Nächtliches Abstillen wegen Karies

Hallo,

vielleicht hat hier jemand Erfahrung mit unserem Problem und kann mir weiterhelfen: Bei meinem Sohn (22 Monate) habe ich braune Flecken an den Innenseiten der Schneidezähne entdeckt und die Zahnärztin sagt, es sei eine Vorstufe von Karies. #schock Das war ein Schock! Seit dem ersten Zahn putzen wir 2x täglich sehr gründlich (plus 1x bei der Tagesmutti) und er bekommt nur gelegentlich Süßes. Süße Getränke bekommt er gar nicht, nur Wasser. Mein Mann und ich haben beide von Natur aus super Zähne und so gut wie nie Löcher. Wir beide hatten jeweils eins als Kind, seitdem nie wieder. Die Zahnärztin sagte, dann kann es nur vom nächtlichen Dauernuckeln an der Brust kommen. Das ist ja schon länger unser Problem; er wacht mitunter stündlich auf und schläft nur beim Stillen wieder ein. Auf jeden Fall scheint es eine Art Vorstufe zur Flaschenkaries zu sein, eben durch Dauernuckeln verursacht. Ich fürchte, sie hat Recht. Ich glaube zwar nicht, dass normales Stillen Karies verursacht, aber das Dauernuckeln halt. Er hat dadurch ja die ganze Nacht die Milch im Mund und das ist ja ganz logisch, dass das irgendwann auf die Zähne geht. Mein Mann und ich haben entschieden, dass wir nachts abstillen müssen. Zum Einschlafen und Aufwachen darf er liebend gerne noch stillen, aber nur wenn wir danach Zähne putzen gehen. Heute Nacht wollen wir es angehen. ABER mir graut so dermaßen davor! Ich hasse es, wenn er nach der Brust weint und ich sie ihm verweigern muss. Da blutet mir das Herz! Ich werde bestimmt genauso viel heulen wie er. Außerdem hasse ich es, dass wir es auf die "brutale" Weise machen müssen. Ich habe immer gehofft, dass er selbst den Zeitpunkt bestimmt, wann abgestillt wird bzw. dass er es auslaufen lässt. Okay, er wird ja noch nicht ganz abgestillt. Aber ich weiß nicht, wie ich die nächsten Tage und Nächte überstehen soll. Ich habe Angst, dass ich nicht hart bleiben kann. Ich weiß, dann ist alles dahin. Wenn ich nachgebe, lernt er, aha, ich muss nur ordentlich Theater machen, dann darf ich wieder ran. #mampf Oh man, ich mach mich echt verrückt! Hat jemand Tipps, wie ich es schaffe, nicht nachzugeben? Wie geht man das Projekt "nächtliches Abstillen" am besten an?

Danke schon mal!

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Ich würde es definitiv von heute auf morgen beenden und du musst dringend an deiner eigenen Einstellung arbeiten. "Ich werde bestimmt genauso viel heulen wie er." Das merkt dein Kind und wird umso länger nach der Brust schreien. Mit 22 Monaten sollte ein Kind sich die benötigte Nähe (wenn es denn nachts unbedingt sein muss) auch anders holen können. Dein Sohn braucht das Stillen ja nicht aus Gründen der Ernährung, sondern einfach nur noch aus Gewohnheit.

Wenn du jetzt aber versuchst, ihm das schrittweise abzugewöhnen, hätte ich die befürchtung, dass er es gar nicht versteht (verstehen kann). Also würde ich einen Cut machen und nachts nicht mehr stillen.

Es geht hier um die Zähne deines Kindes! Wer einmal erlebt hat, welche Schmerzen und Ängste Kleinkinder beim Zahnarzt aushalten müssen, der eine Karies behandelt, der würde das nicht riskieren.

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Hallo und danke für die Antwort. Das ist ja genau der Plan, nachts komplett abzustillen, um die Zähne meines Sohnes zu retten. Es ist mir auch klar, dass ich es ihm nicht einfacher mache, wenn ich auch traurig bin und werde auch versuchen, es ihm nicht zu zeigen. Aber abstellen kann ich es nun mal leider nicht. Natürlich hat das nächtliche Stillen nicht mehr viel mit Ernährung zu tun, sondern es ist eine Angewohnheit. Aber eine geliebte Angewohnheit loszuwerden ist nicht leicht und es tut mir einfach leid für ihn, dass es jetzt so plötzlich sein muss. Das ändert natürlich nichts an der Notwendigkeit dessen.

LG

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... Eine geliebte Angewohnheit die gar nicht erst zur Angewohnheit hätte werden dürfen. Ich würde auch von heute auf Morgen abstillen. Dein Kind wird es nicht verstehen aber es wird dir später dafür danken. Sieh zu dass du nicht einbrichst, auch wenn es schwer wird.

