Silopo (oder auch nicht) ich möchte nicht mehr stillen

Guten Morgen,

Nach anfänglichem Zufüttern mit der Flasche, habe ich es recht schnell zum Vollstillen geschafft. Ich mochte stillen noch nie besonders. Ich kann gar nicht genau sagen, was ich daran nicht mag, ich hatte selten Schmerzen dabei, ich habe genug Milch, keine Milchstaus etc. Ich mag es einfach vom Gefühl her nicht, ich fühle mich einfach nicht 100% Wohl damit. Außerdem mag ich nicht in der Öffentlichkeit stillen (ich weiß, das sollte heutzutage kein Thema sein, aber es ist so), so dass ich mich bspw. im Restaurant immer auf die Toilette verkrümel, bei Besuch bei Freunden ziehe ich mich immer in ein anderes Zimmer zurück usw. Außerdem hat meine Tochter inzwischen schon die ersten Zähne und mich ein paar Mal wirklich fest gebissen. Sie wird auch immer neugieriger, so dass sie beim stillen, sobald sie ein Geräusch hört, den Kopf ruckartig weggdreht- wohlgemerkt noch angedockt. Das tut unheimlich weh. Ich versuche nur noch in reizarmer Umgebung zu stillen deswegen.

Ich bewundere Mütter, die langzeitstillen oder das Stillen genießen können, ich hatte in der Schwangerschaft so gehofft, dass ich dazugehöre und jetzt steh ich hier und möchte einfach nur noch abstillen. Ich hatte mir gesagt, dass ich es so lange durchziehe und durchhalte, wie möglich. Nach fast 6 Monaten ist der Punkt bei mir erreicht, an dem ich einfach nicht mehr möchte. Ich will meinen Körper zurück, ich habe diese hässlichen Stillklamotten satt, ich möchte wieder mehr Flexibilität. Und dann überkommt mich das schlechte Gewissen meinem Kind gegenüber, weil das alles letztlich nur egoistische Gründe sind.

Hinzu kommt, dass meine Tochter keine Flasche nimmt und auch Brei nicht mag. Wir haben inzwischen gefühlt alle Tipps aus dem Internet durch und viel Geld für verschiedene Flaschen, Aufsätze und Milchpulver verballert und sind keinen Schritt weiter gekommen. Ich hatte meine Hoffnung dann auf den Brei gesetzt, aber auch da dümpeln wir mehr schlecht als recht bei zwei Löffeln mittags rum.

Mein Partner ist sehr verständnisvoll, aber auch ratlos. Er meint, dass wir akzeptieren müssen, dass sie einfach ihren eigenen Kopf hat und wir ihr mehr Zeit geben müssen, die paar Monate länger stillen würde ich auch noch schaffen, wenn ich so weit schon gekommen bin.

Keine Ahnung, was ich mir von diesem Post erhoffe, ich bin einfach gerade an einem Tiefpunkt und frustriert :-( gibt es hier vllt Leidensgenossinnen?

1

Liebe besti,

zeigt dein Baby alle Beikostreife?
Wenn ja, probiert mit BLW. Gare Gemüse und Obst und biete es mit einem Klecks Brei (Apfelmark o.ä.) an. Tag für Tag...

Wir haben kurz vor dem siebten Lebensmonat damit gestartet und mein Baby isst/experimentiert viel mit dem Essen. Wichtig ist, entspannt zu bleiben. Ich kenne das Gefühl, man gibt sich die Mühe und dann wirft das Kind weg. 🤣

Ich gehöre auch zu die Mamis, die nicht vom Herzen gern stillt. Ich stille, weil es seinsverständlich ist, was natürliches, etwas praktisches. Die Priorität ist bei mir ganz oben, dass mein Baby optimal durch meine Milch versorgt wird. Ich sehe es als Anker für mein Baby, ein Ort, wo sie die Sicherheit hat.
Es gibt Momente, wo ich keine Lust auf das Stillen habe und mir wünschte, mein Mann könnte stillen. Aber an Flasche kann ich niemals denken, dann lieber stillen.

Ich freue mich auf den Zeitpunkt, wenn mein Baby von unserem zubereitetes Essen satt und zufrieden wird. Bis dahin ist es noch ein Meilenstein. ❤️

Ich habe leider kein Rat für dich..., vielleicht hilft dir einfach nur mein Text zu lesen.

4

Ich lese übrigens gerade das Buch:

Darm heilt Hirn heilt Körper: Wie wir uns und unsere Kinder richtig ernähren

Sehr, sehr interessant.

5

Danke für deinen Beitrag.

Tatsächlich geht es mir gerade wieder besser, es hat geholfen, sich das einfach von der Seele zu schreiben. Ich hoffe einfach, dass das ein Durchhänger ist, der in ein paar Tagen wieder vorbei ist. Ich hatte in der Vergangenheit auch immer mal Tiefpunkte beim Thema Stillen, aber so einen Tiefpunkt wie gestern und heute noch nicht. Wahrscheinlich muss ich mir das wie ein Mantra vorsagen, dass das Stillen natürlich, wichtig und ja, definitiv auch praktisch ist.

Mit BLW wollte ich erst beginnen, wenn sie besser alleine sitzen kann. Da hab ich aktuell noch das Gefühl, dass es zu früh ist. Sonst zeigt sie alle Reifezeichen. Deswegen dachte ich, dass Brei für den Einstieg ganz gut wäre. Ich bleibe dran und lass mir von ihr da das Tempo vorgeben.

Danke für den Buchtipp, das schau ich mir an.

weiteren Kommentar laden
2

Ich hab vollstes Verständnis, aber es ist nunmal problematisch, dass dein Baby keine Flasche nimmt.

Das würde ich trotzdem immer weiter probieren.

Was du allerdings mit „hässlichen Stillklamotten“ meinst verstehe ich nicht.

Normale Klamotten anziehen und fertig!

3

Ich trage auch normale Klamotten. Mir wäre Stillmode lieber, bin aber zu geizig, um dafür Geld auszugeben. 🤣

6

Danke für deinen Beitrag.

Am meisten stören mich die Still-BHs. Zwar super praktisch, aber in der Regel nicht sonderlich hübsch. Ich bin aber zeitgleich zu geizig, mehr Geld für solche auszugeben, damit diese schöner aussehen. Ich weiß, sehr ambivalent und eigentlich ein selbstgemachtes Problem, was man beheben könnte :-) oben drüber trage ich in der Regel Top und dann Pulli oder so was, also die normalen, weiten Sachen. Vllt. sollte ich da einfach über meinen Schatten springen.

weitere Kommentare laden
10

Hey,
Ich Stille zwar noch nicht so lange wie du, aber gerade in der Öffentlichkeit finde ich es auch super unangenehm. Ich nutze einen Stillschal- vielleicht wäre das auch was für dich? Dann ist das Baby auch bisschen von den Ausenreizen abgeschirmt. Zwar bin ich damit noch nicht so geschickt und verheddere mich auch mal damit, aber es wird besser! Mir hat auch mental geholfen, wenn ich mit Freundinnen unterwegs war, die auch in der Öffentlichkeit gestillt haben- quasi als Support. :)
Ansonsten ist es auch okay, Stillen nicht für das Wunderbarste auf der Welt zu halten... Ich finde da wird im Social Media immer mal bisschen übertrieben. 😅
Ich Stille auch vor allem, weil es praktisch ist. Nachts denke ich mir oft: Ja, es nervt. Aber jetzt mit dem Kind aufstehen und 15 Minuten eine Flasche vorbereiten würde mich noch mehr nerven... 👍
LG