Mein Sohn bekommt seit circa einem Monat Beikost, die er sehr gerne isst. Bisher bekommt er Gemüse (Kürbis, Pastinaken, Möhren und Süßkartoffel), da er zuletzt allerdings recht verstopft reagiert hat (am ehesten auf die Süßkartoffel) gab es zuletzt noch etwas Birne mit in de. Brei gemischt.
Gemäß den ganzen traditionellen Beikost-Ratgebern sollte man ja als nächstes Kartoffeln hinzugeben, allerdings bin ich da eher "skeptisch", da sich mir der Sinn nicht ganz erschließt. Auch wir als Eltern versuchen auf "unnütze" Sättigungsbeilagen weitgehend zu verzichten und essen gerne mal nur z.B. Fisch mit Gemüse.
Ich überlege jetzt also direkt zu Gemüse-Fleisch-Brei überzugehen... Hat das jemand ähnlich gemacht? Oder weiß jemand von Gründen, die dagegen sprechen?
Vielen Dank für eure Tipps und Meinungen!
Beikost: Kartoffel überspringen
Es geht nicht nur um die Sättigung, sondern auch um den Inhalt der Kartoffel.
Du kannst ein paar TL Obstmus immer (!) dazu tun.
Was soll in der Kartoffel deiner Meinung nach wichtiges drin sein?
Naja, von irgendwas muss das Baby ja satt werden und wachsen. Gemüse hat im Vergleich zu Muttermilch oder Pre kaum Kalorien
Kinder brauchen Kohlenhydrate zum Wachsen.
Obst kann man zur Stuhlauflockerung mit geben.
Öl auch mit rein.
Man kann dem Baby auch einfach Lebensmittel als Fingerfood anbieten. Immer einiges zur Auswahl. Dann nehmen sich die Babys das, was sie brauchen
Spatz hat mal tagelang nurObst gegessen. Dann wieder nur Brot und Gemüse
Also für mich sind Kartoffeln keineswegs eine unnütze Sättigungsbeilage. Schau mal hier:
"Kartoffeln sind reich an Kohlenhydraten, Eiweiß, Kalium, Magnesium und Eisen. Sie bestehen zu 80 Prozent aus Wasser und sind deshalb kalorienarm. Auch die Vitamine B1, B2 und C stecken reichlich in der Knolle. Pellkartoffeln enthalten mehr Kalium als beispielsweise gekochte Möhren oder Kürbis."
Ich weiß, dein Zitat ist der erste Treffer, wenn man Vitamingehalt Kartoffel googled... Vom NDR. Und weiter oben hat es schon jemand zitiert.
Meiner Meinung nach sind diese Inhalte jedoch auch in sehr vielen anderen Nahrungsmitteln zu finden, teilweise reichlicher als in Kartoffeln.
Kohlenhydrate sind schon wichtig.
Du Kannst statt Kartoffeln auch Hirse, bulgur, Couscous, Buchweizen, Haferflocken oder ähnliches nehmen.
Ich finde es muss nicht jeden Tag sein, aber regelmäßig sollte dein Kind sowas schon bekommen.
Ich gebe dir recht, dass es regelmäßig auf den Speiseplan gehören sollte.
Genau wie meiner Meinung nach Fisch oder Fleisch, wenn auch nicht jeden Tag. (aber das sehen sicher viele Vegetarier und Veganer anders).
Ich plädiere immer für abwechslungsreich und ausgewogen.
Also immer mal alles 😅
Wir haben auch keine Kartoffeln gegeben, weil wir selbst keine essen.
Bei der Beikost ist immer so eine doppel Moral, einerseits heißt es, dass das Baby nicht viel essen muss und noch Milch trinkt. Aber wehe man lässt etwas weg, dann fehlt ihm was....
Irgendwann gibt's ja den Getreide Brei und dann kommt er schon auf Kalorien.
Ich hab im übrigen Kichererbsen gegeben. In anderen Ländern wird damit angefangen. Und das passt mehr in unserem Küche.
Kichererbsen sind eine super Idee zur Abwechslung, da habe ich garnicht dran gedacht. Hast du zufällig Erfahrungen ob sie eher stopfen wirken? Falls ja, würde ich dann entsprechend kombinieren, damit wir hier nicht wieder ein Verstopfungsproblem bekommen...
