Stillen - Gedanke fühlt sich falsch/komisch an

Hallo :)

Ich bin momentan in der 27 ssw und habe schon so gut wie alles beisammen und gekauft für den kleinen 😍
Nun wollte ich mir neue bzw. größere Still-bhs bestellen für die Zeit nach der Geburt.
Bei allen Besorgungen hatte ich bis jetzt super viel Spaß, hab mich viel vorher belesen was das beste ist und und und…
Sobald es aber um Themen rund ums stillen geht, fühle ich mich irgendwie sehr unwohl und verliere absolut den Spaß und die Freude daran. Ich kann es gar nicht so beschreiben.
Der Gedanke zu stillen fühlt sich für mich ganz schrecklich an und ich kann überhaupt nicht sagen warum.
Ich möchte den kleinen stillen und es auch auf jeden Fall versuchen und hoffe, dass es klappt.
Da ich einerseits das Gefühl habe, dass es so verlangt wird bzw so sein muss und andererseits, weil ich unbedingt das beste für den kleinen möchte. Muttermilch ist ja perfekt für die kleinen Mäuse. Alles wichtige was sie brauchen.

Aber der Gedanke ist für mich seltsam und ich hoffe ich werde nicht falsch verstanden oder verurteilt… aber der Gedanke ekelt mich irgendwie an. Meine Brüste bzw Brustwarzen sind für mich so etwas intimes, die für mich eigentlich immer in Verbindung zum Sex und meinem Partner stehen.
Ich bin unter normalen Umständen auch sehr empfindlich und hasse zufällige Berührungen an den Brustwarzen.
Für mich hat diese Berührung etwas erotisches oder etwas unangenehmes bzw mit Ekel verbundenes Gefühl, wenn ich die Berührung in dem Moment nicht möchte (nicht in Stimmung oder was auch immer). Manchmal empfinde ich es als so unangenehm und ekelig, dass ich meinen Partner in dem Moment kurz richtig hasse, wenn er mich dort berührt und ich nicht will… :/
Ich weiß auch gar nicht, weshalb ich so seltsam im Bezug darauf bin.

Hat jemand mit diesen Gefühlen Erfahrungen gemacht und in Bezug auf das Stillen?

Ich möchte mich damit eigentlich nicht so belasten. Ich weiß ja nicht, ob diese Gefühle jetzt völlig unbegründet sind und wenn der kleine da ist, es mir völlig egal ist, wenn er an die Brust kommt.

Ich hoffe, ich werde hier nicht verurteilt und ihr könnt mir ein paar Erfahrungen nennen. ;)
Oder ob jemand diese Gefühle der sexuellen Intimität mit seinen Brüsten 😅 vorher auch so empfunden hat und beim Stillen aber alles supi war.

Liebe Grüße

1

Hallo TiFin

Ja ich kann dich verstehen. Bei mir war es so ähnlich. Ich mag Berührungen an der Brustwarze so überhaupt nicht, auch nicht in einem sexuellen Kontext. Es ekelt mich sogar auch ein bisschen an.
Und ich bin da auch sehr berührungsempfindlich.
In der Schwangerschaft habe ich mir auch meine Gedanken darum gemacht. Dann wird einem noch gesagt, wie schmerzhaft das Stillen am Anfang ist. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie das für mich werden würde, wenn ich ja schon nur die Berührung nicht mag. Aber ich wollte aus den gleichen Gründen wie du stillen.

Meine Tochter ist jetzt 12 Wochen alt und wird voll gestillt. Meine Befürchtungen waren unbegründet. Ja, anfangs schmerzt es doll, aber bei mir haben die Schmerzen nach ca zwei Wochen aufgehört.
Stillen ist intim, aber in einem ganz ganz anderen Sinn als beim Sex. Und so stört mich die Berührung auch wirklich überhaupt nicht mehr. Hat mich von Anfang an nicht daran erinnert oder gestört.
Ich empfinde auch überhaupt keinen Ekel. Sobald es sich bei mir eingependelt hatte und meine Maus und ich wussten, wie es ging, habe ich es sogar als schönen Moment mit ihr empfunden, in dem ich ihr nahe sein kann. Natürlich auf eine komplett andere Art als beim Sex mit meinem Mann.

