8 Zähne, aber abstillen unmöglich

HalliHallo,

meine Kleine ist nun 9 Monate alt und hat inzwischen 8 sichtbare Zähne. Backenzähne sind wahrscheinlich auch schon im Anmarsch.
Sie isst tagsüber so ziemlich alles. Vor 2,3 Monaten waren wir schon soweit, dass sie nur noch 2 zweimal nachts die Brust verlangt hat und wenn sie arg Zahnweh hatte.

Mittlerweile haben wir, so empfinde ich es, wieder zwei Schritte zurück getan.

Sie möchte nachts zum Teil alle 2-3 Stunden gestillt werden und zusätzlich tagsüber, wenn sie anders nicht in den Schlaf findet.

Mir geht das inzwischen ganz schön an die Substanz - so sehr ich mein Kind auch liebe. Auch die Partnerschaft leidet allmählich darunter...

Nun meine Frage: Wer hat Tipps zum Abstillen?

Natürlich habe ich mir auch schon einen Ratgeber gekauft und das Problem merhfach gegoogelt. Alles, was ich finde, läuft meistens darauf hinaus, dass man dem Kind strikt die Brust entziehen soll - nach 2,3 Tagen hätte es sich wohl daran gewöhnt. Für mich ist das aber keine Option. Die Kleine leidet, das kann ich nicht mit ansehen. Zumal ich auch nicht die Kraft habe, nächtliches Geschrei dauerhaft zu ertragen.

Wir haben auch schon versucht, ihr die Flasche zu geben - mit abgepumpter MuMi, mit Pulvermilch, mit Wasser. Was wir auch geben wollen - sie verweigert es strikt.

Ich habe mich auch schon gefragt, was vor 2,3 Monaten anders war als jetzt. Bin gedanklich alles durchgegangen: Schlafbedingungen, Tagesablauf, Ernährung... Mir fällt auf, dass sie in dieser Zeit nicht akut gezahnt hat. Das häufigere Stillen ist seit Juni wieder Thema - ab da hat sie ein Zähnchen nach dem anderen "rausgehauen".

Ab Herbst geht Madmoiselle in die Kita (dann ist sie 1Jahr). Ob sich dann von allein was ändert?

Hat jemand Erfahrungen damit?

Ich bin für jeden gut gemeinten Ratschlag dankbar.

Danke schonmal im Voraus.

LG, Finchen411

1

Wenn sie tagsüber weiterhin gut isst, dann ist das Stillen vermutlich nicht wegen der Nahrungsaufnahme. Wenn sie gerade Backenzähne bekommt und vielleicht deshalb wach wird, braucht sie das Stillen wahrscheinlich als Beruhigung und zum wieder Einschlafen. Da Du ihr die Brust nicht entziehen willst, was ich verstehen kann, bleibt wohl nur durchzuhalten und schauen was passiert, wenn die Backenzähne da sind und sie bis zu den Eckzähnen hoffentlich eine Pause hat.

Über Kita würde ich mir keine Gedanken machen. Sie isst ja und Kinder können da ganz schnell unterscheiden zwischen Kita und zu Hause.

Manchmal geht es einfach zwei Schritte rückwärts bevor es wieder vorwärts geht. Ich glaube das ist ganz normal.

lgj

2

Danke für deine Antwort. Stillen ist für sie auf jeden Fall mehr als nur Nahrungsaufnahme. Da bin ich mir auch sicher. Dennoch hatte ich gehofft, sie nachts durch Schaukeln und Wiegen beruhigen zu können. Auch der Papa hat es schon versucht. Leider ohne dauerhaften Erfolg...
Also danke nochmal :-)

3

Hallo, wenn sie im Herbst in der Kita ist, isst sie tagsüber automatisch mehr und du stillst weniger. Mit Abstillen in dem Alter habe ich leider keine Erfahrung, ich kann nur soviel sagen, dass es bei mir auch nicht geklappt hat. LG

4

Mit 8/9 Monaten sind Babys nochmal besonders anhänglich und nähebedürftig. Das merkst du auch gerade. Das ist der blödeste Zeitpunkt, um etwas zu ändern - das Baby hat gerade genug Baustellen, ohne dass eie zusätzliche dazukommt. Erfahrungsgemäß wird es bald besser.

