Hallo ihr Lieben,
Das wird jetzt recht lang ;)
Mein kleiner Mann ist knapp 10 Monate alt und ein sehr schlechter Esser. Brei und Füttern hat überhaupt nicht funktioniert, jetzt machen wir so eine Mischung aus Fingerfood, Essen vom Familientisch und ab und zu Brei zum Selberlöffeln. Oft zeigt er nicht mal Interesse an dem Essen und spielt auch nicht damit. Ab und zu wird was in den Mund gesteckt, aber dann wieder ausgespuckt/rausgeschoben. Ich stille quasi noch voll.
Ich versuche, es gelassen zu sehen, aber das wird zugegeben immer schwieriger, u.a. weil der Druck von außen wächst.
Ich wohne mit meinen Schwiegereltern und der Schwieger-Oma im gleichen Haus u wir essen immer zusammen zu mittag. Letzte Woche hat sich mein Kleiner eine selbstgebackene Brokkoli Stange in den Mund gestopft und nicht mehr rausbekommen. Er hat schlimm gewürgt, wir haben ihn aus dem Hochstuhl genommen und dann hat er sich erbrochen. Mich hat das natürlich sehr erschreckt, aber ich habe versucht, Ruhe zu bewahren und meine Angst nicht auf ihn zu übertragen. Meiner Schwiegermutter war ich wohl zu cool.
Seit diesem Vorfall machen sie und die Oma keinen Hehl mehr daraus, was sie davon halten, was ich da mache. Gestern gab es z.b. Geschnetzeltes und Ofengemüse, aber das Fleisch wäre ja viel zu groß, das könne er noch nicht essen. Ich soll es doch ganz klein schneiden. Probiert hat er es so oder so nicht.
Heute fragt mich dann die Oma, ob ich noch genug Milch gebe, sie hat das Gefühl dass der Kleine abgenommen hat. Meine Schwiegermama hat gleich mitgemacht, irgendwann reiche meine Milch ja nicht mehr und ich wäre schon "betriebsblind" dass ich nicht merke, dass er dünner geworden wäre. Wir haben einen Bauernhof und dann sagt die Oma doch echt, dass die Kälbchen auch irgendwann nicht mehr wachsen, wenn sie nur Milch bekommen und sie brauchen irgendwann feste Nahrung. Dann hab ich gefragt, was ich denn machen soll, ich biete ihm ja mehrmals täglich unterschiedliche Sachen an. Sie meinten dann auf keinen Fall feste Nahrung, dass kann er nicht essen, da würde er ersticken. Ich soll ihm Brei geben, zur Not die Arme festhalten und rein damit. Das kommt für mich aber nicht in Frage.
Mein Freund war zum Glück auch dabei und hat mir den Rücken gestärkt, aber verstehen tun sie meinen Standpunkt nicht.
Mache ich was falsch? Ich will mein Kind nicht zum Essen zwingen. Geht es hier irgendwem ähnlich mit einem schlechten Esser?
Puh das ist jetzt echt lang geworden, aber ich musste das einfach mal los werden.
Liebe Grüße,
Riff
Essensverweigerung, Schwiegereltern, Frust
Na die sind ja süß.. "How to traumatize your baby in less than 30 minutes" wäre der Titel des Youtube Videos, welches die beiden Damen prima moderieren könnten.
Aber ne, mir würde das wahrscheinlich auch tierisch auf den Keks gehen, wenn Baby so gar nichts wirklich herunter bekommen möchte. Meiner hat für richtiges Essen leider auch noch null Verständnis, er schluckt nur etwas herunter, wenn man ihm so mini Stückchen anreicht, aber dafür klappts mit dem Brei ganz okay. Naja. Aber du sagst ja selbst, was sollste machen? Abwarten, locker bleiben, Tee trinken. Irgendwann essen sie alle.
Von den Ladies würde ich mich nicht verrückt machen lassen. Sprich vielleicht mal beim Arzt vor (müsste nicht eh U6 Zeit sein bald?), ob da was dran ist an der Gewichtsabnahme Theorie. Und das wars dann aber auch.
