Liebe Community!
Ich habe ein etwas spezielleres Problem. Ich habe sehr tubuläre Brüste, die ich vor 12 Jahren habe operieren lassen. Damals hieß es, ich werde niemals stillen können, denn meine rechte Brust hat nahezu kein Drüsengewebe, meine linke zu 2/3. zusätzlich habe ich auch noch Flachwarzen... kompliziert also!
Mein Sohn ist nun 3 Monate alt und bisher habe ich ihn voll gestillt. Er hatte jeden Tag Stuhlgang, teilweise auch mehrmals. Bisher ist er häufig an der Brust eingeschlafen und hat insgesamt ca. 30 - 45 min. Beim Stillen gebraucht für beide Seiten.
Seit 2 Wochen saugt er gefühlt schneller, lässt die Linke (größere) Seite nach 10 min. Los und kommt an die Rechte (sehr viel kleinere). Dort saugt er noch Mal 4-5 min. Im Vergleich mit anderen stillenden Müttern habe ich festgestellt, dass er deutlich häufiger saugen muss, bis er schluckt und ihn das so anstrengt, dass er dann verzweifelt loslässt, weil nicht genug Milch kommt. Danach dockt er oft noch an, saugt und lässt dann los und weint, egal ob ich ihn links oder rechts anlege, ganz bitterlich und verzweifelt... Wenn ich ihn dann zum Bäuerchen machen hochnehme, wimmert er ziemlich, hört aber nach einer Zeit auf. Dafür steckt er sich seine Fäustchen in den Mund und saugt daran. Zudem ist in den Windeln nur noch maximal ein Centgroßes „Häufchen“, sie sind auch nicht mehr so nass wie früher.
Ich habe ihm nun bereits 4 Mal nach dem Stillen zusätzlich ein Fläschchen gegeben, von welchem er jeweils zw. 60 und 120 ml getrunken hat, weil ich das Gefühl habe, er wird nicht mehr satt. Meine Hebamme meint zwar, dass das gar nicht möglich sei, aber mein Gefühl sagt mir eben etwas anderes.
Was meint ihr denn dazu bzw. was denkt ihr darüber?
Ich bin ja sehr froh, dass ich überhaupt stillen konnte und habe nun Bedenken, wie ich weiter machen soll. Ich will in jedem Fall das Beste für mein Kind!
Stillen mit tubulärer Brust - würdet ihr zusätzlich Fläschchen geben?
Weißt Du was, Ich denke dass das beste was Du machen kannst, ist deinen Bauchgefühl zu folgen. Wenn Du meinst oder das Gefühl hast als Mutter, dass dein Kind nicht satt wird, dann wird es schon so sein. Das sein Kind die Fäuste in den Mund steckt ist ein deutliches Zeichen dass Du recht hast. Es ist auch ein Zeichen dass dein Kind Hunger hat, wenn es ohne zu zögern 120 ML aus der Flasche trinkt, nach dem stillen.
Das beste für dein Kind ist eine entspannte Mutter und dass dein Kind satt wird. Es ist dabei vollkommen egal ob Du stillst oder Flasche gibst. Folge dein Instinkt, dann tust Du das richtige.
Also wenn dein Baby immer nach dem Stillen soviel noch wegzieht, dann könnte es schon sei, dass du zufüttern musst.
Wobei 60ml noch grenzwertig sind, weil Flaschengestillte Kinder meist über ihr Sättigungsgefühl hinaus trinken. Das ist also völlig normal, dass ein Kind nach dem Stillen noch minimale Mengen trinken würde. Nur bei 120 ml ist das schon etwas anderes.
Du könntest dich ja mal mit deiner Hebamme/Stillberaterin beraten zu Milchanregenden Hilfsmitteln. Z.B aktivierte Bockshornklee Kapseln.
Manchmal ist es allerdings auch ein Schub/Phase wenn die Kleinen an und abdocken. Dann könntest du versuchen im Tragetuch oder Trage bzw einfach im Stehen/gehen zu stillen. Das funktioniert dann meist. Wenn es so ist, kann man nur versuchen durchzuhalten.
Und Wenn alles nichts bringt, jedes Kind wird groß, ob gestillt oder durch die Flasche. Die wichtige Kolostrum Milch hat dein Baby bekommen.
Hallo Edanna,
bedenke bitte folgendes: Mit 3 Monaten ist ungefähr einer der Wachstumsschübe, bei denen eigentlich ALLE stillenden Mütter beobachten, dass ihr Baby scheinbar nicht mehr satt wird. Das dadurch häufigere und längere stillen, führt dann nach einigen Tagen dazu, dass die Milchmenge sich anpasst, und der Spuk ist vorbei. (Bis zum nächsten Schub.
) Wenn man aus Unsicherheit und Sorge in dieses Wechselspiel von Angebot und Nachfrage eingreift und Zufüttert, führt das leider in der Regel dazu, dass man unbeabsichtigt abstillt.
Ich kann verstehen dass du aufgrund deiner medizinischen Vorgeschichte besorgt bist. Vielleicht wäre es ratsam einmal eine Stillberatung aufzusuchen, damit du beruhigt sein kannst?
LG, Hope 