Hallo zusammen,
ich möchte mit diesem Post weder Bananen für gefährlich erklären, noch Trinken beim Stillen verharmlosen, aber die Faktenlage würde ich gern besser verstehen. Folgende 2 Infos habe ich schon häufig gelesen:
1. Eine Banane hat im Reifen Zustand bis zu 0,6% Alkohol (andere Lebensmittel wie Fruchtsäfte etc. haben auch gern 0,2% und mehr Alkohol.
2. Muttermilch hat so viel Alkohol wie die Schwangere im Blut hat, d.h. 1 Promille (=0,1%) wenn die Schwangere 1 Promille hat.
Die 0,6% einer Banane entsprächen ja 6 Promille Alkohol im Blut, oder 0,2% von Fruchtsäften entsprächen 2 Promille (einfach nur % in Promille umgerechnet). Nun würde wohl niemand sagen dass 2 oder mehr oder auch nur 1 Promille als Stillende ok sind, aber pürierte Bananen füttert man gern als frühe Beikost.
Kann mir jemand erklären warum das so ist? Ist das eine andere Sorte Alkohol in Bananen (gibt es überhaupt verschiedene Sorten?)? Trinkt ein Kind große Mengen mehr Milch als es Banane isst? Stimmen die Angaben oben doch nicht?
Vielen Dank! Und bitte nicht mit Tomaten werfen, ich möchte nicht Trinken beim Stillen rechtfertigen, sondern es nur verstehen Danke & viele Grüße
Stillen und Alkohol versus Beikost mit Alkoholgehalt
KORREKTUR zu Fakt 2: Muttermilch hat so viel Promille wie die STILLENDE im Blut hat, nicht die SCHWANGERE
Hallo
Meines Wissens nach ist alles was du geschrieben hast korrekt. Neuste Forschungen haben ergeben dass beim Baby weit weniger Alkohol ankommt als man früher annahm. Laut einer dänischen Studie kann die Mutter problemlos 4 Bier trinken ohne das beim Baby wirklich was an Alkohol ankommt. Dass man aber ein Baby nicht im alkoholisierten Zustand beaufsichtigten sollte ist natürlich eine andere Sache. Bei dieser Studie ging es allein um den Alkoholgehalt und dessen Auswirkungen auf die Muttermilch.
Hier eine Übersicht die du sicher auch schon kennst.
Vielen Dank, das Chart hatte ich inklusive Muttermilch noch nicht gesehen.
Klar, betrunken sollte man kein Kind beaufsichtigen. Aber zivilisiertes Wein-Trinken zum Essen kann man inhaltlich dann nur noch sehr schwer angreifen. Finde ich sehr interessant, insbesondere im Kontext der typischen Ratgeber "Maximal ein Glas Wein und das nur zu besonderen Gelegenheiten".
Zivilisiertes Weintrinken wie du so schön sagst ist meines Erachtens vollkommen ok (auch wenn das sicherlich viele anders sehen) ich wohne im Ausland und selbst meine Hebamme meinte es sei ok. Man sollte darauf achten dass das Baby aber nicht zu jung ist. Sobald sie im Beikostalter sind kann man sich auch mal was gönnen
Also ein kleiner Rechenfehler ist da jetzt aber schon drinnen: Wenn die Banane 0,6% Alkohol in sich hat, hat die Frau nicht automatisch 6 Promille im Blut da wärst ja ordentlich hi
Du müsstest das auf das Blutvolumen umrechnen. ZB: 100g Vollreife Bananen mit 0,6 % Alkohol sind entsprechend 0,6g Alkohol und das auf ca 5 Liter Blut einer erwachsenen Frau.
Zum vereinfachten Rechnen: Gehen wir davon aus das Blut wiegt 5 Kilo und wir haben 1g Alkohol also 5000g zu 1g . Damit bestünde das Blut zu 0,0002% aus Alkohol. (Das wären dann 0,2 Promille oder hab ich mich verrechnet?)
Also weit weniger. (Vor allem, da Blut glaub ich weit schwerer ist als 1 Kilo pro Liter und Alkohol leichter ist als 1g pro Mililiter wäre das sogar noch weniger)
Als zweites relevant ist vielleicht, das Alkohol ein hervorragender Energielieferant ist, was dazu führt, das der menschliche Körper Alkohol noch vor Zucker verbrennt. Also würde ihn die Stillende vermutlich verbrennen bevor die Milch was abbekommt.
