Flasche: bewusste Entscheidung oder ungewollt?

Hallo ihr Lieben!

Man liest ja bei urbia meistens von den Müttern, die es bedauern, ihrem Kind "leider" die Flasche geben zu müssen. Ich glaube, die meisten Frauen bedauern dies wirklich aber dennoch würde mich interessieren, wie viele wirklich auch bewusst von Beginn an oder erst später gesagt haben: Nein, ich möchte nicht (mehr) stillen oder nun lieber Zwiemilch füttern. Welche Gründe hatte es bei Euch?
Ich muss gestehen, dass mich das Cluster-Feeding bei meinen Mäusen einfach fertig gemacht hat. Ich war dafür nicht gemacht... ich war auch heilfroh, als mein Mann mir mit der Flasche unter die Arme greifen konnte.
Ich weiß, hätte ich durchghalten, hätte das Stillen vermutlich noch lange geklappt aber ich wollte wirklich nicht mehr und war erleichtert und eine völlig neue Mama, nachdem ich entschlossen hatte, abzustillen.

Ich habe kein Problem damit, ehrlich in diesem Thema zu sein. Ich glaube manchmal, andere Mütter schämen sich dafür, aufgegeben zu haben und schieben Gründe wie "nicht satt geworden" vor um nicht mehr so viel zu stillen. Warum ist es so schwer, ehrlich zu sein bei diesem Thema? Der Druck ist hoch... je länger die Stilldauer, desto besser die Mama, so kommt es einem manchmal vor heute. Muss man sich denn wirklich als Versagerin fühlen deshalb? Ich habe viel nachgedacht über dieses Thema und mache mir grade einige Gedanken, da ich mein 3. Mädchen erwarte. Ich kann nicht sagen, wie lange ich es diesmal schaffen werde, denn es hängt für mich von vielen Faktoren ab. Ich bin aber total tiefenentspannt und glaube, unser Weg wird sich von allein finden und ich werde mir nicht unnötig Stress machen.
Wie war/ist es denn bei Euch so?

Viele Grüße

Ich habe meinem Kind die Flasche gegeben, weil...

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Huhu,
Ob eine Mutter stillt oder nicht stillt, hat nichts damit zutun ob sie eine gute Mutter ist oder nicht.
Ich sehe allerdings weder einen Stillhype noch die Darstellung, dass stillende Mamas die besseren Mamas sind ganz im Gegenteil.
Ich musste mich z.T. rechtfertigen, warum ich überhaupt stille, da es mit der Flasche doch viel einfacher wäre und ich mir (und dem Baby im übrigen auch), dass Leben unnötig schwer machen würde. Das kommt hauptsächlich von 70 er/ 80 er/ 90er Jahre Flaschenmamas, die sich wiederum rechtfertigen wollen, warum sie nicht gestillt haben.
Mir ist das soooo Latte, ob eine Mutter stillt oder nicht, aber für mich und mein Kind ist es mir nicht egal. Ich habe gestillt und werde beim 2. Kind auch wieder stillen und irgendwelche Rechtfertigungen, warum wer weshalb nicht stillt, dass interessiert doch keinen der mit sich und der Welt im Reinen ist. Deswegen frage ich mich, warum Mütter die nicht gestillt haben oder früh abstillten, deswegen ein Fass aufmachen, sich anderen gegenüber rechtfertigen wollen oder noch schlimmer, sich selbst gegenüber rechtfertigen wollen.
Noch ein Beispiel:
Ich habe mir vor ein paar Wochen Stilleinlagen in der Drogerie gekauft. Da meinte eine mir völlig fremde Frau, woher ich wüsste, dass ich stillen könnte!? Ja sag mal, hackt es? Am liebsten hätte ich ihr eine reingehauen. Meine Antwort war aber, kacken kann ich doch auch!

Versteht ihr was ich meine? Es geht einfach keinen was an, stillt, stillt nicht, benutzt Feuchtücher oder Waschlappen, pampers oder stoffwindel. Ist doch schnurzpiepegal, Hauptsache ihr fühlt euch wohl und dem Baby geht's gut.

#winke

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;p
Coole Antwort.

