Warum entscheidet man sich zum Langzeitstillen?

Hallo Zusammen,

Ich hätte mal eine Frage an diejenigen unter euch die Ihre Kinder länger als 1 Jahr gestillt haben oder immernoch über 1 Jahr hinaus stillen (für mich ist das schon Langzeitstillen 😅)
Mich würde einfach mal interessieren warum genau ihr das macht? Rein aus Interesse, ich überlege ja schon ob ich überhaupt stillen werde und wenn dann wär das bei mir auch nur 3 bis 4 Monate der Fall.
Muttermilch ist das Beste fürs Kind keine Frage aber warum so lange, sogar dann schon wenn das Kind die feste Nahrung schon zu sich nimmt?! Oder sogar sprechen kann und nach der Brust fragen kann?! Ich finde das so befremdlich 🙈. Fühlt ihr euch da nicht wie eine Art Fütterungsmaschine?
Man ist ja auch gar nicht mehr flexibel.🤷🏻‍♀️
Entschuldigt, ich will hier niemanden verurteilen für das was er tut, aber würde echt gerne die Beweggründen wissen.

Lg

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Nicht böse gemeint, aber fragst du das auch Mütter, die über das erste Lebensjahr hinaus Flasche geben;-)?

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Hallo,

ist nicht böse gemeint, aber jemand mit deiner Einstellung und deinen Gedankengängen kann das wohl nur schwer verstehen.

1 Jahr ist für mich nicht Langzeitstillen. Mag sein, dass die Gesellschaft das so vor gibt, aber ich hab mittlerweile meine Erfahrungen gesammelt und sehe ein Jahr Stillen als vollkommen natürlich an. Selbstverständlich auch darüber hinaus.

Ich habe das mit dem Stillen einfach laufen lassen, so lange es für alle in Ordnung war. Für meine Kinder ist, bzw. war Stillen weit mehr als nur Nahrungsaufnahme. Für mich gab es keine nennenswerten Nachteile (Fütterungsmaschine? Unflexibel?), für meine Kinder nur Vorteile, warum sollte ich etwas unterbinden, das für alle gut und richtig ist?

LG

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Also langzeitstillen fängt bei mir erst bei 3jahren+ an 😅

Ich sehe im stillen auch nur Vorteile. Kein Pulver und Flaschen Kaufen. Kein Wasser rechtzeitig kochen und abkühlen. Keine Gedanken machen wie viel ich anrühren muss. Kein ewiges abwaschen und auskochen...
Nur Brust raus und fertig 😎

Und so bleibt es die ganze Stillzeit lang, unkompliziert und das beste für das Kind.
Vor dem ersten Geburtstag würde ich eh nicht länger als 4 Stunden von meinem Kind getrennt sein wollen und danach, wenn es zuverlässig festes essen isst, ist stillen auch kein Problem. Meine Kinder haben immer gewartet bis ich wieder Zuhause bin bzw. sie aus der Krippe hole. Das gab nie Probleme. Kinder sind ja nicht doof, die wissen doch von wem die Milch kommt und nerven dann bei anderen nicht rum.

Meine Kinder haben zudem nie nen Schnuller genommen oder ein Fläschchen akzeptiert 🤷
Warum also auf Krampf was aufgeben, was wunderbar funktioniert?

Meine Tochter habe ich 2 Jahre gestillt (war mir eigentlich zu wenig, ich hab es aber in der SS nicht geschafft weiter zu machen)
Meinen Sohn habe ich gut drei Jahren gestillt (und da hat sich das abstillen richtig angefühlt)

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Danke für eure Antworten 😊
Ab wann Langzeitstillen anfängt ist ja für jeden anders, für die einen beginnt das im Kindergartenalter für mich halt wenn das Kind feste Nahrung zu sich nimmt bzw. mit nem Jahr, ist Ansichtssache.
Bei Müttern die über ein Jahr hinaus die Flasche geben würde ich das auch wissen wollen wenn es Muttermilch wäre. 😅 also wenn Sie abpumpen.
Einfach weil ich wissen wollte warum man sich den aufwand (für mich wär es das) macht.
Aber wahrscheinlich stimmt es dass man es als Außenstehende, nicht verstehen kann. Trotzdem danke ich denen die ehrlich geantwortet haben.👍🏻

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Rein interessehalber (weil ICH das nicht nachvollziehen kann 😅)
Was genau denkst du denn, soll am stillen aufwändig sein?
Mir geht es nicht darum dich zu bekehren, aber deine Sicht der Dinge würde ich gerne Mal hören 🙂

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Warum möchtest Du die Beweggründe für Langzeitmilchgabe nur wissen, wenn es Muttermilch ist, wenn es über das erste Lebensjahr hinausgeht? Die Frage wäre ja genauso für Flaschenmilch zu stellen, zumindest, was den Aufwand betrifft...

