Heute hört man nach meinem Gefühl oft von Frauen, die nicht stillen können. Weil die Brustwarzen nicht dazu geeignet wären. Oder von Frauen, die nur mit Stillhütchen stillen können würden etc.
Ich höre das langsam so oft, dass ich mich Frage, was eigentlich früher mit den Babys all dieser Frauen passiert ist. Also in der Zeit vor Pre Milch und Stillhütchen. Oder mussten die Frauen da einfach durch und konnten trotzdem irgendwie stillen?
Was ist früher mit Nicht-Still-Kindern passiert?
Hab ich mich auch schon gefragt.
Ich glaube zum einen waren die Frauen damals aufgrund der Umstände etwas robuster und zum anderen gab es Ammen. Das hat eine andere Frau das Baby gestillt in gehobeneren Kreisen
Soweit ich weiss, können ca. 5% der Frauen nicht vollstillen. Die Kinder würden entweder verhungern oder wurden wahrscheinlich von anderen Frauen gestillt, z.B. Ammen. Ansonsten war früher stillen wohl so selbstverständlich und das Wissen wurde von Generation zu Generation weitergegeben, bzw. war es wahrscheinlich auch sehr present, dass es einige Probleme, die es heute mit dem Stillen gibt, gar nicht erst aufkamen.
Irgendwann hatte ich eine Diskussion mit einer Bekanntem bzgl Nicht-Stillen können. Sie meinte nämlich, in der Natur gibt es nur den Menschen, der meint, er kann körperlich nicht stillen. alle Tiermütter können das. Sieht man ja im Fernsehen immer. Denn sonst gäbe es keine Tierbabys.
Ich meinte daraufhin, dass man in Tiersendungen eher nicht zeigt, wie ein Tierbaby verhungert, weil die Mutter keine Milch geben kann. Und diese Tiere haben halt dann keinen Nachwuchs einfach.
lg lene
Lies dir auf Wikipedia mal die Artikel dazu durch. Schockierende Sachen stehen da. Mir traten die Tränen in die Augen, wie Babys gequält wurden.
Ab dem 2. Lebenstag wurde oft schon Mehlbrei gereicht. Je dicker desto besser. Mehl mit Wasser vermischt einfach.
Alkohol- oder Mohnschnuller machten Babys ruhig, sodass sie weniger schrien nach Hunger.
Ein Kuhhorn wurde in die Wiege gehängt und Milch oben reingeschüttet. Allein was die Hygiene dazu sagt, wenn diese frische Milch da tagelang drinnen hängt .... Viele Mütter mussten halt schnell wieder arbeiten in der Familie.
Honig- oder Zuckerwasser füllte auch den Magen. Oft wurde nämlich die Muttermilch für die Käseproduktion herangezogen um der Familie Geld zu beschaffen noch.
Auch in anderen Kulturen waren erschreckende Zustände früher. Es ist ein Wunder, dass Menschen da überlebt haben.
Ammen konnten sich nur Bürgerliche leisten. Wenn doch ein Kind starb, war es einfach "Gottes Plan".
lg lene
PS: Auch plötzlicher Kindstod ist früher oft eigentlich 'nachträgliche Familienplanung' gewesen. Also es wurde dafür gesorgt, dass es ein Maul weniger zu stopfen galt in der Familie. ....
Viele kinder sind schlicht und ergreifend gestorben. Es gab einfach Zeiten, wo tote Babys auch einfach nicht erfasst worden, also gibt es keine genauen Zahlen.
Vielleicht sollten wir die Entwicklung der pre-Milch als Glücksfall sehen. Ich wäre ohne die Möglichkeit höchstwahrscheinlich nicht mehr am Leben. Oder meine Tochter nicht mehr.
Meine beste Freundin hat keine Milchdrüsen. Ihre Töchter wären auch einfach verhungert
Ganz früher gab es halt Ammen. Die Frauen könnten sich das Stillen von anderen zeigen lassen. Es war selbstverständlich und heute... mir wurde beim ersten nicht "geholfen" durch verschiedene Umstände hat es nicht geklappt. Beim 2. ähnliche Umstände, hab mich viel informiert und es hat dann mit kurzen Anlaufschwierigkeiten geklappt und klappt jetzt 9 Monate
Meine Oma musste z.B. 6 Wochen nach der Geburt wieder arbeiten. Da bekam mein Vater wohl halb Kuhmilch/halb Wasser in die Flasche. Und ein paar Wochen später schon Brei.
Mein Bruder (Stillkind vor 40 Jahren) bekam zwischendurch von Uroma ne Flasche mit Mondamin(Stärke),Kuhmilch und Wasser.