Stillstart im Krankenhaus - eure Meinungen und Erfahrungen!?

Guten Morgen!

Ich habe bereits einen eineinhalbjährigen Sohn und bin nun schwanger mit unserem zweiten Kind (ET 14.10.). So langsam stellen sich bei mir Gedanken ein, wie es ist, wieder so ein Neugeborenes zuhause zu haben.

Bei unserem "Großen" hat das Stillen (toitoitoi) von Anfang an super geklappt. Wir waren vier Tage im Krankenhaus und haben dort gemeinsam mit den Hebammen und Krankenschwestern einen tollen Start in die gemeinsame Stillzeit gehabt. Ich hatte keinerlei wunde Stellen oder Brustentzündung, mein Sohn hat gleich recht gut getrunken und musste nicht zugefüttert werden.

Was mich aber etwas gestört hat, war, dass die Nachtschwestern stets auf einen Dreistunden-Stillrhythmus beharrt haben. Das heißt, sie haben mich und das Neugeborene nachts alle drei Stunden geweckt und haben uns beim Anlegen geholfen. Mein Sohn war nach der Geburt aus meiner Sicht recht erschöpft und hätte glaube ich gerne noch länger am Stück geschlafen. Er hat einen recht entspannten Eindruck gemacht, hat nicht geweint, hatte Stuhlgang und hat gepinkelt.

Ich bin da etwas hin- und hergerissen. Einerseits hat die gute Unterstützung der Angestellten im Krankenhaus dazu beigetragen, dass wir keinerlei Probleme beim Stillen hatten, andererseits hätte ich sicherlich noch etwas mehr Ruhe nach der langen und anstrengenden Geburt vertragen.

Nun also meine Fragen: Muss es sein, dass man in den ersten Tagen so oft anlegt? Trägt das zum Milcheinschuss bei? Meldet sich ein Baby nicht, wenn es Hunger hat? Wie sind da eure Erfahrungen? Würdet ihr euch beim nächsten Mal trauen, den Nachtschwestern zu sagen, dass ihr lieber schlafen wollt? Irgendwie beschäftigt mich das Thema grade total... Natürlich werde ich es auch beim Anmeldungsgespräch im Krankenhaus ansprechen, aber mich würde vorab einfach interessieren, was ihr dazu meint.

Danke schonmal für eure Antworten!
spikey-meikie

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Aus diesem Grund habe ich ambulant entbunden beim 2. Kind. Einfach nur Ruhe und meinem Instinkt vertrauen! :-D#cool Und die Hebamme kommt vorbei nach dem Baby schauen. #winke

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Danke für deine Meinung!

Klar, eine ambulante Geburt ist natürlich auch ein Gedanke, der mir im Kopf herumschwirrt.

Aber ich weiß nicht, ob ich mir das alles zutraue. Ein Kleinkind, ein Neugeborenes, eventuelle Wunden von der Geburt usw. Ich habe mich sonst in meinem Einzelzimmer im Krankenhaus pudelwohl gefühlt, das mit dem Stillen war das einzige, das mich gestört hat.

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Huhu!

Mir wurde im KH auch klar gemacht, dass ein Stillabstand von 3-4 Stunden sein muss und das ich zufüttern müsste, da ich ja noch keinen Milcheinschuss hatte. Ich habe mich ziemlich Schnell auf meinen Instinkt verlassen und das war auch gut so. Den erstn Tag, haben mich die Schwestern schon ein bisschen verrückt gemacht, mit Stillprobe und so. Hab dann freundlich klar gemacht, dass wir zu recht kommen und ich bei Fragen mich melden würde.Zufüttern musste ich aufgrund von niedrigem Blutzucker vom Mäuschen (SS Diabetes). Habe mir aber eine kleine Spritze geben lassen und die Milch so gegeben. Aber trotzdem ist und immer wieder am Tag angelegt und hatte zur Entlassung Milcheinschuss und musste seitdem nicht einmal mehr zufüttern .
Hör auf dein Gefühl. Schließlich hast du ja auch bereits Erfahrung. Wenn das Baby gesund und munter auf die Welt kommt, würde ich es schlafen und dir und ihm die Ruhe gönnen. Trau dich deine Meinung zu sagen, natürlich nett und freundlich :-)

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Hallo!
Danke für deine Meinung. So in etwa nehme ich mir das auch vor. Als Mutter hat man ja auch eine Meinung und darf die sicherlich auch mitteilen. Super, dass du dich das getraut hast und es so gut geklappt hat!