Haha danke für deine Antwort, ich musste lachen 🤣 und das tut nach dem heutigen Tag echt gut.
Ich habe vorher mal bei meiner Hebamme nachgefragt, was sie zu dem Ganzen sagt. Warte noch auf eine Antwort, aber vielleicht kann ich vor der U6 schon mal zum Wiegen zu ihr.
Ich hoffe, die zwei Damen können meinen Weg, wenn schon nicht verstehen, zumindest akzeptieren.
Puh, müsste ich mit meinen Schwiegereltern Zusammenleben... mir reichen diese Aussagen und Ratschläge schon 1x eigentlich. Da würde ich sie auch festhalten und ihnen was reinwürgen - aber sicher keinen Brei.
Ich habe hier auch eine schlechte Esserin. Noch dazu hatte sie mit fast 12 Monaten eine OP im Munde. In Folge hat sie 4 Wochen sehr schlecht gegessen und verweigert zusätzlich die Milch. Glaub mir, als Mama merkst du es durchaus, wenn dein Kind abnimmt.
Wir heißt der Spruch so schön: "food bevor one is just for fun". Solange er sich noch gerne an der Milchbar bedient ist das wirklich kein Thema. Wie bei den Kühen 😉 passt du deine Milchmenge an die Anfrage an sowie auch die Zusammensetzung ändert sich mit den Alter des Kindes. Bis zum 1 Geburtstag wird er sicher mit allemen versorgt was er braucht. Ich hoffe, das wird auch von deiner Hebamme so kommen.
Lass ihn einfach machen und herausfinden was er gerne wie isst. Meine Damen isst immer nur kleine Portionen, auch wenn sie richtig hungrig ist. Dafür will sie öfter was. Richtig gut isst sie eigentlich nur Obst (bis zu 500g übern Tag) und Leberkäse 🤣.
Bleib weiterhin gelassen solange der kleine Kerl gut drauf ist und auf dich du wirkt als bekäme er genug.
Thema Essen ist bei meinen Schwiegereltern schon durch. Aktuell ist die große Diskussion, dass das arme Kind (läuft noch nicht annähernd) keine Schuhe hat. Es braucht doch feste, stabile Schuhe um Laufen zu lernen. Barfuß geht doch gar nicht.
Off Topic:
Die Schuh Diskussion hatte ich auch, allerdings mit meiner Mama 🙄
Und als die Maus dann lief und wollte sie UMBEDINGT die Schuhe bezahlen. 🤯
War mir also egal und ich habe sehr Flexible Schuhe besorgt zum laufen lernen:.. Uhhh da ging’s schon wieder los 😳
Durfte mir dann noch anhören, dass ich meinen bescheuerten Modetrend jetzt an mein Kind weiter geben möchte und ihr damit die Füße kaputt mache. (Mein Modetrend ist, dass ich selbst fast ausschließlich Barfußschuhe trage und damit übrigens a: keine Probleme mehr mit meinem Fersensporn habe und b: deutlich weniger Rückenschmerzen)
Daraufhin habe ich ihr (nicht ganz so liebevoll) gesagt, dass sie jetzt doch bitte mal die Luft anhalten soll, ich genau die richtigen Schuhe für meine Tochter gekauft habe und wenn ihr die Schuhe nicht genehm sind sie sie ja auch nicht bezahlen braucht.
Achso und dass wir uns nie wieder über Schuhe unterhalten werden 😂
Danach war Ruhe 🙆🏽♀️
Du machst definitiv nichts falsch, sondern eher die ältere Generation.
Nicht jedes Kind fährt sofort auf Essen ab, sondern es bevorzugen viele eher die Brust.
Außerdem sollte im 1 Lebensjahr die Milch immer noch Hauptnahrungsmittel sein. Mein 1 Sohn hat bspw. die Flasche bekommen und erst nach seinem 1 Lebensjahr angefangen ordentlich mitzuessen.
