Hallo,
Wir haben seit längerer Zeit das Problem, dass unsere Mädels, 12 Monate alt, sehr schlechte Esser sind.
Kurz zu unserer Vorgeschichte. Mit 5 Monaten haben wir mit der Beikost begonnen. Die Einführung lief nicht besonders gut, ich habe mehrmals pausiert um Druck rauszunehmen, aber so wirklich Gut haben sie niemals Brei gegessen. Vor allem ging immer nur der Brei ab 4 Monate, sobald es etwas stückiger wurde, wurde der Brei verweigert. Das war für mich allerdings kein Problem, ich dachte das gibt sich bestimmt mit der Zeit.
Ich habe bemerkt dass zumindest bei meinen Kindern essen und schlafen sehr stark miteinander zusammenhängt. Als wir dann endlich beim Schlafen einen anständigen Rhythmus hatten, hat sich das mit dem Essen auch besser eingependelt. So haben die beiden bis vor ca 2 Monaten nur noch vormittags und abends Milch getrunken. In der Nacht haben sie einigermaßen durchgeschlafen, von 19 Uhr bis 5 Uhr morgens. Dann gab es wie gesagt vormittags Milch, also Pre. Mittags haben sie dann immer zwei Gläschen Mittagsbrei gegessen und sich danach meistens noch ein Gläschen Obst geteilt. Mit der Menge war ich damit zufrieden. Dann war es meistens so dass sie entweder viel vom Nachmittagsbrei oder viel vom Abendbrei gegessen haben. War für mich auch absolut okay.
So im Januar habe ich dann angefangen ein kleines Frühstück einzuführen, also kleine Brotstücke, Gurke, Tomate, Apfel, Banane was eben da war. Anfangs waren sie daran auch sehr interessiert und landete auch das eine oder andere Stückchen Nahrung im Bauch.
Ich schätze es war im Februar als es losging. Die Nächte wurden immer schlimmer, und es gab wieder nachts Fläschchen. Tagsüber haben sie immer schlechter gegessen Komma so dass wir letztendlich bei zwei Gläschen zusammen pro Tag angelangt sind. Die beiden essen sie auch nur unter größter Ablenkung und Überredung. Für mich ist das kein Zustand, ich denke so sollte es nicht sein. Die beiden sollten Spaß am Essen haben. Das Frühstück interessiert sie inzwischen auch kaum noch, meistens wird wenn überhaupt noch ein paar Minuten da mitgespielt, dann wollen sie sofort raus aus den Stühlen. Ich verstehe einfach nicht warum das bei beiden so ist.
Ich weiß jetzt, dass beide jeweils zwei Backenzähne bekommen, natürlich zeitgleich. Außerdem hat eine der beiden jetzt mit laufen angefangen. Ich weiß ja dass es viel zu verarbeiten gibt und dass die Backenzähne auch wirklich wüst sein können.
Unsere Nächte haben wir nun erträglicher gestaltet, indem wir aufs Familienbett umgestiegen sind. In den nächtlichen Flaschen ist inzwischen nur noch Wasser, mit den Zähnen ist mir das einfach so lieber. Funktioniert auch meistens relativ gut. Trotzdem sind viele Nächte immer noch sehr unruhig. Damit kann ich aber leben, denn ich denke das wird sich von selber geben wenn die Zähne endlich durch sind.
Was nicht wirklich belastet ist die Situation beim Essen. Wie gesagt, zwei Gläschen zusammen mit viel Ablenkung und Überredung. War für mich kein Zustand mehr, deshalb habe ich letzte Woche beschlossen dass sie wieder hauptsächlich Pre bekommen und dann eben zu den Mahlzeiten mit uns am Tisch sitzen und von unserem Essen probieren dürfen so viel Sie wollen, und danach eben noch die Pre zum satt werden. Sofort war bei mir der Druck was Essen betrifft raus und ich war bei den Mahlzeiten viel entspannter.
Ich dachte damit hätte ich eine Lösung für unser Problem gefunden, und dass die Milchmenge von alleine immer weniger wird und sie dafür immer mehr von unserem Essen mitessen.
Jetzt waren wir allerdings Anfang der Woche beim Kinderarzt zum impfen. Dort habe ich die Ärztin von meinem Plan erzählt und sie war überhaupt nicht begeistert. Sie ist der Meinung, dass wir auf eine Fehlernährung zu steuern, sie sagt in dem Alter wäre Pre nicht mehr gesund. Stattdessen sollen wir Ihnen fettarme Kuhmilch geben und davon auch nur zwei Flaschen am Tag. Überhaupt sollten wir langsam aber sicher von den Nuckelflaschen wegkommen, weil essen nun nicht mehr der Beruhigung dienen sollte. Wir sollen den beiden also nun zu festen Zeiten Brei oder eben unsere Mahlzeiten anbieten, wenn sie nicht essen wollen, dann haben sie offensichtlich keinen Hunger und bekommen erst zur nächsten Mahlzeit wieder etwas, dazwischen gibt es nichts.
