Ich weiß, falsches Forum. Ich bin hier noch nicht so lange angemeldet und möchte mit dem Thema vorerst lieber anonym bleiben.
Es ist vielleicht auch etwas SILOPO und sehr persönlich, aber ich fühle mich gerade so alleine damit und nach Reaktionen in der Familie heute auch echt mies…
Wie der Titel schon sagt, geht es ums Stillen. Bzw. eben nicht. Oder noch schlimmer: um’s nicht stillen wollen.
Immer mehr bekomme ich das Gefühl, nicht zu stillen ist nur akzeptiert, wenn es aus welchen Gründen auch immer nicht klappt. Aber sich dagegen entscheiden ohne höhere Macht, sondern weil man nicht möchte? Das geht doch nicht. Muttermilch ist doch das Beste für’s Kind und purer Egoismus ihm diese zu verwehren. Außerdem ist es doch soo schön.
Stimmt was mit mir nicht, weil ich es eben nicht als soo schön empfand?! Ich war eigentlich nicht der Meinung und trotzdem ertappe ich mich dabei, mich schlecht zu fühlen mit dem Plan, mein zweites Kind nicht zu stillen. Dabei kann ich mir anderes wirklich nicht vorstellen, es passt einfach nicht. Aus vielen Gründen.
Als das Thema irgendwie plötzlich zur Sprache kam, als ich zu Besuch bei meiner Mutter war (die Besuch ihrer besten Freundin hatte - meiner Patentante, die zu allem Überfluss noch Frauenärztin ist), und ich erwähnte, dieses Mal nicht stillen zu wollen, kamen dann Sprüche von wegen, »wieso, beim letzten Mal klappte es doch auch so gut«, »doch wenigstens die ersten Wochen«, dass es doch so wichtig sei und wurde damit abgetan, dass ich ja noch genug Zeit hätte, es mir zu überlegen. Zack, schien ich wieder 12 zu sein und nicht zu wissen, was ich tue. Irgendwie hat mich das ganz schön gekränkt.
Dann lese ich Dinge hier im Forum, dass man nur aus Bequemlichkeit nicht stillen würde, gemäß dem Motto, wenn Stillen nicht in sein Lebensstil passen würde, dann ein Baby im allgemeinen erst recht nicht.
Ich erinnere mich an meine damalige Nachsorgehebamme, die mir das Fläschchen schon schlecht machte, noch bevor ich es überhaupt als Option sah, weil ich gerne stillen wollte; es sei teuer und aufwendig, Muttermilch sei eh das Beste, Stillen fördert die Bindung und Wundheilung – ich muss euch wohl nicht mit den »üblichen Sprüchen« langweilen… Es wurde auch über eine andere ihrer Frauen gelästert, der das Stillen zu viel war und abstillen wollte »wie Sie sich das Leben mit Baby denn vorstelle, wenn sie das als Freiheitseinschnitt sehe« usw… Und das von einer kinderlosen Frau, wenngleich sie Hebamme und Stillberaterin ist.
Ich habe nach ein paar Wochen Stillen die Krise bekommen und ihr könnt euch denken, dass es mir nicht gerade leicht fiel, sie um Rat zu fragen und zu sagen »ich kann und möchte nicht mehr«.
Und ich erinnere mich, dass oft eine der ersten Fragen von Familie und Freunden war, ob denn das Stillen klappt. Und als unser Baby nachher mit Pre gefüttert wurde, war die erste Frage, »Oh klappts mit dem Stillen nicht (mehr)?«. Ja, Stillen oder nicht stillen scheint für die Leute ein wichtiges Thema zu sein.