Ist für einige wohl nicht so selbstverständlich dass "stillen können" eben so wenig hinterfragt wird wie "kacken können" oder "essen können"...
Ich habe 1 Kind 18 Monate und 2 Kinder 24 Monate gestillt.
Es steht für mich außer Frage ob ich das vierte Kind stille.
Ich hatte nie Fläschchen da oder Pulver.
Dafür immer große Mengen Stilleinlagen und Spucktücher ;)

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Ich wollte sie am liebsten hauen #rofl
Da hab ich mich aber zurück gehalten und sie einfach nur geschockt. Das dumme Gesicht war besser. ;-)

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Hallo,

ich habe erst gestillt, bekam dann aber gut zwei Wochen nach der Geburt eine sehr (!) schwere Brustentzündung und musste für 1,5 Wochen ins Krankenhaus. Dort konnte ich anfangs noch weiterstillen, bekam dann aber an der entzündeten Brust auch noch eine schlimme Brustwarzenentzündung. Mir ging es elendig elendig elendig und befand mich zudem.ja auch noch im Frühwochenbett... so entschied ich mich dazu abzustillen um die Brust in Ruhe abheilen lassen zu können. Mein Kleiner kam.mit der Flasche und der Pre wunderbar klar. Hebammen und Ärzte unterstützten mich dabei.
Vor der Geburt hatte ich mir da wenig Gedanken dazu gemacht, d.h. ich ging davon aus, dass ich stille (was ja super klappte - der Grund für die schwere Entzündung ist bis heute unklar). Auf Grund der Erkrankung stillte ich dann halt ab. Es tat mir Leid, aber ich sah ja, dass der Kleine mit der Flasche genauso gut zurechtkam.

Dass in Deutschland so ein Still-Hype herrscht und es zB Frauen gibt, die sich mehrfach durch Milchstaus und Brustentzündungen quälen, aber 'natürlich' nicht abstillen sondern sich durchbeißen, bekam ich erst danach mit. In meinem persönlichen Umfeld herrscht aber auch kein solcher Hype, wie er in den Medien geschildert wird.

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Ich habe mich schon in der Schwsngerschaft gegen das Stillen entschieden und würde sogar von meiner Ärztin in der Entscheidung bestärkt. Habe direkt nach der Geburt zwei Tabletten bekommen, damit keine Milch einschießt. Für mich war es die richtige Entscheidung, die ich nie bereut habe. Mein Baby wächst und gedeiht bestens, ist super gelaunt- da nie hungrig, ich bin völlig flexibel und auch der Papa kann mal füttern. Alles gut so wie es ist!

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"Mein Baby wächst und gedeiht bestens, ist super gelaunt- da nie hungrig, "

Das impliziert ein wenig, dass gestillte Babys hungern müssen. Hm, ein nach Bedarf gefüttertes Baby wird IMMER satt, egal ob gestillt oder per Flasche.

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Ich habe schlupfwarzen und konnte von Anfang an ausschließlich nur mit still Hütchen stillen und dazu wurde mir nach der Geburt von der einen nachtschwester auf der Station Druck gemacht, dass mein Sohn zu leicht sei und wenn er nicht gefälligst ganz schnell zunehmen würde, er auf die neo intensiv müsste. Sie gaben mir schon im Krankenhaus flaschen mit einer glucose Lösung zum dazu füttern. Und als ich zu Hause war und dann nur im liegen auf dem sofa nur in einer bestimmten Position und nur mit Hütchen stillen konnte, die mein Kind mit seinen herum zappelnden Händen alle 2 Sekunden abriss, ich nur noch angenervt vom dauerstillen war und erst lange nach dem abstillen wusste, was Clustern ist, hab ich also immer mal zwischendurch Flasche gegeben. Das war so angenehm, kein schreien, weil er nicht an die Milch kam, an die er nicht kam, weil er alle 2 Sekunden das Hütchen abgerissen hat, kein ich kann nur zu hause füttern und auch nur in dieser Position, Papa konnte füttern und ich war froh mal keinen körperkontakt haben zu müssen und meinen Körper für mich zu haben, keine Angst mehr, was passiert, wenn Kind unterwegs hunger bekommt usw. Ich habe aber dennoch abgepumpt und neben der pre Milch auch muttermilch in der Flasche gegeben. Mein Sohn hatte nie Probleme mit der Flasche, da er schon in den ersten Lebensmomenten an meiner brust die stillhütchen kennen gelernt hatte und es gar nicht anders kannte, am Gummi oder aus welchem Material auch immer Flaschen Sauger und stillhütchen sind, saugen zu müssen um Milch zu bekommen. Er nahm jede Flaschen- und jede Schnuller Form und ich hatte absolut gar keine Probleme ihn an beides zu gewöhnen.