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Das Krankenhaus hat alles richtig gemacht, auch die Nachtschwester.

Ich habe alle 2 Stunden angelegt, auch nachts. Die Nachtschwester kam extra zu jeder Mahlzeit, da ich mich kaum bewegen konnte (KS) und der Knirps auch sehr müde war und nur geschlafen hat. Er hat dann immer 2-3 Schluck getrunken und fertig. Mehr brauchen die Kleinen ja anfangs nicht. Aber auch diese mini Mengen signalisieren deinem Körper "Hey, hier wird Milch benötigt".

Offzielle Empfehlung ist, alle 2 bis 3 Stunden MAXIMAL anzulegen, nachts spätestens alle 4. Man sollte ca. auf 12 Mahlzeiten in 24 Stunden kommen.

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Ja, du hast sicherlich recht. Es hat ja auch alles super geklappt und insgesamt war ich mit meinem Krankenhausaufenthalt total zufrieden. Es kam halt nur mehrfach vor, dass Mama und Kind aus dem totalen Tiefschlaf geweckt wurden. Dann wurde mein Sohn gewickelt und angelegt, ich saß im Stillstuhl usw Bis dann alle wieder im Bett waren, verging mindestens eine halbe Stunde... Und um 6 Uhr war bei uns eh die Nachtruhe zu Ende... Aber ich war halt auch froh, dass man sich um mich und das Baby so gut gekümmert hat. Du siehst schon, ich bin hin- und hergerissen.

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Ich glaube auch gerade in den ersten Tagen ist es wichtig häufiger anzulegen im alles in Gang zu bringen. Bei mir im KH war's genauso. Allerdings wollte meiner auch oft ran und mein richtiger milcheinschuss hat 7 Tage auf sich warten lassen...zum Glück musste dennoch nicht zugefüttert werden.

Zuhause habe ich den kleinen aber dann nie wieder zum Essen geweckt ;-)

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Danke für deine Antwort!

Ich lese aus deinem Beitrag, dass man das nächtliche Wecken im Krankenhaus mitmachen sollte, um sicherzugehen, dass der Stillanfang gut klappt. Wie man zuhause weiter verfährt, ist ja dann jedem selbst überlassen.

Vielleicht hast du recht - man muss ja auch nicht ewig im Krankenhaus bleiben.

Eine pragmatische Einstellung, die sich sicherlich auch bewährt hat!

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Genau. Im Krankenhaus will eh jeder reinreden und jeder hat Tipps und man selbst ist noch völlig im Ar***. Ich hatte weder Lust noch Kraft mich da mit jemanden auf eine Diskussion einzulassen. Aber es war auch mein erstes kind und ich hatte schon vorher immer Bammel dass es mit stillen nicht klappt etc... Also habe ich jeden Hinweis mitgenommen. Eine Schwester war super lieb. Sie kam regelmäßig und war sehr verständnisvoll, hat mir alles erklärt und hat mir dann auch die Angst genommen.

Ich muss aber wirklich sagen, Zuhause war dann sowieso alles anders. Meine Hebamme meinte gerade in der ersten Zeit daheim schlafen die Babies so viel. Die haben ja auch eine anstrengende Zeit gehabt. Wenn sie dann "ausgeschlafen" sind melden die sich schon. Und so war's dann auch. Meine Milch kam auch nicht "zu spät" weil ich ihn nicht immer angelegt hatte. Er konnte nicht richtig saugen und nach ein paar Wochen mit stillhütchen hat alles prima funktioniert. Also auch wenn er die erste Woche daheim nachts durchgeschlafen hat (was für eine tolle Zeit :-D ) verhungert ist er nicht und Milch kam auch :-p

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Hm, ich kann jetzt nur meine Erfahrung und die aus meinem Umfeld aufschreiben.