Unser Baby war die erste Woche der Grund, weshalb ich erst nicht verstand, was alle immer haben, »ist doch easy«. Von Woche 2 bis 14 wurden wir eines besseren belehrt – noch kein offizielles Schreibaby, aber mehrere Stunden am Stück Weinen und Schreien sowie Babys ständiges Bauchweh waren für uns zur gesamten Umstellung von 0 auf 1 Kind schon hart. Der Schlafmangel und das stündliche Anlegen raubte mir jeden Nerv, insbesondere in der Nacht. Insbesondere in den Nächten, in dem sich Motte auch noch zeitgleich gegen meine Nähe wehrte, sich aber nur mit Stillen beruhigen ließ. Froh um jede Minute, die sie beim Papa war und mich »in Ruhe ließ«, war nachher nur noch die entnervte Milchkuh. In Ruhe Duschen oder Essen? Fehlanzeige.
Ich weiß, ich bin damit nicht die einzige, aber ich kam damit wirklich nicht klar. Und ich wollte nicht noch weitere Wochen/Monate abwarten, um zu schauen, ob es doch noch besser werden würde. Denn ich muss dazu sagen: ich habe einfach nicht gerne gestillt. Ich mochte das Gefühl an der Brust nicht, Brüste sind für mich was intimes und je älter und »wacher« mein Baby wurde, und je mehr ich mit meinem Partner wieder intim wurde, desto weniger waren diese Dinge für mich vereinbar. Außerdem wollte ich meinen Körper wieder für mich haben. Ich mochte es auch nicht, auszulaufen, schmerzende dicke Brüste zu haben, wenn die Stillpause doch mal eine halbe Stunde länger war oder mit offenem BH beim Stillen einzuschlafen, weil ich den Tag wieder auf dem Sofa verbracht habe. Ganz zu schweigen vom Milchstau. Unterm Strich war stillen für mich nachher nur Stress außerhalb der Ausnahmezeit des Wochenbetts.
Das ganze besserte sich schlagartig, als das Fläschchen dazu kam. Erst nur eins am Tag.
Mal davon abgesehen, dass ich es schöner fand bzw. finde, wenn Papa (oder andere Familienmitglieder - "It takes a village to raise a child") auch füttern können, hat es mir auch schlagartig Druck raus genommen und mich entspannter gemacht. Langsam wurden immer mehr Stillmahlzeiten durchs Fläschchen ersetzt. Unser Baby hatte nie Probleme mit dieser Umstellung, hat sich für eine Saugerform entschieden und gut war. Ich habe noch ein paar Wochen weiter gestillt und dann ganz aufgehört. Und ich würde heute immer noch sagen, dass es das richtige für uns war und glaube auch, dass ich mit Weiterstillen auch die Beziehung zu meinem Kind riskiert hätte, so unausgeglichen, genervt und geduldlos, wie ich nachher war. Und auch Nachteile in Bezug zur Gesundheit kann ich nicht bestätigen… als die Pre dazu kam, bzw. die MuMilch ersetzte, waren die Bauchweh erst besser, dann weg, unser Kind bis heute nie krank, bis auf den leichten Schnupfen zur heftigen Erkältungswelle.
Natürlich möchte ich Muttermilch nicht schlecht reden, ich weiß um die Vorteile und denke, dass es für Babys Immunsystem sicher sehr sehr gut für den Start war. Aber ich glaube, jede Frau, die sich gegen das Stillen entscheidet, hat sich damit mehr auseinandergesetzt, als immer getan wird.
Da ich dem Stillen mehr negatives als positives abgewinnen konnte, war für mich nach einigen Überlegungen klar, dass ich unser zweites Kind nicht stillen werde. Zudem soll Papa gleichermaßen auch ins Füttern einbezogen werden und ich möchte zeitlich wieder meinem ersten Kind (das zur Geburt des zweiten noch unter zwei Jahre alt sein wird) gerecht werden und mich nicht mit Papa großteils aufteilen müssen.
Doch immer mehr bekomme ich das Gefühl, von vornherein zu sagen, nicht zu stillen, ist selbst 2021/22 verpöhnt.
