Zufüttern wegen Kaiserschnitt?

Hallo zusammen!

Ich durfte meine beiden spontan entbinden und kenne mich deshalb mit Kaiserschnitten nicht gut aus. Ich habe mich nur vorhin ziemlich gewundert, was das Zufüttern zum Stillen betrifft.

Das Baby eines Bekannten kam am So per KS wegen Geburtsstillstand zur Welt. Als ich frage, wie es denn mit dem Stillen klappte, meinte er, ja, die Milch sei zwar noch nicht da, aber das Kleine würde schön Vormilch trinken und danach dann immer ein Fläschchen bekommen, weil es ja sonst nicht satt werden würde. Ich sagte ihm, dass das meines Wissens nicht notwendig ist, wenn es keine gesundheitlichen Gründe (zu starke Abnahme etc.) gibt. Er wusste von keinem besonderen Grund und wollte das dann mal im KH besprechen.

Jetzt frage ich mal ganz doof: Ist das üblich, dass nach einem KS auch ohne besonderen Anlass zugefüttert wird? Vielleicht weil der Milcheinschuss oft verspätet eintritt? Oder gelten nicht auch die gleichen Empfehlungen wie nach einer Spontangeburt? Interessiert mich einfach #gruebel

Das Kleine ist übrigens recht groß und schwer zur Welt gekommen, also kein Hungerhaken ;-)

Danke euch
Christiane

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Hallo,

ich habe per KS entbunden und 5,5 Monate vollgestillt und stille meinen Sohn (12 Mon) heute noch.

Ein KS ist kein Stillhindernis :-)

lg
#winke

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Hi!

Ja, natürlich! Mir ging es vor allem um die ersten Tage, speziell solange der Milcheinschuss noch nicht stattgefunden hatte. Normalerweise reicht ja die Vormilch, aber beim KS vielleicht nicht...? Jedenfalls habe ich mich sehr darüber gewundert, wie selbstverständlich es offenbar empfunden wurde, dem Baby nach dem Anlegen noch das Fläschchen zu geben.

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Hallo,

also bei meiner Freundin wars ähnlich. Gebuttsstillstand und deshalb Kaiserschnitt. Kind kam aber normal groß und schwer zu Welt. Milcheinschuss war natürlich nicht gleich, aber zugefüttert wurde nicht. Ich persönlich halte das auch für Quatsch (natürlich unter besonderen Bedingungen wie zu früh geboren etc. muss es schon sein). Im Geburtsvorbereitungskurs haben wir erfahren, dass die Mägen der Kleinen noch winzig sind am Anfang (wie ne Murmel) und erst nach ein paar Tagen werden sie größer (meist zeitgleich mit dem Milcheinschuss). Da reichen also dementsprechend Minimengen um satt zu werden. Im Krankenhaus wird einem allerdings oft suggeriert die Zwerge würden mit der Vormilch nicht satt werden.

Ich kenn es also nur so, dass es keinen Unterschied zwischen Spontangeburt und Kaiserschnitt (bei diesen Gründen ) gibt. Aber vielleicht gibt es bei dem Kind deiner Bekannten auch medizinische Gründe?

Viele Grüße

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So wie du es beschreibst, kenne ich es auch. Laut meinem Bekannten, also dem Papa, gibt es keine besonderen Gründe fürs Zufüttern. Zumindest wusste er von keinen. Es klang eher so, als sei es im KH ganz selbstverständlich, dass man nach dem Anlegen in den ersten Tage noch ein bisschen Fläschchen hinterhergibt, bis dann die richtige Milch da ist. Aber oft werden damit spätere Probleme ja erst provoziert, weil die Brust nicht die richtigen Signale über den Bedarf bekommt und/oder das Baby sich dran gewöhnt, sich nach dem Brustnuckeln an der Flasche satt zu trinken.

Mir tut das nur so leid, wenn es so kommt. Ich weiß mittlerweile von so vielen aus dem Bekanntenkreis, denen das Stillen durch unnötiges Zufüttern erschwert oder sogar ganz verdorben wurde. Gerade beim ersten Kind ist man da ja oft noch sehr unsicher.

