Hallo ihr Lieben,
Nach einer turbulenten Schwangerschaft (Krankenhausaufenthalt wg Stirnabszess 13 SSW, Corona positiv 24 SSW, Dauer-Blasenentzündung) ist meine kleine Maus am 16.06.21 gesund auf die Welt gekommen.
Die Entbindung verlief grundsätzlich perfekt. (12.00 Blasenriss, Ab 23.30 erste Wehen İn kurzen Abständen, 3:00 3cm Öffnung, 5:48 Geburt, keine Gelegenheit für eine PDA :)).
Es verlief alles so schnell, dass ich nach der Entbindung einen Kollaps hatte und die Tage danach sehr schwach war. İch war seeehr zufrieden mit den Hebammen und Ärzten im Kreissaal. İch habe mich sehr wohl gefühlt.
Anders war es aber auf der Wochenbettstation. Da ich das "Glück" hatte, die 3. Patientin in der neuen Klinik (Umzug der Frauenklinik in der Maistr. München am 15.06.) entbunden zu haben, war alles noch recht chaotisch und schlecht organisiert. İch weiß zwar nicht, ob es damit zusammenhing aber ich war, als ich wieder Zuhause war fix und fertig. An den drei Tagen Krkh-Aufenthalt habe ich insgesamt nur drei Stunden geschlafen. İch durfte meine Maus nicht einmal zum Duschen abgeben. Es hieß, ich solle mit offner Badtür duschen und durfte mir kritische Blicke der Krankenschwestern bzw. Hebammen ansehen. Das wichtigste jedoch... İch habe keinerlei Anleitung bzgl. des Stillens erhalten, auch als ich danach gefragt habe. İch war total verunsichert und dachte, dass mein Körper dazu nicht in der Lage ist. Meine Tochter musste leider kurz nach der Geburt für ca. 5 h auf die Neugeborene Intensivstation, da ihr Nabel-PH-Wert grenzwertig war... Der APGAR war jedoch bei 10/10... Als die Kinderkrankenschwestern sie mir zurückbrachten, hatte sie bereits die Flasche bekommen und einen Schnuller im Mund... Dass sie die ersten Stunden nicht bei mir war, macht mich bis heute noch sehr traurig, bin jedoch trotzdem dankbar, dass sie so intensiv untersucht wurde.
Der ganze Trubel ging auch als ich zuhause war weiter. Kurz nachdem meine Tochter aif die Welt kam ist mein Opa schwer erkrankt bzw. sein Zustand hat sich sehr verschlechtert...10 Tage nach der Geburt ist mein Opa verstorben. Da die Beerdigung nicht in München war konnte ich mich leider nicht bewusst verabschieden.
Nochmal 1,5 Wochen später hatten wir einen Wasserschaden in unserer Küche. Der Warmwasserzähler ist aus dem nix aus der Wand explodiert, hat die komplette Küche und den Flur überflutet. Als wir versucht haben die vielen Wassermengen zu stoppen, bin ich ausgerutscht (Schädel und Ellenbogenprellung) und war die Tage danach wie gerädert... Einige Wochen später haben die Wände an einigen Stellen angefangen zu schimmeln. Wir waren eine Woche bei meinen Eltern, meine Tochter war dort total gestresst, sie war komplett überreizt hatte zweimal eine Schreiattacke und hat sich nicht beruhigen lassen bis wir aus der Wohnung rausgegangen sind.Seitdem sind wir mit der Hausverwaltung am kämpfen. Es hat fast zwei Monate, gedauert bis wir mit Unterstützung des Mieterverein die Hausverwaltung dazu bekommen haben unsere Wohnung wiederherstellen. Aktuell sind wir seit gestern in einer Ersatzwohnung.
İch hatte parallel eine Nachsorgehebamme an meiner Seite, die einigermaßen versucht hat mich dabei zu unterstützen den Milcheinsschuss anzuregen... meine Tochter war dabei total gestresst. Hat viel geweint wenn ich sie angelegt habe und nur Tröpfchen kamen... İch habe vieles probiert (Brusternährungsset, Bockshornkleesamen, Milchpumpe) dennoch war das Maximum was jch am Tag abgepumpt habe 25ml. Nach dem Wasserschaden wurde es noch weniger.
İch habe in der Zeit viel geweint, weil Ich mich als Mutter wie eine Versagerin gefühlt habe. İch hatte es mir sehr gewünscht meine Tochter zu stillen, es mag leider nicht klappen.
İch habe es in den letzten Wochen gar nicht mehr probiert, nun habe ich jedoch wieder einmal ein schlechtes Gewissen und frage mich ob Ich es wieder probieren soll.
Meine Maus İst inzwischen 11 Wochen alt. Macht es eigentlich noch Sinn nochmal mit dem pumpen anzufangen. Was haltet ihr von alternativen Möglichkeiten wie zb Domperidon zur Milchproduktion einzunehmen?
