Bitte um Hilfe/Erfahrungsberichte - Probleme beim Stillen

Mein Sohn ist am 30.05. geboren - ist mein 1. Kind.
Einpaar Stunden nach der Geburt hat der 1. Stillversuch gestartet. Von Anfang an hat er sich schwer getan die Brustwarze ganz zu erfassen, weswegen dann ein Stillhütchen (L) angeboten wurde. Er hat dann 2 Tage lang mehr oder weniger ambitioniert gesaugt. Ich hatte aber das Gefühl noch keinen Milcheinschuss zu haben und habe mir seine Letargie daher so erklärt.
Jede Hebamme hatte andere mehr oder weniger erfolgreiche Tipps. Am 2. Tag hat dann doch eine vorgeschlagen, mal sollte ihm ein Fläschchen dazu geben, damit er nicht zu viel abnimmt. Dieses hat er sofort gut angenommen und mal mit 30ml gestartet.

Seit wir zu Hause sind funktioniert über die Brust eigentlich gar nichts mehr. Wir hatten auch bereits aus Verzweiflung eine Stillberaterin da. Diese hat den Verdacht geäußert, dass er ein zu kurzes Lippen- bzw. Zungenbändchen haben könnte. Sie hat uns ein Brusternährungsset dagelassen.
Selbst wenn man ihm dort die Milch zugibt saugt er nur rund 5min und gibt dann auf. Die meisten Stillversuche sehen so aus, dass ich ihn anlege (mit Brusternährungsset und Stillhütchen), er saugt dann 5 Mal, die Pausen dazwischen werden immer länger und irgendwann schläft er ein.
Wenn wir ihn zu quengelig erwischen, dann schreit er die Brust an, kämpft richtig damit und irgendwann nehmen wir ihn weg, weils einfach zu anstrengend wird.

Ich pumpe seit gestern Milch ab. Dürfte erst gestern den Milcheinschuss gehabt haben. Da er wenig saugt, kommt natürlich auch wenig Milch, das ist ein Teufelskreis. Gestern noch 30ml, heute beim Abpumpen dann nur noch jeweils 10ml :-(.

Wir sind mittlerweile mit dem Latein am Ende und frustriert. Ich würde wirklich gerne stillen, weiß aber nicht mehr was ich tun soll und wie lange ich noch durchhalte.

Wie gesagt, es scheint so, als würde ihn der Saugeprozess viel zu sehr anstrengen.

Hat jemand Tipps für mich?

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Herzlichen Glückwunsch zur Geburt!
Stillen, gerade beim ersten Kind, ist gewiss nicht einfach. Wir hatten auch Runde 3 Monate Probleme, aber das kämpfen hat sich gelohnt.
Ich würde mir nochmal eine andere Stillberatung suchen, für eine zweite Meinung, weiter fleißig abpumpen, damit die Milch weiter produziert wird, das Zungenbändchen checken lassen, mehrere Stillpositionen ausprobieren und versuchen zu stillen, wenn er im Halbschlaf ist. Dabei aber immer mal am Ohr zubbeln, damit er nicht gleich wieder wegpennt.
Wenn du gerne stillen möchtest, gib nicht auf! Das wird!
Bei meinen zweiten Kind ist jetzt alles einfacher.

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3 Monate Probleme ist wirklich eine lange Zeit. Das muss ja mega an die Substanz gegangen sein :-(.
Wir werden heute beim Kinderarzt mal das Thema mit den Zungenbändchen abklären lassen.

