Relaktation - jemand Erfahrungen?

Hallo Zusammen,

mein Sohn und ich hatten einen schwierigen Start und darauf folgte auch ein schwieriger Stillstart, der schlussendlich im Pumpstillen endete, was ich nach drei Wochen aufgab, weil ich einfach gestresst und völlig fertig war. Zugefüttert haben wir von Beginn an.

Ich habe vor 2 Wochen abgestillt - und sehne mich nach einer zweiten Chance. Ständig kullern die Tränen, wenn ich auch nur entfernt ans stillen denke.

Ich habe ca. 80 ml mit der elektrischen Pumpe abgepumpt, alle drei bis vier Stunden.

Meine Frage: hat jemand von euch Erfahrungen mit Relaktation? Es kommt aus beiden Seiten noch tröpfchenweise Milch wenn ich mit der Hand ausstreiche..

Ich werde sowieso eine Stillberaterin kontaktieren, würde mich aber über Erfahrungen freuen.

Danke! Und viele Grüße,
jada mit Julius (5 Wochen jung)

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Nein, Erfahrung damit habe ich nicht. Mein Sohn geht aber 4 volle Tage (9Std) in den Kindergarten und in der Zeit trinkt er nicht und ich pumpe nicht ab, dennoch ist abends puenktlich die Milch da :-) Seit Januar bin ich im 5. Monat schwanger und er nun 2,8 Monate. Habe gemerkt, dass er ploetzlich Interesse verliert ubd statt morgens am Brot zu murksen nun 3(!) Scheiben Rogenbrot verschlingt. D.h. Ueber die letzten 3 Wochen ist das Stillen stetig zurueck gegangen und seit letzter Woche fordert er nur noch alle ca. 48 Std. Ich frag ihn dann lachend: kommt denn da noch was raus?! Er 'Ja!' Und saugt auch 10 min. Also ich denke die Brust ist extremst anpassungsfaehig! Aber ich wuerde dass Kind wirklich alle paar Stunden anlegen. Stillstimmulation passiert nicht nur ueber mechanisches Saugen, sondern v.a. Stillhormonausschuettung, die durch Riechen und Streicheln vom Kind zustande kommt und v.a. Auch nachts sehr wichtig ist.

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Hallo

Ich habe es beim dritten gemacht, jedoch nur teilweise. Nach 16 Tagen Stillpause. Allerdings habe ich immer noch einiges an Milch (gefühlt) gehabt. Es ist unter der Dusche noch richtig gelaufen. Meine Tochter war da 9 Monate und hat trotzdem noch fast ausschließlich Milch genommen. Sie hatte allerdings schon viel Erfahrung und sie hat sehr gerne gestillt.
Ich habe sie dann alle 2-3 Stunden rund um die Uhr angelegt, sonst allen Stress soweit als möglich abgewehrt, viel gekuschelt (Haut an Haut). Ich habe immer die Seite gewechselt wenn sie unruhig wurde. Mehrfach hintereinander? Nach etwa einer Woche brauchte sie keine Flasche mehr im Anschluss.
Ich denke aber das es schwieriger wird wenn es eh schon Probleme gab. Es kann aber klappen. Ich weiß wie traurig es einen machen kann wenn es mit dem stillen (warum auch immer) nicht klappt.

ABER die Flaschennahrung ist mittlerweile wirklich gut. Auch damit ernährst du dein Kind ordentlich. Die Nähe kannst du auch ohne Brust geben. Versteife dich nicht darauf. Am stillen macht es sich nicht fest ob man eine gute Mutter ist.

LG

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Liebe jada,

ich finde dein Vorhaben ein tolles Geschenk an deinen Sohn! Geh da mit Zuversicht und Geduld ran, dann denke ich, hast du gute Chancen! Aber Unterstützung wirst du brauchen und zwar nicht nur von der Stillberarterin, auch dein Mann muss dir den Rücken freihalten.

