Keine Kraft mehr abzupumpen :(

Hallo ihr Lieben,

Ich wollte mal etwas Frust rauslassen.

Mein Sohn ist jetzt bald in seiner 7ten Lebenswoche und ich wollte ihn eigentlich immer ausschließlich stillen. Er ist mit 3210 Gramm auf die Welt per KS gekommen und hat dann leider im KH über 10% seines Gewichts verloren und auch Gelbsucht bekommen weswegen er die ersten zwei Wochen sehr geschwächt war. Er war sehr trinkschwach und mir blieb nichts anderes mehr um abzupumpen. Am Anfang legte ich ihn immer an und wog ihn auch immer aber er zog sich gerade mal 20 ml in 30 Minuten aus der Brust raus. Seitdem pumpe ich immer ab und versuche ihn immer wieder zu stillen.
Eigentlich saugt er inzwischen auch super an der Brust aber nach 5-10 Minuten hat er dann keine Lust mehr und hört auf, will dann nach 20 Minuten wieder und so geht es dann weiter bis er nach einigen Stunden total frustriert ist und schreit, da er einfach nicht satt wird. Stillhütchen, Stillpositionen, Osteopathen etc. haben wir alles schon ausprobiert ohne Erfolg.

Leider ist es aber auch so, dass er ein Tragebaby ist. Am liebsten wäre es ihm wenn ich ihn 24 Stunden am Tag im Arm habe. Ich kann nicht einmal duschen (oder ohne Stress aufs Klo gehen) wenn mein Mann nicht da ist um auf ihn aufzupassen, da er sonst anfängt zu schreien. Sobald man ihn in sein Bettchen oder wo auch immer hinlegt fängt er nach 5 Minuten an zu schreien und weinen. Auch schläft er höchstens 2 Stunden und will alle 3 Stunden die Flasche. Deswegen komme ich, seit mein Mann auch wieder arbeitet zu gar nichts mehr. Da er auch so oft die Flasche will muss ich auch so oft abpumpen, kann keine Vorräte aufbauen, komme extrem in Stress und habe dadurch in letzter Zeit total Milchstau.

Es zehrt so an meinen Kräften und Nerven, vor allem auch die Schlaflosigkeit. Er schläft wie gesagt höchstens zwei Stunden am Stück und braucht um in den Schlaf zu finden mindestens eine Stunde. In der Zeit wo er schläft versuche ich dann 30 Minuten
lang abzupumpen und bekomme selber kaum Schlaf. Vor allem ist er auch ein wenig Schläfer mit höchstens 10-11 Stunden am Tag.

Inzwischen denke ich mir wirklich, ich habe einfach keine Lust mehr auf diesen Stress. Doch ich weiß, dass Mumi das Beste für ihn ist und fühle mich dann total hilflos :(

Sorry für das Gemecker aber ich musste es mal rauslassen :(

LG,
Kandis

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Wie wäre es wenn du das Abpumpen erstmal stark reduzierst und sonst Pre gibst?
Ich hatte diesen Abpumpstress nie und ehrlich gesagt, hätte ich da auch keine Lust drauf..wäre auch gar nicht möglich wenn mehrere Kinder im Haus sind..
Also pump doch noch 2-3x am Tag ab, damit er noch von der Mumi profitieren kann und sonst gibst du Pre.

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Ich habe nach 4 Wochen abpumpen aufgegeben, wobei auch wirklich fast nichts kam und die kleine am Ende auch die ganze Muttermilch wieder ausgespuckt hat.
Ich war so fertig mit mir und der Welt, weil ich unbedingt stillen wollte und es einfach nicht geklappt hat.
Die Kinderärztin hat mir dann geraten abzustillen, weil es wesentlich wichtiger ist eine gute Beziehung mit dem Baby aufzubauen, als auf Teufel komm raus Muttermilch zu geben.
Für mich war es die beste Entscheidung überhaupt. Nicht mehr alle zwei Stunden pumpen, nicht mehr das Gefühl versagt zu haben, weil wieder nur 20ml kamen. Auch mal wieder ein bisschen schlafen usw.

Ja, stillen bzw Muttermilch ist das beste fürs Baby. Aber auch nur so lange wie es der Mutter gut geht. Wenn die anfängt unter der Situation zu leiden, dann sollte man etwas ändern. Eine glückliche Mama ist nämlich noch wichtiger 😉

Dir wurde ja schon vorgeschlagen seltener zu pumpen und ansonsten Pre zu geben. Ich denke, dass das ein guter Weg für euch sein könnte.

Alles gute 🍀

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Ist das Zungenbändchen mal überprüft worden?

Bei meinem Baby ist das leider auch nicht gleich erkannt worden. Also das durchgetrennt war, ging es besser.

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Ich kann deinen Stress verstehen.

Hab auch 7 Wochen abgepumpt aller 2 bis 3 Stunden und das Tag und Nacht, dann Baby füttern, alles sauber machen und fertig machen fürs nächste mal, dann hab ich zwischen durch noch das Baby angelegt und ich bin ehrlich, ob war einfach nur fix und fertig.

Ich hatte in der Zeit mal 4 Kilo in einer Woche abgenommen weil ich nicht hinterher kam mit Essen und alles so an mir gezerrt hat

Viele meinten ich muss einfach durch halten und das durch ziehen aber ich konnte es nicht mehr und hab dann aufgehört und die Flasche gegeben und uns allen ging es besser . Ich hatte nämlich auch so ein schlecht Schlaf Kind.