Es zu versuchen und zu scheitern war ok, ich »habs ja zumindest getan / versucht«. Aber ich kann scheinbar genauso wenig verstehen, wie Frauen gerne stillen, wie gerne stillende Frauen mich verstehen können. Muss ja auch gar nicht. Aber das eine gilt nun mal normal und angesehen, das andere nicht und gefühlt sofort diskutiert.
Und ich fühle mich mies, dieser Erwartungshaltung nicht zu entsprechen bzw. überhaupt den Zwang zu haben, ihr entsprechen zu müssen. Wieso mischen sich überhaupt so viele in dieses intime Thema ein? Wenn das Kind später billig Schnitzel vom Penny mit TK Pommes bekommt, steht doch auch keiner auf der Matte.
Ich weiß auch nicht, was das hier soll… Musste einfach mal meinen Gedanken freien Lauf lassen in dieser schlaflosen Nacht, in der womöglich auch die Hormone auf die Stimmung drücken, die mir zusätzlich sämtliches Rückgrat rauben.
Danke fürs Zuhören, falls du bis hierhin gelesen hast.
Nicht stillen
Es ist nur deine Sache , ob du nun stillst oder nicht, keiner kann und darf dich dafür verurteilen.
Aber wie anstrengend ein Baby ist, bzw. sein wird hat nichts mit dem Stillen zu tun.
Ich habe meine Tochter 25 Monate lang und meinen Sohn 29 Monate lang gestillt.
Und die Stillbeziehung war komplett unterschiedlich.
Meine Tochter hat seit der Geburt durchgeschlafen, dafür klebte sie von 6-20 Uhr an mir und ließ sich nicht ablegen oder abnehmen. Ich war sogar auf dem Klo mit angedocktem Kind im Arm. Nach 2-2,5 Monaten änderte es sich und sie meldete sich nur alle 4h zum stillen. Nachts schlief sie weiterhin durch . Ich wollte mehrmals täglich in den ersten zwei Monaten das Stillen aufgeben und war komplett verzweifelt. Nachdem meine Tochter aber nur alle 4 h zum Stillen kam, fand ich das Stillen sehr praktisch.
Bei meinem Sohn war es anders rum, tagsüber waren die Abstände von 2-6 h, nachts schlief er die ersten 4 Monate nur an der Brust. Das hat mich nur bedingt gestört, ich ließ ihn einfach angedockt und schlief mit dem ständig nuckelnden und saugenden Kind. Nur bei Brustwechsel ca 4 mal pro Nacht bin ich kurz aufgewacht.
Dann schlief er 2 Monate lang durch. Ab dem 6. bis zum 19. Monat nuckelte er jede Nacht durch. Irgendwann mit ca. 14 Monaten hat es dann angefangen, dass es mich stark gestört hat. Ich habe ca. 5 Monate ausgehalten. Dann habe ich das nächtliche Stillen eingestellt ( war ein 2-wöchiger Kampf) Ab dann habe ich nur zum Einschlafen und zum Aufwachen gestillt. Mit ca. 23 Monaten wollte mein Sohn morgens nicht mehr stillen. Und mit 29 Monaten hat er von heute auf morgen gesagt:" Ich bin groß, ich will keine Titti! Titti ist für Babys!" Dann war die Sache erledigt.
Bei meiner Tochter bin ich das komplette 1. Jahr trotz Stilleinlagen in riesigen Milchpfützen aufgewacht. Bei meinem Sohn habe ich keine Stilleinlagen jemals gebraucht.
Das 3. Kind, kommt wenn alles gut geht Anfang September und bis jetzt will ich auch nicht stillen. Aber so wie ich mich kenne, werden es dann wieder mindestens 2 Jahre Stillzeit, wenn ich das Baby erstmal sehe.🙃
Meine beste Freundin hat nie gestillt. Sie hat 2 Kinder. 1. Kind kam tagsüber alle 2h und nachts alle 4 h zum Trinken und war sehr pflegeleicht. Mit 18 Monaten bekam es sein letztes Fläschen, es hat immer gut gegessen und getrunken.
