Stillen und Abpumpen/ Entlastung durch Papa

Hallo ihr lieben,

ich bin derzeit mit meinem ersten Baby schwanger und habe aber eine Frage an euch stillerfahrenen Mamis.
Meine Hebamme meinte heute, da ich zu depressiven Verstimmungen neige, es wird für mich wichtig werden, dass ich nach der Geburt und im Wochenbett auch ein paar Stunden Schlaf bekomme, weshalb ich mir jetzt schon eine Pumpe und Pre Nahrung anschaffen soll, damit der Papa auch Mal eine Mahlzeit durch die Flasche übernehmen kann. Im Grunde geht es darum, dass ich nicht durch Überforderung, Hormone und Schlafmangel in eine Wochenbettdepression rutsche..
Nun habe ich auch schon häufig von der Saugverwirrung gehört und mache mir ein bisschen Sorgen.. ist es tatsächlich möglich das Kind sowohl zu stillen als auch mit der Flasche zwischendurch zu füttern? Also könnte der Papa auch Mal nachts eine Mahlzeit übernehmen? Habt ihr Erfahrung damit oder es ähnlich gehandhabt?

1

Vielleicht klappt es für euch tatsächlich so und es entlastet dich.
So einfach wird es jedoch vielleicht auch nicht, denn wenn Papa füttert, heisst es nicht, dass du durchschlafen kannst/solltest.

Bei uns hat die Kleine 3x die Flasche erhalten (zu starker Gewichtsverlust, daher Zufütterung nötig, bei Becher/Spritze gab es Koliken wg. Luftschlucken) und dann die Brust verweigert, sie war da noch keine Woche alt. Es war ein riesen Theater, bis ich wieder voll stillen konnte.
Jetzt mit 8 Wochen ist es kein Problem mehr zwischen stillen und Flasche zu wechseln.

Bedenke, dass sich gerade am Anfang des Wochenbettes das Stillen zuerst einspielen muss: Thema Angebot/Nachfrage. Wenn dein Baby alle 30‘ an die Brust möchte, ist es enorm wichtig, dass es das darf und deine Brust so angeregt wird: Thema Clustern.

Immer wenn Papa nachts die Flasche gibt, solltest du zeitgleich abpumpen: gerade nachts wird die Milchbildung vermehrt angeregt und wenn du dann nicht abpumpst, kann deine Milch zurückgehen. Da die Pumpe nie so effizient wie dein Kind saugt, ist die Stimulation weniger.

Hast du genug Milch und setzt eine Fütterung aus, kann es sein, dass es für dich unangenehm wird: Thema Milchstau.

Zwiemilchernährung kann (=muss nicht) Blähungen beim Kind auslösen.

Vielleicht ist es für dich sogar weniger stressig, einfach kurz zu stillen (kann man ja auch liegend im Bett) und dann weiterzuschlafen, als das ganze Abpumpen (was auch nicht bei jeder Frau klappt) und evtl. Schwierigkeiten in Kauf zu nehmen.

Schlussendlich hilft wohl nur, es auszuprobieren, wie es für euch klappt/passt :-)

3

Ah ja, das klingt auch alles sehr schlüssig, danke für deine Antwort. Ja, wahrscheinlich wird uns nix andere übrig bleiben wie ausprobieren.. und vielleicht hab ich ja auch einfach das Glück, dass ich beim Stillen schlafen oder dösen kann 🙈 meine Hebamme hat mich nun doch ein bisschen ängstlich gemacht .. davor dachte ich, dass ich das schon irgendwie hin bekomme 🙈

2

Klappt bei uns tatsächlich ohne Saugverwirrung oä.
Natürlich keine pauschale Aussage oder Garantie, dass es bei auch klappt, hilft nur Ausprobieren.

Alles Gute

4

Beruhigend zu hören, dass es auch klappen kann 😃

9

Bei uns wurde in der Klinik noch zugefüttert (Aufenthalt auf der Baby-Intensiv) und zack, am zweiten Tag hat er nicht mehr an der Brust getrunken. 1-2 Wochen noch mehr schlecht als recht mit stillhütchen, dann gar nicht mehr, aber gebrüllt wie am Spieß. Am Ende haben wir die stillbeziehung nicht mehr hinbekommen. Beim Baby im Nachbarbett hat es ohne Probleme geklappt. Kann man also vorher echt nicht sagen 🤷🏼‍♀️ Aber aus meiner Sicht ist ein flaschenkind besser, als Depressionen. Ist natürlich nur meine Meinung, hier im Forum gibt es auch Frauen, die das stillen über alles andere stellen. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich wünsche euch alles gute 🤗

weiteren Kommentar laden
5

Wenn du stillen möchtest, würde ich gerade in den ersten Tagen/Wochen nach der Geburt das zufüttern noch nicht unbedingt empfehlen, sofern es nicht notwendig ist. Da kann der Papa dich eher durch kochen/Haushalt übernehmen/wickeln/spazieren tragen entlasten.

Eine positive Nebenwirkung des Stillens ist ja auch, dass dabei Kuschelhormone ausgeschüttet werden. Allgemein werden deine Hormone dich zwar anfangs gut durchschütteln, helfen dir aber gleichzeitig auch, mit Schlafunterbrechungen besser umzugehen, als du es dir jetzt vorstellen kannst.

