Schlechter Esser/Trinker u Druck vom KiA

Mein Sohn ist nun am Anfang des 8. LM, aber korrigiert erst Mitte des 6. LM u sieht auch noch jünger als das aus bei Größe grad so 1. Perzentile u Gewicht 5. Perzentile.
Er ist ein schwieriger Milchtrinker, immer phasenweise mal besser, mal schlechter, aktuell für ihn eine gute Phase mit ca 750-850 ml pro Tag. Das aber auch nur mit "viel Liebe" d.h. oft anbieten u am besten direkt aus dem Schlaf heraus, sonst ist alles andere viel interessanter u es wird nur das allernötigste getrunken.
Jetzt macht der KiA Druck, er müsse jetzt dringend essen. Er zeigt zwar Interesse an unserem Essen, aber ich hab den Eindruck er möchte es aktuell nur wie alles andere in den Mund stecken, aber nicht tatsächlich essen. Nach drei Löffelspitzen Brei hat er keine Lust mehr u auch davon bleibt nur ein kleiner Teil drin. Ein paar Krumen Brot werden auch gelutscht u teils auch geschluckt, aber auch da ist nach drei winzigen Fitzelchen Ende. Sitzen geht auch nur mit noch viel Hilfe, Zungenstossreflex stark abgeschwächt aber noch nicht 100% weg.
Ich bin nun hin u hergerissen wie ich weitermachen soll. Einerseits denke ich, nur die Ruhe, er braucht einfach noch Zeit, Beikostpause. Solange er zumindest seine Milch passabel weitertrinkt ist es wohl in Ordnung. Andererseits wäre es tatsächlich vllt hilfreich ihm "einfach" oft zumindest wenige Löffel anzubieten zur Gewöhnung. Aber da ist der Knackpunkt: wenn ich ihm erst mit dem Brei "auf die Nerven gehe" dann trinkt er im Anschluss noch weniger Milch als sonst schon, das gefällt mir überhaupt nicht!! Aber nach dem Milch trinken hat er natürlich noch weniger Appetit/Elan auf Brei weil schon satt, klar...
Vom KiA kamen so schlaue Vorschläge wie hartnäckig bleiben u einfach nix anderes geben bzw wenn er Hunger hat dann wird er schon auch Brei essen. Ja Danke auch, in der Theorie schon aber ich bin EXTREM gestresst von Komplex Essen/Trinken und Gewichtsentwicklung u habe keine Lust mit nem Kind am wirklich unteren Perzentilenrand solche Spielchen zu spielen. Ich kämpfe wie blöd um jedes Gramm mehr u habe keine Lust auf Abnahme weil er jetzt unbedingt sofort Brei nehmen soll.

Sorry fürs Auskotzen, ich brauche das grad mal.

Wie wäre eure Meinung dazu?

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Wenn er korrigiert erst 6 Monate alt ist, würde ich mir wegen Beikost noch keinen Stress machen. Er probiert ja öfter mal, das ist doch schon gut. Wenn er so wenig wiegt ist es ja umso wichtiger, dass er momentan genug Milch bekommt, da würde ich die Priorität sehen. Ansonsten hätte ich eher Sorge, dass zu viel Druck ihm die Lust am Essen völlig nimmt.

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Danke, du fasst hier meine Gedanken mal sortiert u prägnant zusammen u so sehe ich es eigentlich auch.
Mir ist auch ganz wichtig dass er Spass am Essen entwickelt u es von selbst langsam kommt. Denn er hatte postnatal zeitweise u nicht unwesentlich lange eine Magensonde u ich schiebe seinen mangelnden Appetit auf Milch aktuell tatsächlich ein bisschen darauf... keine Ahnung ob es tatsächlich so ist.

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Auf solche Spiele würde ich mich auch nicht einlassen. Die BEIkost ist was Ergänzendes in dem Alter, also ist es doch völlig daneben, das Hauptnahrungsmittel Milch vorzuenthalten und sein Kind "hungern" zu lassen, nur damit es Brei isst. Essen ist nunmal was ganz Neues. Es braucht Zeit, das kennenzulernen und im Mund richtig damit umzugehen. Kann mir nicht vorstellen, dass das unter Druck und mit dem Hungerstress im Nacken besser geht. Zumindest mein Sohn hat überhaupt keine Geduld für Essen, wenn er richtig Kohldampf hat, weil er das glaube ich im Kopf noch nicht richtig mit Sättigung in Verbindung bringt, da er eben noch keine satt machenden Mengen isst. Er ist jetzt bald 8 Monate alt, an manchen Tagen isst er mal 4 Eiswürfelchen an Brei, an anderen nur zwei Löffel. Da hat sich in den letzten zwei Monaten auch nicht sehr viel getan. Wohlgemerkt an der Menge nicht. An seinen Essfähigkeiten schon, und das finde ich erstmal wichtiger.