Abstillen sorgt nur dafür, dass das Kind dann ohne Muttermilch einschläft. Es ändert nichts am Durchschlafverhalten oder am Hunger. Das muss dann auf andere weise befriedigt werden (und das ist oft aufwändiger).

Kindergarten ändert nochmal viel, ja. In jeder Hinsicht.

Achte darauf, dass du früher ins Bett gehst und mehr Schlaf bekommst, dann überstehst du die nächsten paar Wochen gut. Danach sollte der spuk vorbei sein.

Wenn du abstillen willst: da gibt es jetzt keinen sanften Weg. Es ist möglich, dass das baby nach ein paar Tagen sich damit zufrieden gibt - es kann aber auch zu eine wochenlangen Kampf werden. Bist du dafür bereit? Nur dann wirst du es schaffen.

5

Das Alter in dem sich Kinder ohne Zwang abstillen liegt zwischen 2und 7 Jahren. Im ersten Lebensjahr sollte Milch die Hauptnahrung sein. Dein Kind verhält sich also ganz normal.

Wenn du jetzt abstillen möchtest mußt du andere Milch füttern. Ohne tagelanges Geschrei wird es nicht abgehen. Die Brust ist wesentlich mehr als Nahrungsquelle. Abstillen solltest du nur, wenn du sicher bist, dass du gegen den Widerstand des Kindes durchziehen kannst.

Die Anzahl der Zähne hat mit dem Stillen nichts zu tun. Sie heißen nicht umsonst Milchzähne! Bei anderen Säugetieren endet das Säugen mit dem Zahnwechsel!

LG
A.

6

Nicht böse sein, aber entweder Du ziehst durch oder Du stillst weiter.

Ich werde meine Kleine (23 Monate) ab morgen daran gewöhnen, dass es wirklich nur noch zum Einschlafen und nachts die Brust gibt, sonst werd ich wahnsinnig.

7

Danke an alle, die geantwortet haben! Ich hab's ja fast befürchtet- entweder radikal Brust entziehen oder abwarten, bis sich das Thema Stillen von selbst erledigt...

Möglicherweise arbeite ich ab August wieder. Da ich dann meine Kraft brauche, werde ich es wohl oder übel durchziehen müssen.

Euch und euren Kids alles Liebe!

8

Hallo,

unser Großer hat mit 3 Monaten die ersten 4 Zähnchen bekommen und mit 14 Monaten sein Gebiss vollständig mit allen Zähnen gehabt. Beim Stillen hatte ich aber wegen der Zähne gar keine Probleme, er hat nie gebissen oder so. Aber ich habe so zwischen 8 - 9 Monaten bei beiden Kindern das nächtliche Stillen abgeschafft (von 22 - 5 Uhr). In dieser Zeit hat sie dann mein Mann jeweils wieder im Dunkeln in den Schlaf getragen und nach ein paar Tagen ich. Der Große hatte den Schnuller, der Kleine wollte nie einen, eine Flasche haben beide niemals akzeptiert.

Geweint haben sie auch nicht, sie haben wohl nachts eher noch die Nähe benötigt bzw. es nicht von der Traum- in die Schlafphase geschafft.

Im Liegen verstärken sich Zahnschmerzen ja, daher kann das zusätzliche Stillen kommen. Bei Zahnungsschmerzen darf man ruhig auch mal ein Schmerzmittel geben, Dentinox und Co. helfen da nicht, da es nur kurzzeitig und nur oberflächlich wirkt.

Wenn du selbst das Gefühl hast, dass es für sie noch essenziell wichtig ist, dann würde ich weiter die Brust nachts geben, solange es für dich ok ist. Jede Änderung eines liebgewonnenen Rituals geht aber natürlich immer mit etwas "Frust" einher (was auch so sein darf) und je älter sie sind und damit alles auch bewusster erleben und verstehen, desto vehementer kann der Ausdruck der Frust auch sein :-) oder aber sie will es dann selbst nicht mehr (meine Jungs würden wohl heute noch stillen, wenn es nach ihnen gegangen wäre .... sind 3 und 7)

VG
B

9

Hallöchen,

danke auch für Deine Antwort.

Inzwischen sind wir auf einem guten Weg des Abstillens. Sie nimmt eifrig die Flasche von Papa an. Ab September gehe ich wieder arbeiten und bin zuversichtlich, dass ich dann einigermaßen ausgeschlafen zur Arbeit gehen kann ;-)

Alles Liebe!

Finchen411