Hallo ihr Lieben,
es geht hier um die Ernährung meiner kleinen Tochter. Sie ist 9 Monate alt und absolut keine Breiesserin weswegen ich mich für BLW entschieden habe.
Das klappt soweit auch ganz gut und sie isst mal mehr und mal weniger.
Mein Freund und ich ernähren uns beide vegan. Meine Tochter möchte ich allerdings nicht vegan ernähren, weil ich Angst habe, dass sie irgendwelche Mängel bekommen könnte.
Sie isst hauptsächlich vegetarisch (wird ärztlich überwacht), wenn sie aber bei Oma und Opa ist oder woanders zu Besuch ist und probieren möchte, lasse ich sie auch Fleisch probieren (schmeckt ihr aber scheinbar nicht wirklich).
Mein Freund findet das ganz fürchterlich und will, dass wir unser Kind vegan ernähren. Natürlich sehe ich den moralischen Aspekt den er anspricht auf der anderen Seite habe ich viel gelesen und natürlich auch mit der Kinderärztin gesprochen und sowohl sie als auch die meisten Ernährungsberater raten zu einer vegetarischen und nicht zu einer begaben Ernährung.
Wie seht ihr das?
Ich hoffe ich löse keinen Shitstorm aus. Ich hätte nur einfach gerne ein bisschen Bestätigung, dass ich nicht alles komplett falsch mache 🙁
Baby vegan ernähren
Ich rate dir zu einer Ernährungsberatung durch eine vegane Hebamme. Mit ein bisschen Suchen wirst du da im Netz fündig. Empfehlungen gegen eine vegane Ernährung betonen immer, dass es einfach schwierig ist, ohne genug Hintergrundwissen und einem ggf. mäkeligen Esser eine ausreichende Versorgung sicher zu stellen. Hintergrundwissen kannst du dir aneignen.
Wir sind einen anderen Weg gegangen, der eher deinem entspricht. Das Kind durfte selbst entscheiden und hat dies mittlerweile auch getan.
Ich finde es eben auch einen guten Gedanken, dass sie später selbst entscheiden darf was sie möchte.
Ich bin vegetarisch erzogen worden und bis auf mich, essen alle meine Geschwister Fleisch. Meine Mama hat sie dahingehend nie beeinflusst oder moralisiert. Wir durften alles ausprobieren und uns dann entscheiden und das würde ich für meine Tochter auch gerne wollen.
Sie bekommt ja sowieso sehr viel Veganer essen, weil wir ja gemeinsam essen aber darf eben alles andere auch probieren.
Meine Hebamme ist zwar nicht vegan aber Ernährungsberaterin und auch sie findet das am besten und hat mir Ernährungstipps gegeben, dass meine Tochter optimal versorgt ist. Das wird ja auch durch die Ärztin kontrolliert und die ist immer sehr zufrieden mit den Ergebnissen.
Ähm ... Bei so einem komplexen Thema sollte eine Ernährungsberatung durch eine Ökotropholgin stattfinden. Eine "vegane Hebamme" ist allerhöchstens eben Hebamme und vielleicht selbst vegan, bestenfalls hat sie vielleicht eine Fortbildung dazu. Das würde ich mir bei dem Thema gut überlegen.
Vor allem, wenn die Ansichten der Eltern über die kindliche Ernährung auseinander gehen.
Huhu. Wir sind auch eine vegane Familie. Ich achte auf Supplements und eine abwechslungsreiche Ernährung (besonders ich, da ich stille). 😇 Mein Kind experimentiert aktuell mehr mit dem Essen.
Um dir die Sorge wegzunehmen, würde ich ein/e vegane Ernährungsberater/in einholen lassen.
Das werde ich mal in Betracht ziehen. Vielen Dank.
Experimentiert dein Kind dann auch mit tierischen Lebensmitteln oder nur mit veganen?
Wir kaufen nichts tierisches. Bieten ihr auch gar nicht an. Kommt mir nicht in den Sinn, das zu tun.
Das ist ein totes Tier, welches gelitten hat. Es hat Bedürfnisse und Gefühle und ein Recht auf rein friedliches Leben.
Ich selbst finde vegane Ernährung total super, aber muss sagen, dass wir es mit drei Kindern eher mäßig praktizieren können.
Ich denke, mit gewissen Vitaminen, die zusätzlich verabreicht werden, sollte es eigentlich auch kein Thema sein. Gibt ja gerade in den sozialen Medien viele Familien, die damit auch ihre Kinder groß bekommen.
Ich persönlich fände es jedoch sehr schwierig meine Kinder vegan satt zu bekommen. Kinder wachsen und brauchen dafür ausreichend Kalorien und eine vernünftige Ernährung. Irgendwann fangen sie an am Essen rum zu maekeln, dann reduziert sich die Auswahl an Gerichten nochmal enorm.
Zu dem schränkt es auch einfach im sozialen Bereich ein. Wir haben unsere Kinder lange zuckerfrei ernährt, und aus unseren Nahrungsgewohnheiten wurde immer ein Thema gemacht. Genauso, als mein damals Vierjähriger für sich entschied Vegetarier zu werden.