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Also, ich wollte immer stillen...aber vieles kommt halt anders als gedacht.
Aus der geplanten natürlichen Entbindung wurde ein Kaiserschnitt (mit dem ich aber alles andere als unglücklich bin, aber anderes Thema). Der Milcheinschuss ging bei mir erst zwei Tage nach der Geburt richtig los, noch dazu habe ich Schlupfwarzen und die Hebammen im KH waren der Meinung, es ginge nur mit Stillhütchen. In der Nacht nach der Entbindung war ich irgendwann todmüde, das Kind hungrig und schrie. Also habe ich (in einem stillfreundlichen KH) die Nachtschwester um eine Flasche gebeten, sie war nicht begeistert, das Kind aber schon. Da die Kleine bis zum nächsten Abend aber keine nasse Windel hatte, wurde mir am Folgetag gesagt, ich müsse bitte zufüttern. Fand ich jetzt nicht dramatisch. Bereits im KH zeichnete sich ab, dass das Kind lieber Flasche trinkt, und Zuhause verstärkte sich dies. Ich habe zwar noch gut sieben Wochen abgepumpt und per Flasche gefüttert und Pre zusätzlich gegeben, aber natürlich wurde meine Milch immer weniger und irgendwann wurde sie sogar verweigert. Ich hatte die Nase voll von nassen Oberteilen und habe also auf nur Flasche umgestellt. Kind zufrieden und ich auch. Das ist die Hauptsache, was soll ich das Kind quälen, wenn es nicht satt wird und mich dabei unter Druck setzen?

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Schade, ich hätte vorgelesen sollen, dass du unter "nicht satt geworden" den Vorwand verstehst, das Kind nicht stillen zu wollen. Das wird deine Umfrage verfälschen. Hätte ich das vorher gelesen, hätte ich nichts angegeben. Denn eine wertfreie und damit ehrliche Umfrage ist das nicht.

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Ich habe deshalb extra das "meiner Meinung nach" eingefügt um eben kein verfälschtes Ergebnis zu bekommen. ;) nur weil die Mutter der Meinung ist, heißt es nicht, dass so ist aber auch nicht das Gegenteil. Mein Text hat damit erstmal nichts zu tun und soll lediglich meinen Eindruck wiederspiegeln.

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Und meiner Meinung nach verurteilst du hier pauschal Mütter, die gerne gestillt hätten. So wie mich. Und deine Umfrage ist damit nix Wert, denn wer deine Meinung schneller kapiert hat, als ich , wird wahrscheinlich was anderes angegeben haben oder nicht teilgenommen haben.

