Ab wann Beikost - Neue Richtwerte?

Hallo zusammen
Meine Kleine ist nun 15 Wochen alt und ich sitlle sie voll. Mitte November haben wir den nächsten Arzttermin, bei dem ich das Gefühl habe dass er mir ab jetzt zur Beikost (Brei) raten wird. Ich wollte immer 6 Monate voll stillen und danach mit Beikost beginnen, doch nun habe ich gehört dass dies nicht mehr empfohlen wird. Auch bei mehreren befreundeten Müttern haben die Ärzte nach 4 Monaten zur Beikost geraten. Was ist denn nun besser? Bis zum 6. Monat voll stillen oder wirklich bereits nach 4 Monaten mit Brei beginnen?
Früher hiess es doch immer 6 Monate stillen wäre zu empfehlen.

Liebe Grüsse
Sarahrama mit Mila

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Die meisten werden dir hier dazu raten dein Kind so lange wie möglich zu stillen, auch gegen den Rat der Ärzte.
Das ist auch vollkommen ok und dein Kind wird garantiert keinen Schaden dadurch nehmen. Voraussetzung ist natürlich immer, dass es gesund ist, gut zunimmt usw. Aber das sollte ja selbstverständlich sein.

Unsere Ärztin hat uns auch dazu geraten mit 4 Monaten Beikost einzuführen, was wir dann auch gemacht haben. Unsere Maus war aber Flaschen- und Speikind. Also eine andere Ausgangslage.
Der Grund, warum heute zu einer frühen Beikosteinführung geraten wird ist, dass man herausgefunden hat, dass es bei der Allergieprävention hilft, wenn der kindliche Organismus früher mit Allergenen in Kontakt kommt.
Hier besteht aber denke ich ein Unterschied, ob gestillt oder eben Milchpulver gegeben wird.

Im Endeffekt kannst du nichts falsch machen. Weder wenn du wartest, noch wenn du früh anfängst mit Beikost. Es ist eine individuelle Entscheidung und sollte es keine dringenden medizinischen Gründe für das eine oder andere geben, solltest du es so machen, wie du es für richtig empfindest.

Alles Gute 🍀

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Mein Arzt hat mir dasselbe wie meine Vorschreiberin gesagt. Man hat herausgefunden, dass es zwecks Verträglichkeiten und Allergien besser ist im 5. oder im 6. Monat anzufangen, sprich mit 4 bzw. 5 Monaten. Der genaue Beginn sollte dann von den Anzeichen vom Baby abhängen: zeigt es schon Interesse am Essen? Kann es (mit Hilfe) sitzen? usw.

Ich hatte mich übers Internet auch informiert und dachte, mindestens 6 Monate vollstillen wäre optimal. Aber ich habe einen für mich kompetenten Kinderarzt ausgewählt und mir war von Anfang an klar, dass ich seiner Meinung mehr Gewichtung gebe. Er hat es studiert, informiert sich laufend an den richtigen Stellen und beschäftigt sich jeden Tag damit. Zudem hat mein Sohn die Anzeichen früher gezeigt und hat richtig Spaß am Essen.

Jetzt ist er etwas über 6 Monate alt. Rückwirkend betrachtet kann ich mir gar nicht vorstellen, ihn erst jetzt mit Brei zu füttern. Wir haben schon zwei Mahlzeiten ersetzt, wenn's nach ihm ginge, bräuchte er tagsüber gar keine Brust mehr (aber nachts dafür...).

Ich würde an deiner Stelle deiner Intuition und den Anzeichen folgen. Wenn dein Kind erst nach 6 Monaten bereit für Beikost erscheint, dann stille ihn halt solange voll. Wenn es die Anzeichen aber schon vorher zeigt, lass dich nicht irritieren und gib ihm Brei wenn es passt. :)

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Also was wirklich besser ist, kann ich dir nicht sagen. Ich kann lediglich teilen, wie wir das gehandhabt haben.
An sich haben wir keine Probleme mit dem Appetit unserer Kinder. Der Kleinste ist diese Woche 4 Monate geworden und wir machen es bei ihm genau so wie bei ihr.
Er hat jetzt vor einer Woche das erste Mal etwas zerkleinerte, erwärmte Banane bekommen und führen ihn jetzt erstmal mit etwas Pastinakenbrei an seine erweiterte Ernährung ran und er freut sich sehr.