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Huhu,

Ich hatte mir vorher gar nichts vorgenommen. Es ergab sich einfach so.

Mit zunehmendem Alter der Kinder, stillen sie ja immer seltener. Da ist man nicht sehr angebunden.

Mein Großer hat sich mit 10 Monaten tagsüber selbst abgestillt und nur noch nachts weiter gestillt. Aber wenn ich abends mal nicht dabei war, dann konnte ihn auch der Papa ins Bett bringen.

Der Kleine hat in ähnlichem Alter angefangen nur noch zu stillen, wenn er Ruhe hatte. Alleine auf dem Sofa und dann etwas später nur noch im Bett.

Das kann man als Mutter natürlich auch steuern.

Fang das Stillen erstmal an, und dann schau einfach was sich für​ Mutter und Kind gut anfühlt. Du kannst es ja jederzeit verändern wie es zu Dir und Deinem Kind passt.

LG Jelinchen

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Was ist aufwändiger? Flasche abkochen, Pulver kaufen, Wasser auf die richtige Temperatur bringen, im richtigen Verhältnis mischen oder Brust raus.

Und wegen dem flexiblen. Mit 1 Jahr stillt man oft ja nur noch 2-3 mal. Also das Kind bekommt stundenlang keine Brust und kann normal essen. Man stillt also wann man will.

Dann was dir vielleicht auch noch unbekannt ist, bis zum 1. Geburtstag sollte 50 % und mehr der Nahrung aus der Milch bestehen. Also braucht Kind in dem Alter noch Brust. Die Flaschenmilch wurde entwickelt, weil ohne sie die Babys kaum Überlebenschancen hatten, wenn Mütter nicht stillen konnten. Auch heutzutage bekommt die Industrie diese Milch noch nicht so gut hin wie das Original.

Dann ein weiterer Punkt. Mein Kleiner will fast nie aus Hunger an die Brust. Sondern n fast nur, wenn er viel Nähe braucht oder müde ist. Sie ist sein sicherer Hafen.
Sowas kann nur nachvollziehen, wer gestillt hat.
Meiner bekommt auch keinen Schnuller. Sein Saugbedürfnis stillt er auf natürliche Weise.
Also da muss ich eher den Kopf schütteln, wenn ich z.B. im Supermarkt einen 4 Jährigen mit Schnuller im Mund sehe.

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Ich habe ungefähr 2 einhalb Jahre gestillt, und der wichtigste Grund dafür: es hat sich für mich UND meine Tochter solange gut und richtig angefühlt. Wenn es sich für Dich richtig anfühlt, 3-4 Monate zu stillen, oder gar nicht, oder weiss der Himmel, dann ist das doch ok.
Warum andere Mütter tun, was sie tun, ist doch da ziemlich egal.
Weitere Gründe für mich waren: Krankheitsvorbeugung, Nähe beim Stillen, super praktisch. ICH habe Stillen geliebt, Du wirst ja sehen, wie es für Dich wird, manchmal klappt es ja auch nicht unbedingt so, wie man gern möchte. Gehe es entspannt an, und schau, was für Dich und Dein Kind passt, dann ist alles gut.

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Bei uns wird ein Jahr lang voll gestillt und erst dann langsam mit Beikost angefangen. Der Rest ergibt sich daraus.
Nein, ich fühle mich nicht wie eine "Fütterungsmaschine". Ich fühle mich wie eine Mutter, die diese nahen Momente mit ihrem Kind geniest. Muttermilch ist nun mal mit Abstand das Beste für die Kleinen. Und Stillen ist ja auch für uns Mütter und unsere Gesundheit und Psyche wichtig. Ausserdem ist Stillen nicht nur Nahrungsgabe, sondern auch emotional sehr wichtig. Und was ist flexibler als das Kind jederzeit und überall füttern zu können ohne haufenweise Zeug mit rum schleppen zu müssen.

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Hey du. Ich will dir nicht zu nahe treten, aber du weißt schon, dass die WHO nicht ohne Grund was anderes empfiehlt oder?

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MuMi reicht im ersten Jahr völlig aus und auch die WHO sagt nichts gegenteiliges. Die sechs Monate sind eher ein Minimum als ein zwangsläufiges Beikosteinführungsdatum.

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Hallo,

erstmal Fakten: Die WHO empfiehlt, voll ausgetragene, mit Normalgewicht geborene Kinder bis zum sechsten Monat (180 Tage) ausschließlich zu stillen, d.h. ohne weitere Speisen und Getränke außer Muttermilch zu ernähren.

