LCP in PRE-Nahrung wirklich notwendig oder nicht?

Hallo ihr Lieben,

noch bin ich schwanger, aber Anfang Juni wieder Mama :-D
Bei meiner Tochter hatte ich damals unheimlich Probleme mit dem Stillen. Ich möchte nun auch keine Ratschläge bzgl. des Stillens an sich, sondern einfach kontstruktive Kommentare zu obiger Frage! Nun mache ich mir so meine Gedanken, für den Fall es tritt wieder so ein, welche PRE Nahrung ich dann nehme.
Für meine Tochter hatten wir damals die BEBA und waren an und für sich sehr zufrieden. Leider ist die nicht gerade sehr günstig, weswegen ich mich nun bei verschiedenen Tests umgeschaut habe. Dabei schnitt die MILASAN auch gut ab und war sogar Testsieger. ABER: diese enthält keine LCP (langkettige mehrfach ungesättigte Fettsäuren) die ja sehr wichtig für die Entwicklung von Hirn, Nerven und Augen ist!

Ich danke euch schonmal für eure Meinungen und Anregungen :-)

LG christino mit Mädel an der Hand und Babyboy inside #verliebt

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Hallo, ich hatte dazu auch mal was gelesen. Wenn ich es richtig verstanden habe, weiß man zwar, dass die LCPs für die neurologische Entwicklung wichtig sind, aber - wie bei vielen Zusätzen in der Formulamilch (z. B. auch Probiotika), gibt es keine eindeutigen Belege, dass alleine der Zusatz dies erbringt.

Wissenschaftler scheinen mehrheitlich davon auszugehen, dass es das Zusammenspiel an Inhaltsstoffen ist, die die LCPs dazu befähigen sich an der optimalen neurologischen Entwicklung zu beteiligen. Zur Verdeutlichung ein anderes Beispiel: wenn man Eisen pur zu sich nimmt, kann das der Körper kaum verwerten. Man braucht Vitamin C für die bessere Aufnahme. Im Gegenzug weiß man, Kuhmilch hemmt den Körper sogar, Eisen aufzunehmen.

Es ist also das Zusammenspiel, nicht ein Stoff allein und dieses ist in der Formulamilch nicht gegeben. Auch der Stillvorgang an sich verbessert die Gehirnentwicklung. Es ist folglich viel mehr als nur eine Zutat.

Die Hersteller dieser Milchpulverprodukte werben zwar mit ihrer Verbesserung, beziehen sich dabei laut Kritikern aber auf eine völlig unzureichende Studienlage (Studien mit schlechten Designs, veraltete Studien oder nur positive Studien, welche mit negativem Ergebnis werden ignoriert etc.).

Schwierig, schwierig. Ich wünsch dir also für dein Sohn viel Zuversicht, Durchhaltevermögen, Gelassenheit und Unterstützung und was du sonst noch brauchst, damit das mit dem Stillen diesesmal doch klappt und du gar keine Entscheidung treffen musst und ansonsten würde ich persönlich mehr darauf achten, eine schadstoffarme Formulanahrung zu füttern, als mit sämtlichen Stoffen angereichtert.

Alles Gute!

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Hallo,

Meine Tochter ist jetzt fast 6 Monate alt und ich würd eigentlich auch gern wissen welche Formulamilch "am besten" ist. Habe 5Monate voll gestillt und auch sehr gerne...musste aber leider aus verschiedenen Gründen abstillen... Sie bekommt zur Zeit Aptamil Pre aber die ist ja mit unter den teuersten:/ bei der U5 meinte die KiÄ dass ich auch ruhig die "billigeren" Varianten nehmen kann. Aber es gibt soviel Auswahl...bin echt überfragt... Was hält ihr von Bebivita? Oder Milasan?

LG

Dilek

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Hallo Dilekt, ich kenne mich mit den unterschiedlichen Marken leider null aus. Mir wäre, wie gesagt, eine geringe Schadstoffbelastung am wichtigsten. Welche da aktuell am Besten abgeschnitten hat, weiß ich nicht. Vielleicht weiß die TE da mehr.

Milasan hat wohl dieses Jahr bei "Ökotest" gewonnen (Note befriedigend), aber wie gesagt, ich kenne keine Details von dem Test und den einzelnen Marken.