Deinen Zwiespalt kann ich nachvollziehen... Vielleicht findet ihr einen Weg, ihm so Essen anzubieten, dass es ihn nicht so sehr "nervt" und er trotzdem gut trinkt? Kleine Stückchen mit den Fingern füttern geht hier relativ stressfrei, wenn wir mengenmäßig nicht zu viel wollen. Obst zwischendurch ist so auch sehr beliebt, z. B. kleine Erdbeerstückchen oder halbe Heidelbeeren.

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Auch du sprichst mir aus der Seele.
Vllt mache ich mir bzw uns eine Strategie dass wir jetzt erst mal kleine Stücke babygerechtem Essen zwischendurch geben bzw wenn wir essen (wie gehabt also) und dabei auf den Nachahmungstrieb u das Interesse setzen u weniger auf Hunger tatsächlich (wenn eh keine relevanten Mengen bei rumkommen) u dann friere ich auch mal eiswürfelweise Brei ein zum probieren. Und dann kann man ja ab u zu auch mal testen wie es denn bei Hunger ist wenn denn paar Löffelchen Brei gehen.

Mich hat nur etwas irritiert, dass der Arzt von Mangelernährung sprach direkt (ohne signifikante Breimengen nach dem 6
.Monat), er ist etwas vom alten Schlag, glaube die Lehrmeinung hat sich bisschen geändert oder wird das auch von jüngeren Ärzten heutzutage noch so verbreitet?

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Mangelernährung? Da packt er ja gleich die ganz großen Geschütze aus. Soweit ich weiß, geht es in der Diskussion immer um die Versorgung mit Eisen, die nach einer gewissen Zeit wohl tatsächlich nicht mehr ausreicht, weil die Eisenspeicher aufgebraucht sind. Dabei ist der Zeitpunkt allerdings nicht klar, das muss nicht nach 6 Monaten der Fall sein. Wann es soweit ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Geringes Geburtsgewicht ist allerdings einer. Aber wenn dein Kinderarzt da ernsthafte Bedenken hat, kann er das ja untersuchen und ggf. behandeln. Zum Essen zwingen ist so oder so nicht die Lösung.

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An dieser Sache sind sooo viele Dinge falsch...
Zum einen natürlich die Aussagen des Arztes und der Druck. Aber hauptsächlich die Tatsache, dass der Arzt meint er wäre qualifiziert für eine Ernährungsberatung eines Babys. Ist er nicht. Ernährung in der Tiefe ist nicht Teil des Studiums. Verstehe nicht warum der Arzt da überhaupt was zu sagt.
Ist das Kind gesund, fit, normal entwickelt ( vor allem wenn man die Korrektur mit einberechnet)? Dann hat der Arzt nix zu bemängeln. Er hat so oder so keinen Druck auszuüben.
Ich würde den Kinderarzt wechseln oder aber klar sagen, dass er seine Kompetenz überschreitet und sich bitte auf seine Qualifikation beschränken sollte.

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Danke das bestärkt mich weiter.
Ich mache mir schon viel zu viel Druck selber u das weiß er eigentlich auch....
Er ist fit u gedeiht halt am unteren Limit insb mit der Größe aber da hält er sich langfristig gesehen. Unter Berücksichtigung des Gestationsalters liegt er auf der 15. perzentile beim Gewicht, unkorrigiert 5. P. Aber BMI ist absolut in Ordnung.
Habe dem Arzt heute schon zu verstehen gegeben dass ich das anders sehe u werde mir gut überlegen ob ich in vier Wochen wirklich zur Kontrolle hin gehe wenn nix anderes bis dahin anfällt.

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Wenn der Zungenstoßreflex noch da ist, ist dein Kind noch nicht beikostreif. Immer wieder traurig zu hören, dass Ärzte da keinen Wert drauf legen.
Lass dir keinen Druck machen und gib deinem Kind, die Zeit, die es braucht - ich verstehe, dass das schwierig sein kann, gerade wenn das Gewicht gering ist. Ich kenne das.
Aber gerade am Anfang hat die Milch so viel mehr Kalorien als ein bisschen Gemüsebrei. Insofern ist es auch schlichtweg falsch, dass ein Baby mit Beikost auf jeden Fall schneller zunimmt als mit Milch.