Und zur Beikost Bananen: Ich glaub der Alkoholgehalt ist auch da vernachlässigbar, vor allem da in sehr reifen Obst ja immer Alkohol ist - Mit diesen geringen Mengen kann ein Beikostreifes Baby sicher umgehen
Lg
PS: Ja es gibt verschiedene Alkoholarten, zB Ethanol - unser normaler Trinkalkohol und Methanol - verdammt giftig
Danke für die Antwort! Aber da haben wir uns jetzt missverstanden
Ich meinte nicht, was ist wenn die Mutter eine Banane isst. Sondern ich finde es interessant, dass jeder (Du ja auch in Deinem Post ) davon ausgeht, dass der Alkoholgehalt in einer Banane für ein Baby schon nicht schlimm sein kann. Er ist aber genauso hoch wie der Alkoholgehalt in Muttermilch einer Stillenden, die 6 Promille hat. Das widerum fänden aber wohl die meisten sehr verwerflich (abgesehen davon, dass die Mutter wohl mit 6 Promille eine schwere Alkoholvergiftung hätte ), selbst 2 Promille fänden die meisten wohl verwerflich. Aber Muttermilch einer Frau mit 2 Promille hat ja viel weniger Alkohol als eine Banane. Sondern ungefähr so viel wie Fruchtsaft.
Weiterhin möchte ich nicht Alkohol trinken in der Stillzeit verharmlosen, vielleicht gibt es ja irgendeine Tatsache die ich übersehe, aber nach allem was ich weiß ist die Beikost-Banane sehr viel alkoholhaltiger als die Muttermilch einer Stillenden, die eine zivilisierte Menge Alkohol getrunken hat.
Ahhh jetzt hab ichs verstanden!
Werde ich meinem Mann das nächste mal erklären, wenn der sagt ich darf keine Rumschnitte essen
In diesem Fall wäre von der Banane 0,6% Alkohol und die schwerst alkoholvergiftete Stillende hätte mit ihren 6 Promille "nur" 0,06% im Blut und damit auch in der Mumi.
Also so gesehen her mit dem Schampus, das Baby muss an die Alkoholmenge der Bananen gewöhnt werden!
Bananen Brei gibts dann am Abend, damit Baby besser schläft
Interessantes Zahlenspiel.
Lg
Also, ähm, meine Kleine futtert gern mal bis zu 3 Bananen pro Tag, wie der Große auch schon, und bei uns sind die reif, nicht grün, damit sie auch nach was schmecken. Sie torkelt nicht, der Große hats auch nie gemacht. Also irgendwo muss da wohl doch ein Unterschied sein.
Dass ein Baby vom Verzehr einer Banane nicht betrunken wird ist wohl allen klar und genau darum ging es in diesem Beitrag. Dass eine sehr reife Banane sehr viel mehr Alkoholgehalt pro 100 gramm hat als 100 ml Muttermilch einer Frau die rein theoretisch 1 Promille hat.
Hi,
das soll jetzt nicht böse sein, aber du scheinst deinen Namen ernst zu nehmen "buntepunkte". Vielleicht siehst du schon welche .
ÜBERREIFE Bananen können bis zu 0,6 Volumenprozent entwickeln. Angst vor einem Bananenrausch brauchst du nicht haben: Fünf reife mittelgroße Bananen enthalten so viel Alkohol wie ein kleines Bier.
Du bzw. dein Baby isst doch niemals 5 Bananen am Tag oder ?
Also chill .
LG Wowhexe
Mal vom Alkoholgehalt abgesehen; von bdndnan bekommen Babys und Kinder bei übermäßigem verzehr Verstopfung. Von daher sollte ein Baby und Kind auch nie mehr als maximal 2 Bananen pro Tag essen.
Interesse Info dazu: Bananen stopfen nur, solange sie nicht reif sind. Richtig Reife Bananen stopfen nicht.
Man hat also die Wahl zwischen dem Alkohol und der Verstopfung.
Für mich haben diese Rechnungen in etwas so viel Sinn wie dieses auf Feiern beliebte Ausloten der Promillegrenze bei Autofahrern: gar keinen.
Es gibt Situationen, in denen trinkt man keinen Alkohol. Keinen Alkohol im Sinne von: keinen Alkohol. Dazu zählen Schwangerschaft und Stillzeit, dazu zählt das Führen von Maschinen und die Teilnahme am Straßenverkehr, und dazu zählen Arbeit, Arztbesuche (war gestern in einem anderen Thema aktuell) und einiges mehr.
Ich verstehe, dass es dir nur um die Theorie geht. Trotzdem findet sich immer einer oder in diesem Fall eine, die aus so etwas eine Rechtfertigung herleitet, und deshalb mag ich dererlei Rechnereien nicht.
