Wie viel "Sauerei" beim Essen ist "ok"?

Der Titel klingt schon so blöd, wie es meine Frage vermutlich auch ist... Oh man. Aber ich frag es trotzdem.
Meine Kleine ist 9 Monate alt und ich habe den Eindruck dass sie lieber selber essen mag als gefüttert zu werden.
Es gibt schon länger morgens Brot mit was drauf, Mittags was gekochtes und Abends Milchbrei (der wird nach anfänglichem Meckern gefüttert oder ich mach ihr etwas auf ihren eigenen Löffel).
Nun habe ich wie gesagt aufgehört das Mittagessen zu pürieren (außer Hähnchen oä) und lasse sie mit den Fingern essen und sie bekommt ihre Gabel zum spielen/üben.
Mir ist schon klar dass sie nicht "ordentlich " isst und ich hab mich auf "Sauerei" eingestellt. Aber manchmal fragen sich Spießer und Putzteufel in mir ob ich dem Kind da nicht katastrophales Essverhalten anerziehe... ,-) Es wird irgendwann mit beiden Händen in den Nudeln herumgebohrt, gematscht, Ärmchen hoch und Hände auf... Das volle Programm. Feuchttücher und Staubsauger sind meine besten Freunde. Wenn es mir zu bunt wird, Frage ich ob sie noch Hunger hat oder ich den Teller weg stellen kann. Dann wird meistens nochmal schnell ne Nudel rein geschaufelt und dann wieder gematscht. Also stell ich es weg und geh davon aus, das Kind ist satt...

Also... Ein Problem ist das nicht - aber ich wüsste gerne wie andere Mamis das handhaben oder ob Mehrfachmamis aus Erfahrung nun ein Essenwerfenden Terrorzwerg zu Hause haben....?

Danke für Meinungen/Erfahrungen...

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Ich hätte täglich neu tapezieren können 😂

Ich kann dich beruhigen. Mein spatz ist jetzt 2 und wir müssen nicht mehr in Deckung gehen 🙄

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Kinder lernen mit allen Sinnen, dazu gehört also auch der Tastsinn... Sie riechen, sie schmecken, sie sehen es, sie hören aufmerksam zu und sie ertasten und (be-)greifen ihre Welt...

So ist das auch mit dem Essen, sie lernen die Konsistenz kennen, merken den Unterschied zwischen heiß und kalt und ertasten die verschiedenen Formen... Das alles ist mega interessant und gehört zum Lernprozess...

Unsere große Tochter ist mit Fingerfood aufgewachsen, hat selten bis nie Brei bekommen und wurde eigentlich nie gefüttert und kann jetzt mit 7 Jahren super mit Messer und Gabel umgehen... Sie hält es nur falsch herum, also Gabel rechts und Messer links, aber das liegt bei uns in der Schwiegerfamilie, da essen viele falschrum... Bei unserer Kleinen halten wir es jetzt genauso, sie darf mit dem Essen matschen, wir bieten ihr Besteck an, aber mit der Hand geht es einfach noch schneller...

Wie du es machst, ist es schon gut... Lass sie machen und biete Besteck an... Du trainierst ihr nichts falsches an, du lässt sie ihre Welt nur mit allen Sinnen erkunden und entdecken...

LG

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Ich kann und konnte sowas schwer ertragen. Meine wurde gefüttert und bis auf das Lätzchen war alles tutti.

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Unsere (9 monate) darf auch das Essen mit all ihren Sinnen kennenlernen.Das gönn ich ihr,auch wenn ich danach erst mal Arbeit hab.
Lg

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Also unsere drei großen (heute 9, 6 und 4 Jahre alt), sind trotz intensivem Matschen heute sehr manierliche Esser, bei denen ich mich noch nie schämen musste, wenn wir auswärts essen. Die kleine ist 16 Monate alt und fängt seit kurzem an auf eigenes Besteck zu bestehen und übt so gut sie kann, wenn auch manches noch nicht funktioniert.
Kinder wollen groß und selbstständig werden und wenn ihr als Eltern vernünftige Tischmanieren vorlebt, wird euer Kind das früher oder später nachmachen wollen.

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Ich mache es teils teils.
Brei, Suppe etc als wofür man Besteck braucht, wird gefüttert. Alles andere (Brot, Nudeln etc) darf sie selbst essen. Aber, ich lege ihr immer nur ein Stück hin. Sonst würde sie nämlich nicht mehr essen sondern alles in der Gegend rum werfen.

Sie ist jetzt 9,5 Monate.

Wenn ich merke, sie ist soweit und versteht den Sinn und die Reihenfolge zum essen (Löffel eintauchen und in den Mund) dann bekommt sie auch Besteck zum üben. Und parallel werde ich dazu noch füttern.
Noch ist sie aber nicht soweit. Ich denke mit ca 11 Monaten wird das eher der Fall sein.

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Hey,

Ich hab beide Kinder nur in Windel, weit weg von der Nächten wand essen lassen wie die wollten :D der kleine ist noch dabei. Die Große isst seit sie 14 Monate alt mit Gabel und Löffel ohne groß zu kleckern,nur klare Suppen waren manchmal ein Problem.

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Hey!

Wir praktizieren hier breifreie Beikost seit unser Sohn 5 1/2 Monate ist und er darf natürlich mit den Fingern essen, aber wir legen ihm auch immer eine kleine Gabel und/oder Löffel hin. Er ist jetzt 8 Monate alt und am Besteck interessiert, isst aber überwiegend natürlich mit den Händen. Am Anfang musste ich auch oft schlucken wegen der Sauerei. ABER ich habe das Essplatz säubern fest eingeplant. Es gehört dazu - so wie Tisch decken, Lätzchen anlegen und Hände waschen. Wenn man sich jedes mal darüber aufregt, bringt es ja nichts. Es gehört einfach dazu. Und ich merke auch, dass es besser wird. Gestern gab es hier Gnocchi mit Tomatensauce und ich war so begeistert, wie toll der Kleine das selbständige Essen geschafft hat und der Tisch sah super aus ;-) aber es war msl NICHTS auf dem Boden gelandet.

Fazit: Sieh es doch einfach als vorübergehende Aufgabe an, so wie z.b. auch das Windeln wechseln bis das Baby trocken ist. ;-) Und halte dir die vielen Vorteile des selbständigen und slbstbestimmten Essen lernens vor Augen.

Viele grüße!

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Unsere durfte soviel rum Sauen wie sie wollte. Bei uns begann das auch ca mit 9 Monaten. Jetzt mit 15 Monaten ißt sie, zumindest in der Krippe, sehr sauber. Zu Hause kommt es drauf an ob es ihr schmeckt. Eigentlich klappt es ganz gut, nur wenn sie satt ist muss man schnell sein sonst kippt sie den Teller um.