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Hallo liebes,

ich kann deinem Stress sehr gut nachempfinden, hatte das selbe durch mit meiner Maus. Die Stillbeziehung die mittlerweile sehr gut funktioniert war ein steiniger Weg... die ersten Tage bekam sie pre weil ich keinen Milcheinschuss hatte. Sie war einfach zu schwach zum Saugen aber ich habe nicht aufgegeben. Habe sie trotzdem immer wieder angelegt, trotz Schmerzen an den Warzen (die waren sogar blutig😅). Habe abgepumpt, immer und immer wieder..irgendwann klappte es mit dem Milcheinschuss. Dann bekam sie pre und das Kolustrum hab ich noch zugefüttert in der Flasche... und dann die muttermilch in der Flasche. Aber trotzdem immer wieder angelegt ... irgendwann klappte es. Sie schnappte sich meine Warze, saugte und ich hörte die ersten schluckgeräusche....was für ein Gefühl 🤭
Das hat ca. 4 Wochen gedauert bis ich sie Stillen konnte. Nicht aufgeben...durchhalten, immer wieder anlegen, abpumpen. Vielleicht nochmal intensiver mit einer stillberaterin zusammen arbeiten...

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Darf ich fragen, wie oft du in etwa abgepumpt hast? Bei mir kommt leider immer noch eher wenig Milch.
Ich halte mich hier ziemlich strikt an die Anleitung der Pumpe, sprich kurz anregen und dann beidseitig 15min abpumpen. Meist kommt sowieso in den ersten 10min am meisten und danach nichts mehr. Ich denke daher ein längeres Abpumpen würde auch wenig Sinn machen.

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Hey:)

Alle 2 Stunden ca. und auch beide Seiten 15 min. Immer und immer wieder weiter gepumpt. Bei mir waren es anfangs nur ein paar Tröpfchen, das hat mich frustriert aber ich habe immer und immer wieder abgepumpt. Positiv denken, sich daran erinnern wieso man das tut...zwischendurch die kleine angelegt um anzuregen. Es war Stress pur da man ja das Zubehör ständig reinigen und desinfizieren muss. Das Durchhalten hat sich dann gelohnt, die Menge wurde immer mehr.

Mittlerweile stille ich sogar nur noch mit der linken Brust weil sie die rechte nicht mag. Und sie nimmt sehr gut zu. ;)

Nicht aufgeben bitte.

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Liebe Dinky66,

Herzliche Glückwünsche zunächst.
Ich erinnere mich dunkel an meine Verzweiflung in den ersten Tagen und Wochen. Es hat gedauert bis ich bei meinem ersten Kind mit all dem zurecht kam und mich mit dem arrangiert hatte, was nicht ging. Das Zungenbäbdchen ist auch irgendwie so eine schnell Vermutung, kann man aber mal checken lassen.
Das Blöde ist: was euch vermutlich hilft, so d Zeit und Ruhe. Beides hat man mindestens gefühlt nicht mit einem I ruhigen, hungrigen Kind im Arm.
Mach dir folgendes bewusst: egal wie, du wirst dein Kind groß und satt bekommen.
Stress ist leider ein absoluter Milchkiller. Ich spreche aus leidvoller Erfahrung. Mein erster Sohn war deshalb Zwiemilch-Kind. Ich habe allerdings 9 Monate Teil-gestillt. Das hat mich am Ende sehr gefreut.
Ignorier, so schwer es fällt, die 100 verschiedenen Meinungen aus dem Krankenhaus. Sprich mit deiner Hebamme, ggf mit einer anderen still Beratung. Und überleg bei allem: wie wiegt sich der Stress des versuchens zum möglichen Erfolg auf. Und dann machst du das, was sich für dich richtig anfühlt.

Alles, alles Gute

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Alles Gute zur Geburt!
Bei uns war es auch zuerst ein Kampf. Es hat knapp einen Monat gedauert, bis es richtig gut geklappt hat, aber ich habe nicht aufgegeben. In dieser Zeit habe ich auch ab und zu eine Flasche gegeben, weil er wohl sonst nicht satt wurde und ich auch irgendwann nicht mehr konnte. Bei mir kam der Milcheinschuss auch erst nach knapp einer Woche. Das mit dem Zungenbändchen kann natürlich sein, war bei unserem Sohn auch so, aber er hat trotzdem gut saugen können. Gib nicht auf mit dem Anlegen oder Abpumpen, je länger du dran bleibst, desto mehr Milch wird kommen, vertrau mir!