2. Kind ist derzeit 6 Monate alt. Es schreit seit der Geburt ununterbrochen, lässt sich nicht ablegen oder absetzen und hat noch nie länger als 20 Minuten am Stück geschlafen.
=> Es liegt nicht an der Fütterungsweise wie einfach oder anstrengend ein Baby wird.
Du musst nicht stillen ,wenn du nicht willst, das ist vollkommen legitim, da kann dir absolut keiner einen Vorwurf machen. Aber du musst auch bedenken, dass jede Stillbeziehung anders ist.
P.S. für mich ist es eher unangenehm wenn mein Mann während der Stillzeit meine Brust anfasst, als mein Kind. Da ich die Brust dann eben für die Zeit als Babys Futter-, Kraft- und Troststelle ansehe.
Ich glaube auch nicht, dass die Art der Fütterung beeinflusst, ob oder wie anstrengend ein Baby ist - jedes Kind hat schließlich seinen eigenen Charakter und is(st) anders...
I feel you
Ich liege hier mit meinem dritten frischem Baby und will an dieser Stelle gar nicht über unsere stillkämpfe schreiben, im Grunde sind sie alle drei flaschenkinder. Und ich weiß was du meinst und du tust es hier ja auch, dich erklären, dich rechtfertigen, lang und ausführlich.
Ich möchte dir raten, das einfach nicht zu tun. Wenn du mal bei einer Person das Bedürfnis hast, dich mehr mitzuteilen, dann mach das, aber für 99% der Familie / Freunde / bekannte genügt auf solche Fragen und Anmerkungen : wir kommen super zurecht//Xy wächst und gedeiht ganz wunderbar // und geht super, danke.
Für ganz hartnäckige: das ist für mich kein thema, uns geht es gut.
Und dann hörst du wirklich auf darüber zu reden.
Ich werde grade auch wieder mit fragen dazu gelöchert. Teilweise total Empathielos, wissen doch viele über die kämpfender Vergangenheit. Mich triggert das auch. Der einzige Mensch, der Michaels das Thema betrifft nicht unter Druck setzt - ob gewollt oder ungewollt - ist mein Mann, dafür bin ich dankbar. Mit dem Rest mache ich dieses intime Thema nicht mehr zum Thema und sag das auch deutlich. Ist nicht immer leicht, tut mir aber besser.
Und natürlich hast du recht, du solltest dixh your rechtfertigen müssen, ob du stillst oder nicht hat nicht durch die Allgemeinheit bewertet zu werden. Aber so Ist es leider, und daran wirst du erstmal nix ändern können, du kannst nur aufhören dich an dieser Diskussion zu beteiligen. :)
Ich danke dir für deine Antwort und deinen Rat :)
Ja diese blöden Rechtfertigungen... da hast du eigentlich recht.
Ich bin auch froh, es probiert zu haben. Wie gesagt, wollte ich gern stillen bzw. schauen, was auf mich zukommt, auch wenn ich schon von vornerein sagte, dass ich das nicht auf Biegen und Brechen möchte. Dass unser Kind die erste Zeit nicht gerade ein Anfängerbaby war, war mit mein Grund zur endgültigen Krise sozusagen, aber ich habe auch einfach festgestellt, dass es "nicht mein Ding" ist und wünschte, dass es wenigstens im inneren Kreis so hingenommen werden kann. Aber wohlmöglich hast du recht, es ist nunmal so und das einzige, das ich tun kann ist mich davon zu lösen. Mein Mann ist da voll und ganz auf meiner Seite und den Kindern wird es gut gehen - das ist ja eigentlich die Hauptsache.
Es tut trotzdem gut zu hören, dass ich nicht die einzige bin :)
Ich habe keines meiner 3 Kinder gestillt.
Ich wollte es nicht. Ich wurde nur kurz nach der Geburt seltsam hinterfragt, und dann habe ich darauf gar nichts mehr gegeben. Ich habe nicht gestillt obwohl ich eigentlich zuhause war und diese Unabhängigkeit nicht brauchte.
