Kurz vorm aufgeben

Hallo,
so langsam hab ich keine Kraft mehr und es wlrd immer schwerer, noch an eine gelingende Stillzeit zu glauben.

Zu meiner Stillgeschichte.. Tut mir leid, dass es länger wird, aber ich muss das alles mal loswerden.
Ich habe Zwillinge, dle fünf Wochen zu früh kamen. Heute sind die beiden 16 Wochen alt. Mein Sohn war sehr leicht, hatte erstmal eine Sonde und meine Tochter war sehr trinkschwach. Die ersten Wochen im Krankenhaus habe ich hauptsächlich abgepumpt und Fläschchen gegeben (ca je die Hälfte Muttermilch& Pre), ab und zu angelegt aber es war noch zu anstrengend.
Nach drei Wochen zu Hause habe ich mit Hilfe meiner Hebamme und meiner Stillberaterin über Wochen und mit sehr viel Unterstützung meines Mannes das Stillen endlich richtig begonnen.
Anfangs per Fläschchen und immer wieder anlegen, dann per Fingerfeeding und stillen, dann mit dem Brusternährungsset und es klappte langsam immer besser, als die Babys langsam größer wurden. Der Kleine bekam es immer besser hin, ist aber auch wegen eines Herzgeräuschs schnell erschöpft; meine Tochter trank anfangs immer super, war dann aber oft mehr am nuckeln; im Mund war aber trozdem immer Milch zu sehen. Nebenbei hab ich fleißig gepumpt, aber die Milch war immer knapp trotz all der üblichen Tricks. Jedes Mal stillen dauerte ungefähr eine Stunde, alle drei Stunden.
Ich war oft verzweifelt und kurz vorm aufgeben, aber ich wollte es so gern schaffen, unter anderem gibt es auch viele Allergien in der Familie und die Stillbeziehung ist mir wichtig.
Als ich nach ca 8 Wochen meine Tochter eine Woche vollgestillt habe war ich so glücklich! Doch dann der Schreck- sie nahm nicht zu, sondern ab. Also wieder zufüttern.
Dann habe ich als geplant letzten Schritt Domperidon zur Steigerung der Milchmenge bekommen, was erst nach zwei Wochen, dann aber kräftig wirkte. Meine Kinder waren irritiert, schrien die Brust an, dockten immer wieder ab... Aber dann beruhigten sie sich langsam wieder. Und ich dachte, jetzt geht es endlich richtig los bzw entspannter weiter- doch beim wiegen musste ich feststellen, dass meine Tochter wieder 100 g abgenommen hat und ihr Gewicht vorher drei Wochen stagnierte. Genug Milch ist nun da- doch sie kommen scheinbar nicht heran.
Es ist zum verzweifeln. Ich bin so weit gekommen, und es geht immer weiter mit den Problemen. Ich möchte nicht aufgeben, aber ich bin langsam so erschöpft und weiß nicht mehr weiter... Und frage mich auch, ob ich den Kleinen überhaupt etwas gutes tue oder ob ich sie unnötigem Stress aussetze und sie mit Flaschennahrung besser gedeihen würden...das macht mich unheimlich traurig und ratlos.

Danke an alle, die das tatsächlich zu Ende gelesen haben, ich würde mich über Ideen oder Zuspruch unheimlich freuen...

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Mach dich nicht so verrückt. Du bist doch keine schlechte Mutter, weil du es mit Zwillingen nicht schaffst zu stillen. Hast es schon so schwer genug! Aber Hut ab vor so viel Engagement! Aber deine Kinder werden dich auch lieb haben und gut gedeihen , wenn du nicht stillst...
Oder gib ihnen doch zur reinen Nahrungsaufnahme das Fläschchen, und stille ein bisschen um zu beruhigen und für die Nähe...

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Ich denke wenn sie eh schon mehr oder weniger an Flasche und Brust gut gewöhnt sind, ist es wirklich nicht so verkehrt, eben zwischendurch zuzufüttern, wenn sie sich sonst eben nicht genug holt. Schön und wichtig ist doch, DASS du stillst, aber ob dies nun zu 100% ist oder eben nur 80% oder 90% ist da doch nebensächlich.
Du hast schon richtig viel geleistet, sei stolz darauf! Ich glaube, du musst einfach deine Erwartung an eine "gelingende" Stillzeit noch mal überarbeiten. Die allerallerwenigsten Stillprobleme laufen komplett reibungslos ab. Ehrlich gesagt glaube ich JEDE Frau hat zwischendurch mal das Gefühl, sie hätte zu viel oder wenig Milch, ist verzweifelt, übermüdet etc etc, vieles davon ist auch dem starken Hormonabfall nach der Schwangerschaft verschuldet. Das ist wie in einer Paarbeziehung, es geht auf und ab und mal stimmt alles und man versteht sich ohne Worte und dann gibt es wieder Kommunikationsprobleme und Unstimmigkeiten, das heißt nicht, dass die Beziehung nicht "gelingt" und für beide wertvoll ist auf lange Sicht.

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Hallo du!

Ich sehe es wie meine vorschreiberinnen, setz dich nicht so unter Druck!

Du hast bis hierher so viel geschafft, du hast meinen größten Respekt für dein Durchhaltevermögen und deine willensstärke!

Sei stolz auf dich, dass du nicht aufgegeben hast!

Vielleicht hilft es dir ein bisschen, wenn ich dir meine "stillgeschichte" erzähle:

Beim ersten Kind hat es mit dem stillen gar nicht geklappt, die kleine hatte sich unter der Geburt so im Becken verkeilt, dass ihre schädelplatten total verschoben waren und sie an der Brust nicht richtig trinken konnte. Nach zwei Wochen habe ich frustriert aufgegeben. Für mich brach damals eine Welt zusammen.

Aber trotz flaschenmilch ist meine Tochter wunderbar gediehen und hat keine negativen Folgen davongetragen, sie wird dieses Jahr 10 und ist ein gesundes, kluges Mädchen.

Beim zweiten Kind klappte das stillen viel besser, sie kam als geplanter ks, hatte dementsprechend keine "gewalteinwirkung" aufs Köpfchen und ging toll an die Brust, die Milch hat zwar nicht ganz gereicht und ich musste von Anfang an zufüttern, aber ich war glücklich, dass sie es so toll gemacht hat. Leider nicht lange, denn mein Blutdruck hat total verrückt gespielt und ich musste abstillen, weil es mir stillverträglichen Medikamenten nicht in den Griff zu bekommen war.

Jetzt beim dritten Kind Stille ich seit vier Wochen teilweise, die Milch reicht immer noch nicht, wird sie wahrscheinlich auch nicht, weil mein pco Syndrom die Milchproduktion beeinträchtigt, aber hey, mein kleiner mann bekommt zumindest teilweise wertvolle mumi und dank zufüttern ist er zufrieden und nimmt zu und ich bin auch zufrieden.

Vielleicht wird die Milch noch mehr, vielleicht stillt er sich auch bald ab, weil er sich mit der Flasche leichter tut satt zu werden. Wir werden sehen.

Uns geht's beiden gut damit und das ist das wichtigste.

Lg waldfee

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Vielen Dank für eure Antworten, ich bin immer noch ziemlich nachdenklich wie ich mit der Situation umgehe. Ich glaube, ich setze mich wirklich zu sehr unter Druck und schränke mich dadurch selber ein, sehe gar nicht mehr das Schöne am Stillen, sondern eher was nicht geht oder stressig ist...

Morgen treffe ich meine Stillberaterin. Momentan sind viele verschiedene Wege offen und ich weiß noch nicht, welcher der richtige für uns ist.