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Ja, das kann schnell passieren. War deshalb auch sehr froh durch den Geburtsvorbereitungskurs aufgeklärt worden zu sein. So hätt man mich nicht so leicht verunsichern können. Kann aber auch verstehen wenn man grad beim ersten Kind leicht solche Ängste kriegt.

Früher war das ja die Regel, dass nicht gestillt wurde, aus den blödesten Gründen. Meine Mutter zum Beispiel durfte meine Schwester nicht stillen nach nem Kaiserschnitt mit der Begründung, die Narkosemittel wären schlecht für sie (sie war ein Frühchen). Sie bekam dann Milch von ner fremden Mutter :-(. Ich wurde nur 4 Wochen gestillt, weil meiner Mutter nach nem Milchstau gesagt wurde man dürfe da nimmer stillen ?!?!....

Manche dieser tollen Weisheiten sind wohl immer noch in den Köpfen von Krankenhauspersonal. Schade.

Ich hoffe, dass das Stillen trotz allem gut klappen wird bei deiner Bekannten.

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Hallo,

mit dem KS kann das mit dem Zufuettern nichts zu tun haben, aber vielleicht mit der Groesse des Kindes. Da wird in den Krankenhäusern gerne auf Zufuettern gesetzt, weil sonst evtl. eine Unterzuckerung droht. Grosse Kinder haben halt auch einen hohen Energiebedarf. Aber eigentlich sollte dafür keine Flasche benutzt, sondern Fingerfeeding angewendet werden, um eine Saugverwirrung zu vermeiden. Und die Menge sollte auch 20 ml nicht uebrrschreiten. Das Kind soll ja schließlich ordentlich an der Brust saugen.

Bei meinem Kleinen musste ich auch so zufuettern. Der war wirklich groß und schwer. Ich persönlich finde zwar, dass es nicht unbedingt notwendig war, aber im Krankenhaus kann man sich oft schlecht dagegen wehren. Auch schmeckt die Zusatznahrung, die dafür normalerweise verwendet wird, recht bitter. Mit dem Milcheinschuss wollte meiner nur noch Mumi. Schmeckt einfach besser.
LG frierschaf

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Ah, ok, danke für deine Erklärung! Das Kleine ist wie gesagt tatsächlich recht schwer, über 4kg jedenfalls. Das wäre dann vielleicht die Erklärung. Dass sie im KH ein Fläschchen statt Fingerfeeding verwenden, ist zwar nicht gerade ideal, aber wenigstens wäre das Zufüttern selbst dann irgendwie begründet.

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Ich hab ein Kind mit 4200g und ein Kind mit über 4900g geboren und haben bei beiden nicht zufüttern müssen auch wenn die Klinik das sehr gern wollte weil man so große Kinder angeblich nicht voll stillen könnte. Einmal hatte ich den Milcheinschuss tatsächlich erst am 5. Lebenstag. Nötig ist es auch bei großen Kindern die nach Bedarf angelegt werden so gut wie nie. Nur kann sich das scheinbar kaum eine Klinik vorstellen und mit zufüttern ist die Klinik auf der sicheren Seite.

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Ich hatte 3 Kaiserschnitte und immer am 2. Tag den Milcheinschuss und das nicht zu knapp.

Meine letzte war nur ein frühchen und hat zu viel abgenommen. Die Schwestern wollten Zufüttern, was ich aber erst wollte, wenn es zu heftig gewesen wäre und die kleine trinkschwach. Sie bekam nur etwas glukose wegen der unterzuckerung irgendwie, aber auch nur 1 Tag lang.

Ks ist kein Grund zuzufüttern. Auch bei spontan muss unter Umständen zugefüttert werden. Das liegt nicht an der Entbindungsart, sondern an anderen Umständen.

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Habe beide Kinder per KS wg Geburtsstillstand bekommen und hab jeweils von Anfang an voll gestillt. Zugefüttert wurde bei uns nie bzw erst als Ersatz beim Abstillen mit 7-8 Monaten. Kenn ich auch so wie du es beschreibst nicht. Beim Großen hab ich gleich nach Geburt öfter Abpumpen und die MuMi per Flasche geben müssen, da er eine Kieferasymmetrie hatte und die Brustwarze nicht gut fassen konnte. Die Kleine hat von der ersten Minute an der Brust getrunken. Milcheinschuß kam bei mir jeweils von Tag 4 auf 5. Aber mir wurde erklärt, dass die Vormilch so extrem gehaltvoll und fett ist das den Kleinen schon Minimengen reichen um satt zu werden.