Liebe Grüße
Kein Milcheinsschuss... Nochmal probieren? Achtung langer Text :)
Ich hab auch Probleme mit der Milchproduktion gehabt. Milch Einschluss war bei mir erst ne gute Woche nach der Geburt und auch dann gefühlt nicht genug, dass mein Kind davon satt wurde. Es hat auch nie wirklich geklappt, dass ich sie nur über die Brust ernähren konnte. Ich hab zwar abgepumpt soviel wie eben kam und zwischendurch auch angelegt. Aber ohne zufüttern hat es nie geklappt. Irgendwann musste ich es akzeptieren. Jetzt ist meine lütte 2,5 Jahre alt und es interessiert kein Schwein ob sie voll gestillt, zugefütterz oder sonst was wurde. Ich glaube wir als Mutter machen uns da viel zu viel Druck. Gerade wenn du so viel Stress nebenbei hast, mach das was für dich am besten passt. Wenn es so wie es jezut läuft gut für euch beide passt, würde ich es nicht mehr ändern. Du kannst sie ja immer mal anlegen, wenn du gerade einen entspannten Moment hast. Mach dir aber dabei keinen Druck, dass es klappen muss.
Vielen dank, dass du dir den Text durchgelesen hast und mir deine eigene Geschichte mitteilst. Es ist tatsächlich so, dass ich mir viele Gedanken mache die wahrscheinlich auch gar keinen Sinn ergeben. Wie beispielsweise, dass mein Kind durch die Pre Milch ein schwaches Immunsystem entwickeln wird oder dass unsere Mutter Kind Bindung durch das nicht Stillen nicht stark genug sein wird usw .
Dass ich mich so schlecht fühle hängt auch damit zusammen, wie die Frauen in meinem Umfeld mit mir umgehen. İch höre immer wieder, dass ich es unbedingt noch weiterhin probieren soll und nicht aufgeben soll... Vergleiche wie, dass sie bei ihren Kindern trotz Milchstau und Stillpause wieder stillen konnten sind der Standart ... Verständnis für meine Situation haben nur wenige :( wenn ich diese Geschichten höre, mache ich mir gleichzeitig Vorwürfe, ob ich es denn nicht lang genug probiert habe :(
Gleichzeitig habe ich ein soo glückliches Kind... Ich möchte sie ungern mit meinen erneuten Stillversuchen stressen. Ich möchte aber auch nicht, dass ihr Immunsystem durch die fehlende Muttermilch leidet :/
ich bekam nur fläschchen und bin gesund und habe eine sehr gute bindung mit meiner mum. vergiss den quatsch :) es wird einem sooo viel schlechtes gewissen eingeredet - grundlos! du hast ausserdem mindestens 5 gute ursachen warum es nicht funktioniert, “fehlender wille” ist keiner davon. versuch dich zu entspannen und das thema loszulassen :) ich bin mir sicher deinem baby geht es blendend.
Du Arme, da hat es dir die ersten Wochen mit deiner Maus aber ziemlich verhagelt 😔
Das wichtigste ist zunächst, dass du wieder auf die Füße kommst und dich nicht länger mit Selbstvorwürfen quälst. Dein Kind braucht in erster Linie eine glückliche und zufriedene Mama, die Milch ist da erst mal zweitrangig. Kuschel mit deinem Kind, genieße die Zeit, wo es so klein ist, und füttere es ggf. weiter mit Pre. Die Zeit, die du nun mit Kummer verbringst, kommt nie wieder!
Zu deiner Frage: Man kann relaktieren, aber stell dich auf einen steinigen Weg ein. Hier gibt es dazu einen guten Artikel und weiter unten Erfahrungsberichte: https://www.stillkinder.de/wie-sie-das-stillen-wieder-in-gang-bringen/
Du wirst eine gute Stillberaterin, einen geduldigen Mann, ein motiviertes Kind, Pumpe und Zeit brauchen. Und es muss dir bewusst sein, dass Vollstillen nicht garantiert werden kann.
Vielen lieben Dank für deine mitfühlenden Worte. Es tut unheimlich gut Mitgefühl und Empathie zu erfahren... ist nicht üblich, ganz im Gegenteil... İch habe oft das Gefühl, dass die Mütter in meinem Umfeld mich eher verunsichern -.-
İch bin froh, wenn einigermaßen Ruhe einkehrt und ich etwas mehr den Alltag genießen kann. Und das mit dem Stillen.... Es hört sich echt gut an und gibt mir Hoffnung :) wenn ich innerlich zur Ruhe gekommen bin, werde ich es evtl nochmal probieren
Hallo,
erstmal: mein größter Respekt, dass du das alles bis hierher überstanden hast, ohne einen totalen Nervenzusammenbruch!! Das allein ist eine riesen Leistung!