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Hallo,

meine Maus wollte bzw. konnte (wie sich später heraus stellte) nicht an der Brust trinken. Sie hat sie von Anfang an angeschrien.
Ich hatte einen Notkaiserschnitt mit Vollnarkose, war aber relativ schnell wieder fit und durfte gleich nach dem Wachwerden anlegen. Meine Maus trank bzw. saugte aber nicht, sondern schlief lieber an der Brust bzw. weinte sofort los. Da sie viel zu klein und zu leicht war (ET-2 mit 2480 g und 45 cm), hatte sie einfach nicht die Kraft zum saugen. Sie musste jede Minute geweckt werden. Nach zwei Tagen und ordentlich Gewichtsverlust bekam sie eine Glucoselösung per Pipette, denn selbst die Flasche war zu anstrengend. Ich habe abgepumt wie eine Weltmeisterin und hatte bereits am 3. Tag meinen Milcheinschuss und bekam alle 2 Stunden 80 ml zusammen. Ich hätte die ganze Säuglingsstation versorgen können, nur mein Kind wollte nicht an die Brust. Also bekam sie die Mumi per Flasche, was nach 5 Tagen endlich klappte und sie damit wieder zugenommen hat.
Also hab ich sie jede Mal angelegt und danach die Flasche gegeben. Bei den Stillproben hat sie leider gar nicht zugenommen, obwohl sie saugte. Eine Stillberaterin war ständig bei mir und versuchte mich zu unterstützen.
Nach 4 Wochen hab ich das Anlegen augegeben, da sie meine Brust nur anschrie.
Wie sich später heraus stellte (da war sie 8 Wochen), hatte sie mehrere Blockaden, weshalb sie den Kopf z.B. auch nicht nach rechts drehen konnte. Sie hatte wohl einfach Schmerzen beim Stillen.
Ich hab dann mit 4 Wochen auch Zwiemilch angefangen, was sie sehr gut vertragen hat und bin nach 4 Monaten komplett auf Pre umgestiegen. So lange hab ich abgepumpt und per Flasche gefüttert.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich es immer wieder so machen würde, nur nicht mehr so lange mit dem Pumpen verbringen würde. Ich habe ich nicht gestresst, dass ich unbedingt stillen müsste. Es war am Ende gut so, denn der Papa konnte auch mal übernehmen und mich entlasten. Er war stolz, sein Kind genau so versorgen zu können, wie ich und hat es genossen.
Es sollte sich keine Mutter schämen müssen, wenn sie ihrem Kind die Flasche gibt. Denn Liebe, eine sichere Bindung und Geborgenheit kann man auch anders geben. Dazu braucht es keine Brust. Und nach spätestens ein bis zwei Jahren kräht kein Hahn mehr danach, ob das Kind am Anfang Brust oder Flasche bekam. Groß werden sie alle.

LG#winke

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Vorab: Ich bin der Meinung, dass eine gute Mutter weit mehr ausmacht, als nur stillen. Des Weiteren ist KEINE Frau perfekt, also einen Makel hat jede bzw jede macht "Fehler" (in den Augen von Anderen) im Umgang mit ihrem Kind.

Bei Kind 1 und Kind 2 hatte ich keinen Milcheinschuß und dieser momentan herrschende Still-Wahn hat mich fertiggemacht und mir die Anfangszeit mit meinen Kindern versaut.

Jetzt bei Kind Nr. 3 habe ich von vorn herein gesagt, dass es keine Stillversuche geben wird. Es bekam die paar Tröpfchen Kolostrum und dann die Flasche....und ich bin die glücklichste und entspannteste Mama, so wie ich es mir vorstelle zu sein :-).

Habe (wie bei den anderen Kindern auch) auf Abstilltabletten verzichtet, es kam auch dieses Mal nichts. Da haben sogar die Klinik-Ärzte "gestaunt".

Und sollte mir im realen Leben jemand "dumm kommen" bzw mich blöd anreden wegen Fläschchengeben, dann tut mir dieser Kleingeist nur leid :-)....hat wohl Minderwertigkeitskomplexe, deswegen muss derjenige andere niedermachen. Sowas tangiert mich nicht :-).

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Hi,

ich habe für gar nichts gestimmt.

Mein 1. Kind habe ich insg. 5 1/2 Monate gestillt, 3 1/2 Monate davon voll. Ich bekam leider eine schwere Gebärmutterentzündung und war einfach zu geschwächt um weiterhin voll zu stillen. 2 Monate habe ich dann noch gestillt und zusätzlich die Flasche gegeben, bis er nicht mehr an die Brust wollte. Der Kleine hat sich leider recht schnell selbst abgestillt sozusagen.

Beim 2. Kind habe ich mir zuvor überhaupt keine Gedanken ums Stillen gemacht. Was beim 1. Kind klappt, klappt beim 2. sicher auch. Pustekuchen. Das Stillen klappte einfach nicht. Ich war todunglück, hab nur geweint und dann halt abgepumpt. Das hat sogar recht gut geklappt. Ich habe insg. knapp 6 Monate pumpgestillt, ich musste nichts zufüttern. Aber leider war ich dann irgendwann total ausgelaugt, war nur noch krank und habe langsam die Pre-Milch eingeführt.

Beide Varianten waren für uns perfekt so wie es halt war.

LG