Ich bin sehr, sehr hart genervt. Nachdem mein großer schon ein schlechter Esser ist und wir permanent gesagt bekommen wie dünn er ist, hab ich gehofft beim kleinen wird’s besser. Vorab der kleine ist 7 Monate und wird gestillt. Brei wird seit gut 1,5 Monaten probiert und eigentlich konsequent abgelehnt. Milchbrei isst er aber deutlich besser als Gemüse. Was er gerne isst ist Brot mit frischkäse oder Mandelmuß, Avocado, Banane, Birne, Himbeeren, Gurke, Kartoffel im ganzen.
Problem ist, er stillt leider auch nicht mehr regelmäßig weil er permanent abgelenkt ist oder sich bewegen möchte. Am besten trinkt er vorm schlafen und nachts. Motorisch ist er topfit, krabbelt, zieht sich bereits an den Möbeln hoch und zieht sich in den Sitz. Heute beim kia wurde er gewogen und frestgestellt das er in den letzten 2,5 Wochen nur 20 Gramm zugenommen hat.
Hab erzählt was er so isst und das er eigentlich noch fast voll stillt und wir noch keinerlei Nahrung ersetzt haben.
Nun meinte sie er muss mehr essen doe Mumi ist für nicht mehr ausreichend gerade weil er auch so unregelmäßig trinkt. Ich kann ja nun aber auch den Brei in das Kind nicht reinprügeln oder ihn zwingen zum Essen. Er isst wie gesagt aber noch lange keine Sättigenden Mengen. Zufüttern stellt für mich keinerlei Option dar denn ich hab ausreichend Milch.
Habt ihr Tipps wie ich ihn besser zum Essen motivieren kann?
Er wiegt im Übrigen 7780 Gramm auf 70
cm. Geburtsgewicht waren 3700 Gramm auf 51 cm.
Er ist sonst ein ganz ausgeglichenes, freundliches Baby dazu motorisch topfit nur das Essen mag er nicht so recht.
7 Monate, nimmt schlecht zu und isst schlecht
Was du berichtest könnte 1:1 unser Sohn sein. Er ist sogar noch etwas leichter als euer Baby. Einen Tipp habe ich somit leider nicht, außer den sich ein dickes Fell zuzulegen und aufs Bauchgefühl zu hören.
Ich denke wenn dein Baby fit und munter ist muss man sich nicht sooo viele Sorgen machen. Er scheint ja auch einige Lebensmittel gern zu mögen und zum Essen zwingen ist meines Erachtens nie der richtige Weg.
Solange das Kind fit und munter ist, würde ich mir da auch eher keine großen Gedanken machen.
Aber vielleicht musst du da auch etwas an deiner Einstellung arbeiten (musste ich nämlich auch 😉). Du schreibst, dass er keine sättigenden Mengen isst. Woher weißt du, dass er davon nicht doch satt ist? Bzw wieso sollte ein Baby, das Hunger hat, einfach aufhören zu essen? Das ergibt wenig Sinn und ist wahrscheinlich auch garnicht so. Viel wahrscheinlicher ist er von den kleinen Mengen erstmal soweit satt, dass es reicht.
Unsere Maus ist auch mit 3,5 Jahren noch so. Für sie ist essen eine offensichtlich lästige Notwendigkeit, die man machen muss, weil sonst der Bauch irgendwann wehtut. Sie isst also genau soviel, dass sie einigermaßen satt ist und dann kann sie sich wieder mit interessanterem beschäftigen. Sie hat nie diese „normalen“ Portionen gegessen und wir hatten auch schon sooo oft das Gefühl, dass ihre Mengen doch unter keinen Umständen satt machen können. Das mag auch für die meisten zutreffen, aber ihr reicht es eben und das ist das einzige was zählt. Dementsprechend ist sie auch seeehr schlank und aufgrund ihrer Größe an der Grenze zum Untergewicht, aber das war sie schon immer (außer bei der Geburt). Somit paßt es. Auch sie hatte im ersten Lebensjahr Phasen in denen sie kaum bzw garnicht zugenommen hat. Das hat sie dann irgendwann nachgeholt.
Uns hat es sehr geholfen uns immer wieder zu sagen, dass wir ihr vertrauen können. Sie steuert total genial ihre Essensmengen und kann sich so ihr intuitives Essen hoffentlich möglichst lange beibehalten. Dadurch überisst sie sich nämlich auch bei süßem nicht 😁 Andere Kinder in ihrem Alter haben da schon deutlich mehr Probleme.