Mach dir nicht zu grosse Sorgen. Es kommt gut. Und sonst stillst du eben nicht, ist auch kein Weltuntergang:-)
Alles Gute!

2

Vielen Dank für deine Antwort 🙏🏼

Das macht mir jetzt definitiv Hoffnung und beruhigt mich.
Eigentlich gehe ich auch davon aus, dass diese Sorge eh unbegründet ist.
Aber schön das es dir vorher ähnlich ging :)

Dir auch alles Gute

3

Hallo

Ich versteh dich gut, war bei mir ähnlich.
Ich hab es jetzt zwar nicht mit sexueller Intimität in Verbindung gebracht, aber allein die Vorstellung
, dass ständig jemand an mir dran hängt - da hat sich alles in mir gesträubt, je näher es Richtung ET ging.

Ich hab mich dann gegen Stillen und für abpumpen entschieden, damit der kleine trotzdem Muttermilch bekommt. Auch mit Flasche füttern ist nicht nur Nahrungsaufnahme.
Es klappt gut und für mich war es die beste Entscheidung, die ich treffen könnte.
Er ist jetzt 5,5 Monate und es gibt erste Beikost und noch Muttermilch.

Wenn du aber grundsätzlich gerne stillen willst würde ich erstmal alles auf mich zu kommen lassen. Meistens ist es dann eh anders als man vorher denkt. Du wirst dann bestimmt das richtige für euch finden.

Alles Gute für die weitere Schwangerschaft und Geburt.

LG
Knopf821

4

Danke für deine Antwort.
Generell bin ich der Meinung, dass Hauptsache und egal wie, die Muttermilch in das Baby kommt 😂 ob nun mit Flasche oder stillen.

Schön das du so deinen Weg gefunden hast.
Ich werde es im kh natürlich probieren. Aber wenn es sich nicht gut anfühlt, werde ich auch abpumpen. Ich denke lieber eine entspannte Mami mit Flaschenbaby, als eine Stillende die völlig fertig damit ist ;)

Ich bin gespannt ob es bei mir mit dem Stillen funktioniert :)

Vielen Dank.

5

Hi,
Deine Gefühle sind deine Gefühle und die musst du nicht rechtfertigen oder erklären.

Deine Situation ist aber bezeichnend dafür wie falsch und schräg unsere Kultur sich in Bezug auf die Ernährung von Säuglingen entwickelt hat. Die Brüste sind evolutionsbiologisch dafür da Kinder zu stillen. In unserer Gesellschaft werden sie für und von Erwachsenen sexualisiert. Eine Mutter, die in der Öffentlichkeit einem Kind die Flasche gibt ist ok, aber die Brust ist schon verpönt. Das ist einfach falsch und traurig.
Bei allem was Schwangerschaft und Kinder betrifft wird unfassbar viel Wert auf Natürlichkeit gelegt. Ja keine Medikamente in der Schwangerschaft, Bio-Gedöns, Tragen usw. Das Stillen allerdings ist dann plötzlich austauschbar. Ich kann die Seite Stillkinder.de empfehlen und informier dich vielleicht vorab bei einer Stillberatung. Durch unsere verquere Kultur sind Frauen leider oft schlecht auf das Stillen vorbereitet und oft scheitert es an der richtigen Unterstützung. Stillen muss gar nicht wehtun und das Hormon Oxytocin macht die Erfahrungen sehr angenehm und innig.

6

Huhu,

Also, ich kann deine Gedanken nachvollziehen. Bin selber Mama von 4 Kindern und grad bei meiner Erstgeborenen (ich war 21)hatte ich ähnliche Gedanken. Ich glaube das war auch der Grund warum es dann auch nicht klappen wollte/sollte von beiden Seiten aus.