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Die WHO empfiehlt immer noch 6 Monate vollstillen.

Das was die Ärzte aus der Studie da bauen ist nur die Hälfte und wie du an den Antworten hier siehst wird das nicht hinterfragt.

Ergebnis der Studie ist nämlich nicht, dass ein früher Beikoststart empfohlen wird, sondern, dass die Verträglichkeit von Beikost/Allergenen wesentlich besser ist, wenn weiterhin nebenbei gestillt wird!

Da statistisch gesehen die wenigsten 6 Monate stillen, aber mit 4 Monaten noch, gibt es dieses Ergebnis.

Also ja, ich würde weiter voll stillen, auch wenn der Arzt es empfiehlt (die wenigsten sind übrigens bewandert auf diesem Gebiet) und auf dein Baby schauen.

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Das finde ich interessant. Bist du Ärztin?

Ich habe mit meinem Arzt dieses Thema schon besprochen.

Wichtig ist, die beste Allergieprävention ist 4 Monate ausschließlich stillen. Laut meinem Arzt ist es nach neuesten Erkenntnissen so, dass die verzögerte Einführung der Beikost, daher erst nach 6 Monaten, *keinen* präventiven Effekt mehr hat. Demnach ist seine Empfehlung, dem Baby bei Vorhandensein aller notwendigen Reifesignale Beikost zu geben, allerspätestens nach Erreichen des 6. Monats.

Für mich klingt das auch logischer. Unser Körper kennt keine Monate und mein Sohn hat auch nicht direkt nach 4 Monaten die Signale gezeigt, aber deutlich vor Erlangen des 6. Monats. Ich empfinde es daher als wesentlich natürlicher, als mit Biegen und Brechen den magischen 6 Monaten zu folgen.

Interessant ist, dass ein angebliches 'Nicht-hinterfragen' angenommen wird, weil man der Meinung des Arztes ist. Stellt sich mir die Frage, wenn ich den Ärzten nicht glaube, wem dann? Unbekannten aus dem Internet, die behaupten Studien besser lesen zu können als diejenigen, welche es hauptberuflich machen?

Klar sind Ärzte keine Götter. Aber ich bin kein Arzt, bei medizinischen Fragen auf die ich keine Antwort habe, vertraue ich selbstverständlich in erster Linie den Experten.

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Ich finde es auch immer wieder spannend, wie schnell, im speziellen Kinderärzten aber auch wirklich jegliche Kompetenz abgesprochen wird. Finde ich sehr schade. Vor allem sind alle diese Themen, von denen die Kinderärzte angeblich keine Ahnung haben, definitiv Teil der Facharztausbildung. Zudem bilden die sich normalerweise auch laufend fort. Die wenigstens studieren und bleiben dann bis zur Rente auf dem Stand.

Woher anders lautende Informationen kommen fände ich auch mal spannend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jeder mit einer anderen Meinung z.B. die WHO Empfehlungen und die dazugehörigen Studien wirklich selber liest. Viel wahrscheinlicher ist ja, dass es tatsächlich irgendwo im Internet steht und dann übernommen wird.
Evtl ist das bei der Vorschreiberin anders, aber es gibt so viele, die sofort schreiben, dass man nicht auf den Kinderarzt hören muss aus was auch immer für Gründen.

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Meine Tochter ist noch nicht ganz vier Monate alt. Seit kurzem will sie öfter an die Brust und schaut interessiert zu, wenn ich esse. Das sind erste Anzeichen, dass ich mit dem Brei starten kann.

Die Kinderärztin hatte mir zur U4 gesagt, dass ich mit dem 4. Monat mit Brei anfangen kann, da dann oft die Muttermilch allein nicht mehr genügt. Allerdings habe ich vergessen, ob sie Lebensmonat oder klassisch Monat meinte.

Auf alle Fälle merke ich, dass die Muttermilch langsam nicht mehr ausreicht, um satt zu werden. Ich warte noch bis zum "klassischen" vierten Monat und dann fange ich ganz langsam an.