Zu blöd für Beikost?

Hallo zusammen,

meine Kleine ist vor kurzem 6 Monate alt geworden. In den letzten 3 Wochen hat sie immer mal wieder Lebensmittel zum probieren (immer so 1 Teelöffel) bekommen, Spaß daran gehabt und alles gut vertragen.

Bisher gabs Kürbis, Pastinake, Karotte, Zucchini, Fenchel (püriert), Avocado und gedünsteten Apfel (zerdrückt) und Banenscheibchen, Himbeeren auf die Hand. Ansonsten stillen nach Bedarf.

Jetzt zum "Problem"...

Mein Vorsatz war mit 6 Monaten systematischer nach dem Plan (Brei) meiner Hebamme vorzugehen und parallel immer mal wieder Fingerfood anzubieten.

Kartoffeln einzubauen (heute z.B. in Kombination mit Fenchel) war ein Totalausfall. Ich krieg es einfach nicht hin, dass es kein Kleister wird (von auf Vorrat für 2 Tage anlegen gar nicht erst zu reden).

Auch das ganze Timing passt nicht. Irgendwie ist sie entweder müde (trotz längerem Schläfchen 30 min zuvor) oder aufgekratzt und total schnell abgelenkt (am meisten von den Applikationen auf Lätzchen aber auch z.B. vom Küchenvorhang ). Dadurch schiebt sie alles prustend wieder raus und schafft vielleicht 2 Löffel.

Am Vor- oder Nachmittag biete ich ihr dann noch etwas Obstbrei an (so 3-4 Löffel). Das isst sie sehr gerne und mit Begeisterung.

Fingerfood hat sich gar nicht mehr ergeben. Für uns koche ich immer abends nach 19 Uhr wenn sie schon schläft. Ich esse meistens nur ein Brot zu Mittag. Macht es Sinn entweder das Abendessen oder die Einschlafzeit zu verschieben?

Habt ihr vielleicht Tipps wie ich da ein bisschen lockerer rangehen könnte? Bin auch kurz davor Gläschen zu kaufen da es mich sehr frustet so viel selbstgekochtes wegzuwerfen. Vielleicht habt ihr auch Empfehlungen für Lätzchen (sind Ärmel sinnvoll?) die nicht quietschbunt und ablenkend sind?

Sorry für den langen Text...

Lg
Lorena

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Wann geht sie denn schlafen? Und wann fütterst du? Kochst du selbst?

Mir ist jetzt nur spontan aufgefallen, dass sie für 6 Monate schon recht viel Verschiedenes kennt. Vielleicht machst du dir da auch zu viel Stress. Babys brauchen wirklich nicht täglich oder zweitäglich was anderes. Du kannst auch einen Tag was testen und wenn's gut funktioniert einen großen Topf vorkochen für ne Woche.

Und wenn du dann was neues dazu einführst, dann kann es auch gut sein, dass das dem Baby mal nicht gleich schmeckt. Ich hatte damals mit Möhren und Pastinaken angefangen und als die Kartoffel dazu kam, war mein Kind entsetzt und hat das auch gar nicht gewollt. Dann habe ich das extra gekocht und immer nur einen Hauch untergerührt, sodass sie sich langsam an den neuen Geschmack gewöhnen konnte und dann wurde es nach und nach mehr und dann war es irgendwann kein Thema mehr. Hat aber bestimmt 1-2 Wochen gedauert. Manche Sachen ....wie Spinat....gingen auch gar nicht.

Vielleicht willst du zu schnell zu viel. Vielleicht ist sie auch nicht nicht ganz beikostreif und brauch noch bisschen Zeit und weniger Druck.

Und viele Babys essen nicht sonderlich zielgerichtet. Die meisten lassen sich leicht ablenken. Das finde ich recht normal.

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Danke für deine Antwort. Gut zu wissen dass das mit der Ablenkung normal ist. 😊

Ja, das mit den verschiedenen Sachen hat sich einfach so ergeben. Wenn ich Kürbissuppe, Möhrengemüse, Avocadotoast etc. für mich gemacht habe, habe ich einfach ein Stückchen püriert und ihr auf einem Löffel in die Hand gedrückt (vor dem würzen natürlich). Einerseits um zu sehen ob überhaupt Interesse besteht und andererseits um zu testen was sie gerne mag, bevor ich größere Mengen vorkoche.

Der Wurm ist irgendwie erst drin seitdem ich mich "extra" um eine Mahlzeit für sie kümmere. Ich mache mir da wirklich zu viel Stress. 😌

Es tat auch gut das jetzt aufzuschreiben um meine Gedanken zu sortieren. 😅😅

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Ich stimme meiner Vorrednerin vollkommen zu.
Meine kleine hat 3 Wochen nur kürbis bekommen, weil sie ihn gerne mochte. Dann habe ich kürbis/Kartoffel gegeben.
Ganz langsam, ohne Druck und mit viel Spielen. Sie lässt sich auch ablenken und das ist völlig normal. Im ersten Lebensjahren ist essen=spielen. Sie sollen spielerisch essen lernen. Ein Grund weshalb meine Tochter den Löffel auch selbst in die Hand bekommt. Wie viel davon im Magen landet ist fraglich aber deshalb wird sie ja noch gestillt.
Ich füttere sie, solange sie aufmerksam ist und wenn sie spielen möchte gebe ich ihr den Löffel mit ein bisschen Brei drauf. Wenn sie das abgelutscht hat lässt sie den Löffel los, ich tunke ihn wieder in den Brei und sie versucht es wieder selber.
Sie sieht danach aus wie ein Schwein 😅 und die Küche auch🙈

Bei uns gab es am Anfang auch gar keine Routine.
Inzwischen hat es sich eingependelt, dass sie morgens gegen 9 gestillt wird und so 2 bis 2,5 stünden später wieder Hunger hat. Also mache ich ihr Mittagessen, danach stille ich sie und lege sie ins Bett.
Meine kleine ist übrigens 7 Monate alt😊

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Ja ich glaube auch ich gehe zurück auf Anfang und starte mal mit einer Gemüsesorte. Pastinake fand sie bisher mit am besten, dann setze ich da nochmal an.