Lass dir nicht einreden, du machst etwas falsch.
Du liebst dein Kind und versorgst es mit Liebe und Nahrung. Das ist das worum es am Ende doch geht. Dass dein Kind behütet aufwächst. Das geht auch mit der Flasche :)
Guten Morgen meine Liebe 😊
Kurz und knapp: links rein rechts raus-egal was andere dazu sagen!
Wenn DU es nicht möchtest dann stillst du eben nicht! Fertig. Ich würde mich auch nicht rechtfertigen.
Ich hab zwei Kinder (der große kennt nur die Flasche und der kleine nur die Brust). Hat alles Vor- und Nachteile... sie sind vom Charakter auch wie Tag und Nacht-dass liegt aber 100% nicht an der Fütterweise.
Alles Gute euch!
Ach je, ich kann dich gut verstehen.
Ja, Stillen wird heute als selbstverständlich angesehen. Finde ich einerseits gut, denn es gibt jetzt ganz oft Stillecken und auch das Stillen in der Öffentlichkeit ist nicht mehr so „verpöhnt“, da fällt keiner mehr in Ohnmacht wenn man irgendwo unterwegs ein Baby an der Brust nuckeln sieht.
Andererseits baut diese neue Selbstverständlichkeit so viel Druck auf Mamas auf, jeder ist plötzlich Experte im Stillen und weiß es besser als Mama selbst.
Ich wollte immer stillen. Dann kam Kind 1 und der Stillstart im KH war schwierig, mein Milcheinschuss ließ auf sich warten. Eine der blöden Schwestern setze mich ab Tag 2 im KH so unter Druck, dass ich eine Milchpumpe bekam und so den Fluss anregen sollte weil sie mir nicht glaubte, dass ich mein Kind wirklich immer bei Hunger anlege und trotzdem noch keine Milch kommt. Als ich am 4. Tag endlich nach Hause durfte, klappte das Stillen plötzlich. Mit ca 3,5 Monaten fing Junior aber an, meine Brust anzubrüllen und nach 1 Woche wehren und brüllen gab es Pre und dann war plötzlich wieder Ruhe.
Ich hatte hier um Rat gefragt und wurde heftig dafür verurteilt, so früh abzustillen. Ein Stillstreik sei normal und da müsste ich durch. Tja, meine Nerven lagen aber blank (der Schlafmangel tut ja sein Übriges dazu, außerdem hatte Junior mit Koliken zu kämpfen und es waren harte 4 Monate) und so lange ich stillte, konnte ich die Nähe zu meinem Mann auch nicht ertragen. Da hing alle 2-4h ein Baby an der Brust, da konnte ich seine Hände da einfach nicht ertragen.
Mit dem Abstillen wurde Junior ruhiger, ich konnte wieder mehr Nähe zu meinem Mann zulassen und wurde insgesamt auch entspannter.
Sich in das Thema Stillen so einzumischen finde ich von Außenstehenden absolut übergriffig. Es ist dein Kind, dein Körper. Du bist keine schlechte Mutter, nur weil du Pre gibst. Du bist die beste Mama für dein Kind.
Jetzt bei Nr. 2 werde ich mich allein auf mein Gefühl verlassen. Ich denke, ich versuche es mit Stillen nochmal aber wenn ich merke, dass es mir nicht gut tut, dann lasse ich es. Was soll ein Baby mit einer Dauer-gestressten Mama? Dann doch lieber Fläschchen und dafür eine entspannte Mama. Du machst das vollkommen richtig, lass dich nicht verunsichern.
