Stillen belastet mich...schlechtes Gewissen

Hallo ihr Lieben, meine Kleine ist jetzt 8 Wochen alt und das Stillen wird für mich immer mehr zu einer Herausforderung. Sie schläft seit ein paar Wochen durch, darüber beschwere ich mich nicht, holt dafür aber tagsüber alles nach. Sie trinkt alle halbe bis Stunde, den ganzen Tag lang. Ich komme zu gar nichts, schaffe es kaum mir etwas zu essen zu machen..mein Mann ist arbeiten und ich bin immer allein zu Hause und habe auch keine Familie in der Nähe, die mich unterstützen könnte. Ich überlege jetzt schon seit längerem ob ich pre zu füttern soll. Eigentlich war das nie ein Thema für mich, ich wollte voll stillen weil ich weiß dass es das beste für mein Kind ist. Aber es belastet mich im Moment psychisch sehr..mit meiner Hebamme habe ich bereits gesprochen, aber am Ende muss ich das selbst entscheiden. Ich wollte nur mal ein paar Meinungen hören. Es gibt doch hier sicherlich welche, denen es ähnlich geht?

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Hallo liebe Lilly,

zuallererst lass dich drücken. #liebdrueck

Du bist ganz und gar nicht alleine! Die ersten Monate mit Baby sind furchtbar anstrengend, und ich erinnere mich gut daran, dass ich um 12 Uhr mit knurrendem Magen da stand und nicht mehr konnte. Bei mir war das Stillen auch sehr wichtig zu Beginn, und ich wollte auch hinwerfen obwohl es mir so wichtig war/ist. Ich habe es durchgezogen und bin froh darüber, aber ich kann JEDEN verstehen der unter der ganzen Erschöpfung aufgibt und zur Flasche greift, in der Hoffnung dass es dann besser wird! Falls das deine Entscheidung für dich ist, hab bitte bitte kein schlechtes Gewissen.

Ich habe aber wenn ich deine Zeilen lese eher den Eindruck, dass du keine PreMilch, sondern HILFE brauchst. Und zwar praktische Hilfe, Unterstützung und jemanden zum reden. Es wird immer wieder von artgerechter Babyerziehung gesprochen, aber niemand schaut darauf, dass es auch für die Mütter ganz und gar nicht Artgerecht ist, den ganzen Tag mit einem Säugling alleine zu verbringen. Über Jahrmillionen hinweg gab es dazu einen Clan, und jeder hat mal getragen und geschunkelt, während Mama sich was zu essen zwischen die Zähne geschoben hat, duschen gegangen ist etc.

Ausgeschlafen, mit vollem Bauch und leerer Blase ist ein stillender Säugling an der Brust, während man mit dem Sitznachbarn ein Schwätzchen hält, plötzlich gar nicht mehr das Problem. #herzlich

Mein Tipp an dich daher, BEVOR du dich entscheidest: Such dir einen Stilltreff, eine Stillgruppe o.ä. und geh da einmal hin. Die Erleichterung, mit anderen zu sprechen von Angesicht zu Angesicht, denen es gerade genauso geht, ist enorm! Bitte deinen Mann beim Bäcker um die Ecke einen Aushang zu machen ("Junge Mama sucht Junge Mama für gelegentliches Kaffee trinken und gemeinsam den Tag zu meistern" oder so ähnlich) Bitte ihn außerdem dir morgens bevor er geht ein paar Schnittchen zu schmieren, so dass du nur zugreifen und abbeißen musst, auch das hilft! Hast du eine Tragehilfe bzw ein Tuch? Wenn nein: Überleg dir eine anzuschaffen. Und ganz wichtig: Lass den Haushalt liegen. Sobald das Baby einmal schläft muss deine erste Frage an dich selbst lauten: Wie geht es mir? Was brauche ICH gerade? Hab ich Hunger? Muss ich ins Bad? Bin ich müde? Ist mir nach einer Tasse Tee und einem Buch? Und erst wenn ALLE deine Bedürfnisse nach Essen, Schlaf und einem Mindestmaß an Hygiene gestillt sind, dann kommt der Rest.

