Stillen bis ins Schulalter?

Liebe Mamis,

anscheinend kommt es NICHT NUR in England immer wieder vor

dass Mütter ihre Kinder bis ins Schulalter stillen.

Das KANN verschiedene Gründe haben, wie z.B die besondere

Nähe zum Kind oder der gesundheitliche Vorzug.

Hat das Kind selbst mehr Vorteile oder Nachteile dadurch?

Ich würde gern Eure Meinung dazu erfahren denn ich bereite zu

diesem Thema einen Fernsehbeitrag vor und bin im Rahmen dessen

auf der Suche nach praktizierenden Müttern, die mich diesbezüglich

unterstützen würden. Der Bericht setzt sich mit diesem Thema ernsthaft

auseinander, denn die Zielgruppe der Sendung sind auch Mütter und Hausfrauen

Freue mich auf eure Antworten an fatinenaimi@hotmail.com und post-ins

#gruebel

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Hallo,

soviel ich weiß ist Stillen über 1,5 Jahre nur noch zum Kuscheln gut.. gesundheitliche Vorteile gibt es dann wohl nicht mehr.

So hats mir eine Säuglingsschwester erklärt.

Aber bekanntlich gibts ja 10 Millionen verschiedene Meinungen, was "Babyfragen" betrifft ;-)

lg

Melli

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Hallo,

da irrst Du Dich (und die Säuglingsschwester).
Lese folgendes:

Zwischen dem 6. und 24. Lebensmonat beträgt die Muttermilchmenge rund 500 ml täglich. Sie kann also einen großen Teil der Kalorien, die ein Kind in diesem Alter braucht, liefern. Im Notfall kann die Milchmenge gesteigert werden und auch ein Kind, das normalerweise Beikost isst, kann wieder ausschließlich mit Muttermilch ernährt werden.

Muttermilch liefert 70 Kilokalorien pro 100 ml - zweimal die Energiedichte eines Abstillbreis. Kinder im zweiten Lebensjahr können ihren Energiebedarf zu 31% durch Muttermilch decken. Stillkinder im Alter von 13-18 Monaten erhalten bei gleicher Nahrungsmenge 25% mehr Energie als nicht-gestillte; ältere Kinder erhalten 17% mehr. Je nach Studie gibt es auch Hinweise darauf, dass Muttermilch noch mehr Energie im zweiten Lebensjahr liefern könnte. Eine Studie aus Uganda machte deutlich, dass dort die Energiebedürfnisse in dieser Lebensphase durch Muttermilch zu 53% gedeckt wurden. Wenn man daran denkt, wie wenig viele Kinder im zweiten Lebensjahr essen - sie haben einfach keine Zeit; die Welt ist dafür viel zu interessant - sind diese Ergebnisse nur logisch. Wenn ein Kind vor dem zweiten Geburtstag abgestillt wird, braucht es selbstverständlich viel mehr feste Nahrung als vorher - laut einer Studie wurden die anderen Nahrungsmittel um 60% erhöht ­und auch das reicht nicht immer aus. Unter Umständen kann ein abgestilltes Kind unter einem Energiedefizit leiden - einem 28%igen Defizit laut einer Studie von 1982.

Eine andere Studie zeigte, dass nicht-gestillte Kinder nur 84% der vorgeschlagenen Kalorieneinnahme hatten, während noch gestillte Kinder 108% der optimalen täglichen Kalorien zu sich nahmen.

Gruß
Eo.


Bioverfügbarkeit, Vitamine und Mineralien

Die Kalorien der Muttermilch sind keine leeren Kalorien. „Muttermilch bleibt auch die wichtigste Quelle an hochqualitativem Eiweiss, Vitaminen und anderen Nährstoffen" (Helsing und King, 1982). Hochqualitativ und gut bioverfügbar. Wie viel eines Nährstoffes in der Milch ist, ist nicht die interessante Frage. Wir müssen danach fragen, wie bioverfügbar er ist. Es nutzt also nichts, wenn der Nährstoff nur da ist und das Kind nicht darüber verfügen kann.

Eiweiss wird in der Muttermilch besonders gut absorbiert. Im zweiten Lebensjahr deckt Muttermilch die Eiweissbedürfnisse zu 38%.

Und die Ergebnisse bei den Vitaminen und Mineralien sind noch eindrücklicher:

Vitamin A wird im zweiten Lebensjahr 100%ig durch Muttermilch gedeckt. In Entwicklungsländern kann dies besonders wichtig sein. Es wurde da festgestellt, dass nicht-gestillte Kinder einem sechs- bis achtfach höheren Risiko an Xerophthalmie (einer Vitamin A-Mangel­Erkrankung des Auges) zu erkranken ausgesetzt sind als gestillte Kinder. Der Schutz bleibt auch nach dem Abstillen erhalten.

