Angst loswerden, dass Baby zu wenig trinkt

Hallo Ihr Lieben, ich hoffe jemand hat vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht und hat Tipps wie ich meine Angst/Sorgen reduzieren kann.

Kurz zu unserer Geschichte:
Ich bin am 04.05 das erste Mal Mama einer wundervollen Tochter geworden. Die Maus kam in der 40ssw per Kaiserschnitt zur Welt und hatte leichte Anpassungsschwierigkeiten und leichten Kaliummangel, weshalb sie die ersten Tage auf der Neo lag. Für mich natürlich ganz furchtbar und da ich stillen wollte, ein ungünstiger Start. Ich habe dann direkt 2 Stunden nach dem KS angefangen abzupumpen und hatte dann auch zwei Tage später einen mega Milcheinschuss und bis heute eine deutliche Überproduktion an Milch.
Bis hierhin alles super, nun zu meinem
Problem.
Aufgrund der Infusion mit Kalium hat die Maus am Anfang nicht viel getrunken. Der Arzt hat mich immer unter Druck gesetzt, sie müsse mehr trinken, sonst dürfte sie nicht zu meinem Mann und mir aufs Zimmer… Vor und nach jedem Stillen wurde sie gewogen. Ich musste mich beim anlegen an den Rythmus der Neo halten ( alle 4 Stunden) und dann sollte sie immer mindestens 40 ml trinken, was sie in den ersten Lebenstagen aber einfach nicht geschafft hat, egal was ich probiert habe… und dann hieß es wieder, tja dann muss sie hier bleiben und darf nicht mit zu ihnen. Ich hatte vor jedem stillen Bauchschmerzen… Am Tag 4 durfte sie dann endlich zu uns aufs Zimmer und stillen klappte dann super, ich konnte alle 2-3 Stunden anlegen, ohne Kontrolle und Druck. Leider hatte die Maus aber eine Gelbsucht entwickelt und sie haben sie uns 24 Stunden später wieder „weggenommen“ und sie musste unter die Lampe. In den Pausen wo ich stille durfte, wieder Wiegeproben… die Maus trank 70ml am 5 Lebenstag und endlich war der Arzt halbwegs zufrieden. Am nächsten Tag wurden wir entlassen mit dem Hinweis, sie müsse aber wirklich genug trinken.

Sie ist mittlerweile vier Wochen alt und entwickelt sich sehr gut. Sie nimmt pro Woche 300g zu und ist auch lebhaft und trotzdem werd ich die Angst und den Druck nicht los, das sie zu wenig trinkt. Meldet sie sich nach 2 Stunden nicht werd ich super nervös und mach mir schon wieder Sorgen…

Das stresst natürlich total und nimmt mir auch die Freude am stillen, wobei es mit abpumpen und Flasche noch schlimmer ist, da krieg ich total Panik, wenn sie mal nur 70-80 mal pro Flasche trinkt :(

Hat jemand vielleicht Tipps, wie ich es schaffen kann das abzulegen ? Ich will die Zeit mit ihr ja einfach nur genießen oder mir wegen jeder Mahlzeit Stress zu machen :(

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Hey, da habt ihr aber wirklich traumatische erste Tage hinter euch. Das Gute: sie liegen HINTER euch!

Mittlerweile nimmt eure Maus spitzenmäßig zu, mehr als sie müsste und wenn du das nun den Ärzten von der Neo erzählen würdest, wären diese auch mehr als zufrieden. Deine Ängste haben also gar keinen rationalen Sinn mehr, trotzdem hast du sie, so sehr haben euch die ersten Tage geprägt. Zu der Zeit hatten sie ihre Berechtigung, nun darfst du es ihnen zugestehen, wieder zu gehen. Du hast deine Tochter im Blick, ihr seid mittlerweile ein gutes Team und du würdest es als erste merken, wenn etwas nicht stimmen würde. Trau dir das zu!

Wenn du sie mit Flasche fütterst, stülp eine Socke drüber. Achte nur auf deine wundervolle Tochter. Sie wird dich wissen lassen, wann sie satt ist. Egal, wieviel oder ob noch was in der Flasche ist. Kontrolliere nicht nach, das braucht ihr nicht.