Dass die Milch bei diesen enormen Stressfaktoren dann nicht so fließen will, ist ja kein Wunder und erst recht nichts, wofür du dich schlecht fühlen müsstest (was man sowieso nicht muss, auch wenn man garnicht stillen will).
Ich würde sagen...wenn du für dich nochmal das Stillen angehen möchtest (mit Betonung auf MÖCHTEST und nicht glaubst zu müssen), dann mach es und probier eben aus, wie es läuft. Wenn du es aber nur wegen eines schlechten Gewissens oder sowas machen würdest, dass lass es lieber, denn dann stresst es dich ja zusätzlich.
Du hast definitiv nicht als Mutter versagt, ganz egal wie viel oder wenig du gestillt hast!
Ich wünsche dir von Herzen, dass ihr alle in den kommenden Monaten zur Ruhe kommen könnt!
Danke für die lieben Worte :) mir war tatsächlich nicht wirklich bewusst, wie herausfordernd die Zeit bisher war. İn solchen Zeiten funktioniert man einfach nur ohne dabei Rücksicht auf die eigenen Bedürfnisse zu nehmen. Wenn man dann tatsächlich mal die Möglichkeit hat sich mit mitfühlenden Menschen auszutauschen, wird einem erst bewusst was man alles leisten musste.
Da mir leider auch eine unterstützende Familie fehlt, haben mein Mann und ich tatsächlich alles alleine meistern müssen. Nach deinen Worten wurde mir nochmal bewusst, welche Stärke wir eigentlich inne haben <3
Bzgl des Stillens... İch möchte eigentlich total gerne es wieder probieren mir fehlt leider aktuel die Kraft :(
Ich wünsche mir tatsächlich fürs erste Ruhe und das normale Leben mit Baby und hoffe, dass ich möglichst bald wieder die nötige Kraft fürs relaktieren aufgetankt haben werde :)
Ja, tanke erstmal Kraft und komm zur Ruhe und wenn du das Stillen dann immernoch nochmal angehen möchtest, hol dir am besten eine liebe Stillberaterin an deine Seite und probiere es... Aber wie gesagt: keinesfalls schlecht fühlen, falls es nicht mehr klappt. Für dein Kind ist Liebe und Nähe der Eltern definitiv weitaus wichtiger als unbedingt Muttermilch zu bekommen.
Hallo 🙋🏼♀️,
Erst mal herzlichen Glückwunsch zu deiner kleinen Maus 💕
Du hast ja wirklich in der Schwangerschaft und danach einiges mitgemacht. Ein schlechtes Gewissen musst du keinesfalls haben, egal, ob du stillst oder nicht.
Du scheinst ja in München zu wohnen. Falls du weiterhin stillen möchtest, kann ich dir Petra Schwaiger empfehlen. Google einfach mal, ich weiß nicht, ob ich den Link zu ihrer Website hier posten darf. Das ist eine wirklich tolle Stillberaterin. Ich hatte nach der Geburt meines ersten Kindes massive Stillprobleme und sie hat mir damals sehr geholfen.
Alles Liebe für dich!
Vielen Dank für deine nette Nachricht und dein Mitgefühl :)
Ich hatte tatsächlich im Juli einen Termin bei Frau Schwaiger und habe auch viele hilfreiche Tipps von ihr erhalten. Ein Paar Tage später hatten wir jedoch den Wasserschaden, sodass die wenige Milch die ich hatte noch weniger geworden ist. Da der Vorfall mit dem Wasserschaden mir die komplette Motivation versaut hat, habe ich mich bei Frau Schwaiger nicht nochmal gemeldet... Danke, dass du mich nochmal daran erinnert hast, vllt sollte ich mich erneut bei ihr melden :)
Die anderen haben dir ja schon ganz viel geschrieben. Und ich schließe mich da einfach mal an.
Ein Gedanke, den ich sehr schön finde, möchte ich dir mitgeben:
„stillen kommt von „ein Bedürfnis stillen“ und das kann man auch mit dem Fläschchen“
Du tust für dein Kind alles nur erdenklich mögliche und gibst ihm alles an Liebe, was du zu geben hast. Mehr (!) braucht ein Kind erstmal nicht. Körperkontakt, kuscheln und das Gefühl, dass Mama und Papa da sind und das Kleine versorgen egal was kommt, kann man auch bei Flaschenbabys alles geben und zeigen. Und das tust du mit Sicherheit. Genieße alles, was gut läuft und mach dir keinen zusätzlichen Stress! Hauptsache es geht euch gut.
Alles Liebe und eine hoffentlich katastrophenfreie Zeit im Rest des Babyjahres, das wünsche ich dir.