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NAbend,

wir haben anfangs die Pre von Beba gefüttert und jetzt die 1er Milch. Sind super zufrieden. Aber mein 2 Kind würde ich glaube ich auch was günstigeres versuchen. Es kommt natürlich auch auf das Kind drauf an was es verträgt. Ich denke aber wenn du beispielsweise direkt mit der Bebivita beginnen würdest und dein Baby es verträgt, müsste es kein Problem sein.

LG Aysun

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Vielen Dank für eure Antworten ihr lieben:) Aysun was gibt's du denn deinem Kind oder stillst du?

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mein kleiner ist 7,5 Monate und trinkt die 1er Milch von Beba und bekommt mittags-, nachmittags-(nicht immer) und Abendbrei.

LG

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Hallo,

wir geben Bebivita HA pre und sind damit sehr zufrieden. Ökotestgewinner war Beba von Nestle, ich glaube gefolgt von Milasan und dann Hipp Combiotik. Aptamil ist da aber zB mit mangelhaft durchgefallen.

Wobei diese Testergebnisse kritisch zu sehen sind. Schlechtere Noten gab es zB auch, wenn etwas nicht groß genug auf der Packung ausgewiesen war.

Was mir übrigens auch wichtig war, dass das Milchpulver gut erhältlich ist, denn gerade Beba oder Hipp ist oft aus und man muss dann mehrere Geschäfte abklappern oder zwischendrin wechseln, und das ist immer blöd, weil man nicht weiß, wie das Baby darauf reagiert. Milasan gibt es zB nicht überall.

LG

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Ach ja, Bebivita ist auch ohne LCP.

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Hallo Christino,

ich möchte mich in Eure Diskussion einklinken. Ich bin selbst auch Mama einer 6-jährigen Tochter und im August kommt unser Söhnchen zur Welt. Ich bin von Beruf Ernährungswissenschaftlerin und bin in der Beratung zum Thema Säuglings- und Kleinkindernährung tätig.

Grundsätzlich einmal gilt, dass alle Nahrungen nach strengen Richtlinien produziert werden und es vom Gesetzgeber strenge Auflagne gibt was, in welcher Menge drin sein darf. Von den Fachgesellschaften gibt es darüber hinaus Empfehlungen was empfehlenswert wäre einem Produkt zuzusetzen.

Bei den LCPs ist es so, dass diese einem Produkt zugesetzt sein müssen. Die Menge an LCPs ist nur unterschiedlich von Hersteller zu Hersteller. Es gibt grosse Unterschiede auf dem Markt, was die Gehalte der LCPs in Säuglingsmilch angeht. Hier kannst Du nach dem Preis gehen, je höher der Preis umso höher auch der Gehalt an LCPs, denn hochwertige Rohstoffe und Supplemente sind teuer und deshalb sind auch einige Nahrungen preiswerter und andere kostenintensiver.

Eine kleine Info zu den LCPs:

In den 80er Jahren gelang es der weltweit der Milupa-Muttermilchforschuung die Bedeutung bestimmter mehrfach ungesättigter Fettsäuren in Muttermilch zu entschlüsseln, die einen wichtigen Effekt auf die Gehirnentwicklung und andere Stoffwechselvorgänge hat. Anfang der 90er wurde dann zum ersten Mal die Frühgeborenennahrung und wenig später auch die normale Säuglingsmilch von Milupa mit den sog. LCP´s angereichert.

Muttermilch enthält diese LCP´s in ausreichender Menge. Säuglingsmilch muss sie daher zugesetzt werden. Es handelt sich bei den LCPs um Fettsäuren, die der kindliche Körper noch nicht in ausreichender Menge selbst herstellen kann (ältere Kinder und Erwachsene können dies), deshalb ist es sehr wichtig das Säuglingsmilchen diese Fettsäuren enthalten.

Wenn Du also nach einer hochwertigen Milch Ausschau halten möchtest, dann ist der Gehalt an LCP´s (Docosahexaensäure und Arachidonsäure) ausschlaggebend. Bei einem Mangel an diesen Fettsäuren kann es zu Wachstumsstörungen, Hautproblemen und zu Seh- und Nervenfunktionsstörungen kommen.

In Studien konnte gezeigt werden, dass LCP einen relevanten Gesundheitseffekt haben, dazu gibt es zahlreiche Studien, die dies belegen und auch ordentlich durchgeführt wurden.