Wir haben das jetzt den dritten Tag so durchgeführt. Am ersten Tag haben beide kaum was gegessen. Abends ist meine eine Tochter komplett ausgerastet, sodass ich ihr dann doch wieder ein Fläschchen gemacht habe. Dadurch hat sie sich dann wieder beruhigen lassen. Die Nächte waren furchtbar, eine der beiden war jede halbe Stunde wach. Das angebotene Wasserflächen wollte sie nicht. Der zweite Tag ist viel besser gelaufen, gestern haben sie sogar jeder Tortellini gegessen und danach noch Brei.
Heute geht schon wieder gar nichts. Sie haben heute den ganzen Tag kaum was gegessen. Ich war dann am Schluss so verzweifelt, dass ich Ihnen den Brei verdünnt in eine Flasche gegeben habe. So haben sie es dann genommen Komma aber auch nicht besonders viel.
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Am liebsten würde ich wirklich wieder Milch geben, aber der Einwand der Ärztin dass sie jetzt zu alt für präsent geht mir nicht aus dem Kopf. Andererseits kann ich ihn ja auch nicht fünf Flaschen Kuhmilch am Tag geben. Besteht denn wirklich die Gefahr einer Fehlernährung wenn sie eben in dem Alter noch 5 Flaschen am Tag trinken? Hat jemand Erfahrung mit solchen Problemen und kann mir Tipps geben? Ich möchte doch nur das Beste für meine beiden und das Essen für sie etwas Normales ist, was sie genießen können und voran sie Spaß haben. Ich muss dazu sagen, dass ich selbst ein absoluter Genuss Esser bin. Mein Mann dagegen wurde als Kind auch immer zum Essen gezwungen und sieht Essen daher als reine Nahrungsmittelaufnahme, damit man eben nicht stirbt Punkt
Ich wäre wirklich dankbar, wenn mir jemand Tipps geben könnte oder eben auch Erfahrungen berichten kann. Sorry für den langen Text, und danke für eure Hilfe im voraus!
12 Monate alt und nur Milch (sorry, sehr lang!)
Hallo,
Wie viel Pre trinken die beiden den am Tag? Normal werden in dem Alter 300 ml am Tag benötigt, normal sagt man Vollmilch aber Pre ist natürlich auch ok, aber man sollte schon schauen dass es um die 300 ml ist. Mehr kann auf dauer zur Mangelernährung führen weil es einfach auf einen Säugling abgestimmt ist und nicht auf ein Kleinkind!
Gibst du normal 3 Hauptmahlzeiten und 1-2 kleine Zwischenmahlzeiten aus Obst?
Mein Tipp wäre die Pre immer mehr zu verdünnen und irgendwann nur Wasser geben. Nehmen sie den Schnuller? Das wäre natürlich besser zum Nuckeln als "Babymilch".
DiMama
Huhu
Ich würde es auch so handhaben wie du es vor hattest, unter Zwang (und sonst hungern zu müssen ist definitiv zwang!) würde ich auch nicht Erbe essen.
Hier ging das richtige essen mit 14 Monaten an, hatten kurz darauf aber auch wieder vollgestellte Tage, Zähne, krank, etc.
sie werden sich holen was sie brauchen.
Liebe Grüße
Konkret hat hier geholfen:
Gemeinsam vom selben Teller essen, 2-3 Lieblingsessen finden die immer gehen, hier ist es Käse, Fisch und Avocado, damit kann man dann spielen und weiß das etwas dabei ist das auf jeden Fall gegessen wird.
Mahlzeiten gemeinsam essen, ich esse also auch was, wenn sie dann von meinem Teller essen möchte ist es auch okay, sie isst dann eben meins mit 🙃
Es gibt im U-Heft für 1jahrige noch ein Feld “vollgestillt” so allein kannst du damit also gar nicht sein
Meine Kinderärztin sagte ebenfalls das mein Sohn keine pre mehr braucht. Das war bei der U6 vor einem Monat. Er ist jetzt 13 Monate alt. Ich habe radikal von pre auf Tee gewechselt. Hat gut geklappt.
Wenn er nachts dennoch ausrastet, bekommt er von mir Tee mit 1-2 Löffel pre. So klappt es wirklich gut.
Kinder müssen lernen sich am Tage satt zu essen.
Wenn sie lieber Brei anstatt feste Nahrung essen, dann würde ich das so hinnehmen. Aber keine pre mehr geben. Man kann ja alles passieren. Ist doch kein Problem.
Ansonsten abends vielleicht mal Quark oder Naturjoghurt anbieten. Meiner isst super gerne Frühlingsquark.