Klar ist mumi das beste fürs Kind aber nicht zu jedem Preis , das ist meine Meinung

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Ich kann es dir gut nachempfinden wie es dir geht. Bei mir war es genauso. Ich habe 3 Monate abgepumpt und zusätzlich zugefüttert mit pre. Irgendwann konnte ich nicht mehr...
Anlegen, fläschen erwärmen, abpumpen, sterilisieren... und dann das wache Kind neben abpumpen bespaßen und es bei Laune halten... ich war fix und fertig. Dann riet die Frauenärztin abzustillen und nur pre zu geben. Ich war so erleichtert als ich die Pumpe abgeben konnte. Es hat mich, mein Baby und Mann wieder glücklich gemacht!!! Er ist satt und zufrieden!

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Hey liebes, ich kann dich so gut verstehen. Ich habe 3 monate voll abgepumpt, und dann langsam mit stillen angefangen. Haben uns dafür noch mal 3 monate Zeit gelassen, bis wir die Pumpe in Rente geschickt haben.
Ich hatte oft den drang, aufzuhören. Aber jetzt ist meine kleine fast ein Jahr und das stillen klappt immer noch super.

Ich kann dir nur die Tipps geben, die mir damals echt geholfen haben.

Ich hab mir eine Akku betriebene Pumpe und einen pump bh geholt. Dann kannst du dich bewegen und hast die Hände frei. Meine kleine hat am Anfang auch auf mir gelebt und mein Mann ist nach einer Woche wieder arbeiten gegangen. Also hab ich abgepumpt, während die kleine im tragetuch war. Dabei kam auch immer etwas mehr Milch, durch die Nähe. Ich hab damals auch stark an Gewicht verloren, das zehrt an den Kräften. Da musste mein Mann hakt Unterstützen und wir haben vorgekocht bzw mir alles für den Tag vorbereitet. Und ja, die Wohnung war etwas chaotisch, aber den Stress hab ich mir dann nich auch noch gegeben. Das pendelt sich ein, wenn du es lässt. Hast du mal mit einer stillberaterin Kontakt aufgenommen? Vielleicht schafft ihr es ja wieder zurück an die Brust. Dann fällt immerhin das pumpen und abwaschen weg. Aber es kann sein, dass dein Baby dann trotzdem noch nich von dir weg will und gerne mal ne runde clustern will. Das ist aber auch normal.

LG maganox

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Hi,

Dass Babies sich nicht ablegen lassen ist ganz normal, ich glaube so gut wie keine Mama kann duschen, während das Kind wach ist. Ja, man kommt zu nichts mehr! Da musst du dich am besten ganz schnell mit abfinden, dann geht's dir gleich besser.

Wenn du wirklich stillen willst, suche dir eine kompetente Stilberatung und lass zusätzlich zur Sicherheit das Zungenbändchen kontrollieren.

Ich musste bei beiden Kindern anfangs pumpen und es war für mich der Horror, ich kann dich gut verstehen. Ich habe mir eine Frist von 4 Wochen gesetzt. Hätte ich da immer noch pumpen gemusst, hätte ich abgestillt. Wenn es dir damit nicht gut geht, ist das doch kein Dauerzustand.

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War bei mir ähnlich. Ich hatte durch den Stress einen Milchstau nach dem anderen. Stille jetzt ab und genieße endlich Zeit mit der kleinen maus. Am Anfang war ich so sehr mit pumpen beschäftigt, dass ich kaum Zeit für die kleine hatte. Das war nicht grad gut für unsere Bindung. Jetzt hab ich Zeit mit ihr ausführlich zu kuscheln, sie richtig zu genießen. Und ja Muttermilch ist das beste aber nicht für jeden Preis finde ich.

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Hallo,

fühl Dich mal ganz doll gedrückt.
Ich kenne dieses Problem und diese Gedanken, und ich kann Dich nur ermuntern; Still ab!
Ihr seid in einem Teufelskreis gelandet, und Du hast ja 7 Wochen Deinem Kind "das Beste" gegeben! Und nicht nur einfach gegeben sondern jeden Tropfen hart erkämpft.
Du gibst deinem Baby doch viel mehr "vom Besten". Körpernähe beim Tragen, Liebe, ... Ein Baby merkt auch die Schwingungen der Mutter, und dass eine Mutter kurz vorm Stillburnout steht merkt auch ein Baby. Wenn Du überlegst, welche Kraft, gute Laune, "Good vibrations" du Deinem Kind mehr geben kannst wenn du Dich damit abfinden könntest "das Zweitbeste" zu geben, könnte Dein Baby nicht der Gewinner sein?

Mutter sein ist ein Marathon, es bringt überhaupt nichts sich in den ersten Wochen so kaputt zu machen. Die harten Zeiten kommen ja genaugenommen erst, mit den Zähnen, erste Krankheiten etc.

Keine Mutter kann in allem "das Beste" geben. Die einen geben eben Muttermilch, die anderen machen dafür mehr Einschlafbegleitung oder lesen mehr vor, Lachen mehr mit dem Baby als andere. Warum da "das Beste" wollen wo es nicht klappt, warum nicht was anderes suchen in dem man eben statt dessen "das Beste" tut!

Ich hab damals geschmissen, nachdem ich in der Klinik nen Nervenzusammenbruch deswegen hatte. Auch nach 8 Wochen. Die Ärzte und Pfleger ermunterten mich auf Flasche umzusteigen. In unserer Gegend, mit der super Wasserqualität, den guten Milchprodukte die wir hier haben, ist der Unterschied nicht ganz so gravierend wie in Dritte Welt Ländern in denen im Zweifel minderwertige Milchprodukte mit verunreinigtem Wasser über Gebühr gestreckt werden weil es an allem fehlt.
Ich war danach viel besser drauf und konnte meinem Baby mehr Wärme und Liebe schenken und mit ihm Lachen als vorher am Rande des Zusammenbruchs.

Alles Gute Euch!