Wenn sie schläft und sich nicht meldet: überleg dir etwas, womit du dich ablenken kannst. Mach mit dir selbst einen Zeitpunkt aus, nach dem du sie dann wirklich weckst, sollte sie sich bis dahin nicht gemeldet haben. Dann hast du ein Ziel und eine überschaubare Zeitspanne, die du überbrücken musst. Was könntest du aktuell verschmerzen? 3 Stunden? Schaffst du schon 3 Stunden und 15 min? Nein, dann geh erstmal auf 2 Stunden 30 min und steigere dich langsam.

Ihr kriegt das hin, hab Vertrauen!

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Oh man das klingt wirklich nicht schön auf der Neo. Wir hatten mit unserem Sohn einen ähnlichen Start, auch erst Anpassungsschwierigkeiten, Neo, Infusion, an Tag 5 Gelbsucht, Lichttherapie (das war der Horror) usw. Allerdings wurde zu keinem Zeitpunkt durch wiegen überprüft wie viel er trinkt. Er hat dann auch zu Hause in den ersten Wochen nicht gut zugenommen, erst ab 6 Wochen plötzlich sehr viel (da war es den Ärzten dann wieder zu viel..). Wegen Rückbildungskurs hat er ab 6 Wochen einzelne Mahlzeiten Muttermilch aus der Flasche bekommen. Anfangs hat er oft nur 30ml getrunken, später mit 4 bis 5 Monaten bis zu 60ml. Trotzdem hatte er mit 6 Monaten knapp 11kg. Er hat also definitiv genug bekommen.

Geholfen hat uns die Nachsorgehebamme. Sie hatte unser Baby gut im Blick, hat gut beurteilen können, wie gelb er war, wie fit er war, ob die anfangs geringe Gewichtszunahme kritisch ist oder nicht. Sie ist ein sehr gründlicher Mensch und solange sie uns grünes Licht gegeben hat, hat sich unsere Sorge in Grenzen gehalten. Habt ihr auch eine Hebamme? Wenn ja, bitte sie vielleicht häufiger zu kommen und sprich mit ihr über deine Ängste. Wenn nein, geh vielleicht mal in eine Hebammensprechstunde oder ähnliches.

Was genau ist denn momentan deine Sorge? Euer Baby ist kein Neugeborenes mehr, die Anpassungsschwierigkeiten sind überwunden (die können jetzt auch nicht mehr wieder kommen), Gewichtszunahme ist gut und Baby fit, oder? Was glaubst du denn, was es schaden könnte, wenn deine Kleine ab und zu weniger trinkt?

Der Arzt in der Klinik ist wohl etwas heftig aufgetreten, aber auch dem wäre bei einem 4 Wochen alten Kind die genaue Trinkmenge egal. Das Baby ist in der Welt angekommen, hat sich stabilisiert und die Gelbsuchtgefahr besteht auch nur am Anfang.

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Alle 4 Stunden.. sowas dummes. Schau nicht auf die ml, sondern was dein Kind alles tolles kann. Hat es genug nasse Windeln wird alles gut sein. Du kannst mächtig stolz auf dich und Kind sein. Ihr habt echt was geschafft.

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Ich hatte mit meinem Sohn vor einem Jahr auch einen super schlechten Start mit dem Stillen.
Ganz ehrlich? Diese Angst ist bei mir nie komplett weggegangen. Aber mit der Zeit habe ich gelernt damit umzugehen. Dass mein Kind sich super entwickelt hat, hat mir sehr geholfen. Auch dass mir mein Mann regelmäßig, gerade in den ersten Monaten versichert hat, dass es dem kleinen gut geht und er sich gut entwickelt hat mir geholfen. Tja und dann war das Thema einfach auch mit der Zeit nicht mehr so im Vordergrund. Mittlerweile ist mein Kind 16 Monate alt, isst seit 4-5 Monaten super (Beikoststart mit BLW) Und wir stillen noch immer nach Bedarf (überwiegend nachts noch 1-3 Mal)

Was ich damit sagen will, diese unterschwellige Angst ob es dem Kind gut geht und an nichts mangelt wird, glaube ich, nie wieder wirklich weggehen. Aber man gewöhnt sich daran und an diese krasse Verantwortung, die man plötzlich für einen neuen kleinen Menschen hat.