Meine Schwiegereltern waren auch so Kandidaten, die direkt nach der Geburt fragten ob es mit dem Stillen klappt, die jeden verdammten Tag danach fragten in der ersten Woche und dann immer wenn wir uns sahen. Bei Nr. 2 werde ich mir diese Fragerei von Anfang an verbitten. Du darfst ruhig alle Fragen in diese Richtung abblocken und gerne erklären, dass das Kind auch mit Fläschchen wunderbar gedeiht. Wenn jemand gar nicht aufhört würde ich mittlerweile auch nicht davor zurückschrecken, patzig zu werden à la „Sag mal, Tante Gertrud, frag ich dich denn wie’s mit deinem Stuhlgang so läuft? Nein? Das ist nämlich genauso unhöflich und übergriffig wie die Frage nach meinen Brüsten.“
Dein Kind wird ganz genau so groß werden - mit Flasche oder gestillt...
Ich bin schon etwas älter und habe mit meiner Mutter die umgekehrte Diskussion gehabt: Du wirst keine Milch haben, Muttermilch ist ungesund usw. Alles was man ihr eben bei meiner Geburt vor 50Jahren eingetrichtert hat.
Lass Dich nicht verunsichern: Dogmatisch nur eine Ernährung als die Richtige anzusehen, ist einfach dumm und einfältig. Und genauso wie du bei einer Schwangerschaft das Recht auf die Entscheidung über Deinen Körper hast (haben solltest), hast Du das beim Stillen auch.
Einfach nicht darüber diskutieren. Da fühlen sich dann alle aufgefordert, ihre (unwichtige) Meinung kund zu tun.
Alles Gute
Guten Morgen,
ich habe nicht alles gelesen und vielleicht hast du auch schon eine ähnliche Antwort bekommen.
Ich habe nicht gestillt und werde es bei meiner 2. Tochter nicht machen.Mir ist es herzlich egal ob es Außenstehenden passt oder nicht.
Ich finde es immer lustig wie viele eine Meinung dazu haben und versagen dann selbst bei anderen Sachen.
Ich hoffe ich konnte win wenig helfen.
Alles Gute für Euch ☘️☘️
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Hallo,
Erst gestern habe ich zu dem Thema in einem anderen Forum etwas geschrieben, das bei dir genauso zutrifft:
Ich bin einfach mehr ein Freund davon, Frauen nicht "Ausreden" zu liefern wenn sie etwas wollen oder nicht wollen, sondern ihnen den Rücken zu stärken schlicht auf der Basis, dass sie ein gutes Recht auf diese Entscheidung haben. Beispiel Stillen: Ich sehe immer sehr verzweifelte Posts von Frauen, die nicht (mehr) stillen wollen (oft weil es nicht richtig klappt aber der Grund ist eigentlich irrelevant). Da fände ich es viel ehrlicher und sinnvoller, der Frau zu sagen: "Pass auf, Stillen ist etwas gesünder aber dein Kind wird auch mit Flaschennahrung groß. Stillen sollte man nur so lange, wie es von Mutter und Kind gewünscht ist. Wenn du erschöpft bist oder es aus irgendwelchen anderen Gründen (und sei es "keine Lust") nicht (mehr) möchtest, dann ist das kein Grund für ein schlechtes Gewissen. Atme durch und mach' dein Ding" statt zu behaupten, dass Flaschennahrung ja mindestens genauso gesund sei. Das ist ein wenig so als würde ich behaupten, ein Steak wäre genauso gesund wie ein Apfel.... Es stimmt nicht aber man wird nicht sterben nur weil man es isst.
Würden wir uns mehr darauf konzentrieren, dass jede Frau über ihren Körper selbst bestimmen darf und dass natürliche Geburten und Stillen meist die etwas gesündere Variante ist/sind aber der eigene Wille und die eigenen Bedürfnisse da schlicht schwerer wiegen dürfen, würde sehr viel gesellschaftlicher Druck von den Müttern genommen werden.
Wir alle treffen individuelle Entscheidungen und keine Entscheidung ist wertvoller als eine andere.
Da müssen wir meiner Meinung nach hinkommen.