Eine tägliche Einnahme von 500 ml Muttermilch liefert 19 mg Vitamin C, 95% der Menge, die Kinder im zweiten Lebensjahr brauchen (Armstrong, 1987). Gegen Ende des ersten Lebensjahres ist die Vitamin C­Konzentration der Muttermilch 3,3 mal höher als im Blutplasma der Mutter. Selbst wenn die Mutter erniedrigte Vitamin C-Werte hat, wird es in der Milch bis zu 6-­12fach angereichert. Stillkinder erhalten so höhere Konzentrationen an Vitamin C als Kinder, die mit Vitamin C angereicherter künstlicher Babynahrung, Gemüse und Früchten ernährt werden.

Eisen ist zu 50% in der Muttermilch im zweiten Lebensjahr erhalten, Kalzium zu 44%, Niacin zu 41 %, Folsäurezu 26% und Riboflavin zu 21%.

Eisen ist eines der wichtigen Beispiele der Bioverfügbarkeit. Es ist zwar niedriger in der Muttermilch als in der Kuhmilch, nur wird es aus der Muttermilch zu rund 70% absorbiert (vgl. 10% in Kuhmilch), so dass ein Stillkind besser mit Eisen versorgt ist als ein nicht­gestilltes Kind.


Immunfaktoren

Immunfaktoren sind auch noch wichtig. Früher wurde angenommen, dass nur im Kolostrum sehr hohe Anteile bereitstünden, die sich im Verlauf der Laktation zurückbildeten und nach sechs Monaten nur noch von geringer Bedeutung seien. Heute ist bekannt, dass die Immunglobulinmengen nach dem sechsten Monat steigen, offensichtlich als Reaktion auf die absinkende Milchmenge. Mit 20 Monaten entspricht der Spiegel von IgA und IgG der Höhe, die nach einer Laktationsdauer von zwei Wochen gemessen wurde. Wenn wir darüber nachdenken, ist es auch ganz logisch, dass einige Schutzfaktoren in dieser Zeit steigen, weil Kinder ab sechs Monaten sehr mobil werden; sie kommen überall hin und stecken die unmöglichsten Dinge in den Mund. Sie brauchen viel Schutz. Dieser Schutz erfolgt durch verschiedene Immunfaktoren in der Muttermilch, darunter: Lysozym, ein unspezifischer antimikrobieller Faktor wird in Muttermilch angereichert und erreicht in einigen Fällen nach 12 Monaten die gleiche Menge wie im Kolostrum. Nach neueren Untersuchungen weiss man, dass es bis zum 25. Lebensmonat des Kindes ansteigt und erst dann abfällt. 1 ml Muttermilch enthält rund 4000 lebende Zellen (überwiegend Lymphozyten und Makrophagen) , die das Wachstum von Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten hemmen.

Der Bifidusfaktor in der Muttermilch fördert nach wie vor das Wachstum des Lactobazillus bifidus im kindlichen Darm, so dass sich Staphylokokken gar nicht erst ausbreiten können. Interferon, ein antiviraler Faktor, und Laktoferrin, das durch seine Eisenbindung ein Wachstum von E. coli, Staphylokokkus aureus und einigen Candidapilzen verhindert, sind ebenfalls in der Muttermilch enthalten. Laktoferrin zeigt kontinuierlich ansteigende Werte.

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Tja, es gibt auch Studien, die komischerweise genau das Gegenteil zeigen.

Das nach 1,5 Jahren das STillen gesundheitlich nämlich nicht mehr bringt, als wenn man das Kind gesund ernährt!



Ich finde ehrlich gesagt Stillen über 1-1,5 Jahre auch eher ein "Nichtloslassenkönnen" der Mütter. So sehr ich das Stillen auch mag!


Übrigens solltest du nicht einfach so Sachen kopieren, sondern auch dazu schreiben, woher du das hast ;-)

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Hi,
das ist wohl eher eine Frage - wenn sie ernsthaft ist - wissenschaftlich untersucht werden sollte.
Meiner Meinung ist, dass die Mütter nicht loslassen können.#schock und die Kinder es irgendwann ausbaden müssen.

grüße
Lisa
21.11 Zwillinge

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Meinst du wirklich man kann ein Kind zum Stillen zwingen???

Liebe Grüße

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Meiner Meinung ist, dass die Mütter nicht loslassen können. und die Kinder es irgendwann ausbaden müssen.
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sorry, aber das ist echt quatsch!

ich zb MUSSTE schon lange loslassen, weil ich nämlich schon ewig vollzeit abeite.
MIR gibt das stillen nichts.
wenn du das echt glaubst, dann hast niemals einen richtigen stilljunkie erlbet.

ich habe meiner tochter nie mehr die brust angeboten, seit sie ca. 2-3 monate alt war.

und sie stillt seitdem, nur, weil SIE es penetrant verlangt.


lg
ayshe

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Hi! Also bis ins Schulalter stillen halte ich für totalen Unsinn. Natürlich sollten Mutter und Kind den Zeitpunkt des Abstillens selbstbestimmen, aber so bald das Kind nur noch zum "Vergnügen" am Busen hängt, sollte man das Kind langsam entwöhnen. Ich würde denken, dass dieser Zeitpunkt spätestens mit drei Jahren erreicht ist.

