Ich habe eben folgendes Posting gelesen:
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&bid=36&tid=534407&pid=3462807
Zitat dawn79: "(...)Die Stärke, die in der Fertignahrung drin ist, gaukelt Deinem Baby ein Sättigungsgefühl vor, das es aber nicht Nährstoffen versorgt. Dass Dein Baby dann ruhiger ist, mag sein, aber das täuscht eben darüber hinweg, dass diese Schübe normal sind. Man kann es auch mal ein paar Tage oder Wochen mit einem unruhigen Baby aushalten, weil es eben wieder vorbei geht. Wozu ist man sonst Mutter geworden? So ist das eben mit Kindern!"
Ich möchte gerne etwas dazu sagen. Meine Tochter ist fast 5 Wochen alt und ist seit mehr als 14 Tagen ständig unausgeglich und scheint immer hungrig zu sein. Ich muss sie manchmal alle 20 Minuten anlegen, vor allem am Morgen und am Abend. Ihre Gewichtszunahme, nasse Windeln und Hautbild sprechen dafür, dass sie genug Milch bekommt, das ist es also nicht. Wenn es ein Schub ist, dann dauert er ganz schön lange (für den ersten Schub). Jeder sagt nur anlegen, anlegen, anlegen, aber ehrlich, ich kann nicht mehr und gebe ihr nun seit 3 Tagen abends ein Fläschchen. Nebenbei lasse ich mögliche gesundheitliche Ursachen auch ärztlich abklären, aber das dauert leider. Seit sie das Fläschchen bekommt, ist sie den ganzen Tag ausgeglichen und das heißt für mich, dass sie sich wohler fühlt. Soviel zu meiner Geschichte.
Nun zu dawn79: Ich habe jedenfalls kein Kind bekommen, um es nur noch abzufüttern. Auch nicht, um nur noch zu hoffen, dass es endlich mal schläft. Die Zeiten, wo ich mein Baby schon vermissen, weil es mal 4 Stunden schläft, sind vorbei (gewesen). Ehrlich gesagt ging mir das Ganze nur noch auf die Nerven. Das geben vielleicht viele nicht zu, aber so war es bei mir. Mir persönlich (vielleicht bin ich da ein Weichei) geht es an die Nieren, wenn das Kind nur noch schreit. Natürlich gibt es Schreikinder, Blähungen, Krankheit, Unwohlsein etc. Aber auch da versuche ich doch die Ursache möglichst zu beheben. Und wenn die Ursache einfach Hunger ist, dann gebe ich eben die Flasche, wenn das Stillen das Kind nicht befriedigen kann. Ich will mich nicht unnötig durch so eine Zeit quälen und das Kind schon gar nicht.
Es heißt doch immer, Stillen sei eine Beziehung. Und in einer Beziehung (so sehe ich es) haben beide Partner Rechte und Bedürfnisse. Wenn es nicht funktioniert, dann muss man die Beziehung beenden oder eben etwas ändern. Die Veränderung ist bei uns die abendliche Flasche, die nebenbei den Vorteil hat, dass auch mal der Papa, Oma, Opa oder ein anderer Babysitter einspringen kann. Das gibt mir etwas Freiraum, um neue Kraft zu schöpfen für die Zeiten, wo die Ursache der Schreierei eben nicht so einfach abzustellen ist (eben Krankheit, Wachstumsschub etc.). Und - das ist das Allerwichtigste - ich kann mich wieder über und mit mein Kind freuen.
Ich hoffe trotzdem noch, dass wir die Ursache für diesen Dauerhunger finden. Vielleicht ist es wirklich nur ein Schub und es geht vorbei. Prima, dann bekommt sie eben keine Flasche mehr. Vielleicht bekommt sie auch eine Saugverwirrung. Das wäre natürlich schade, aber nicht zu ändern. Ich denke, ich mache es richtig und ich möchte alle Mütter, denen es ähnlich geht, ermuntern, ihrem Instinkt zu folgen. Wir sind alle nur Menschen und bei manchen Menschen ist die Kraft schneller verbraucht als bei anderen. Und Kraft werden wir für unsere Kinder noch genug brauchen, deswegen spare ich sie ein wo es nur geht. Und zwar zum Wohle meines Kindes.
Wenn das Baby ständig Hunger hat
und außerdem ist in Pre Nahrung keine Stärke!!!