Mein 2ter Sohn ist aktuell 4 Monate und da hat mein eigener Vater ihm eine Wurst zum ablecken in den Mund gesteckt. Oder mir wird permanent von meiner Mutter gesagt ich solle doch endlich Wasser und Tee geben, da die Brust alleine nicht reicht.
Heutzutage kann man es leider keinem Recht machen und sollte wieder was von der Schwiegerpartei kommen dann steck denen einfach mit Gewalt essen in den Mund. Mal schauen wie die sich dann fühlen.
Milch bleibt aber auch Hauptnahrungsmittel wenn zum Ende des 1. Lebensjahres 3 der 5 Mahlzeiten durch feste Kost oder Brei ersetzt sind. Dann gibt es immer noch 2 Flaschen/Stillmahlzeiten und einen Milchbrei am Abend. Meistens noch eine zusätzliche Flasche/Stillen vor dem Einschlafen. Man muss das Baby mit 1 Jahr nicht ausschließlich von Milch ernähren, damit Milch Hauptnahrungsmittel bleibt. Im 2 Lebensjahr beträgt der Milchbedarf dann nur noch ca. 350 ml und die anderen Lebensmittel werden immer wichtiger. Dabei geht es auch nicht ausschließlich um Nährstoffe sondern auch darum, dass das Kind neue Dinge kennenlernt (Familienkost, Besteck, abbeißen und kauen). Das ist auch sehr wichtig für die Sprachentwicklung.
Hey! Kann dir von uns berichten: Meine Tochter ist jetzt fast 2. Hat bis zur vor dem ersten Geburtstag wirklich kaum gegessen. Brei war vielleicht einen Monat lang interessant, dann nicht mehr. Mit 10 Monaten wollte sie nix essen, würde praktisch voll gestillt.
Auch jetzt Stille ich noch. Aber sie liebt essen.
Sie ist dünn. Aber das war sie schon immer Ist eher lang und schmal.
Was ich Mal machen würde an eurer Stelle ist beim Kinderarzt die Eisenwerte zu checken. Eisenmangel kann zu zu mangelndem Appetit führen. Auf Nummer sicher gehen schadet nicht. Wenn da alles in Butter ist. Würde ich einfach weiter verschiedenes anbieten. Ihm einfach was hinlegen und probieren lassen.
Was bei uns zum Beispiel noch gut geholfen hat essen interessant zu machen waren so Maispuffer oder so. Also so für Babys. Da können selbst deine SM und SO nix gegen sagen denn die Mindestaltersangaben stehen auf der Packung. Ist natürlich nix für ständig. Aber hier und da Mal ein kleiner Snack. Weckt das Interesse am Essen.
Btw. Solange dein Kind trinkt, wird sich Milch gebildet. Und satt macht die Milch definitiv. Die hat sogar mehr Kalorien als so ein Gemüsebrei. Also lass dir nix aufquatschen. Die sollen Mal in ihren Verkalkten Ansichten bleiben. Ist schließlich dein Kind. DU hast das Sagen.
Um die Zeit herum mit 10 Monaten haben wir kurzzeitig auch komplett die Flasche gegeben. Das war kurz nachdem sie laufen gelernt hat. Und sie hat in der Zeit auch abgenommen bzw. war dünn. Wenige Wochen später, spätestens ab dem 1. Geburtstag geht es hier aber ab wie ein Zäpfchen und es wird gegessen was schmeckt und was geht. Sie klaut Brötchen und Nektarinen und haut sich damit aufs Sofa und isst wie ein großer Mensch. Milch gibt es nur noch nachts. Ach ja und stämmiger geworden ist sie seit der U6 auch von alleine.