Ich finde es schade, wenn man noch nicht mal eine Diskussion über Fakten und Zahlen zulassen möchte. Wenn ich mich an Regeln halten soll, möchte ich sie zumindest verstehen und die tatsächliche Höhe der Risiken kennen. Ich halte nichts von "so isses aber", sondern finde man sollte immer "warum" fragen. Wenn die Menschen das nicht machen würden, hielten wir die Welt noch heute für eine Scheibe. Auch bei meiner Tochter werde ich versuchen "warum"-Fragen immer möglichst sachlich zu beantworten, und dabei ist mir egal ob ich die Frage mag oder nicht, alles darf hinterfragt werden.
Der Denkfehler liegt darin, dass sich Prozent- und Promilleangaben nicht einfach auf ein anderes Bezugssytem übertragen lassen (hier auf das Baby oder auch die Stillende). 6 Promille Alkoholgehalt hat nur "einer": die Banane.
Wie luxaquina schrieb, muss der Absolutwert betrachtet werden. Bei einer sehr reifen Banane von 100g und einem Alkoholgehalt von 0,6% haben wir somit 0,6g Alkohol. Um zu schätzen, welche Blutalkoholkonzentration das Baby nach Aufnahme der 0,6g Alkohol hat, eignet sich laut Wikipedia z.B. die Widmark-Formel.
Bei einem 8kg Baby ergibt diese z.B.: 0,6g/(0,8x8kg)= 0,094 Promille (also weit weit unter 6 Promille ).
Mit derselben Widmark-Formel können wir berechnen, wieviel Alkohol die Mutter zu sich nehmen dürfte, damit dass Baby einen ähnlichen Alkoholgehalt im Blut hat wie nach dem Verzehr der sehr reifen Banane (angenommen deinen Punkt 2 und eine Stillende mit 60kg Gewicht):
?/(0,6x60)=0,094 ergibt für ? gerundet 3,4g Alkohol. Nach einer Tabelle, die ich gefunden habe sind dies ca 85ml Bier (mit 5 Vol.-%) bzw. 50ml Wein (mit 13 Vol.-%), die eine Schwangere zu sich nehmen dürfte (also lediglich einfünftel eines Weinglases). Mitnichten also ein Freifahrtschein für das Zulöten. Zumal die tatsächlichen Werte eher niedriger sein dürften, da sicher nicht jeder seinem Kind überreife Bananen verfüttert (und nur auf diese beziehen sich die 0,6% Alkoholgehalt). Daher sehe ich es wie cumgransosalis: Einfach ein paar Monate auf Alkohol verzichten hat noch niemanden umgebracht.
Du gehst aber in deiner Rechnung davon aus dass die Mutter den gleichen Alkoholgehalt im Blut hat wie das Baby. Wenn die Mutter 0.094 Promille hat und das Baby stillt dann hat es ja danach keine 0.094 Promille.
Aber das stimmt ja nicht. Damit das Baby beim Stillen 0,6g Alkohol zu sich nimmt wie beim Verzehr von 100g Banane muss es grob 100ml Muttermilch mit 0,6g Alkohol trinken, was round about 6 Promille im Blut der Stillenden und somit auch in der Muttermilch entspricht (Annahme 1g = 1ml).
Die Banane dient hier nur als Beispiel, die Standardabweichungen und Verteilungen spielen überhaupt keine Rolle. Wenn die meisten Fruchtsäfte allein schon mindestens 0,2% haben, entspricht das 2 Promille einer Stillenden. Lass die Banane als alkoholhaltigstes Lebensmittel im Schnitt 0,3 oder 0,4% haben - für die Gesamtausssage (der Alkoholgehalt von Obst oder Fruchtsaft liegt immer weit über dem der Milch einer Stillenden, die zivilisiert Wein getrunken hat liegt) ergibt sich keine Änderung.
Die Zahlen mögen richtig sein, allerdings geht es nicht um die Aufrechnung verschiedener Alkoholgehalte. JEDES Gramm Alkohol, das eine Mutter ihrem Kind nach dem Genuss alkoholischer Getränke zuführt ist ÜBERFLÜSSIG, da es sich um ein reines Genussmittel handelt. Und Alkohol ist ein Zellgift. Eine Banane hat darüber hinaus einen ernährungsphysiologischen Mehrwert. Obst ist elementarer Bestandteil einer gesunden Ernährung und daher positiv zu bewerten. Was bei Wein und Bier nicht der Fall ist. Es geht grundsätzlich darum, den Alkoholkonsum in der Gesellschaft zu verringern, da die Folgekosten immens sind. Während SS, Stillzeit und solange junge Kinder bei Erwachsenen leben, sind diese für eine Änderung von Gewohnheiten am empfänglichsten und konsumieren tendenziell am wenigsten Genussmittel. Die Wahrscheinlichkeit, eine auch dauerhafte Reduzierung des Alkoholkonsums zu erreichen, ist daher in dieser Phase am größten. Und je weniger Alkohol die Eltern konsumieren, desto geringer ist auch das Risiko für andere negative Folgen des Alkoholkonsums. Daher denke ich, dass es nicht überwiegend um die direkte Toxizität des aufgenommenen Alkohols geht, sondern um mehrere gesundheitspolitische Aspekte (u.a. gesunde Ernährung, Umgang mit Genussmitteln, Reduktion Alkoholkonsum Erwachsene).