Hallo,
es ist natürlich möglich, dass man in einen Teufelskreis kommt, wenn das Kind selbst kein Interesse an fester Nahrung entwickelt und gern den ganzen Tag nuckelt. Da müsste man irgendwann schon intervenieren, damit das Kind an andere Nahrungsmittel und Nährstoffe kommt und die Nieren nicht überlastet werden. Ich denke aber, dass das doch eher selten ist. Die meisten Kinder wollen irgendwann laufen, feste Nahrung essen, im eigenen Bett schlafen etc.! Aber nicht jedes zur gleichen Zeit. Um den ersten Geburtstag war es bei uns auch so, Zähne, Infekte, die Nächte waren furchtbar und es wurde gefühlt nur Milch getrunken, essen klappte "mechanisch" ohne Backenzähne auch nicht so gut. Jetzt, ein halbes Jahr später, wird Milch nur noch abends und hin und wieder vor dem Mittagsschlaf getrunken. Alles andere ist feste Nahrung. Also ich würde jetzt nicht in Panik verfallen und vor allem keinen allzu großen Zwang ausüben. Alles zu seiner Zeit. Wenn die Zähne keine Probleme mehr machen und du merkst, sie möchten wirklich einfach nuckeln und haben keine Lust auf Essen, würde ich auch irgendwann versuchen was zu ändern. Aber nicht sofort mit der Brechstange, dann schlägt das bestimmt ins Gegenteil um. Das wird bestimmt.
LG
Zum Thema Milch kann ich nichts sagen. mit 11/12 Monaten habe ich noch sehr viel gestillt, meine Tochter konnte mit uns essen und dann gab es die Brust. Das hört sich gut mich gut an.
Aber was bei uns der Grund war, warum meine Tochter bis sie 11 Monate alt war, so gut wie nichts gegessen hat, war das sie nicht gefüttert werden wollte. erst als ich das heraus fand, fing sie an normale Mengen zu essen. Sie aß dann mit ihren 11/12 Monaten alles alleine, war natürlich eine sauerei, aber wenn man sie füttern wollte, verweigerte sie das Essen.
Vielleicht kannst du auch die Art und Weise des Essens ändern, und der Knoten platzt.
Viel Erfolg
LG
In Sachen Ernährung würde ich nicht den Kinderarzt fragen.
Ich würde weitermachen wie du es vorhattest und weiter auch Pre geben.
Wofür nochmal soll normale Kuhmilch gut sein??
Hallo,
ich würde auch sagen, frag nicht den Kinderarzt... hast du keine Hebamme, die du fragen könntest?
Ganz ehrlich: ich würde mich entspannen, würde je nachdem 1er statt Pre nehmen (von Pre wurde meiner irgendwann nicht mehr satt,nur "voll")... er wollte lange nichts essen, meine Güte, mit 12 Monaten sind sie doch noch Babys. Immer wieder was anbieten, einfach auch von euerm Essen, und ich bin mir ganz sicher, irgendwann macht es "klick".
Mich machen diese standardisierten Aussagen von allen möglichen Leuten echt immer sauer. Jedes Kind entwickelt sich in seinem Tempo.
Mein Sohn ist jetzt 4, hat bis knapp 2 auch eine Nachtflasche bekommen, mochte lieber gewürztes Essen als diesen Babybrei und isst heute ohne Probleme alles.
Du kannst die Pre auch aus einem Becher anbieten.
Alles Gute und tief durchatmen
Danke für eure vielen Antworten!
Hat mir wirklich geholfen und ich hab mir nochmal ganz viele Gedanken gemacht.
Ich werde jetzt Nachts konsequent nur Wasser anbieten. Morgens die erste Flasche (gibt's immer noch im Bett) geb ich Pulvermilch (Folgemilch). Ist einfach praktischer als Kuhmilch.
Dann ein Frühstück wie bisher, zusätzlich biete ich noch etwas Brei an.
Zum Vormittagsschlaf eine verdünnte Kuhmilch.
Mittagessen vom Tisch und zum sattessen wieder Brei. Je nachdem was wir nachmittags planen vielleicht mal ein Quetschie oder Banane oder sowas.
Abends ein Vesper und wieder zum sattessen einen Brei.
Vor dem Zähneputzen vorm Schlafen gehen gibt's dann eine Flasche warme Milch (Kuhmilch).
So ist erstmal der Plan. Bevor es eskaliert und wenn eine mal komplett ausrastet dann geb ich halt ne Flasche. Dann hat es halt an einem Tag nicht geklappt.
Den Brei selber essen lassen haben wie heute morgen mal probiert. War eine RIESEN Sauerei aber beide haben mit den Händen den Brei geschaukelt und nebenher auch noch vom Löffel gegessen. Hat also super geklappt.
Ich will versuchen das ganze Thema etwas lockerer anzusehen und etwas Druck rauszunehmen. Aber langfristig denke ich schon auch dass es besser wäre von den Milchflaschen wegzukommen.