Hallo zusammen, ich habe folgendes Problem: mein Kleiner ist jetzt 3,5 Wochen alt und trinkt nicht an der Brust...
Er kam 2,5 Wochen zu früh und hat Gelbsucht. Im KH schaffte er es nicht zu trinken, weil er zu schwach war. Dadurch verlor er Gewicht und war an der unteren Grenze. Er schlief sofort immer komatös ein, sobald er an der Brust war. Wach bekommen: Fehlanzeige. Die Hebamme im KH riet uns zuzufüttern mit der Bechermethode. Ich habe parallel abgepumpt, damit er Muttermilch bekommt. Irgendwann stieg das Gewicht, wir durften heim. Zu Hause ging das Spiel aber weiter. Meine Hebamme riet uns dann zu Stillhütchen, da der Kleine zu schwach war, um meine wirklich pralle Brust richtig zu fassen und zu saugen. Das hat dann auch soweit funktioniert. Er hat jedoch sehr viel Luft gezogen durch die Stillhütchen und hatte dann schlimm Bauchweh. Zudem fing er auch da an Theater zu machen. Er schlief nach 1 min ein und war nicht mehr zu motivieren. Alle Versuche endeten in Geschrei.
Wir haben es dann vor 4 Tagen mit der Hebamme zusammen nochmal ohne Hütchen versucht. Das hat einmalig kurz geklappt (satt getrunken hat er sich nicht). Die Hebamme war positiv gestimmt. Als ich es dann später alleine versuchte, ging das gründlich in die Hose. 1 h haben wir es versucht. Kind nass geschwitzt, ich nass geschwitzt, Kind gebrüllt mit hochrotem Kopf, ich geweint, mein Mann fast mitgeheult. Es tat so weh...zu sehen, dass der Kleine Hunger hat und er nichts bekommt, weil er es nicht schafft zu trinken. Er kann nicht andocken. Er nimmt immer nur den Nippel in den Mund und saugt da dran. Auch wenn er dann mal kurz richtig andockt, dann rutscht er zurück auf den Nippel.
Wir haben dann eine Flasche genommen, die der Brust nachempfunden ist. Wir hatten Hoffnung, dass er dadurch kapiert, wie er andocken muss. Denn an der Flasche macht er es richtig. Aber wir haben nach wie vor Probleme. Er nimmt nur den Nippel, nach kurzer Zeit Geschrei bis zur völligen Erschöpfung. Er lässt sich dann nicht mehr beruhigen. Mir blutet das Herz, wenn ich ihn so sehe.
Inzwischen hatte ich auch einen beidseitigen Milchstau. Heilt zum Glück langsam ab. Ich pumpe weiter und wir füttern mit der Flasche zu. Versuchen davor immer ihn anzulegen.
Aber das ist alles sehr anstrengend. Ich war so motiviert zu stillen und jetzt entwickle ich eine Abneigung dagegen. Es ist nur Stress für mich und den Kleinen. Ich muss alle 3 h abpumpen, um einen weiteren Milchstau zu verhindern. Auch nachts. Entsprechend schlafe ich.. 10-20 min Versuch den Kleinen anzulegen, 30 min zufüttern, 0-30 min Versuch den Kleinen zum Schlafen zu bringen, 30-40 min abpumpen, 5 min Sachen auswaschen. Ihr könnt euch ausrechnen wie viel Schlaf ich bekomme. Seit 2 Tagen habe ich Kopfschmerzen, habe einen Herpes und an beiden Brüsten einen juckenden Ausschlag. Ich bin am Ende und weiß nicht weiter. Sprüche wie "Das kann 2 Monate dauern, bis es richtig klappt" kann ich nicht mehr hören. Es klappt nicht nur "nicht richtig", es klappt gar nicht... in 3,5 Wochen hat er insgesamt 6 Minuten richtig an der Brust gesaugt.
Hat noch jemand einen Vorschlag?
Meine Hebamme meint, ich soll es weiter versuchen. Sie sieht bei uns noch kein Ende der Stillbeziehung. Ich sehe keine Stillbeziehung. Ich bin einfach genervt und gestresst. Der Kleine ist frustriert und gestresst. Dieses ganze Stillen ist für uns von Anfang an nur Stress...
Noch jemand Tipps?
Ich versteh nicht warum du nicht einfach abstillst wenn du damit ohnehin unglücklich bist.