Neben LCPs spielt auch noch der Zusatz Oligosaccharide eine wichtige Rolle. Diese prebiotischen Ballaststoffe kommen auch in der Muttermilch vor und sorgen für eine gute Darmflora. Durch diese Prebiotiks wird die Darmflora so aufgebaut, dass sie gegen Allergien und Infekte gut geschützt ist. 80 Prozent des Immunsystems liegt im Darm, ist der gesund, dann gehts dem Mensch insgesamt auch gut.

Also, wenn Du nicht stillen kannst oder willst, schaue Dich nach einer hochwertigen Nahrung um. Hier kann der Preis Dir eine sehr gut Richtschnur sein. Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate, Mineralstoffe und Vitamine haben alle Milchen, aber besondere Zusätze, wie sie auch Muttermilch enthält, die sind nur in bestimmten Produkten enthalten.

Wenn noch Fragen offen sind, bitte meldet Euch.

Liebe Grüße!#winke

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Hallo Christino,

ich möchte mich in Eure Diskussion einklinken. Ich bin selbst auch Mama einer 6-jährigen Tochter und im August kommt unser Söhnchen zur Welt. Ich bin von Beruf Ernährungswissenschaftlerin und bin in der Beratung zum Thema Säuglings- und Kleinkindernährung tätig.

Grundsätzlich einmal gilt, dass alle Nahrungen nach strengen Richtlinien produziert werden und es vom Gesetzgeber strenge Auflagne gibt was, in welcher Menge drin sein darf. Von den Fachgesellschaften gibt es darüber hinaus Empfehlungen was empfehlenswert wäre einem Produkt zuzusetzen.

Bei den LCPs ist es so, dass diese einem Produkt zugesetzt sein müssen. Die Menge an LCPs ist nur unterschiedlich von Hersteller zu Hersteller. Es gibt grosse Unterschiede auf dem Markt, was die Gehalte der LCPs in Säuglingsmilch angeht. Hier kannst Du nach dem Preis gehen, je höher der Preis umso höher auch der Gehalt an LCPs, denn hochwertige Rohstoffe und Supplemente sind teuer und deshalb sind auch einige Nahrungen preiswerter und andere kostenintensiver.

Eine kleine Info zu den LCPs:

In den 80er Jahren gelang es der weltweit der Milupa-Muttermilchforschuung die Bedeutung bestimmter mehrfach ungesättigter Fettsäuren in Muttermilch zu entschlüsseln, die einen wichtigen Effekt auf die Gehirnentwicklung und andere Stoffwechselvorgänge hat. Anfang der 90er wurde dann zum ersten Mal die Frühgeborenennahrung und wenig später auch die normale Säuglingsmilch von Milupa mit den sog. LCP´s angereichert.

Muttermilch enthält diese LCP´s in ausreichender Menge. Säuglingsmilch muss sie daher zugesetzt werden. Es handelt sich bei den LCPs um Fettsäuren, die der kindliche Körper noch nicht in ausreichender Menge selbst herstellen kann (ältere Kinder und Erwachsene können dies), deshalb ist es sehr wichtig das Säuglingsmilchen diese Fettsäuren enthalten.

Wenn Du also nach einer hochwertigen Milch Ausschau halten möchtest, dann ist der Gehalt an LCP´s (Docosahexaensäure und Arachidonsäure) ausschlaggebend. Bei einem Mangel an diesen Fettsäuren kann es zu Wachstumsstörungen, Hautproblemen und zu Seh- und Nervenfunktionsstörungen kommen.

In Studien konnte gezeigt werden, dass LCP einen relevanten Gesundheitseffekt haben, dazu gibt es zahlreiche Studien, die dies belegen und auch ordentlich durchgeführt wurden.

Neben LCPs spielt auch noch der Zusatz Oligosaccharide eine wichtige Rolle. Diese prebiotischen Ballaststoffe kommen auch in der Muttermilch vor und sorgen für eine gute Darmflora. Durch diese Prebiotiks wird die Darmflora so aufgebaut, dass sie gegen Allergien und Infekte gut geschützt ist. 80 Prozent des Immunsystems liegt im Darm, ist der gesund, dann gehts dem Mensch insgesamt auch gut.

Also, wenn Du nicht stillen kannst oder willst, schaue Dich nach einer hochwertigen Nahrung um. Hier kann der Preis Dir eine sehr gut Richtschnur sein. Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate, Mineralstoffe und Vitamine haben alle Milchen, aber besondere Zusätze, wie sie auch Muttermilch enthält, die sind nur in bestimmten Produkten enthalten.

Wenn noch Fragen offen sind, gerne melden.

Viele Grüße