Das mit dem selber essen finde ich gut und biete ich ihr auch an. Sie hält den Löffel und ich gebe nur leicht die Richtung an, das klappt teilweise schon ganz gut 😊

Ihre Stillabstände sind leider nicht wirklich regelmäßig. Zwischen 30 min und 3 h ist alles möglich, vielleicht fehlt mir daher auch die Orientierung. Auch schläft sie tagsüber sehr schlecht (nur kurze Powernaps in der Trage) was es irgendwie auch schwierig macht den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Ich hoffe das pendelt sich auch noch ein. 🤷‍♀️

Danke auf jeden Fall für deine Antwort 😊

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Genau wegen diesem „Plan“ war ich auch total gestresst und es klappte hier gar nicht.

Hab alles über Bord geworfen, einen BLW Workshop besucht und nun machen wir es so. Motte bekommt einfach von unserem Essen, ich koche nix extra und kaufe keine Gläschen und im Müll landet auch nix.

Und wenn Motte müde ist, gibt es an dem Tag halt nix. :) essen wir fast-Food oder so, bekommt sie ein Stück Gurke in die Hand und ist happy.

Sie ist knapp 7 Monate und Mahlzeiten haben wir nicht eine einzige ersetzt. Aber jetzt haben wir beide Spaß daran und das ist wichtig!!

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Vom Prinzip finde ich BLW auch super und ich möchte ihr gerne irgendwann auch ab und zu etwas anbieten (wenn wir ein bisschen mehr Routine haben).

Schwierig dabei ist halt dass ich tagsüber allein zuhause bin und meistens kein wirklich babytaugliches Mittagessen mache (Brot mit Käse/Wurst, Spiegelei, Salat, o.ä.) oder unterwegs einfach was vom Bäcker hole. Die Hauptmahlzeit ist bei uns abends gegen 20 Uhr, wobei ich meistens erst koche wenn sie schon schläft. Mein Mann kommt gegen 18 Uhr heim, da ist sie schon total platt, spätestens um 19 Uhr schläft sie (kein Wunder wenn man tagsüber max. 2 h in kurzen Powernaps schafft 😴😴).

Aber ja es stimmt. Der Plan stresst mich sehr, das muss ich irgendwie abstellen. 😅

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Ich habe Null Routine und das ist ja das geniale an BLW.

Und babytauglich ist alles, außer: Honig, Nüsse (unverarbeitet, als Muß ok) und Alkohol.

Gib ihr Brot, gib ihr Ei, gib ihr ein Stück Brezel.

Ich esse tatsächlich dadurch gesünder (super positiver Nebeneffekt), einfach weil Motte grundsätzlich was abhaben will 😂😂

Muss natürlich nicht für jeden passen, aber ich bin absoluter Fan und das ganze BLW Konzept hat mich so überzeugt! Nix mit ins Baby stopfen, die Signale übergehen und womöglich ablenken, Hauptsache der Brei landet im Mund.

Wir hatten heute Abend Taccos. Motte hat einfach Tomaten und Käse bekommen (Tomate flog auf den Boden, Käse in den Mund 😂😂).

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Ich kann den anderen da nur zustimmen. Mach dir keinen Stress, dass du ihr eine Riesen-Auswahl anbieten musst. Damit ist sie eh nur überfordert. Wir haben immer große Töpfe mit Gemüse gekocht, ein oder zwei Arten gemischt, mit der Kartoffelpresse kann man da gut Brei draus machen, und portionsweise eingefroren. Oder eben auch Obstbrei. Dann gab's drei Tage Kartoffel-Möhren-Brei. Das darf ruhig noch matschig sein in dem Alter :-)

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Danke für deine Antwort.

Ja ich denke so werde ich weiter machen. Irgendwie hat mich das heute genervt, dass ich das mit der blöden Kartoffel nicht hinbekommen hab. 🙄🙄

Die nächsten Tage gibts einfach nur Pastinake und etwas Obstbrei, da weiß ich dass sie das gerne isst und dann mal sehen wie es sich entwickelt. 😌😊

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Ja. Einen Tipp habe ich: vergiss deinen Plan und entspann dich :-)
Und das ist wirklich nicht böse oder herabwürdigend gemeint, aber wenn du dich unterbewusst oder bewusst unter Druck setzt, bekommt dein Kind es mit. Probier es einfach mal, wie und wann es sich ergibt. Nicht stoisch um 12 den Mittagsbrei, sondern wenn du weißt, dass das Kind in 4 Stunden Hunger bekommt, bekommt es in 3 Stunden Brei angeboten. Oder wenn es sich ablenken lässt, dann nimmt es einfach nur ein paar Löffel und vielleicht nach einer Weile wieder was. Und wenn es mal einen Tag ganz ausfällt, dass ist es eben so :-)
Essen soll Spaß machen und kein Zwang sein, überspitzt ausgedrückt.