Hat dein Sohn denn noch Interesse an der Brust zu saugen? Ein Brusternährungsset könnte da hilfreich sein aber du solltest auch konsequent keinen Schnuller mehr geben, damit sein Saugbedürfnis sich nur auf die Brust konzentriert. Wechselstillen (mind. 10 min pro Seite) regt die Milchbildung mehr an. Genauso können Medikamente helfen (z. B. Domperidon) aber wenn du noch Milch ausstreichen kannst, könnten auch Bockshornkleekapseln ausreichen. Du musst mit der Stillberaterin eine gute Anlegetechnik üben, damit du nicht zu sehr von wunden Brustwarzen geplagt wirst. Hier können z. B. Multimam Kompressen helfen. Wichtig wäre auch, dein Sohn nachts bei dir schlafen zu lassen, damit ihr vorallem nachts problemlos und oft stillen könnt. Gerade nachts steigt der Prolaktinspiegel, der die Milch fließen lässt und viel Körperkontakt (Haut an Haut) hilft zusätzlich.

Wünsch dir viel Erfolg und meine Daumen sind gedrückt!

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Hi. Wir hatten auch einen schwierigen Start.Die heHebamme hat uns total verrückt gemacht wegen der Gewichtszunahme. Der Stress hat dazu geführt das alles noch schlechter lief. Dann sollte ich alles durch die Flasche füttern, habe ich auch getan. besser zugenommen hat sie nicht. Uns hat beiden das innige Gefühl gefehlt. Ich habe oft beim Flasche geben weinen müssen. Dann habe ich auf eigene Faust den Entschluss gefasst wieder zu stillen statt zu pumpen. Und habe sie nachts das erste mal wieder angelegt und sie trank richtig gut als hätte sie nie was anderes bekommen. Am schlimmsten war für mich das zu füttern an der Brust weil sie keine Flasche mochte. Ich stille viel und genieße die zeit und Beikost läuft auch klasse. Sie ist jetzt fast 7 Monate alt. Zurück an die Brust war si drei Monate alt. Lg Claudia

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Hallo jada!

Ich finde es klasse, dass Du es mit dem Stillen nochmal probieren willst!

Als mein zweiter Sohn gerade 2einhalb Wochen alt war, musste ich ins Krankenhaus. Er wurde auf mein Bitten hin mit aufgenommen und ich durfte weiter stillen.

Allerdings musste ich dann plötzlich operiert werden und mehrere Tage auf der Intensiv-Station bleiben. Ich versuchte, abzupumpen, aber es kam nicht viel. Das hatte schon bei meinem ersten Sohn nicht geklappt.

Nachdem mein Baby nun zu Hause von meinem Mann mit der Flasche gefüttert wurde und es mir gesundheitlich nicht gut ging, hab ich schweren Herzens abgestillt. Ich hatte aber im Krankenhaus eine tolle Stillberaterin. Sie hat mir Mut gemacht und gesagt, dass innerhalb der ersten 6 Wochen nach der Geburt die Chancen sehr gut ständen, wieder mit dem Stillen zu beginnen.

Meine Hebamme war da anderer Meinung. Sie glaubte nicht, dass es nochmal klappt.

Und soll ich Dir was sagen? Das hat mich angespornt, es doch zu schaffen!
Das erste, was ich getan habe, als ich nach Hause kam, war, ich habe meinen Sohn angelegt. Er hat die Brust gleich angenommen, wenn vielleicht auch erst mal keine Milch kam.

Immer, wenn er Hunger hatte (spätestens alle 3 Stunden) habe ich ihn angelegt und anschließend gab es zum satt werden ein Fläschchen.

Es war echt hart, denn es hat sich manchmal angefühlt, als würde er mir das Rückenmark aussaugen und ich war ja körperlich auch noch nicht wieder ganz fit. Aber es hat geklappt!

Ich habe ihn mit den Fläschchen nie zu satt gefüttert. Lieber hab ich ihn dann eben nach kurzer Zeit wieder angelegt.

Meine Familie hat mich oft kritisiert. Ich solle lieber erstmal gesund werden und das arme Kind nicht hungern lassen...
Und meine Hebamme war total baff, als ich plötzlich wieder voll stillen konnte.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du es schaffst! Aber sei nicht zu sehr enttäuscht, wenn es vielleicht nicht klappen sollte.

Und noch was: in meinem entfernten Bekanntenkreis gibt es eine Frau, die ihr adoptiertes Baby gestillt hat. Sie hat nie selbst ein Kind geboren und mit Hilfe von Hormonen und dem Glauben daran, dass sie es kann, hat sie es geschafft ;)