Und das sehe ich bei dir genauso. Du rechtfertigst sehr intensiv, weshalb du beim letzten Kind aufgehört hast. Eine Stillbeziehung muss für *beide* Seiten passen. Wenn du nicht stillen möchtest, dann hat niemand das Recht, deine Entscheidung zu kritisieren. Es ist dein Körper und wir müssen als Gesellschaft unbedingt davon wegkommen, Frauen für alles schlecht zu machen (Arbeiten, nicht arbeiten, Stillen, nicht stillen, PDA, Sectio, Peomiskuität etc pp). Mit der Familie würde ich das an deiner Stelle nicht weiter thematisieren und das Thema abwürgen wenn es aufkommt. Das musst du dir nicht antun. Du bist eine mündige Frau, die ihre Entscheidungen selbst trifft und keine Entscheidung ist besser oder schlechter.
LG :)
Oh man...
Mach dein Ding (ich bin ja so tolerant ) aber her, du hast halt Unrecht.
Mir kommt es gleich hoch.
"Es ist wie zu behaupten ein Steak sei gesünder als ein Apfel"
Das ist genau das was ich in meinem Post gemeint habe . Viele Frauen können einfach nicht ohne noch zu Werten .
"Oh man...
Mach dein Ding (ich bin ja so tolerant ) aber her, du hast halt Unrecht."
Sie hat doch kein Unrecht und das habe ich auch nie behauptet.
Ich habe mir noch überlegt, ob ich diesen Teil rauslöschen soll weil er daher rührte, dass er eine Antwort war in einem Gespräch, in dem irgendwann die Nummer needed to treat für die Prävention bestimmter Erkrankungen auf den Tisch kam.
In diesem Fall hier ist es weniger passend, ich habe es aber dringelassen weil ich nicht wollte, dass es Diskussionen gibt falls jemand beide Threads gelesen hat. Tja nun ..
Nochmal: Meine Aussage ist und bleibt: Es ist meiner Meinung nach eine schlechte Idee, eine Entscheidung bezüglich des Stillens mit Gesundheit zu verteidigen. Die Zahlen sagen schlicht: Stillen ist etwas gesünder. Das ist aber schlicht *egal* weil es viel wichtigere Aspekte gibt - vornehmlich der Fakt, dass man selbst mündig ist und es für einen passen muss. Wir alle treffen jeden Tag entscheiden für oder gegen etwas das ein wenig gesünder oder ungesünder ist und niemand kritisiert uns dafür (zumal ja noch viel mehr mitspielt - speziell beim Stillen ist doch keinen geholfen, wenn die Mama gestresst ist oder sich nicht wohl damit fühlt). Dass du dich angegriffen fühlst ist genau der Punkt, den ich damit machen möchte: man tut niemandem einen Gefallen, wenn man versucht auf der Basis die Diskussion zu gewinnen, dass die Flasche gleich gesund ist (immer die Beteuerungen, dass das nicht gestillte Kind selten krank ist etc). Man muss sich dafür nicht rechtfertigen. Wir sollten davon wegkommen, auf dieser Basis zu diskutieren und damit anfangen, jede Frau als mündiges Wesen anzusehen, die solche Entscheidungen frei trifft. Um nochmal so einen ähnlichen Vergleich anzuführen in der Hoffnung, dass etwas klarer wird, was ich mit dem Steak Vergleich gemeint habe und aber auf die Gefahr hin, dass es wieder zu Wut führt: Ich gebe meinen älteren Kinder auch nicht ausschließlich Rohkost zu essen, sondern auch Mal...keine Ahnung, sagen wir Nudeln mit Tomatensoße. Mich dafür zu kritisieren wäre genauso sinnlos und unangebracht wie eine Frau für das nicht stillen oder abstillen zu kritisieren. Ich würde auch nie auf die Idee kommen, bei unangebrachter Kritik in diese Richtung zu sagen "es ist das selbe", sondern ich würde schlicht sagen "ich bin mündig und du überschreitest hier eine Grenze, die dir nicht zusteht". Und genau das finde ich wichtig.
Es tut mir sehr Leid, dass ich nicht schaffe, das rüberzubringen, was ich meine.
LG :)