Nichtsdestotrotz fehlen mir bei den Zahlen einige wichtige Angaben: es heißt, eine Banane könne bis zu 0,6 % Alkohol enthalten. Auf welchen Zustand bezieht sich das? Vollreif (erste braune Punkte und süßer Geschmack) oder überreif (d.h. Schale komplett braun und leicht säuerlicher Geschmack?). "Bis zu" bedeutet also Höchstgehalt, wie ist der Mittelwert und wie die Standardabweichung? Vor allem bedeutet es nicht, dass alle reifen Bananen diese Menge Alkohol enthalten. Und ja, nach einer Banane sind die meisten Kinder einige Zeit satt, während bei einer Stillmahlzeit meistens mehr als 100 g getrunken werden.
Und zu der Aussage: "mal ein paar Monate verzichten"... : nach aktuellen Empfehlungen gibt es keine Begrenzung der Dauer der Stillzeit. Nach Bedarf gestillte Kinder stillen in der Regel mehrere Jahre. Sicher ist es während SS und in den ersten Lebensmonaten am wichtigsten, komplett auf Alkohol zu verzichten, da die Stoffwechselwege zur Entgiftung des Alkohols nicht von Geburt an funktionieren. Solange das Kind aber "mittrinkt" sollten alkoholhaltige Genussmittel möglichst vermieden werden und das kann sich dann gerade bei mehreren Kindern schon einige Jahre hinziehen (bei mir mit 3 Kindern aktuell bald 9 Jahre, in denen ich entweder schwanger war oder gestillt habe oder beides).
Die Banane dient hier nur als Beispiel, die Standardabweichungen und Verteilungen spielen überhaupt keine Rolle. Wenn die meisten Fruchtsäfte allein schon mindestens 0,2% haben, entspricht das 2 Promille einer Stillenden. Lass die Banane als alkoholhaltigstes Lebensmittel im Schnitt 0,3 oder 0,4% haben - für die Gesamtausssage (der Alkoholgehalt von Obst oder Fruchtsaft liegt immer weit über dem der Milch einer Stillenden, die zivilisiert Wein getrunken hat liegt) ergibt sich keine Änderung.
Wie kommst du zu der Aussage, dass Standardabweichung und Verteilung keine Rolle spielen? Dass dieses nicht der Fall ist, zeigt deine Antwort sogar, gibst du jetzt doch an, dass Bananen "im Schnitt" eine gewisse Menge Alkohol enthalten und für "andere Fruchtsäfte" gibst du jetzt einen "Mindestgehalt" an. Beides (Durchschnittswert und untere Grenze) sind typische Kennzahlen, um die Standardabweichung und die Verteilung zu beschreiben. Diese Angaben wären erst einmal auf ihren Wahrheitsgehalt und die eingesetzten Methoden hin zu überprüfen, also wer hat welches Obst in welchem Reifegrad und in welcher Anzahl untersucht.
Aber unabhängig von diesen grundsätzlichen Dingen, deine jetzt von dir knapp zusammengefasste Gesamtaussage habe ich gar nicht in Zweifel gezogen.
Allerdings habe ich den Eindruck, dass du meinen Beitrag inhaltlich nicht wirklich verstanden hast. Vielleicht nochmal anders rum: Die Empfehlungen zum Konsum alkoholischer Getränke durch stillende Frauen zielen stärker auf generelle gesundheitspolitische Aspekte ab, als auf die akute Toxizität von Alkohol. Alkohol ist ein Zellgift, für das es keine "ungefährliche" Menge gibt. Alkoholische Getränke sind reine Genussmittel und weisen keinen Nutzen auf. Daher ist das Risiko für das Kind immer als höher einzuschätzen. Anders bei Obst: der Nutzen für die Ernährung ist höher einzuschätzen als das Risiko der möglichen, schädlichen Wirkung.
Aber ich bin ganz bei dir: wenn Kinder so wie empfohlen mindestens 2 Jahre gestillt werden, essen sie gar nicht so viel von alkoholhaltigen Früchten und wenn die Banane als Muttermilch beim Kind ankommt, ist der Alkohol längst durch Mutters Leber abgebaut...