traurig, weil stillen nicht funktioniert hat

Hallo!

mein Kind ist mittlerweile 4 Monate. Ich habe sie 8 Wochen lang "gestillt" - nie voll, weil ich zu wenig Milch hatte. Sie hatte Gelbsucht u war klein und trinkfaul.... Irgendwann hat sie dann die Brust verweigert und ich hab nur mehr gepumpt. Dabei ist immer weniger Milch gekommen und irgendwann dann garkeine mehr :(

nun ist es so, dass es mich jeden Tag einholt, ich bin unendlich traurig, ich hab mir das stillen so sehr gewünscht und weiss nicht wie ich damit umgehen soll :(

ist es noch jemandem so ergangen??

Liebe Grüße

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Ja, mir ging es auch so. Ich hab meinen Kleinen (mittlerweile 5 Monate) nur wenige Wochen stillen können und das auch nicht voll. Ich kann gar nicht sagen, an was es lag…vielleicht eine Kombination aus Stillstreik und zu wenig Milch, vielleicht auch weil man ihn im KH auch direkt ans Fläschchen gewöhnt hatte, da meine Milch auf sich warten ließ aber er viel trinken musste weil er etwas zu gelb war 🤷🏼‍♀️

Jedenfalls hängt es mir manchmal noch nach, dass ich nicht aktiv entscheiden konnte für das Abstillen und auch das Stillen zuletzt nicht genießen konnte weil es immer mit Schreien und Weinen verbunden war - egal in welcher Position, egal ob im abgedunkelten Schlafzimmer, auf dem Schaukelstuhl in seinem Zimmer oder auf dem Sofa bei Tageslicht. Auch ein Gespräch mit unserer Hebamme hatte keine Besserung gebracht, die Tipps konnten wir leider nicht alle so umsetzen (mehr Haut-an-Haut kuscheln z.B.).

Ich kenne euer Kind ja nicht. Was mich aber in unserer Situation tröstet ist, dass unser Sohn einfach sehr aufgeweckt und neugierig ist, sein Fläschchen mag er tagsüber auch nur noch im Sitzen wenn er seine Umgebung beobachten kann. Liegen dabei ist total doof. Brei findet er super, mit Banane und Apfel in Stückchen hat er sich angefreundet und neuerdings versuchen wir ihn an Wasser aus dem Becher zu gewöhnen (klappt mehr schlecht als recht im Moment, mal sehen).

Vollstillen klingt immer so einfach und natürlich, geht aber eben nicht immer. Und anders als oft dargestellt wird, lässt sich auch nicht jedes Still-Problem lösen weil Stillen ja das natürlichste auf der Welt ist. Mag sein, dass viele Probleme lösbar sind und man oftmals nur Kleinigkeiten ändern muss. Aber das ist nicht immer so und man hat nicht automatisch eine schlechtere Bindung oder ist eine schlechte Mutter, weil man Fläschchen gibt. Hauptsache dein Kind wird (altersgerecht) satt, ob mit Brust oder Flasche ist doch egal.
Ich fühle mich auch wieder wohler in meinem Körper, seit meine Brüste wieder so klein wie früher sind (konnte mich mit den großen Milchtüten nicht so anfreunden 😬), ich kann wieder auf dem Bauch schlafen ohne auszulaufen und der Papa kann auch füttern und mir platzen hinterher nicht die Brüste weil eine Stillmahlzeit ausfiel. Ich
hab aber auch ein paar Wochen gebraucht, um das ungeplante/ungewollte Abstillen zu akzeptieren. Denke, das ist auch völlig normal. Mach dich bitte nur nicht verrückt und grüble über die Gründe oder gib dir die Schuld daran. Du hast trotzdem eine einzigartige Bindung zu deinem Baby, du bist schließlich seine Mutter und du bist auch eine gute Mutter wenn du nicht stillen kannst.

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Danke für deine Worte, es tut so gut das zu lesen ❤️

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Ich war mit meinem 6 Wochen zu früh gekommenen Baby letztlich bis zum ET stationär auf Grund diverser Komplikationen, unter anderem auch Trinkschwäche teils sicher resultierend aus anderen Problemen. Ich habe hart für das vollstillen gekämpft und letztlich nach 7 Wochen "kapituliert". Erst hat es super geklappt mit dem Fläschchen, jetzt zuletzt macht auch das Probleme und mir kommt das Thema des Stillens auch wieder hoch u ab unzu werde ich traurig deshalb.
Letztlich sag mich mir, dass ich das bestmögliche probiert habe, insgesamt letztlich 4 Monate voll pumpgestill. Es hätte vllt klappen können wenn im Krankenhaus nicht relativ schnell das Fläschchen gegeben wurde, ich war da auch unerfahren als Erstlingsmama. Aber hätte hätte Fahrradkette....man muss nach vorne sehen. Lass die negativen Gedanken hinter dir, du bist auch mit Fläschchen eine tolle Mutter u kannst eine genausogute Bindung entwickeln. Kuschelt sonst viel und genießt die Vorteile des Fläschchens, dass auch der Papa zB was übernehmen kann. Vllt werden die Nächte auch ruhiger, man hört öfters vom stündlichen stillen als vom stündlichen Fläschchen.

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Versuch dich doch auf all die schönen Dinge im Zusammenhang mit deinem Kind zu freuen und versteife dich nicht auf eine Sache, die nicht geklappt hat. Ich wollte auch gerne stillen, jedoch hat meine Tochter anfangs eine Trinkschwäche gehabt und wollte die Brust überhaupt nicht. Im Endeffekt bin ich sehr froh, dass wir mit der Flasche gefüttert haben. Unsere Tochter hat sich toll entwickelt, hat immer problemlos gegessen und getrunken, war bisher (13 Monate) noch nie krank und ist ein so frohes, glückliches Mädchen, das gerne kuschelt. Da ist es doch eigentlich belanglos, dass nicht gestillt wurde. Also, Versuche doch bitte zu sehen, was alles super läuft 😊

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Hey, ich kenne das Gefühl. Bei meinem ersten Kind hat Stillen nur drei Monate geklappt, weil er etwas zu früh kam und die Milch nicht gereicht hat. Außerdem hat er die linke Brust verweigert. Irgendwann ist er gar nicht mehr drangegangen.
Beim zweiten hat es etwas besser funktioniert, er ist auch gerne an die Brust gegangen. Nachts hat er einige Monate lang nur die Brust gekriegt. Tagsüber musste ich allerdings zufüttern, weil trotz stündlichen Stillens Irgendwann seine Fontanelle eingefallen ist, und das ist ein deutliches Zeichen für Dehydrierung. Fakt ist, dass ich einfach nicht genügend Milch gebildet habe. Es stimmt m. E. nicht, was einem eingeredet wird, dass jede Mutter genug Milch produzieren kann, wenn sie denn nur will. Einige produzieren mehr, andere weniger Milch. Da gibt es durchaus individuelle Unterschiede.
Ich habe vor zwei Wochen meinen jüngeren Sohn mit 7 1/2 Monaten endgültig abgestillt. Ich bin auch traurig, aber versuche es zu akzeptieren.