Hallo ihr Lieben,
mein kleiner ist jetzt fünf Monate und eine Woche alt. Er wird voll gestillt.
Seit Ca einer Woche ist es so, dass er mir immer öfters das Essen vom Teller giert mit den Augen und ich nicht mehr ohne schlechtes Gewissen essen kann
Nun habe ich mich gestern einfach mal an das zugeschickte Probegläschen mit weißer Karotte und zusätzlich einer gedünsteten Möhre gewagt.
Und der kleine hat die drei vier angebotenen Löffel mit Begeisterung probiert. Auch die Möhre ( die leider meines Erachtens schon etwas zu lange gedünstet und somit etwas labberig war ) fand Begeisterung.
So viel zur Vorgeschichte
Ich finde das Konzept von Blw toll und möchte es gerne umsetzen, ABER in dem tollen Buch von denen steht ständig ab 6 Monaten und komplett nur fingerfood. Ich habe aber eher das Gefühl, dass mein kleiner schon so viel Hunger hat, dass er den Brei durchaus verdrücken mag. Und BLW spricht ja immer nur vom experimentieren bis Ca neun Monate und das den Tag über immer wieder.
Habt ihr Tipps oder Erfahrungen wie ich beides besser kombinieren kann? Oder deute ich vielleicht das gute Brei Essen falsch ( heute war es der Rest vom Gläschen, geschätzt 3/4 ), weil der Brei ja von mir eingeflößt wird? Allerdings wollte er danach trotzdem noch etwas stillen, so dass ich denke, er hat schon aus Hunger gegessen.
Ach ja und am liebsten wollte er den Löffel selbst haben, also so falsch kann ich dann ja nicht liegen oder?
Für morgen wollte ich gerne Kartoffeln und Möhren kochen und ein Teil als fingerfood anbieten und einen Teil etwas quetschen.
Sorry ist jetzt sehr lang geworden, aber ich fühl mich nur mit Brei nicht richtig wohl und nur BLW irgendwie auch nicht.
Schönen Abend noch!
Nina mit kleinem Essensentdecker
Mischung Blw und Brei?
Hi!
Ich habe bei beiden Kindern ganz viel gelesen und mir aus allem die Mischung kreiert, mit der ich mich am wohlsten fühlte und die den jeweiligen Vorstellungen der Babies entsprach
Beim ersten war das Brei und Fingerfood parallel, also wie du es morgen vorhast: einen Teil zum in die Hand nehmen, untersuchen, vielleicht sogar essen, und einen Teil gematscht und gefüttert. Angefangen haben wir mit 6 Monaten, weil wir kurz vorher noch im Urlaub waren. Nach ca. 1,5-2 Monaten habe ich die Breischiene geschlossen, da gab's dann das Essen nur noch so oder höchstens kleingeschnitten.
Die Kleine ließ sich nicht 6 Monate lang hinhalten. Sie schnappte sich mit 5 Monaten mein Brot und stopfte es sich glücklich in den Mund, lutschte und schluckte Sie bekam dann erst mal (weil ich 5 Monate etwas früh finde) Salatgurkensticks zum Lutschen und mal eine Brotkante. Mit etwa 5,5 Monaten ließen wir sie dann "richtig" mitessen, also direkt 2-3 Mal täglich kleine Mengen von unserem (ungesalzenen) Essen: morgens Butterbrot, mittags Nudeln, Kartoffeln, Gemüse usw., abends Brot, Gurke, auch mal Käse...
Interessanterweise gab es nach ein paar Wochen eine Phase, in der sie beim Essen immer wahnsinnig frustriert war, weil sie mehr essen wollte als sie motorisch konnte. Da fingen wir dann doch etwas das Füttern an - damit war sie dann wieder happy. Es dauerte aber nicht lange, dann ging es motorisch besser und sie aß wieder quasi komplett selbst.