Hallo,
ich wollte wirklich niemanden persönlich angreifen. Ich lese hier nur so oft, dass Mütter ein Baby daheim haben und mit der Unruhe in Schüben nicht zurechtkommen. Die Lösung dafür heißt fast immer: Abstillen oder Fläschchen geben. Ich möchte nur dazu ermutigen, dass das eben nicht die Lösung ist! Es stimmt, der 5-Wochen-Schub dauert lang, 3 Wochen in etwa. Und es ist der erste, den Eltern so richtig mitbekommen. Das Neugeborene ist plötzlich nicht mehr dauernd am Schlafen, es ist wacher, fordert mehr Aufmerksamkeit ein und schreit viel. Ich bin mit Jonah im Alter von 6 Wochen ins KH gefahren weil er die ganze Zeit geschrieen hat. Ich war wirklich verzweifelt und dachte, da kann etwas nicht stimmen. Heute weiß ich es besser.
Ich möchte damit sagen, dass es immer wieder Gründe gibt, weshalb ein Baby unruhig ist. Aber diese Unruhe mit sättigender Nahrung zu bekämpfen finde ich falsch. Auch ältere Kinder sind unruhig, unausgeglichen, trotzig und schwierig, wenn sie Phasen haben, wo sich etwas in ihnen weiterentwickelt. Da kommt man doch auch nicht auf die Idee, die Nahrung umzustellen. Man versucht so gut es geht auf seine Bedürfnisse einzugehen und damit umzugehen, verschafft sich Freiräume und Auszeiten vom Kind.
Und das geht eben auch, wenn man voll stillt.
Wie gesagt, der 5-Wochen-Schub ist der erste den man richtig zu spüren bekommt als Eltern. Die Erschöpfung ist groß, ein Ende nicht in Sicht. Aber es geht vorbei! Wartet mal auf den 19er Schub, da geht die Post ab!
Ich gestehe jeder Mutter zu, dass sie ihre Grenzen hat. Und wenn sie sich dazu entschließt, Fläschchen zu geben ist das ihre Entscheidung.
Aber es ist eben nicht ein Mittel gegen Unruhe, Nahrung sollte gegeben werden, um das Kind mit Nährstoffen zu versorgen, nicht um ein unruhiges Kind ruhig zu bekommen. Ich bin mir sicher, dass Dein Kind einen anderen Grund hat, so viel zu schreien und unruhig zu sein, denn daran dass Muttermilch die falsche Nahrung ist,liegt es sicher nicht!
Häufiges Stillen am Abend ist übrigens ein normales Verhalten, es nennt sich Clusterfeeding!
Also, nichts für ungut!
Ich fühlte mich auch nicht angegriffen, wollte nur meine Gedanken dazu los werden.
Ich bin mittlerweile übrigens ganz gut über Clusterfeeding, Schübe usw. informiert. Das sind auch die häufigsten Dinge, die man zu hören bekommt, wenn man sagt: "Mein Kind hat ständig Hunger!" Nur ist das nicht immer die Lösung.
Es gibt auch andere Probleme, die sehr selten sind, die aber eben vorkommen können, wie z. B ein Ausbleiben des Milchspendereflexes. Das kann dann dazu führen, das ein Kind wirklich ständig essen will, weil es während der Mahlzeit nicht genug Milch bekommt, über den Tag verteilt aber schon. Nur: Das sagt dir keiner! Es heißt immer nur: "Bei der Gewichtszunahme hast Du auch genug Milch!" Aber woher wollen die Damen das denn eigentlich so genau wissen?
Ich will damit sagen: Ich bin hier tagtäglich mit meinem Kind zusammen. Ich habe Instinkte. Und in meinem Fall sagt mir mein Instinkt, dass mein Baby Hunger hat. Warum das so ist, obwohl ich offenbar genug Milch habe, weiß ich nicht.
Ich gebe dir recht, dass man ein Kind nicht satt füttern sollte, nur damit es Ruhe gibt, aber man sollte in Erwägung ziehen, dass ein Kind tatsächlich Hunger haben könnte. In 98% der Fälle hat die Mutter genug Milch, in 2% aber nicht und das kann man per Ferndiagnose nicht sagen.
Ich denke, wenn Du die Vermutung hast dass Dein Milchspendereflex zu schwach ist, dann solltest du Dich an Deine Hebamme wenden. Die wird Dir helfen können, dass Du pro Mahlzeit genug Milch hast. Der Milchspendereflex ist sehr stressanfällig, insofern lohnt sich ein genaueres Hinschauen, bevor man das Stillen zur Nebensache geraten lässt.