um dir ein bisschen Mut zu machen: Es kann sein, dass das Stillen bald gut klappt, trotz dieser Probleme. Wir hatten einen schweren Start, ich musste auch zufüttern, weil meine Tochter ursprünglich nicht die Kraft hatte, an der Brust zu trinken. Mit zunehmendem Alter bekam sie nach und nach mehr Kraft und irgendwann konnte sie einzelne Mahlzeiten komplett ohne Flasche trinken, vor allem morgens und irgendwann auch nachts. Abends hat es am längsten gedauert, aber auch das ging nach einigen Wochen. Vielleicht versuchst du es einfach mal morgens mit immer wieder anlegen und viel Geduld?

Ich wünsche dir, dass es bei euch auch bald klappt und / oder dass du ein bisschen Frieden schließt mit der Situation und die Babyzeit noch genießen kannst.

LG Jiajia

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Danke für deine lieben Worte. Ich bleibe auf jeden Fall noch am Ball. Für das Zufüttern habe ich mich entschieden weil ich gemerkt habe dass ich die Babyzeit nicht mehr genießen konnte. So geht es mir und vor allem Noah besser aber schöner wäre natürlich wenn es dann doch noch mit dem vollstillen klappt. Wenn es nicht so sein sollte dann kann ich jedenfalls behaupten ich habe alles versucht. 2 Monate möchte ich es auf jeden fall noch durchziehen auch wenn ich zufüttern muss und meine Milch dadurch immer weniger wird. Aber so bekommt er jedenfalls noch immer etwas Muttermilch

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Erst einmal finde ich es klasse, wie du das bisher gemeistert hast!

Bei meinen ersten Sohn hatte ich auch kurzzeitig zu wenig Milch. Meine Hebamme hat mir dann gesagt: Tee kochen, es reicht wenn du Fenchel-Anis-Kümmel Tee trinkst, es muss nicht zwangsläufig der (teure) stilltee sein, wie du magst.

Die nächsten 3-4 Tage das Bett hüten und mit dem Baby kuscheln. Am besten sogar noch nackt, Körperkontakt bringt viel.

Wichtig ist das du auch regelmäßig isst. Lass dir was kochen oder ruf den Pizzaservice für ein paar Tage an, damit du nicht in Stress geräts.
Dann legst du immer wieder im Wechsel an, am besten immer nach 10 Minuten tauschen, mach das so lange bis er/sie satt wird, auch wenn es ein oder zwei Stunden am Stück sind.

Versuche es, es hört sich im ersten Moment stressig an, ist es aber nicht. Bleib im Bett ind kuschelt, essen und mind. 3 Liter trinken. Dann dürfte die Milch sehr gut kommen. Denk positiv, so schaffst du es.
Alles Gute für dich, würde mich freuen zu hören, ob es geklappt hat.
LG

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Hi, ich bewundere euch zwei!

Schön das im ersten Teil alles gut ging.

Du kannst eine gute stillberatung anrufen la lege Liga.

Ich glaube aber das dein kleiner schon sehr gewohnt ist größere mengen konstant zu trinken.

Weist du was ich meine?

Z.b ich stille voll, ich weis also nicht wieviel Lilli trinkt, bekomme ja mit wie lange Lilli an der Brust saugt und schluckt, morgens wenn sie wach wird, ist über nacht jede Menge milch da, die sich über Nacht gebildet hat. Gegen Mittag trinkt sie nie länger als 5-10 min, dann kommt auch nichts mehr! Sie lässt los und es ist okay, wenn sie nicht satt geworden ist kommt sie spätestens in ner halben Stunde wieder.

Dein kleiner ist ja quasi konstant gewohnt das genug milch da ist.

Du kannst mal versuchen das flächen nach und nach mit der Menge zu reduzieren und wenn das Flächen leer ist leg ihn noch mal an die Brust.

Ist nur ein Gedanke eine Idee!

Ich wünsche euch alles Liebe dass das mit dem stillen klappt. Nicht aufgeben. Ihr schafft das.

Lg

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Nicht aufgeben! Ihr habt es bis hierhin geschafft, der Weg ist bald zu Ende. Wir haben (mit der Milch) genau dasselbe durch.
geschafft haben wir es mit:
- Hartnäckigkeit
- viel trinken (ca. 4 Liter am Tag) zum anschubsen
- teils tage- und nächtelanges Dauerstillen
- Bockshornklee
- alles links liegen gelassen und Papa gebeten Urlaub zu nehmen, um uns zu versorgen
- milchbildende Akupunktur

und eine sehr gute, einfühlende Stillberaterin, die sich viel Zeit für uns genommen hat.
Zweimal war ich zur Akupunktur und seitdem habe ich fast schon zuviel Milch :-)

Drei Monate hat es gedauert von Herausforderung annehmen und wieder voll stillen können.

Mittlerweile trinke ich nur noch 3 Liter Wasser täglich, nehme keinen Bockshornklee mehr und stressresistent ist die Milchbildung jetzt auch (äußerst aktives Krabbelkind, Wohnung nicht kindersicher, Weihnachten, Papa krank und nicht da,Umzug - alles miteinander und die Milch fließt und Kind wird satt).

LG und alles Gute,
ich drücke euch die Daumen, dass auch ihr das schaffen werdet!
Py-chan

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Hallo,
Mach dich nicht verrückt mit der pumpmenge. Bei mir kommen auch maximal 60ml zusammen und das in 50 Minuten pumpen.
Meine Tochter ist 14 Wochen und wiegt 5.800 und hatte bei Geburt 3620 gramm. Dein kleiner nimmt also sehr sehr gut zu also bekommt er sicher auch genug. Ich stille voll und mache mir keine sorgen darüber ob sie genug bekommt. Die maus ist aber auch seit einer wiche sehr anhänglich schreit viel und will jede halbe stunde an die brust.
Die pumpmenge hat nix zu sagen.
Alles gute euch

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Oh man, ihr habt ja schon was durch.

Es ist schon viel genant worden und ich kann nur wieder betonen: nimm den Stress raus, denk positiv, Du hast genug Milch bzw wirst genug Milch haben.

Ich weiss, laesst sich sehr schwer abschalten, ich hab auch mit Pumpe und Messbecher rumgestresst, aufgegeben, Kind in den Arm genommen und musste nach ein paar Minuten das TShirt wechseln, weil es pitschnass war aus den "ach-so-leeren-Bruesten"

Bei Stilltee war ich nie so sicher, ob ich da drauf reagiert habe, aber Malzbier hat die Quellen sprudeln lassen bzw Carokaffee. Letzteren fand ich eh ne gute Alternative zu entkoffeniertem Kaffee.

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Deine Milchproduktion wird von der Nachfrage bestimmt!
Das heißt du musst aufhören zuzufüttern!

Nach ganz kurzer Zeit passt sich deine milchmenge an!

Wenn ich abpumpe bekomme ich nie mehr als 60-80 ml raus! Mein kleiner ist 4.5 Monate und wird definitiv satt.

Wenn er in der ersten Zeit dann öfter trinkt ist das völlig normal! Das machen Sie auch während Schüben oder anderen Phasen mal.

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Huhu, es gibt ganz tolle stillberaterinnen. Such dir doch eine in deiner Nähe, die kann dir bestimmt helfen :)