Mein Baby hat seit der Beikost jeden Tag Stuhlgang. Also arg stopfen dürfte es nicht. Aber ich esse es auch viel und dann kommt das Baby damit ja auch eher zurecht.
Wenn dein Baby Verstopfung hat, würde ich erst recht keine Kartoffeln geben sondern nur Gemüse und Obst, wegen der Ballaststoffe. Bis sich der Darm drauf eingestellt hat.
Damit ich nicht missverstanden werde: ich habe nichts gegen Kartoffeln, im Gegenteil. Ich sehe sie aber eher als Gemüse, das man in gewisser Regelmäßigkeit als Teil der Nahrung geben sollte. Sie enthalten natürlich viele gute Inhaltsstoffe. Allerdings sind diese, zum Teil auch in höheren Konzentrationen, auch in anderen pflanzlichen Nahrungsmitteln enthalten.
Was mich stört, ist, dass es in fast jeder (deutschen) Beikostplanung Montag bis Sonntag Kartoffel, Kartoffel, Kartoffel geben soll. Alternativ kann sie dann durch Reis oder Pasta ersetzt werden. Das ist für mein Verständnis von Ernährung ein Graus und eigentlich möchte ich verhindern, dass mein Kind zu einem Carb-Junkie wird, wie man sie heute leider viel zu oft sieht. Wie gesagt, ist es natürlich in Maßen total in Ordnung.
Vielleicht hat ja jemand Erfahrung mit Beikostplanung aus anderen Ländern? Wird es dort auch so stringent gehandhabt?
Ganz ehrlich: mach, wie dein Kind es verträgt. Du bist die Mutter und kennst dein Kind am besten. Dieser Beikostfahrplan ist so überholt und hier bei urbia halten sich immer noch sie viele dogmatisch daran...
Wir haben uns nie an irgendwelche Fahrpläne gehalten (die zumeist auch von Lebensmittelfirmen rausgegeben werden) und unser Sohn hatte nie Probleme mit Essen. Also mach, wie du es für richtig hältst!
Gut gesagt
Ich würde nicht auf Kartoffeln verzichten und möglichst vielseitig ernähren. Kartoffeln ist eine der nährstoffreichsten Kohlenhydratquellen außerdem wirkt sie unterstützend auf die Verdauung. Letztlich musst du aber selber wissen wie du dein Kind ernähren willst.
So jetzt möchte ich aus Sicht der Still- und Beikostberatung meinen Senf dazu geben:
Grundsatz N1: Food under one is just for fun 😊
Achte immer zuerst auf dein Kind + dein Bauchgefühl und achte weniger Tabellen, Reglement und "das macht man so"
Bezogen auf den oben genannten Grundsatz: solange dein Kind noch weitestgehend und nach Bedarf gestillt wird/Pre Nahrung bekommt, wird es mit allen wichtigen Nährstoffen, die es braucht versorgt. Das einzige was manchmal schon mit einem Jahr etwas zu wenig sein KANN ist Eisen, achte einfach darauf ob dein Kind blass ist oder plötzlich müder als sonst und lasse in dem Fall den HB bestimmen.
Viele Kinder die BLW bekommen, essen die ersten Monate nur mikroskopische Mengen.
Resümee: dein Kind braucht keine Kartoffeln, wenn du das Gefühl hast, sie tun ihm nicht gut, vertraue deinem Gefühl. Lass ihn nach dem Essen stillen/gib ihm Pre
Meine Tochter hat Beikost überhaupt erst mit 10 Monaten angefangen, sie hatte vorher kein Interesse und die Zahl der Kartoffeln die sie bis heute (sie ist jetzt 10 Jahre) gegessen hat, kann ich quasi immer noch zählen. Sie mag keine Kartoffeln, höchsten in Stäbchenform und frittiert 😂
LG
P.S. Mais, Erbsen und Bohnen enthalten übrigens auch mehr Kohlenhydrate
Kohlenhydrate sind lebenswichtig, nicht unnutz. Und Kalorien braucht ein Baby auch. Setz dein Kind bitte nicht auf Diät.