Langfristig betrachtet ist es natürlich praktisch, wenn sowohl Stillen als auch Fläschchen akzeptiert und genutzt wird. Wir hatten einen Zwilling nach ca. 2 Wochen mit Flasche zugefüttert ( Fläschen hatten wir bereits vor der Geburt besorgt, die Milch dann erst bei Bedarf). Ab Ende des ersten Monats haben wir dann bei beiden hin und wieder eine Mahlzeit mit dem Fläschchen ersetzt und es kam zum Glück auch zu keiner Saugverwirrung. Zwei Kinder stillen war mir einfach zu viel und es hat mich deutlich flexibler gemacht, wenn ich mal alleine oder nur mit einem Kind unterwegs war.

6

Hey ich bin mir nicht sicher ob das eine Entlastung bringt, da abpumpen ja auch sehr Zeitintensiv ist, da würde ich einfach gleich stillen. Gerade am Anfang kommen die Babys ja oft da sie die Milchproduktion ankurbeln. Ich habe erst später abgepumpt und ab und zu den Papa füttern lassen, da war mein Baby denke ich schon 2Monate alt, da wollte es nicht mehr ganz so oft trinken. Aber Saugverwirrung gibt es laut einer bekannten Krankenschwester nicht 🤷‍♀️

7

Hallo,
Ich hatte bei Kind eins eine Wochenbettdepression. Tatsächlich durch Schlafmangel. Aber da war ich auch fast komplett alleine.
Bei Kind zwei habe ich mich auch vorbereitet.
Beim Stillen würde ich keine Experimente machen, das kann nach hinten los gehen.
Aber dein Partner kann dich anders unterstützen. Stillen ist das einzige was nur du machen kannst. Wickeln, Kuscheln, rum tragen, schuggeln, auf das Baby aufpassen. All das kann dein Mann übernehmen. Bei Kind 2 ( und neuem Mann 😉) lief es dann anders.
Bei uns sah das die ersten Wochen so aus. Ich habe gestillt, Papa hat das satte Baby bekommen, auch wenn es noch nicht schlief. Hat’s gegebenenfalls noch gewickelt und dann getragen bis es schlief und hat sich dann damit ins Wohnzimmer gesetzt bis es wieder Hunger hatte.
Und ich konnte währenddessen schlafen. Außerdem hat er sich super um den Haushalt gekümmert und gekocht. Ich musste also die ersten Wochen nichts weiter machen als stillen und schlafen.
Das war perfekt. Wichtig war aber, dass der Papa in einem anderen Raum war, sonst konnte ich nicht abschalten und tief schlafen.

Jetzt bei Kind 3 hatten wir es auch wieder so gemacht. Nur dass ich diesmal länger im Krankenhaus bleiben musste und dort habe ich am Anfang wieder keinen Schlaf bekommen.
Da mein Tipp, entweder ambulant entbinden oder Familienzimmer, damit Papa gleich von Anfang an helfen kann.

Liebe Grüße und alles Gute.

8

Vielen Dank für eure Antworten, das hilft mir sehr weiter und gibt mir gute Impulse für Entlastungsmöglichkeiten 😃🙏

10

Ich finde Abpumpen immer noch nervig, da stille ich lieber direkt ;-)
Lass dir frühzeitig das Stillen im Liegen zeigen, so kann man gut weiterschlafen. Am besten schon im Krankenhaus. Und übe, dass es für dich bequem ist und dir dann nicht alles weh tut...
Nach meiner Erfahrung wäre es auch wichtiger, andere Themen (Haushalt, Essen!, Windeln wechseln) voll abzugeben, dass du dich nur auf das Stillen konzentrieren kannst. Ich konnte nach dem Stillen immer gut weiterschlafen, dafür sorgen wohl auch die Hormone. Lass den Papa nachts aufstehen und die Windel wechseln, so lang das am Anfang noch nötig ist ;-) Gerade am Anfang kannst du ja auch tagsüber Schlaf gut nachholen, wenn du sonst nix zu tun hast :-). Ich denke eine gut etablierte Stillbeziehung stresst am Anfang weniger als die Kombi mit Flasche geben. Das kann man dann anfangen, wenn man mal aus dem Haus will ohne Baby ;-) Das ist zumindest meine Erfahrung, du musst natürlich deine eigene machen ;-)
Kannst ja auch schonmal schauen was es in deiner Nähe diesbezüglich für Unterstützungsmöglichkeiten gibt (z.B. einen Stilltreff o.Ä.). Ansonsten würde ich mich nicht zu sehr auf's Stillen versteifen, sofern es am Anfang Probleme gibt. Dann lieber voll auf Pre umstellen, falls dich die Versuche zu sehr belasten.
Alles Gute #klee

12

Also meine kleine hat zwei mal eine Flasche pre bekommen, weil ich einfach nur fertig war und sie nicht richtig zugenommen hat..
Jetzt ist sie ein kleiner speckbär, nimmt den schnuller und wird voll gestillt. Mit 10 Wochen habe ich einen rückbildungskurs abends angefangen. Da bin ich so 1.5 Stunden weg. Im Endeffekt braucht sie es nicht, aber für den Notfall hat der Papa eine Flasche abgepumpte Milch da 🤷‍♀️.
Eine Mutter aus einem Kurs, den ich besucht habe, hat von Anfang an ab und zu die Flasche gegeben, weil sie früh wieder arbeiten muss. Klappt auch wunderbar.

Also es funktioniert bei einigen und bei anderen nicht.
Ich fand es im wochenbett wesentlich entlastender, wenn mein Partner einfach mal 30 min mit ihr spazieren gegangen ist uns ich einfach allein war 😅🤷‍♀️

13

Deine Hebamme scheint keine Stillberaterin zu sein.
Bitte suche dir eine Hebamme die auch Stillberaterin ist.
Pumpen etc sollte man am Anfang besser nicht.