abstillen klappt nicht

Hallo ihr Lieben
mein Sohn ist mittlerweile 15 Monate alt und wird noch gestillt. Nachts leider alle 2 Stunden, tagsüber fordert er es sich auch noch oft massiv ein. Er ist generell ein sehr sensibles Kind, das extrem viel Körperkontakt braucht und schnell verunsichert ist. Er lässt sich auch bislang von niemandem außer Papa und mir betreuen, ins Bett bringen kann nur ich ihn.

Nun würde ich eigentlich wirklich gerne abstillen, weil mir die Nächte so langsam an die Substanz gehen. Jedoch flippt mein Sohn so aus, dass ich es nicht schaffe. Schon tagsüber ist es schwer, aber neulich wollte ich es beim Mittagsschlaf mal probieren, nicht in den Schlaf zu stillen. Er weinte zwei Stunden lang, bis er dann letztendlich brechen musste. Geschlafen hat er an diesem Tag nicht mehr. Das ist nicht auszuhalten und kann ja auch nicht der richtige Weg sein. Er wird nicht irgendwann einschlafen, er brüllt einfach immer weiter. Als ehemaliges Schreikind hat er da Ausdauer.
Habt ihr einen Tipp für mich? Abwarten, bis er es weniger braucht und freiwillig verzichtet? Es durchziehen und ein völlig verstörtes Kind haben? Wenn ich ihm tagsüber manchmal die Brust nicht gebe und erkläre dass wir jetzt erst xy machen, ist er für den restlichen Tag wie eine Klette.
Mein Mann wird da leider nicht viel helfen. Er will die Nächte nicht übernehmen, weil er sagt er schafft das nicht. (Ausrede. Aber ich habe die Diskussion aufgegeben)
Ich bin wirklich unsicher...

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Ich würde es immer wieder ohne Druck versuchen. Irgendwann wird es klappen. Das ist zumindest meine Hoffnung und so mache ich es. Hier ist es sogar so, dass er auch im Schlaf immer wieder andockt um zu prüfen ob ich noch da bin. Wenn er mich nicht findet, wacht er auf, kann er kurz nuckeln, schläft er dann einfach weiter.

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Hilft ein gutes Tragesystem? Meine lässt sich auch in den Schlaf tragen, aber nur eng gebunden mit ner Trage. Ansonsten auch nur Stillen. Damit schläft sie manchmal länger ohne zu nuckeln.
Das Buch schlafen statt schreien hat ein paar ganz gute Ansätze zu dem Thema.

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Genau an deiner Stelle war ich vor 5 Monaten auch. Bis auf das mit dem Schreikind.
Ich habs ausgesessen. Ich könnte das weinen nicht ertragen. Anfang des Monats (er hat jetzt Eckzähne) hab ich ihm gesagt, dass wir das nicht mehr machen können, weil meine Brüste kaputt sind. Nicht gelogen, das tat echt weh. Er zieht beim einschlafen oft den Kiefer zu und knirscht wenn ich nicht aufpasse. Wir haben dann mittags noch ein letztes mal gestillt, abends zusammen eine Flasche Schmelzflocken fertig gemacht und sind ins Bett. Da hat er dann noch 10 Minuten gemeckert,aber eher weil er seinen Schlafsack ausziehen wollte und dann ist er eingeschlafen. Ohne nach der Brust zu fragen. Ich war so baff. Bisher hat er nur 2 mal gefragt, aber auch nur weil er jetzt krank ist und schläft ansonsten abends nach seiner Flasche und teilweise auch ohne ein.

Vielleicht ist es noch nicht der richtige Zeitpunkt.

In den Schlaf tragen hat bei uns Mittags relativ gut geklappt, als ich mal wegen Medikamenten nur nachts stillen dürfte. Da hab ich zu Musik mit ihm geschunkelt.

Ansonsten hör auf dein Gefühl, du kennst dich und dein Kind. Wenn du es noch aushalten kannst und willst - tu es, wenn du meinst dass dein Kind das braucht.

Ich kann dir sagen, das er trotz abstillen nachts nicht unbedingt seltener wach wird, leider <3

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Vielen Dank für eure lieben Antworten. Es ist schon mal sehr tröstlich, dass es nicht nur uns so geht und dass nicht als einzige Antwort hier kam "da muss er halt durch".
Das Tragen würde evtl noch klappen, aber das hat sich mein Sohn gerade erst abgewöhnt. Er war ein absoluter Tragling, den Kinderwagen nutzen wir eigentlich erst seit wenigen Monaten. Vorher wurde er nur getragen. Bis vor 2 Monaten schlief er auch tagsüber nur in der Trage. Ganz plötzlich klappte es aber auch im Bett. Das will ich jetzt nicht zerstören. Dann habe ich vielleicht abgestillt, aber trage dafür nachts wieder dauernd...
Die Buchempfehlung werde ich mir auf jeden Fall gleich mal anschauen, vielen Dank.

Ihr habt mir Mut gemacht, dass es okay ist wenn es für meinen Sohn noch nicht der richtige Zeitpunkt ist. Irgendwie setze ich mich da unter Druck, weil Eltern und Schwiegereltern jede Woche fragen, ob ich denn tatsächlich IMMER noch stille und im Freundeskreis mittlerweile auch alle abgestillt haben. Ich habe aber einfach das Gefühl, meinem Sohn etwas weg zu nehmen das er noch dringend braucht.
Wenn es so läuft wie bei euch, dass es ohne Murren akzeptiert wird, wäre es die perfekte Lösung. Darauf hoffe ich.
Vielleicht klappt es ja, so wie er von einem Tag auf den anderen im Bett schlafen konnte, keinen Schnuller mehr nahm und mit 8 Monaten endlich Brei aß.
Danke nochmal für die lieben Worte, sowas gibt wieder neue Kraft