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Liebe dinky66,

herzlichen Glückwunsch zum ersten Kind! 😊

Ich bin selbst vor 4 Monaten zum ersten Mal Mutter geworden und stille mein Baby voll - und es war ein steiniger, tränenreicher Weg, das kann ich dir sagen. Du bist also nicht alleine. Das Stillen beim ersten Kind ist nicht für alle Frauen so einfach. Also Kopf hoch!

Mein Kind kam mit der Brust auch nicht gut zurecht. Auch wir haben im Krankenhaus gleich ein Hütchen bekommen.
Mein Baby hat gesaugt und gesaugt und sich richtig abgemüht, aber war nicht effektiv genug, um sich sattzutrinken.
Ich habe dann abgepumpt und mit der Flasche gefüttert und dazwischen immer und immer wieder angelegt. Das Anlegen hat meine Hebamme kontrolliert.
Lass dir eine Doppelmilchpumpe verschreiben und pump fleißig ab. Ich musste in den ersten Tagen alle 2-3 Stunden abpumpen (auch nachts). Die Milchmenge ist dadurch aber super schnell gestiegen. Und zusätzlich nuckelte ja noch das Baby zwischen dem Abpumpen an der Brust und wurde auch immer besser darin.
Ich habe dann immer mehr Mahlzeiten an der Brust normal gestillt (aber mit Hütchen) und konnte das Abpumpen zügig ersetzen. Und danach hat es noch etwas 2 Wochen gedauert, bis ich auch das Hütchen "ausgeschlichen" habe.
Das ist grob zusammengefasst, in der Praxis war das extreeem anstrengend. Mein Kind hat viel gemeckert, geschlagen, gekratzt, gekniffen, ich hatte richtige Hämatome an den Brustwarzen, weil er "gebissen" hat... Er war einfach unzufrieden, da kamen noch ständige Bauchschmerzen und ein Mundsoor und weitere Kleinigkeiten dazu... Aber das ständige Geschrei geht irgendwann an die Substanz. Mit der Flasche war er hingegen glücklicher und ich habe echt das Abstillen in Erwägung gezogen, weil ich mein Kind endlich mal zufrieden sehen wollte. Meine Hebamme hat zum Durchhalten ermutigt, und so haben wir es auch geschafft, nach über 3 Monaten, in eine Routine reinzukommen. Jetzt ist er 4 Monate alt und es klappt. Aber einfach war es nicht.
Und obwohl es so schwer war, hat es funktioniert, also bin ich mir sicher, ihr schafft es auch.

Es wurde schon genannt, aber ich möchte es noch einmal betonen: Stress ist echt blöd beim Stillen. Wir hatten einige gesundheitliche Probleme mit unserem Schatz, inkl. einem lebensbedrohlichen Notfall und leider eine Zeit lang Ungewissheit und viele Sorgen... Das hat sich richtig schlecht ausgewirkt. Die Milchmenge wurde weniger, auch wenn sie trotzdem am Ende des Tages gereicht hat, aber ab und zu war die Brust einfach "leer", es kam kaum etwas raus... Und mein Sohn hat so gemeckert.#zitter Nach 1-2 Stunden ging es wieder, aber erzähl mal einem Neugeborenen, dass er warten muss.#schrei

Es ist leicht gesagt, aber mach dir nicht zu viel Druck. Dein Kind wird so oder so satt und groß werden. Auch eine Flasche ist nicht das Ende der Welt. Und wenn du auf jeden Fall stillen willst, schaffst du das auch.