Vielleicht ist das Pflegepersonal im dortigen KH einfach noch vom alten Schlag und weiß es nicht besser. ;-)
LG

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Hallo,
bei mir kam die Milch erst sehr spät nach dem KS. Weil meine Kleine auch trotz Dauerstillen und Abpumpen so gar kein Gewicht zugelegt hat, haben wir kurzzeitig zugefüttert.

Bei mir war es so: Durch das Zufüttern habe ich mich von dem Eingriff erholen können und erst mit der Erholung ist bei mir die Milch gekommen.

Lg,
Babbel

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ich hatte einen notkaiserschnitt und ich denk mal dass auf der intensiv nochmal was ganz am anfang gegeben wurde, ansonsten war das selbst bei mir so dass ich noch am selben tag angefangen habe abzupumpen um den milcheinschuß anzuregen.

aber an sich sind das die selben spielregeln, allerdings habe ich festgestellt dass in ganz vielen fällen viel zu schnell zugefüttert wird (auch von krankenhausseite) und die mütter dann glauben sie hätten zu wenig milch und oftmals dann auch abstillen.

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Hatte auch KS und Kind war normal groß und schwer. Hab sie auch immer alle 2-3h auf beiden Seiten angelegt, aber ihr hat die Vormilch leider nicht gereicht. Sie hat richtig angefangen zu schreien und war verschwitzt und knallrot.
Ich hab den entschieden mit den Schwestern, daß sie Fläschchen bekommt. Danach war sie auch wieder ruhig. Lag also am Hunger und sie hat schon so 30-60ml weggezischt, obwohl ich ja auch dachte der Magen sei noch total winzig.
War dann auch ganz gut so, weil sie recht viel abgenommen hat und ich sie nicht mit hätte nach Hause nehmen dürfen, wenns noch mehr geworden wäre.
Der Milcheinschuss kam bei mir auch erst nach 4 Tagen am Tag der Entlassung.
Ich stille seit wir zu Hause sind komplett voll. Mittlerweile nimmt unsere Maus auch gar kein Fläschchen mehr.

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http://www.uebersstillen.org/jnitterod.htm:

Die "Nicht-genug-Muttermilch-Gelbsucht":

"Wenn ein Baby einen ueberdurchschnittlich hohen und laenger als normal andauernden Bilirubinspiegel hat, kann das ein Hinweis dafuer sein, dass es nicht genug Muttermilch erhaelt. Das kann der Fall sein wenn bei der Mutter die Milch laenger als gewoehnlich (zwischen dem zweiten und vierten Tag) braucht, bis sie "einschiesst""!!!

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Danke für den Link, die gesamte Seite ist interessant :-)

Weiter unten im selben Absatz steht allerdings auch:

"Die Loesung des Problems ist nicht, dem Baby die Brust nicht mehr zu geben, oder es mit der Flasche zu fuettern. Wenn das Baby gut trinkt, wird es wahrscheinlich genuegen, es oefter anzulegen, um den Bilirubinspiegel rascher zu senken, daher braucht man in Wirklichkeit gar nichts unternehmen. Wenn das Baby schlecht an der Brust trinkt, sollte man es besser anlegen sodass es effektvoller trinkt und daher mehr Milch erhaelt. Das Ausdruecken der Milch waehrend das Baby angelegt ist, damit es mehr Milch erhaelt kann auch von Hilfe sein (Siehe "Die Technik des Milchausdrueckens"). Wenn sich die Situation weder durch korrektes Anlegen noch durch Ausdruecken der Milch bessert, ist es angebracht, mit Hilfe des Brusternaehrungssets zuzufuettern. (siehe: "Das Brusternaehrungsset")."

Wie auch immer, schlechte Werte lagen im betreffenden Fall laut dem Papa ja gar nicht vor. Ich hoffe mal einfach, dass sie das Fläschchen schnell wieder weglassen dürfen und es das Vollstillen nicht beeinträchtigt hat.

LG
Christiane