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Danke, ich werde versuchen die Ruhe zu bewahren

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Meine schlechte Esserin hat übrigens noch schlechter gegessen, wenn wir mal das Stillen ausgelassen haben und sie dann essen sollte. Unabhängig davon, dass ich das vom Arzt vorgeschlagene hungern lassen furchtbar finde, heißt es auch nicht zwangsläufig, dass dann Brei oder anderes gegessen wird.
Ich drücke euch die Daumen, dass dein Baby seine Milch gut trinkt, alles andere an Nahrung soll er entspannt kennenlernen 😊 das wird schon

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Hallo

Im ersten Jahr sollte die Milch die Hauptnahrung sein.
So ist es auf jeden Fall mit allen nötigen Nährstoffen versorgt!!
Es ist, sorry, Schwachsinn einem eh schlechten Esser die wertvolle Nahrung (die er sowieso schlecht trinkt) vorzuenthalten, um kalorienarme Beikost in das Kind reinzuzwingen...

Also nein, Gib weiterhin Milch und biete Beikost zwanglos an.
Zuerst die Milch, dann die Beikost anbieten. Das war auch unsere Reihenfolge. Stillen und dann Beikost.

Liebe Grüße

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Vielen Dank, so werde ich es auch halten (siehe meine Antwort weiter oben), denn so ist auch meine Meinung. War nur sehr verunsichert für nen Moment.

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Hi,
ich verstehe, dass du genervt bist von der Situation. Bei einem Kind, das ganz unten an der Gewichtskurve kratzt, würde ich mir vielleicht eine Zweitmeinung einholen (anderer Kinderarzt, Hebamme, Stillberaterin,...). Einfach, dass du beruhigter bist.

Beikost im 1. Lebensjahr ist völlig freiwillig. Dein Kind soll langsam verschiedene Dinge probieren und völlig stressfrei Spaß am Essen entwickeln. Meine Tochter habe ich ganze 18 Monate fast voll gestillt, weil sie Essen irgendwie total uninteressant fand. Mittlerweile (sie ist knapp 2,5) isst sie zwar und probiert auch viel, aber große Mengen isst sie auch nicht im Vergleich zu anderen Kindern. Es scheint ihr zu reichen. Man stresst sich selbst viel zu sehr, Druck und Stress sind an der Stelle völlig unangebracht, es kann nur Verlierer geben. Im Vergleich zum Gemüsebrei hat Milch viel mehr Kalorien, also zu großer Zunahme führt die Umstellung auf Brei anfangs auch nicht.
Liebe Grüße

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Ja du hast wirklich Recht. Ich merke ja schon an der Flasche dass ich einfach kaum Einfluss auf seine Trinkmenge habe, also klar begrenzen kann ich sie, aber steigern nicht wirklich. Da kann ich mich auf den Kopf stellen. Im Gegenteil wenn ich ihm zu sehr auf den Sack gehe mit der Flasche, dann wird es eher noch weniger glaube ich...
Interesse scheint hier schon grundsätzlich vorzuliegen daher bin ich doch irgendwie optimistisch dass es irgendwann klappt, nur halt etwas später. Er ist mit halt mit vielem eher spät dran, das passt schon irgendwie ins Bild.

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Jedes Kind ist nun einmal anders. Meine Kinder haben auch erst mit 14 Monaten angefangen am Tisch richtig mit zu essen und aktuell mag meine Tochter nicht wirklich, da sie immer noch nur 6 Zähne hat und die anderen einfach nicht raus wollen.

Beikost sieht bei uns aber auch so aus das alles probiert werden darf von Gurke, Tomaten bis zu Nudeln, Kartoffeln oder Fleisch und Fisch. Mal in weichen Stückchen, mal an Stück.

So kommt das Interesse von alleine. Mit Druck erreicht man nichts, die Kita kann da wollen was sie will, gibt's einfach nicht.

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Ich habe auch einen schlechten Esser. Was fast immer geht ist Obst. Vielleicht ist es eine Möglichkeit ab und an mal ein bisschen Obst (als Brei oder als Stück) anzubieten? Aber ohne Druck? Ansonsten stimme ich meinen Vorrednern zu. Der KIA ist wahrscheinlich den alten Lehrmeinungen aufgesessen

Alles Gute