Alle (auch ich), die ihrem Instinkt gefolgt sind und sich vom Theater der Schwestern nicht haben beeindrucken lassen, hatten überhaupt keine Probleme mit der "Milchproduktion". Im Gegenteil.
Alle, die sich auf das Spiel dort eingelassen haben, die hatten massive Probleme...in alle Richtungen.
Es ist wirklich so extrem auffällig und wurde von mir über Jahre beobachtet. Ist ja auch nur meine persönliche Beobachtung, aber wärst du meine Freundin, dann würde ich dir klar dazu raten, dir die Schwestern vom Leib zu halten...zumindest was diese Taktung angeht (so wie meine Freundin es bei mir gemacht;-)). Natürlich nur, wenn es keine gesundheitlichen Gründe gibt, da anders zu verfahren.
Wissenschaftlich hat mich das Thema auch nie tiefer interessiert, aber bei ca 30 Kindern im wirklich nahen Umfeld, über viele Jahre verteilt...da fand ich das schon extrem auffällig.

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Danke für deine Meinung!
Ich kann mir gut vorstellen, dass sich viele von den Schwestern im Krankenhaus verrückt machen lassen, vor allem dann, wenn man wenig Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten hat. Zumal ja auch jede Schwester ihre eigenen Tricks und Kniffe hat. Bei mir sind sie bspw auch gleich mit Stillhütchen und elektrischer Milchpumpe angekommen, die habe ich aber links liegen lassen. Das Kind schlief friedlich und zeigte in den ersten beiden Tagen keinerlei Anzeichen von Hunger oder Unruhe. Klar nahm mein Sohn etwas ab, aber das ist ja eher normal und bestimmt von der Natur auch so vorgesehen.

Ich denke, man muss einen guten Mittelweg für sich finden. Einerseits die Hilfe des Personals in Anspruch nehmen, vor allem dann, wenn man von der Geburt noch geschwächt ist. Andererseits auch mal den Mut haben, den schlauen Tipps Einhalt zu gebieten. Aber das trauen sich die meisten dann bestimmt erst beim zweiten Kind...

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Genau, das denke ich auch. Die Kombination macht es.

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Meine grosse ist auch 19 monate, und der Kleine nun 9 wochen.. also die 3 tage im kh waren für mich sehr wichtig zur erholung.. war in einem paracelsus-spital.. und ich hatte nie wecken müssen... das kind weiss schon was es macht, sofern alles gesund.. :)

Plane einfach den Besuch des grösseren Kindes im Krankenhaus so, dass dann niemand anderes da isr an Besuch... und dass du dann gerade nicht stillst, damit du dieses dann grad in Empfang nehmen kannst.. (nur so als Tipp)

Also ich würde klar nicht anlegen, und falls die Brust schmerzt dann kannst du immer noch anlegen, oder? Ach ja und mir war wichtig, dass ich im Kh war bis der Milchei schuss kam, damit ich jederzeit Hebamme hatte...

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Danke für deinen Beitrag!
Ich denke auch, dass es für mich wichtig sein wird, mich ein paar Tage zu erholen und ausreichend Zeit zu haben, mich auf das Neugeborene einzustellen, auch wenn ich meinen Großen natürlich total vermissen werde (und meinen Mann selbstverständlich auch ;-) ).

Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du einfach tagsüber häufiger angelegt und nachts hast du das Neugeborene einfach schlafen lassen, oder? Und das hat alles problemlos geklappt? Das ist ja optimal - freut mich für dich! So würde ich es mir auch wünschen.

Eine schöne Babyzeit!
spikey-meikie

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Hallo,

Beim ersten Kind war ich so froh um das Personal im KH, weil mein Kind ein spätes Frühchen war und nicht so gut klar kann mit meiner Anatomie. Wir haben es aber doch geschafft. Sie ist von sich aus pünktlich alle 3h wach geworden, geweckt hätte und da aber niemand. Ich als Neuling habe mir die erste Nacht für alle 3h einen Wecker gestellt, bin aber immer weniger min früher aufgewacht :-D.

Bei der zweiten Tochter im Geburtshaus wäre auch niemand auf die Idee gekommen mich zu wecken. Dabei hat sie viel größere Abstände zwischen den Mahlzeiten gehabt.

Ich hatte vor der zweiten Geburt die Befürchtung, dass alle naslang jemand heimkommt und fragt, wie es geht (= mich aus dem Takt bringt). Über der Geburt könnte ich mich ganz in Ruhe auf mich konzentrieren und die Hebamme kann erst in der Austreibungsphase dazu und hat sich auch dann stark zurück gehalten. Ohne, dass wir es vorher so detailliert besprochen haben.

Sprich es einfach an, wenn dir das Thema Sorgen macht.

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