Weil ich ihn ja eigentlich Stillen möchte. Die Umstände machen die Abneigung, es ist keine grundsätzliche Abneigung da.
Hallo,
wenn er am Fläschchen trinkt, dann pump einfach die Milch ab und gib sie ihm. Besser er bekommt sie so als gar nicht. Außerdem hol dir unbedingt Hilfe bei einer Still- und Laktationsberaterin (IBCLC). Die sind noch spezialisierter als Hebammen.
Weitere Möglichkeit wäre beim stillen mit einem Brusternährungsset zufüttern, das ist für saugschwache Kinder eine gute Unterstützung.
Und wenn nur an der Flasche trinken sollte, dann ist es auch in Ordnung. Du gibst dein Bestes und versuchst alles. Es bringt auch nichts, wenn ihr alle nur noch fertig, gestresst und genervt seid. Das spürt der Kleine ja auch.
Vielleicht kannst du auf Vorrat abpumpen und dein Mann versorgt euren Jungen am Wochenende am Vormittag für 3 Stunden und du kannst versuchen zu schlafen.
Was hat die Hebamme zum Ausschlag auf der Brust gesagt? Die sollte dir hier weiterhelfen.
Noch etwas: wenn deine Brust zu prall für ihn ist, dann streich sie vorher aus.
Und generell mir ist es auch so gegangen. Habe angepumpt, per falsche gefüttert und zusätzlich angelegt. War auch komplett k.o. Es wurde besser umso kräftiger unsere Tochter wurde. Ich hab sie auch immer an der Brust nuckeln lassen, damit sie ein Gefühl dafür bekommt und es ja Haut zu Haut Kontakt ist
Zungenbändchen wurde kontrolliert? Baby ist ansonsten gesund? Das Anlegen (wird oft nicht richtig gemacht) ist oft auch ein Game changer.
Lansinoh Sauger und Schnuller von Avent (Soothie) sind stillunterstützend.
Hey, danke für deine Antwort. Inzwischen müsste er es von der Kraft er gut schaffen. Er tut es nur einfach nicht. Ich füttere zu. Mein Mann übernimmt ja auch, aber mehr Schlaf hab ich dadurch auch nicht. Heute sah es zB so aus:
Abpumpen um 2 Uhr, weil sonst wieder alles weh tut. Gerade fertig, wacht der Kleine auf und hat hunger. Mein Mann gibt ihm die Flasche mit der abgepumpten Milch. Der Kleine schreit weiter, weil er Bauchweh hat. Da kann ich dann auch nicht nebendran liegen und schlafen. Dann um kurz nach 4 Uhr ist er dann eingeschlafen. Um 5 Uhr musste ich wieder abpumpen, weil 3 h rum und schon wieder leichte Schmerzen in den Brüsten. Dann konnte ich schlafen bis 6.40 Uhr, dann wachte der Kleine wieder auf und hatte hunger. Diesmal also ich dran mit füttern. Er weiter geweint, weil Bauchweh. Jetzt sitze ich noch immer hier, er auf mir und kämpft mit dem Schlaf. Ich sollte genau jetzt wieder abpumpen, weil es wieder anfängt weh zu tun...
Zufüttern tun wir, aber ich habe dadurch nicht mehr Schlaf, weil ich ja weiter immer abpumpen muss und das so ewig dauert immer. Wie hast du das gemacht?
Du sprichst mir aus der Seele. Mein kleiner hat auch drastisch abgenommen nach Entlassung und sogar zuhause noch einmal (meiner Hebamme fiel eine Woche später auf dass ihre Waage falsch steht... kann man keinem erzählen sowas)
Ich füttere bis heute zu und der kleine ist heute 2 Monate alt. Ich bin auch frustriert gestresst und es nimmt mich absolut mit. Klar die Hebamme hat mir ihn immer richtig angedockt aber alleine krieg ich es auch nicht hin. Mittlerweile bin ich so bekloppt dass ich das 4. Stillkissen hier rumfliegen habe weil ich denke dass ich zu blöd bin mein Kind richtig anzulegen. Heute kommt die neue Hebamme und sie schaut sich das alles nochmal selbst an. Eine mit Erfahrung und keine 22 jährige die selbst noch keine kinder hat 🙄
Lange Rede kurzer Sinn , bleib da dran.