Bei meinem zweiten Kind (ich war 24) war es dann schon nicht mehr so arg, von den Gedanken her, da hat es wenigstens die ersten 6 Wochen geklappt, mit Unterstützung einer Pumpe.

Bei meiner Drittgeborenen (ich, 30)wollte ich nicht da ich Angst vor einer Depression hatte die ich nach meinem 2. Kind hatte. Habe mir schon im KH Pillen gegen den Milcheinschuß geben lassen.
Diese Entscheidung habe ich aber ein paar Wochen später sehr bereut da ich das Gefühl hatte, es (stillen) fehlt.

Bei meinem letzten Baby (ich, 39) hatte ich in der Ss so ziemlich viel was man nicht freiwillig möchte. Unter anderem ss-Diabetes. Wegen dieser wurde mir dringend geraten zu stillen um das Risiko eine frühen Diabetes für mein Kind zu minimieren. Also habe ich es durchgezogen. Ich war grad am Anfang oft kurz davor wieder aufzugeben. Weil, Ja! Es ist schmerzhaft am Anfang. Aber wir haben durchgehalten und lieben es mittlerweile... die Kleine ist heute fast 17 Monate alt und wir stillen immernoch.
Es hilft uns beiden den Alltag etwas 'anzuhalten', das Tempo ein wenig zu reduzieren, auch wenn nur für einen Moment.

Heute ärgere ich mich das ich bei meinen Älteren Kids so schnell aufgeben bzw nicht angefangen habe.

Aber! Es muss auch für Mama und Baby passen. Es ist kein Weltuntergang wenn eine Frau sich dagegen entscheidet.
Selbst wenn sie das nur im Hinblick auf ihren eigenen Körper tut.
(Hatte ne Freundin die Angst um die Form ihrer Brüsten hatte und deshalb nicht gestillt hat)

Mach dir nicht zuviel Druck und lies nicht zuviel ... lass es auf dich zukommen und höre dann auf dein Gefühl. Vllt ist es ja ganz anders wenn du dein kleines im Arm hast.

Meine Kleine ist übrigens die Verschmusteste meiner 4 Kinder 🤭.

Alles Gute für die restliche Schwangerschaft und die Geburt.
Ihr werdet euren Weg ganz sicher finden 💚

Liebe Grüße
S.

7

Hallo,

vielen Dank für deine Antwort ☺️

Schön das es beim letzten Kind so super geklappt hat.

Ich versuche mir auch den Druck rauszunehmen und es so zu nehmen wie es kommt. Ich glaube auch, dass viele Gedanken und Ängste im Nachhinein unbegründet sein werden. :)

8

Hallo!

Ich bin eine absolute Stillmama und glaube irgendwie, dass man sich auch für das Stillen entscheidet, wenn man für ein Kind entscheidet.

Natürlich weiß ich, dass diese Verbindung nur sehr bedingt besteht.

Ich finde die Ideen meiner Vorrednerinnen alle gut. Insbesondere das Pro für Stillen als natürlichste und nicht etwas verpönte Babyernährung.

Dennoch finde ich, dass keiner sich quälen muss. Medizinische und damit meine ich auch psychologische Beweggründe können ein Grund gegen das Stillen sein. Die verfügbare Säuglingsmilch ist bedenkenlos verwendbar. Es müssen sich Mama und Kind wohl fühlen, um eine gute Stillbeziehung zu entwickeln.

Ich möchte dir Mut machen, es zu versuchen. Es stimmt, dass die ersten Tage/wenige Wochen kein Zuckerschlecken sind. Aber plötzlich hat es sich eingespielt und es wird gut!

Und wenn nicht..... dann gibt es eine Alternative.
Alles Liebe

9

Vielen Dank für deine Antwort 🥰