Gewürgt hat sie auch mehrfach. Weißt du, wie du dann reagieren musst? Uns hat es geholfen, dass wir uns für den Notfall belesen haben. Und Kind kopfüber halten und kräftig auf den Rücken hauen, hat alles wieder zutage geführt. Das letzte was du in solchen Situationen haben darfst, ist Panik. Ruhig und bestimmt reagieren - halt genauso, wie du es scheinbar gemacht hast. Verschlucken passiert immer noch, aber sehr viel seltener. Einmal kam ein Stück Paprika(?) im hohen Bogen wieder rausgeflogen beim Husten und gestern hat sie sich verschluckt und musste zeitgleich lachen. Das hat auch mehrere Minuten gedauert (war aber auch nicht dramatisch). Geübt haben wir gar nicht.
Lass dich nicht beirren. Du machst nichts falsch. Und wenn es eine wirklich katastrophal wäre, wird dir das der Kinderarzt bei der U6 sagen. Und bis dahin würde dir auffallen, wenn dein Kind vor dem Verhungern wäre.
Ich weiß es ist so schwer wenn man ständig kritisiert wird, aber du machst alles so richtig!
10 Monate - alles an BEIkost im ersten Jahr soll Spaß machen und es ist total normal und gut für das Kind dass du hauptsächlich stillst - kannst den Werten Damen ja mal die WHO Empfehlungen hierzu um die Ohren hauen.
Und zum Essen zwingen ist das schlimmste was man machen kann - lass dich dazu nicht bringen!
Alles Liebe für dich
Vielen Dank euch allen, für eure lieben Antworten :)
Ich war heute noch spontan bei der Mutterberatung (wir wohnen in Österreich, da wird das regelmäßig kostenlos angeboten). Dort wurde mein Kleiner gewogen und vom Gewicht her ist alles in Ordnung, er liegt über dem Durchschnitt. Mir wurde gesagt, dass ich alles richtig mache mit immer wieder anbieten und ruhig bleiben bei Würgen und co. Was im Ernstfall zu tun wäre, weiß ich; heute wurde es mir auch nochmal gezeigt.
Falls die gemeinsamen Mittagessen zu stressig werden, soll ich mit meinem kleinen Mann alleine essen. Daran hab ich natürlich auch schon gedacht, habe allerdings Angst, damit erst recht eine Krise hinaufzubeschwören. Aber heute wurde wieder gewürgt und meine Schwiegermama kann damit halt einfach überhaupt nicht umgehen..
Die Schwieger-oma hats glaub ich soweit akzeptiert, aber meine Schwiegermutter spielt jetzt beleidigte Leberwurst. Sie nimmt sich sowas einfach immer so sehr zu Herzen. Ich hoffe, dass auch sie bald akzeptieren kann, dass ich das einfach anders mache als sie bei ihren Kindern. Und dass sie meine Kompetenz als Mama respektiert. Wir verstehen uns ja eigentlich sehr gut und mein Kleiner liebt sie. Aber wenn ich mich jetzt jeden Tag rechtfertigen oder anschweigen lassen muss, muss ich halt die entsprechenden Konsequenzen ziehen.
Danke nochmal für euren Zuspruch, die Zweifel haben schon etwas an mir genagt.
Liebe Grüße
Ich habe eine, zwei Verständnisfragen
Machst du das Geschnetzelte nicht klein sondern lässt es in der Größe?
Ich kenne keine Broccoli Stange ist die zum abbeißen?
Ich schneide das Geschnetzelte von Haus aus relativ fein, für meinen Kleinen hab ich es dann nicht mehr kleiner geschnitten.
Die Brokkolistangen hab ich aus dem Buch Breifrei für Babys. Das ist Brokkoli (im Mixer ganz fein zerkleinert), Dinkelmehl und Ei. Daraus Stangen gerollt und im Ofen gebacken.
Danke für deine Antwort.
Broccoli Stangen habe ich mir angesehen, sehe es aber nicht als Mahlzeit sondern so als Snack eben statt einen Keks.
Bei Breifrei sehe ich es anders.
Beispiel Mittagessen : ein Baby muss ja erstmal lernen statt Brust oder Flasche mit dem Löffel zu essen und da sollte es Brei sein.
Also ich meine das langsame heranführen an feste Nahrung.
Wir sind da sicher anderer Meinung was auch ok ist.