Beim Großen hatten wir uns noch in den Grundzügen an den klassischen Fahrplan gehalten, zumindest am Anfang: Erst Mittagessen, dann Abendessen, und immer schön 1 Monat Abstand. Aber dann war er 8 Monate alt und da wollte ich ihm wirklich keinen Nachmittag-GOB mehr andrehen, wo er doch schon lange so toll selber Obst essen konnte Letztlich stillte er knapp 1 Jahr und aß mit 9-10 Monaten schon den ganzen Tag über mit.
Die Kleine wurde bis 15 Monate gestillt. Bei ihr dauerte es länger, bis sich das Stillen mal reduzierte. Ich schätze, bis 8 Monate trank sie noch genauso oft wie mit 5 Monaten, obwohl sie den ganzen Tag über mitessen durfte. Und das waren noch nicht mal kleine Mengen...
Beide sind unproblematische Esser und für ihr jeweiliges Alter eher leicht.
So, jetzt noch mein abschließender Tipp: Schau auf dein Kind und dein eigenes Gefühl und probier es aus. Auch blw sollte man meiner Meinung nach nicht dogmatisch betreiben. Außerdem ist das Grundprinzip (Baby gesteuert...) auch trotz Brei möglich, wenn man nicht darauf aus ist, in bestimmter Zeit eine bestimmte Menge Essen erreicht zu haben oder Mahlzeiten zu ersetzen usw.
LG
bluemerle
Vielen Dank für deine Erfahrungen! Das beruhigt mich doch schon. Mich störte am meisten, dass er halt noch keine sechs Monate ist, ich aber schon das Gefühl habe, dass er soweit ist.
Das Problem ist dabei auch eher, dass in meinem Umfeld besonders Familie BLW gar nicht bekannt ist und eher dagegen gesprochen wird oder doofe Kommentare kommen, dass das arme Kind nicht schon längst mehr als die olle Mumi bekommt.
Das nervt und verunsichert dann beim ersten Kind irgendwie doch, obwohl ich eher der Typ eigenen Weg gehen bin.
Dann Probier ich es morgen mal wie geplant und lass mich überraschen was so kommt. Und stillen werde ich auf jeden Fall weiter nach Bedarf, solange wir uns beide damit für fühlen.
Gurke etc hat deine Tochter also auch sofort angeboten bekommen? Dann kann ich ja etwas flexibler immer mal wieder kleine Snacks bereitstellen, weil wir bisher keine festen Essenszeiten haben ( mein Mann hat unterschiedlich Feierabend und ich esse alleine eher unregelmäßig bzw nicht zu festen Tageszeiten )
Ja, genau, Gurke (längs geviertelt) u.ä. hat sie dann direkt bekommen, damit sie irgendwie teilhaben durfte, wenn wir aßen. Feste Zeiten im Sinne von Punkt 12, Punkt 18 Uhr usw. sind nicht nötig, eine gewisse Regelmäßigkeit später dann vielleicht schon eher. Vor allem das gemeinsame Essen (auch wenn es nicht immer genau das gleiche ist) ist mir recht wichtig.
6 Monate ist eher ein Richtwert, weil da die meisten Babies allmählich beikostreif sind. Neben der Lust aufs Essenprobieren sollten sie gestützt auch schon halbwegs sitzen können. Möglichst aufrechtes Sitzen ist wichtig wegen des Verschluckens. Die erste Zeit ist Mamas oder Papas Schoß deshalb ideal
Ich hab beim Großen auch eine Mischung aus Fingerfood und Brei gemacht. BLW heißt ja komplett vom Kind gesteuert, das ist es ja dann nicht mehr, wenn man Brei füttert, aber das find ich jetzt auch nicht schlimm.
Bei uns gab es oft, bevor ich/wir gegessen haben eine Portion Brei und wenn er dann wollte während unseres Essens Fingerfood, was gerade da war.
Er isst heute das meiste (bis auf Spinat und Erbsen) und sitzt gerne am Tisch.
lgj
Das wäre ja auch eine Idee mit erst Brei und dann immer wieder fingerfood.
