Hallo zusammen
Unser kleiner Mann, 6 Monate alt, ist scheinbar ein kleiner Gemüse-Brei Verweigerer.
Er möchte sooo gerne essen, klaut alles vom Tisch was er in die Finger kriegen kann
Oder auch gerne aus den Händen seiner großen Schwester
Nachdem die ersten Versuche vor 2/3 Wochen gescheitert sind, reines Gemüse, verschiedene Sorten, Glas und frisch gekocht, haben wir ihm dann zwischendurch einfach mal ne Gurkenscheibe oder Möhre zum Lutschen gegeben, Banane fein zerdrückt geht auch. Heute habe ich ihm einfach etwas Birnenmus gegeben, das mochte er. Aber das ist ja auch keine "Gesamtlösung".
Unsere Tochter war ein Bilderbuch-Esser. Ich konnte bei ihr wirklich nach Plan beginnen und es lief.
Da Kinder zum Glück aber verschieden sind, ist bei unserem kleinen Kerlchen alles anders und ich bin irgendwie überfragt.
Er will essen. Aber was gebe ich ihm?
Probiere ich es einfach mal mit einem Abendbrei aus? Koche ich ihm mittags ein ganzes Menü, also schon mit Kartoffeln/Fleisch?
Oder doch den Nachmittagsbrei? BLW könnte auch was sein, aber so wirklich Ersatz für ne Mahlzeit... Hmm?
Grundsätzlich bin ich da wenig ängstlich... Vermutlich hat mich das "Nachlesen" doch etwas verwirrt...
Wie macht ihr das mit euren Babys? Geht ihr "nach Plan vor"?
Mich würde auch mal interessieren wie es den Mama's der 2./3./4....Kinder ergeht.
Seid ihr entspannter als bei ersten und macht einfach?
Freue mich über eure Meinung.
Danke!!
Mery
Beikost-Einführung nach Plan? Oder doch nicht?
Ich bin zwar erst Erstlingsmama, antworte aber mal 😊
Wir haben klassisch mit Mittagsbrei begonnen und mein Sohn aß immer gut. Weitere Mahlzeiten hab ich 2 Monate lang nicht ersetzt, nur stückiges zwischendurch angeboten (Banane, Babyzwieback und sowas)
Mit 7 Monaten hat er auf einmal mehrere Tage keinen Brei mehr gewollt. Am dritten hab ich ihm eine Schnitte gemacht und die war so schnell weg 😄
Ab da gab es morgens auch Brot, dazu Obst und Gurke. Er aß von Anfang an zwei kleine Scheiben, manchmal mache ich Rührei oder es gibt kleine Käsewürfel.
Mittags gab es anfangs Stücke zur Auswahl. Brokkoli, Erbsen, Kartoffel, Nudel, sowas. Mit Pinzettengriff hat er da auch sehr gut gegessen und alles ohne Zähne.
Also kann es auch sein, dass durch BLW/Fingerfood direkt Mahlzeiten ersetzt werden bzw genug im Magen landet.
Ich blieb lange bei der Milch zum Schlafen als Abendessen. Mittlerweile (ab 13 Monate) isst er da aber mit, wenn wir abends kochen (etwa 17.30/18 Uhr), dann bekommt er mittags nur was Kaltes oder eine Kleinigkeit, wie Pfannkuchen und Obst.
Achso, nach Plan ging ich nicht vor. Sehr viel einfach nach Bauchgefühl. ☺
Rein vom Gefühl her würde ich nicht mit Süßem beginnen. Ich würde es immer wieder mit Gemüse versuchen, Brei oder Fingerfood.
Hallo,
Bei uns das Gleiche😉 bei meinem Großen den vollen Beikost-Plan durchgezogen, er hat alles gegessen und hat mit 8 Monaten die Milch verweigert, also ab da nur noch Brei. Er hat dann aber auch recht schnell bei uns mitgegessen.
Meine Kleine das krasse Gegenteil!!! Großes Interesse am Essen aber bitte das Gleiche wie der Rest der Familie😅 mit Brei kamen wir nie wirklich weiter. Sie hat dann recht früh bei uns mit gegessen (ca. mit 6 Monaten). Ich habe einfach drauf geachtet nicht zu stark zu Salzen etc. Sie hat ab da dann mit großer Freude mitgegessen und vorzugsweise auch direkt alleine😊 mit Fingern ging wirklich alles, selbst Reis kein Problem😉 Da sie sich natürlich daran nicht so satt gegessen hat, wie es bei Brei evtl der Fall gewesen wäre, wurde sie hinterher gestillt. So hat sie im Grunde erst mit 9-10 Monaten eine „ganze“ Mahlzeit gegessen, sprich da war sie so satt, dass keine Milch mehr gewollt wurde. Inzwischen ist sie komplett mit und auch große Portionen. Sie isst übrigens wirklich sehr mit Genuss und ist mit ihren 14 Monaten schon super schön mit Löffel und Gabel (natürlich zwischendurch auch noch mit den Fingern😉). Ist hier aber deutlich geschickter als mein Sohn in dem Alter, der durch den Brei länger gefüttert wurde. Milch hat sie übrigens bis vor zwei Wochen noch getrunken, morgens eine Flasche, also deutlich länger als mein Sohn. Nun trinkt sie Milch zum Frühstück aus der Tasse😊
Liebe Grüße
Arlia
Also ich habe mich sehr bewusst gegen solche "Pläne" entschieden aus mehreren Gründen. Und nachdem ich mich erst umfassend (und aus wissenschaftlicher Sicht) mit dem Thema befasst habe, konnte ich da auch schon beim ersten Kind super entspannt sein.
Ein Grund dagegen ist zB, dass sie eine völlig falsche Erwartungshaltung wecken, dass Eltern plötzlich Probleme dort sehen, wo gar keine sind. Und dass Kinder plötzlich in gute und schlechte Esser eingeteilt und damit bewertet werden, ob sie gut in das Hipp-Konzept passen oder eben nicht. Dein Kind muss keinen Brei essen, vor 6 Monaten "sollte" es das auch nicht (aus rein medizinischer Sicht unnötig) und nun kannst du ihm was anbieten und er kann es noch getrost die nächsten 6 Monate ablehnen ohne dass das irgendwie ein Problem wäre.
Dein Kind erkundet Dinge mit dem Mund. Das heißt nicht, dass er essen möchte. Falls er essen möchte, wird er das tun. Du solltest ihm ein vielfältiges Angebot machen, aber wenn er bisher nicht isst, reicht es wenn du ihm alle ein bis zwei Tage ein oder zwei Dinge anbietest. Wenn er dann isst eben mehr anbieten. Aber du musst dich nun nicht durch hundert verschiedene Lebensmittel durchprobieren!
Und der Hintergrund von BLW ist gerade, dass man NICHT aktiv Mahlzeiten ersetzen möchte, weil man es für unsinnig hält und man dem Baby das Tempo überlassen möchte (und die allermeisten Babys entscheiden sich dann eben dafür auch weiterhin Milch zu trinken). Milch ist die Hauptmahlzeit und feste Kost gibt es so nebenbei zum ausprobieren, zum kennenlernen.