Also vielleicht versuchst du es mal positiv zu sehen, nicht nur in der aktuellen Situation, sondern auch für seine Zukunft.
Alles gute 🍀
Danke, danke, danke! Wundervolle Antwort und die gibt mir richtig Kraft genauso weiterzumachen. Ich war nämlich bis zum Arztbesuch völlig entspannt. Denn beim großen merken wir das mit Druck rein gar nichts passiert und er ist auch eher ein intuitiver Esser. Auch wenn ich mich da oft bremsen muss um ihn nicht zu bitten etwas mehr zu essen. Unser kleiner Mann holt sich nachts unheimlich viel Milch und stillt locker alle 1,5 h - 2 h. Möglicherweise ist er ja dann auch einfach mal satt. Danke dir nochmal fürs Mut machen, denn bisher war ich völlig fein mit den kleinen Portionen die er gegessen hat.
Also:
1. Solange es dem Kind gut geht und es einen gesunden und fröhlichen Eindruck macht, bitte nicht von anderen verunsichern lassen (auch nicht vom KiA)
2. nehmen Kinder in Schüben zu, nicht wie computerprogrammiert. 2 Wochen kann kein angemessener Zeitraum für Referenzwerte sein
3. Wenn Dein erstes Kind schon eher zart war/ist, ist es nicht besonders überraschend, dass es beim zweiten auch so ist
4. Die Mumi reicht grundsätzlich noch als Nährstoffquelle aus, die Beikost ist ja erst die Übung zum späteren Essen
Unsere Kinder sind alle so zarte Kinder und unsere Jüngste hat mit 9,5 Monaten gerade mal 7 Kg auf ca 70cm und hatte bei der Geburt 3340 und 52cm - sie hat also im Gesamten noch weniger zugenommen als Dein Sohn 😎
Trotzdem geht es ihr prima ☺️
Sie stillt immer noch nach Bedarf und meistens sehr kurz… Beikost geht mal gut und mal weniger gut.
Und jetzt zu einer möglichen Veränderung für bessere oder effektivere Nahrungsaufnahme. Das Stillen könntest Du auch tagsüber auf einen abgedunkelten Raum legen, um Ablenkungen zu reduzieren.
Wie ist es nachts? Wie häufig stillst Du?
Bei uns war es seeeeehr oft und nach einem super tollen Schlafcoaching stillen wir nachts innerhalb von 11 Stunden nur noch einmal 🙏🏼
Und siehe da: Unsere Maus isst immer besser 🥄
Besteht bei Euch eventuell auch das „Problem“ des nächtlichen Dauerstillens?
Ansonsten nicht beirren lassen, wenn es dem Baby gut geht 🌷
Ja wir stillen nachts sehr oft. Locker alle 1,5h -2h. Ich denke einfach er ist durch die Nacht auch satt und stillt deshalb tags nichts sooft. Wenn ich den Raum abdunkel und mich mit ihm hinlege und im Liegen stille, dann stillt er sehr gut. Aber das ist halt nicht immer möglich.
Dann ist Eure Situation sehr ähnlich wie unsere…
Wie gesagt, nachdem wir das nächtliche Dauerstillen abgewöhnt haben (Ostern haben wir damit gestartet), wurde es nach wenigen Tagen mit dem Essen am Tag viiiiel besser.
Ich war immer ganz happy, wenn unsere Maus ein halbes Gläschen schafft. Jetzt ist ed bei einer Mahlzeit meistens ein Ganzes.
Und sie schläft 7!!!!! Stunden am Stück, stillt, schläft nochmal ca 4 Stunden 😊
Ich kann das jetzt noch toppen. Unser Kleiner ist 13 1/2 Monate und wiegt 8200g... bei der U6 waren sie vielleicht "begeistert"....
Aber ich zwinge ihn zu nichts. Er isst normal mit uns, ist aufgeweckt, läuft den ganzen Tag und ist eigentlich immer beschäftigt. Ein ganz toller kleiner Kerl nur halt sehr leicht und auch klein (inzwischen 71cm).
Unser großer Sohn hatte Kleidergröße 104/110 als er in die Schule kam und ist rückwärts mit dem Ranzen umgekippt, wenn er gerade lief.
Auch bei ihm war mästen und die Streckbank keine Option.
Kinder sind unterschiedlich. In ein paar Jahren heißt es bei den dünnen Kindern "sportlich" und bei den etwas moppeligen "bequem", "gemütlich" oder im schlimmsten Fall "faul". Irgendwie passt es nie.
Kopf hoch und vertrau deinem Instinkt.