So dramatisch finde ich es auch nicht, dass durch den Brei nicht mehr alles komplett Baby gesteuert ist.
Nach etwas Birne mummeln, ging der Griff auch erstmal direkt zum Toast mit Fleischwurst. Das ging aber leider nicht Richtung Mund sondern Boden
Beim nächsten Versuch klappt es dann bestimmt
Und Spinat und Erbsen sind ja eh nicht jedermanns Sache
Natürlich kannst du eine Mischung aus finger food und Brei geben, allerdings ist das dann kein BLW mehr sondern traditionelle Beikosteinführung (die beinhaltet ja auch stückiges zum selbst füttern). Ist natürlich im Grunde wurscht, wie man es nennt aber ich kenne ein paar BLW Anhänger, die werden fuchsteufelswild wenn man von Brei und BLW in einem Atemzug spricht
Wir haben Klassisch mit Brei angefangen, dann gab es bald finger food dazu. Mit 7 mo haben wir mit (zermatschter) Familenkost angefangen und inzwischen, mit 10 mo, isst mein Sohn das meiste einfach in Stücke geschnitten. Brei will er kaum noch, nur Jogurt und Obst geht ganz gut vom Löffel.
LG
D
Also unsere Tochter hat eigentlich von Anfang an (mit 5-6Monaten) bei uns am Tisch die Sachen probieren dürfen. Angefangen hat es mit weichem Obst, dann Brot , Gemüse und dann kam immer mehr dazu. Brei habe ich auch gegeben. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich den Gemüsebrei ziemlich schnell gelassen habe. Sie hat dann lieber entweder geeignetes von uns mitgegessen oder gedünstes Gemüse (wirklich nur kleine Mengen, danach dann die Flasche) . Sie hat das allerdings nicht selber gegessen, sondern ich habe sie mit den Stücken gefüttert. Sie hat das sofort gecheckt, und auch gekaut (obwohl sie keine Zähne hatte). Sie sitzt seit Geburt mit einem Babyhochstuhl mit uns am Tisch.... Das wirklich selber essen (in der Hand halten), Löffel selber halten usw. kam erst so mit 9 Monaten bei uns.
Milchbrei bekam sie täglich zu Mittag und wenn unser Abendessen für die total ungeeigent war, dann auch mal Abends ein Gemüsegläschen.
Die Maus ist jetzt 1 Jahr alt und isst wirklich alles (außer ganz hartes wie Radieschen, das geht noch nicht). Also egal wo wir hingehen oder wo wir sind, es gibt überall etwas was sie essen kann.
Meine Freundin hat das alles nicht gemacht. Der Sohn ist auch 1 Jahr und isst nur feinpüriertes, ist schon mit einem Stück Brot überfordert.....
Also wenn dein Kind interesse daran zeigt, dann nichts wie los.
Die Erfahrung, die ich gemacht habe, ist einfach auf sein Bauchgefühl zu höre. Die ganzen "Lehrbücher" wie was sein soll (egal ob nun Brei oder BLW), die machen einen nur verrückt.
Hör auf dein Gefühl und schau auf dein Kind. Und wenn du das Gefühl hast "das lass ich ihn jetzt probieren" - dann tu es.....
Viel GLück
Danke dir! Ja ich Probier jetzt auch einfach aus. Heute war es ja Banane und Apfel. Ein paar sticks und zusätzlich ein bisschen gepampt mit dem Löffel und er war total heiß drauf. Hat richtig gewettert, weil ich erst so wenig sticks geschnitten hatte und das gematschte fand er auch ganz ok.
Werde einfach weiter so verfahren und immer mehr dazu nehmen.
Ach ja bei den sticks spuckt er das meiste aus weil es zu groß ist, aber dann muss sofort was hinterher und kleine abgelutschte fitzel schluckt er dann auch.
Nur das halten ist noch etwas schwierig. Durch den vielen Sabber flutscht immer alles aus der Hand