Häufiges Stillen nach Bedarf sollte mindestens bis zum Alter von zwei Jahren fortgesetzt werden, da Muttermilch weiterhin eine wichtige Quelle für viele Nährstoffe ist. Muttermilch ist während Erkrankungen des Kindes besonders wichtig, wenn das Kind das Essen verweigert, nicht aber die Brust. Stillen schützt in diesen Phasen vor einer Austrocknung und bietet die notwendigen Nährstoffe für die Genesung. Weiterhin wurde eine längere Stilldauer mit einem geringeren Risiko chronischer Erkrankungen und Übergewicht im Kindesalter und mit verbesserten kognitiven Leistungen in Verbindung gebracht.

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Und jetzt eine Gegenfrage:
was ist für dich der Unterschied ob ein 1,5 Jahre altes Kind gestillt wird oder ne Pulvermilchflasche bekommt? Ich verstehe echt nicht wo da der Unterschied sein soll?! #kratz

Ich habe meinen Sohn 22 Monate gestillt - 15 Monate davon voll, da der Herr nichts anderes wollte (das Kerlchen wusste halt was das beste ist #schein ).

Mit 15 Monaten hat er sich dann von heut auf morgen tagsüber abgestillt und ganz normal am Tisch mitgegessen was wir auch gegessen habe... somit blieb mir die Beikosteinführung mit Brei kochen, ausprobieren was er verträgt etc erspart
Mit 22 Monaten hat er sich dann auch nachts von der Muttermilch verabschiedet.

Eine (Milch)Flasche hatte ich bei ihm nie kaufen müssen, da er direkt an den Teller und Becher gegangen ist. Schnuller brauchte er auch nie.

Das hatte ich mir nie vorgenommen, es hat sich einfach so entwickelt. Am Anfang der Schwangerschaft konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen zu stillen. Das lag einfach daran, dass ich NIEMANDEN kannte der überhaupt gestillt hat (ausser meine Großmutter und due Großmutter meines Mannes). Dann hab ich mich belesen und beschlossen die ersten 6 Monate vollzustillen und dann ganz "Klassisch" Brei zu füttern...tja die Rechnung hatte ich dann ohne meinen Sohn gemacht...aber ganz ehrlich? Ich hatte auch noch gar kein Bedürfnis abzustillen, alles war gut so wie es ist und ich habe meinem Sohn das Ruder übergeben.

Meine Tochter habe ich insgesamt 19 Monate gestillt.
Bei ihr habe ich mir erst gar nicht den Stress gemacht mit Breiversuchen. Von einer Freundin hörte ich das erste Mal von BLW (https://www.babycenter.de/a34861/baby-led-weaning ) und beschloss dies bei meiner Tochter zu machen.
Als sie frei und alleine sitzen konnte (mit 6 Monaten) saß sie im Hochstuhl mit am Tisch und ich habe ihr was auf einen Teller gelegt so dass sie selber zu greifen konnte (Kartoffeln, Karotten etc). Das klappte sehr gut und so kam es dann dass sie mit 11 Monaten tagsüber nicht mehr an die Brust wollte.
Mit 19 Monaten war es dann komplett vorbei mit dem Stillen.

Ich (und auch mein Mann) sahen im Stillen nur Vorteile. Nicht nur dass es das gesündeste für das Kind ist, man spart ja auch viel Geld, Zeit und Stress.
Kind hat Hunger - zack Brust raus - Kind glücklich. Bei Freunden lief das deutlich stressiger ab. Und wenn ich überlege was meine Freundinnen alles mitschleppen mussten wenn man unterwegs war... ich brauchte nur Windeln und Feuchttücher #schwitz

Klar ich könnte mir auch nicht vorstellen mein 3 Jahre altes Kind zu stillen, aber wenn es sich so ergeben hätte, hätte ich mich auch darauf eingelassen - man wächst mit seinen Aufgaben und entwickelt sich weiter.
Viel schlimmer finde ich größere Kleinkinder die den ganzen Tag mitm Schnuller oder Milchflasche rumrennen - schönen Gruß an die Zähne.

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Achso... und wie die anderen schon geschrieben haben... je älter die Kinder werden, desto größer werden die Stillabstände. Es ist jetzt nicht so, dass meine Tochter mit 12Monaten alle 2 Stunden an die Brust wollte.

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Von Baby-Led-Weaning ist ganz klar abzuraten!!

Das Problem bei dieser Kombination von Stillen und nicht-ausreichender-Beikost (was ganz klar der Fall bei Baby-Led-Weaning ist, weil das meiste eben auf dem Boden landet) ist Eisenmangel, bedeutet beeinträchtigte kognitive Leistungsfähigkeit das restliche Leben.

Gibt dazu ne Studie, trotz stillen nehmen Kinder dort zu wenig Eisen, Zink und Vitamin B12 auf.

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