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Vll hilft dir diese Seite weiter in reiner situation

http://www.stillkinder.de/ohne-saugen-einschlafen-lernen/

das ist halt ne sanfter Art das Kind vom daiernuckeln abzubringen

Ich hab das auf diese Art noch nicht probiert wir stillen auch noch zum einschlafen allerdings nuckelt unsere nicht die halbe Nacht

Vll hilft es dir ja... Dort gibt's auch noch schöne Tipps zu andere stillthemen

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Sorry für die Schreibfehler aber mit Handy = Katastrophe ;)

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Danke dir, aber das haben wir schon so oft versucht und es hat leider nicht geklappt. Ende vom Lied war, dass er es schnell verstanden hatte, dass ich die Brust herausziehe und er sie sicherheitshalber mit den ZÄHNEN festgehalten hat. #schock Dann habe ich beschlossen, dass dies wohl nicht die richtige Methode für uns ist... ;-)

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Nachts abstillen heißt nicht ganz abstillen! Damit hat dein Kind weiterhin die Freiheit, den Abstillzeitpunkt zu wählen. Du hast lediglich einen Rahmen gesetzt.

Ich habe die Große in ähnlichem Alter nachts abgestillt. Sie war ein Junkie und hat ca. 1 Woche lang sehr getobt. Ich war einfach bei ihr und sie ist dann auf meinem Arm eingeschlafen. Ich habe immer gesagt: "Ich gebe dir nur Milch am Tag. Der Tag fängt an wenn der Wecker klingelt" - das hat geholfen. Nachts nicht zu stillen und die Wut auszuhalten habe ich erst geschafft, als ich es wirklich, wirklich wollte. Deine Motivation ist das Entscheidende!

Die Kleine, ähnliches Alter - da hat es gereicht, dass ich nachts gesagt habe, dass es jetzt keine Milch gibt.

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Hi,
unser Kleiner wurde mit 15 Monaten nachts abgestillt, ich schlief in einem anderen Zimmer und mein Mann hatte das übernommen. Hat gut geklappt, es gab recht wenig Tränen. Trinken durfte er Wasser und er wurde von ihm getragen. Nach ein paar Nächten war das Thema durch.

Vlg tina

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Hallo nochmal und danke für eure Antworten. Gerade die letzten beiden Erfahrungsberichte haben mir Mut gemacht, dass wir das auch schaffen. Jetzt wollte ich mal - vielleicht auch für diejenigen, die auch gerne nachts abstillen würden - berichten, wie es lief: Ich habe meinen Sohn vor dem Zähneputzen im Wohnzimmer gestillt und ihm davor noch erklärt, was sich ab jetzt ändert. Er ist sprachlich schon recht fit und hat es wohl auch mehr oder weniger verstanden. Auf jeden Fall sind wir nach dem Zähneputzen ins (Familien-)Bett (, das wir um sein Gitterbett mit einer offenen Seite verlängert haben) gegangen und er hat sich gleich in sein Bett gelegt. Ich habe ihm gesagt, die Milch ist alle und erst morgen wieder für ihn da. Mit Streicheln und Singen ist er, ohne noch einmal nach der Brust zu fragen, eingeschlafen. Das war die erste Überraschung für uns. Nach 2 Stunden wachte er wie immer auf und hat wie ein Irrer nach der Brust gesucht. Ich habe ihm ganz ruhig erklärt, dass es jetzt keine Milch gibt und wir schlafen wollen. Meine Versuche, ihn mit Streicheln wieder zum Einschlafen zu bringen, haben nichts gebracht. Ich habe ihn gefragt, ob er Wasser trinken möchte, "Ja", und nach dem Trinken habe ich ihn im Arme gehalten und ihm sein Schlaflied vorgesummt und er ist wirklich wieder eingeschlafen. Überraschung Nr. 2. Allerdings ist er nach 2 Stunden wieder aufgewacht und da hat es nicht so gut funktioniert, sodass mein Mann ihn kurz getragen hat. Dann hat er bis 3:40 Uhr weitergeschlafen. Wir hatten uns als erstes Ziel 3 Uhr gesetzt, also ab 3 Uhr darf er wieder an die Brust. Und das haben wir fast problemlos geschafft. Ich bin total happy darüber! In den nächsten Nächten werden wir die "Wieder-Still-Zeit" immer weiter nach hinten rücken, sodass wir nächste Woche hoffentlich nachts stillfrei sind. WENN es denn weiterhin so gut läuft. Aber ich bin optimistisch und nach dieser Nacht total motiviert! #huepf

Also danke nochmal und drückt uns die Daumen, dass es weiter so gut läuft! #klee