Konkret würde ich jetzt ganz oft abpumpen und zufüttern. Darüber hinaus so oft anlegen, wie es nur geht. Viel Nähe, viel Skin-to-Skin Bonding.
Das ist ein absoluter Vollzeit-Job, lohnt sich aber.
Das Zungenbändchen sollte sich jemand ansehen.
Und wenn deine Hebamme dich nicht beim Stillen voll unterstützen kann, würde ich mir definitiv eine gute Stillberaterin organisieren, die dich in dieser Anfangszeit intensiv begleiten kann.
Jemand sollte euch beim Anlegen anschauen und ggf. Tipps geben / korrigieren.
Und wenn das Anlegen gut klappt, dann wird er sicher bald gut trinken.
Und wenn du dir wegen der Flaschenfütterung sorgen machst:
Auch so etwas wie eine Saugverwirrung (die wir auch hatten) ist nicht das Ende der Welt und kann überstanden werden.

Du siehst, wir hatten echt paar dicke Probleme, und trotzdem stille ich nun erfolgreich voll. :-) Ihr schafft das auch.

Viel Erfolg!

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Der Zeitaufwand ist jetzt schon echt der Hammer und das obwohl ich Unterstützung von meinem Partner habe. Ich hatte sowieso eine ganz andere Vorstellung vom Wochenbett. Ich dachte ich würde mal 2-3 Wochen hauptsächlich mitt Baby im Bett liegen, würde schlafen und stillen und sonst nicht viel machen.
Jetzt ist es so, dass ich eigentlich den ganzen Tag rumlaufe - Stillversuch, Abpumpen, zwischendrin mal selbst ins Bad, kochen, essen, Besuche betreuen. Ich denke mir langsam, dass wir das anders organisieren müssen, vielleicht meine Mutter mehr einspannen oder eine Haushaltshilfe holen.

Die Nacht nutze ich so gut es geht zum Schlafen, wenn ich ehrlich bin. Der Kleine weckt uns momentan noch eher selten (nur ca. 1-2 Mal). Wenn ich dran denke, dass ich mir für alle 2-3h einen Wecker fürs Abpumpen stellen müsste ... offen gesagt, das kann ich mir nicht vorstellen, dann wäre ich wohl nur noch übermüdet und völlig neben der Spur.

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Ja, genau so ist es. Ich war auch nonstop beschäftigt. Ich dachte auch, das Wochenbett wird ruhig, man liegt viel im Bett, wird vom Mann betüddelt... Na ja...

Ich kann dich gut verstehen, wenn du nicht auch noch nachts Lust auf die Abpumperei hast. Es ist nämlich genau so, wie du es dir vorstellst: mega nervig.
Ja, ich hatte tatsächlich einen Wecker. Es war furchtbar. Und dann noch das Sterilisieren in der Nacht... Ich bin so froh, dass wir das hinter uns haben.
Aber es hat geklappt.

Viele Wege führen nach Rom. Du kannst ja abpumpen, so oft du es schaffst. Und das A und O ist das Anlegen. Sobald das Baby an der Brust trinkt, wird es angenehmer. Das Stillen geht auch nachts zügig und stört wenig.

Ich drücke euch die Daumen, dass es bald klappt! :-)

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Hallo liebe dinky!

Stillen ist am Anfang wirklich sehr anstrengend.
Wichtig ist, dass du nicht gleich aufgibst.

Ich hatte die ersten Tage auch mit Stillhütchen gestilt, habe ihr aber trotzdem immer vorher erst die Brustwarze, ohne das Hütchen angeboten.
Und irgendwann hat es dann tatsächlich geklappt.
Meine Kleine ist erst auch ganz oft nach 5-10 Minuten an der Brust eingeschlafen.

Wie gesagt, lass den Kleinen immer wieder an deine Brust, dass der Milcheinschuss vielleicht doch noch angeregt wird. :)

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Eine andere Frage noch:
Wie lange habt ihr pro "Stillversuch" ungefähr gestillt?
Ich habe gehört, man soll das Baby nicht ewig lange an der Brust hängen lassen (zB keine Stunde), wenn er nicht wirklich aktiv etwas macht, da man sich dann die Brustwarzen kaputt macht.