Ich kämpfe seit 8 Wochen und gebe es nicht auf auch wenn ich zufüttere weil ich nicht will dass mein Sohn wieder abnimmt
Liebe Grüße
Kathi
Hey, das klingt auch nicht gut... ich bewundere deinen Optimismus und dass du das schon 8 Wochen durchziehst... Ich weiß nicht, wie ich das nochmal 4 Wochen schaffen soll. Von 2 Uhr bis jetzt hab ich 1,5 h geschlafen. Zufüttern tun wir ja auch. Aber ich sehe da kein Licht am Ende des Tunnels...
Ah und das ist es eben ja...sie hat ihn richtig angedockt, aber auch da hat er nur paar Mal gezogen und sich nicht satt getrunken. Ich hab echt den Eindruck, der hat da auch Null Bock drauf
Ich kann dir nur raten, möglichst entspannt an die Sache ran zu gehen. Kauf dir Pre Milch und lass deinen Mann mal eine Mahlzeit übernehmen, damit du auch mal ein bisschen Schlaf und Erholung bekommst. Klar ist es super, wenn das Stillen klappt, aber wenn nicht - so what? Bevor es nur noch in Stress ausartet würde ich zufüttern. Aber du kannst ja erstmal beides parallel testen.
Hey, danke für deine Antwort. Genau so machen wir es... mein Mann übernimmt ja als. Aber wenn der Kleine dann weint, weil er Bauchweh hat, dann bin ich automatisch mit wach. Außerdem muss ich eh alle 3 h abpumpen, weil mir sonst wieder anfangen die Brüste weh zu tun... Er bekommt zur Not auch Pre, wenn die Muttermilch nicht reicht.
Aber mit "einfach entspannt bleiben" ist hier grad nichts mehr... Ich bekomme jeden Abend die Kriese, weil ich weiß, dass ich alle 3 h alleine wegen dem abpumpen geweckt werde...
Ich würde schnell eine gute Stillberaterin kontaktieren zb von der la Leche Liga.
Dass du wegen des Herpes aufpassen musst, weißt du? Dein Baby darf sich nicht anstecken.Herpes ist für Babys sehr gefährlich! Wenn dir irgendetwas komisch vorkommt, zb dass es träge wird, Fieber bekommt oder Bläschen, sofort zum Arzt/ins KH und sagen, dass du gerade Herpes hast und es womöglich angesteckt hast.
Hey, hat das mit dem Herpes weiß ich. Wir rufen auch gleich mal beim Kinderarzt an. Abgeklebt habe ich ihn auf jeden Fall.
Ich muss mal sehen ob es jemanden in unserer Nähe gibt...
Wenn es für DICH Stress ist, dann lass es. Ich denke, mit einer kompetenten Stillberaterin könntet ihr es schaffen. Aber wenn du keine Kraft mehr hast - dann hör auf. Dein Kind wird auch mit Flasche groß 😊
Bei uns klappte das stillen von Anfang an gut, aber ich hatte auch ne Mastitis, ewig blutige BW, viel zu viel Milch, starken MSR... im Nachhinein würde ich nicht mehr stillen, das Thema hat mir so viel versaut und ich konnte die erste Zeit kaum genießen.
Inzwischen stille ich fast ein Jahr, Ende noch nicht in Sicht, aber ich fiebere dem Abstillen entgegen. Nur Motte muss noch mitmachen 😅😅
Hey, danke für deine Antwort.
Du sagst es...es versaut echt viel, wenn es so abläuft. Man bekommt dadurch so viel nicht mit, was die Kleinen an Entwicklung durchmachen in der Zeit bzw kann es nicht genießen.
Wir haben nun beschlossen das mit dem Stillen zu lassen. Ich pumpe nur noch ab und er bekommt die Muttermilch aus der Flasche. Mal sehen wie lange wir das aufrecht erhalten können. Aber die Entscheidung hat mir nun so viel Druck genommen.
Jetzt muss nur noch der sch**** Herpes weg und dann können wir Die Zeit hoffentlich endlich richtig genießen und uns beide erholen. So wie es sein sollte.
Liebe Grüße Peach
Siehst du, das ist doch wichtig 😊 gute Besserung, der Herpes wird sicher auch bald weg sein 💪🏻😊
Brusternährungsset und eine gute Stillberaterin. Viel Glück und Kraft!