Das wichtigste für eine glückliche Familie, ist eine (halbwegs) ausgeglichene Mama. Und DANN ist Stillen wunder, wunderschön und sogar eine Erleichterung.

Alles alles Liebe,
Hope #klee

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super super super Beitrag! #pro#pro#pro

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Vielen Dank für deine lieben Worte, ich habe ein paar Freundinnen die auch Babys haben und bin was das angeht nicht allein :)

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Hallo Liebes,
lass dich erstmal drücken und Kopf hoch 😙
Vor einigen Tagen hab ich hier einen ähnlichen Post verfasst, da das Stillen für mich zu einer physischen, als auch psychischen Belastung geworden ist, welcher ich einfach nicht mehr gewachsen war.
Du wirst hier wahrscheinlich jetzt sehr viele Geschichten hören. Erfahrungen von Muttis die weiter gestillt haben damit am Ende doch sehr glücklich sind, als auch von Muttis die aufgegeben haben und sich total wohl fühlen oder es womöglich auch bereuen. 🤷‍♀️
Die Entscheidung kannst nur du alleine treffen und leider kann dir im Vorfeld niemand sagen, wie es dir damit dann gehen wird.
Ich habe mich nach langer Überlegung für das Abstillen entschieden und bin damit sehr glücklich. Ich bin endlich nicht mehr so gestresst und ich glaube der Kleine merkt das auch. Wir können auch die Fläschchen Mahlzeiten sehr gut genießen mit anschließenden kuscheln 😊

Was ich damit nur sagen will.. Egal welchen Weg du gehst, solange es deine eigene Entscheidung ist und du dich wohl damit fühlst wird es das Richtige sein!

Alles Gute

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Vielen Dank für deinen Lieben Kommentar :)

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Hallo,

in einer Stillbeziehung sollte es der Mama und dem Kind gutgehehen. Es gibt Höhen und Tiefen. Wenn es Dich arg belastet, dann ist es verständlich, wenn Du auf Flasche umsteigen willst. Du hast 8 Wochen bisher gestillt...erkenne das an. Und entscheide für Dich, welcher Weg für Dich der bessere ist. Alles Gute.

LG
Mistel

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Ich persönlich würde Abstillen sobald es an die Psyche geht. Ich habe mich einmal gequält und nie wieder. Es liegt natürlich an dir wie weit du gehen willst.

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Moin!

Da du eine Hebamme hast, denke ich, sie hat schon nach der Technik etc. geschaut, aber ich frage trotzdem #hicks: Trinkt die Kleine denn lange genug? Am Anfang kommt ja so eine wässrige Milch und erst später die fettige Hintermilch, die dann auch satt macht. Manche Baby machen allerdings gern mal eine Pause oder schlafen ein, bevor sie an die fettige Milch gelangt sind...

Ich habe jetzt das dritte Stillkind, bin aber trotzdem wieder heilfroh über eine gute Beratung ... ich habe wider besseren Wissens dazu geneigt, zu kurz anzulegen, weil ich genervt war oder eigentlich gerade raus wollte o.ä. Und in dem Fall quengelt meine Kleine auch nach einer halben Stunde wieder.

LG, Nele
mit Junge (10), Mädchen (7) und Mädchen (6 Wochen)

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Und wenn du Pech hast, machst du dann alle halbe Stunde ein Fläschchen und musst danach noch spülen und auskochen.

Es gibt Kinder, die sind fordernd, aber es wird mit der Zeit besser.

lg

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Spülen und auskochen? Einmal ausspülen und dann ab in den Dampfsterilisator ;)

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Ja das Teil ist super

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Hallo,

Mir ging es mit dem stillen auch nicht gut, habe meinen Sohn 3 Monate durchgezogen.... aber mehr schlecht als recht. Ich habe mich viel von außen beeinflussen lassen à la das beste fürs Kind....

Als ich dann endlich mich zur Flasche durchgerungen habe, wurde alles viel besser!

Meine Tochter wurde gar nicht gestillt und das war die beste Entscheidung für uns alle! Auch mein 3. Kind bekommt mit gutem Gewissen die Flasche.

Vertrau deinem Bauchgefühl!

Lg und alles gute!!!