Wir für uns haben entschieden, dass wir bemüht sind vegan/vegetarisch zu leben, aber es ist nicht dogmatisch bei unseren Kindern durchsetzen wollen. Unsere Kinder essen tatsächlich alles an Gemüse und Obst, auch an Getreide.. Aber wenn ich im Freundeskreis sehe, wie viele Kinder nur ein bis zwei Sorten Gemüse oder Obst essen und auch bei Vollkornnudeln noergeln. Ganz ehrlich, solchen Kindern würde ich dann nicht noch sämtliche tierische Produkte verweigern, weil wie sollen sie einen vollen Bauch bekommen bzw. ihren Kalorienverbrauch sättigen.
Unser mittleres Kind liebt Fleisch und dann bekommt es das auch.
Ich finde wichtig, dass man die Kinder gesund ernährt, aber nicht dogmatisch. Sie sollen ausprobieren, was es gibt und was ihnen schmeckt. OK, bei Zuckerzeug bin ich dann doch etwas dogmatisch..
Aber deine Regelung, dass das Kind vegetarisch ernährt wird und bei Oma und Opa auch Fleisch essen darf, ist absolut ok.
Vegane Freunde von uns haben die Regelung, dass die Kinder in der Betreuung Fleisch und Co essen dürfen, so geht's doch auch.
Als Eltern muss man so oder so sich immer wieder mit der Toleranz gegenüber des eigenen Kindes üben, wieso dann nicht auch beim Essen.
Ich habe mich damit samt Ernährungsberatung auseinander gesetzt als meine Tochter die Diagnose Milcheiweiß Unverträglichkeit bekam und kann dir ebenfalls empfehlen,dein Kind nicht rein vegan zu ernähren. Es ist selbst bei super zusammengestellter ausgewogener Pflanzennahrung bei Kinder alleine durch die geringe Menge, die gegessen wird oft einfach unmöglich, die ausreichende Menge an Nährstoffen aus dem Essen zu verwerten.
Gib nicht bei deinem Freund nach und ermögliche deinem Kind eine Wahl später
https://www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungswissen/in-bestimmten-lebensphasen/wenn-kinder-kein-gemuese-moegen/vegane-ernaehrung-fuer-kleinkinder-ungeeignet/
Oder auch
https://www.thieme.de/de/presse/vegetarische-vegane-familienkost-124846.htm
Vielen Dank für die Info, das hilft mir wirklich sehr. .
Ich kenne viele Vegane Kinder, die sich alle super entwickeln! Natürlich gibt es einige Nährstoffe, auf die man achten und vorsorglich supplementieren sollte. Vitamin D sollten ja alle Babys ohnehin bekommen. B12 ist ein Muss bei Veganer Ernährung. Empfohlen sind zusätzlich Omega 3 (DHA und EPA - das solltet ihr auch bei vorwiegend vegetarischer Ernährung geben), Jod und Selen. Zink, Eisen und Calcium sollte man im Blick haben und bei Bedarf supplementieren. Aber solange man darauf achtet und die Kinder sich gut entwickeln, spricht nichts gegen eine Vegane Ernährung bei Babys und Kleinkindern, das haben bereits einige Gesellschaften für Ernährung in Ländern wie den USA bestätigt. Die DGE ist etwas vorsichtig, was nachvollziehbar ist, da man sich schon etwas mehr mit den Nährstoffen beschäftigen und entsprechend supplementieren muss, damit kein Mangel entsteht. Für uns kommt es aus ethischen Gründen nicht in Frage, dass unser Kind Fleisch ist. Natürlich wird sie später selbst entscheiden, aber solange sie klein ist bekommt sie das Essen von uns. Ich hätte mir gewünscht, dass ich als Kind kein Fleisch vorgesetzt bekommen hätte, ohne dass ich wirklich verstanden habe, was ich da esse. Wurde dann mit 13 Vegetarierin und 10 Jahre später vegan. Sprich: unsere Eltern prägen uns so oder so und „zwingen uns ihre Gewohnheiten auf“ wenn wir klein sind. Ob das mit oder ohne Fleisch ist, mit oder ohne Zucker, etc. Wenn ihr aus moralischen Gründen selbst vegan lebt, macht es doch Sinn, dass euer Kind auch im Einklang mit euren Werten lebt, bis es sich irgendwann selbst entscheidet. Es gibt ja immer noch unzählige Nuancen - muss ja auch in der Praxis irgendwie funktionieren. Wir planen zB, dass unsere Tochter von uns soweit es geht vegan versorgt wird, auch in der Kita, aber wenn dort jemand zum Geburtstag unvegane muffins mitbringt, kann sie die essen wenn sie mag. Damit sie da nicht ausgeschlossen wird. Ich würde ihr aber nie etwas unveganes kaufen zum Beispiel. Und Fleisch soll sie auch in der Kita nicht essen. Aktuell ist sie 10 Monate alt, stillt noch viel und isst rein vegan, bekommt ihre Tropfen morgens ins Wasserglas und fertig. Sprich: Es
Sprich: Es ist durchaus möglich, ein Baby vegan zu ernähren :)