Ich bin total für´s Stillen aber das finde ich echt Schwachsinn!!!

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Hallo,


stell dieselbe Frage im Forum

http://www.stillclub.org
und
http://www.stillen-und-tragen.de

DA findest Du eher Müter, die so lange stillen (oder es vorhaben).

Liebe Grüße
Eo.

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"... auch Mütter und Hausfrauen". Na voll berufstätig wird man das wohl auch kaum hinbekommen? Weder zeitlich noch "konditionell". Also nicht das Hausfrauen keine Belastungen haben, bewahre!!
Mein Chef ist auf jeden Fall der Meinung, seine Frau hätte ihren Jüngsten zu lange gestillt (bis 3 Jahre). Er wäre dann schon als Kind auf Frauen mit großer Oberweite fixiert gewesen. Nur solche Frauen waren und sind für ihn überhaupt ernsthaft Frau. Da kann man nun drüber denken wie man will. In den Entwicklungsländern ist es sicher sogar lebensnotwendig, dass Frauen stillen bis ultimo. Aber hier? Da wären da noch die Studien über die Schwermetall- und Dioxinbelastungen in der Muttermilch usw. ich glaube, es gibt da so viele Studienergebnisse, wie es Studien gibt. Welche zum Brustkrebsrisiko (erhöht durch Stillen, vermindert durch Stillen).Ich finde es ja toll, dass es Frauen gibt, die echt so lange gesund bleiben. Denn fast alle Medikamente sind ja neben Schwangeren auch für Stillende tabu! Auch Hausmittel (viele).
Ich meine, irgendwann ist es den Kindern wirklich peinlich. Mit dem Brusttrinken verbindet sich doch irgendwie das "Baby" sein. Oder?
Gruß Silly (15. SSW)

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"Mit dem Brusttrinken verbindet sich doch irgendwie das "Baby" sein. Oder? "

ja, leider.
Die Kinder haben aber Nuckelbedürfniss, manche sogar sehr ausgepregt.
Kinder, die mit 2 Jahren ganzen Tag an einer Flasche hängen, gehören anscheinend zur Normalität.
Es gibt auch Kinder, die mit 3 noch Nuckel haben - da wundern sich auch nicht allzu viele drüber.

Wieso denn also nicht stillen, bis das Kind 2 oder 3 wird?
Es ist alle mal gesünder als olle Nuckelflasche, von der man Karies kriegt oder ein Nuckel, was schiefe Zähne verursacht??????

Eo.

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"... auch Mütter und Hausfrauen". Na voll berufstätig wird man das wohl auch kaum hinbekommen? Weder zeitlich noch "konditionell". Also nicht das Hausfrauen keine Belastungen haben, bewahre!!
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ich arbeite seit 21 monaten vollzeit, meine tochter ist 26 monate alt und stillt immer noch - wo ist das problem?


und die ganzen giftbelastungen:
wir alle vergiften uns tgl.
per nahrung, luft usw.
es läßt sich doch gar ncht mehr vermeiden, denn es ist doch eh alles kontaminiert.

lg
ayshe

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hi,

habe selbst jahrelang als tv-redakteurin gearbeitet. es gibt bei yahoo in den groups langzeitstiller. http://de.groups.yahoo.com/search?query=stillen
da findest du evtl. was du brauchst.

#cool Muriel

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Mich freut es sehr das doch einige Mütter an diesem Thema
interresiert sind. Dies bestätigt das
noch viele Fragen offen sind.
Ein Beitrag über Stillen bis ins Schulalter bzw. Langzeitstillen
soll der Minderheit eine Lobby geben.
Der Bericht würde ihre Randposition relativieren,
denn andere werden die Hintergründe verstehen
und nicht mehr mit dem Finger auf sie zeigen.
Die Mutter-Kind Bindung ist sehr wichtig, (siehe Natur)
welche Faktoren sind für das lange Stillen verantwortlich,
wir machen Aufklärungsarbeit.

Daher rufe ich nochmals dazu auf diese Thema
ernsthaft zu dieskutieren und bei evtl. Interesse
an dem Beitrag mich direkt anzuschreiben fatinenaimi@hotmail.com

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vllt interesiiert dich folgendes:

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&id=441318&pid=2919344&bid=3
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&id=424997&pid=2816366&bid=3

jedenfalls hatte ich dort meine ursachen/gründe bereits erläutert, auch wenn es "erst" 26 monate sind ;-)


lg
ayshe