Hallo zusammen,
das wird jetzt wahrscheinlich ein etwas längerer Text, aber ich wäre euch sehr dankbar für jede Antwort.
Meine Tochter ist jetzt 8 Wochen alt.
Ich habe flache Brustwarzen und ziemlich große Brüste und meine Kleine hatte immer Schwierigkeiten, richtig anzudocken. Musste im Krankenhaus auch jedes Mal eine Hebamme rufen, damit sie mir beim Anlegen helfen konnte. Am Tag der Entlassung haben meine Tochter und ich so sehr geweint, weil das Stillen nicht geklappt hat, sodass mir ein Stillhütchen angeboten wurde. Habe ich natürlich sofort angenommen und endlich ging es dann besser. Meine Brustwarzen haben sich aber entzündet, also noch mehr Tränen meinerseits beim Stillen… nach der Entlassung ging das noch einen Tag gut, bis ich nachts heulend meinen Mann losgeschickt habe, er solle zur Apotheke fahren und Premilch kaufen. Hatten die aber nicht da. Meine Mutter hat mich dann auf die Idee gebracht, ich solle abpumpen. Seitdem pumpe ich ab und stille zwischendurch (geht nur noch mit Stillhütchen, die nackte Brust nimmt sie nicht an). Nach einigen Tagen stillen, entzünden meine Brustwarzen sich wieder und ich gebe die MuMi für 2-3 Tage ausschließlich aus der Flasche. Das Ganze nervt mich so unfassbar sehr. Eine Hebamme hatte ich leider nicht und dass ein zu kurzes Zungenbändchen der Grund dafür sein könnte, dass sich alles entzündet, habe ich erst vor Kurzem erfahren. Ich lasse das beim nächsten Arzttermin mal überprüfen.
So, jetzt habe ich folgendes Problem: meine Tochter trinkt pro Mahlzeit ca. 150 ml und kommt tagsüber alle 3 Stunden, höchstens 4. Ich bekomme aber nicht bei jedem Pumpen 150 ml raus. Seit ein paar Tagen sind es tagsüber höchstens 120 ml, morgens ca. 200 ml, weil ich nachts nicht abpumpe. Vorher kam bei jedem Pumpen 200 ml raus. Also gebe ich jetzt in Kombination Brust und Abgepumptes. Ich habe schon Angst, dass sich bald wieder alles entzündet und ich auf die abgepumpte Milch angewiesen bin, die ja nicht mehr ausreicht. Ich weiß, dass Stillen die Milchproduktion anregt, aber ist das auch beim Abpumpen so? Muss ich öfter Abpumpen?
Habt ihr (außer dem eventuell zu kurzen Zungenbändchen), noch andere Tipps, wie sich meine Brustwarzen nicht mehr entzünden könnten?
Puh, das ist wirklich lang geworden, ich glaube ich musste mir mal alles aus der Seele reden.
Ach und Brustwarzensalbe benutze ich schon, bringt aber kaum was, wenn ich weiterhin stille.
Danke für eure Tipps.
Abpumpen und Stillen…
Und noch was, aus meiner rechten Brust kam von Anfang an immer weniger Milch, als aus der linken. Seit ein paar Tagen hat sich das umgekehrt. Gibt es einen Grund dafür?
Hallöchen
Könnte fast meine Geschichte sein. Ich habe auch große Bruste und sehr flache Brustwarzen.
In den „Genuss“ eines stillhütchens bin ich nie gekommen.
Ich konnte nur noch abpumpen.
Gegen Ende wurde es auch immer weniger mit der Milch. Ich habe alles versucht… Stilltee, währenddessen den kleinen angeschaut, angelegt auch wenn er nix trinken konnte, Power Pumping…
8 Wochen hab ich das durchgezogen und gegen Ende nur noch mit Stress. Ich hab für den ganzen Tag gerade mal 50ml zusammen bekommen.. ich hab es dann tatsächlich sein gelassen und bin dann komplett auf pre umgestiegen.
Ab da ging es besser und ich war viel entspannter.
Ich habe tatsächlich keinen ultimativen Tipp für dich, kann dir nur sagen, dass man nicht auf biegen und brechen das stillen erzwingen sollte. Dein Kind hat die wichtigste Milch auf jeden Fall schon bekommen und das ist viel Wert!
Für die Aussage werde ich wahrscheinlich jetzt von der Stillmafia gesteinigt 🤪
Liebe Grüße
Tut mir leid, dass du so eine schlimme Zeit hattest, aber umso mehr freut es mich, dass es mit Pre jetzt stressfrei klappt. Ich habe absolut kein Problem damit, Pre zu geben, aber ich würde ungern kampflos aufgeben, das passt nicht zu mir 😃
Hallo,
vielleicht kannst du eine Stillberaterin drauf schauen lassen? ZB von La Leche Liga. Vielleicht gibt es doch noch eine Möglichkeit, das Kind an die Brust zu bekommen.
Ich habe bei meinem ersten Kind neun Monate ausschließlich gepumpt. Alle 3 Stunden, auch nachts, weil ich tendenziell immer zu wenig Milch hatte. Es war wahnsinnig anstrengend und will ich ungern weiterempfehlen... ging wirklich nur, weil noch kein Geschwisterchen da und sich das Baby relativ gut beschäftigen ließ während des pumpens. Zu Spitzenzeiten habe ich 200 ml gepumpt pro Sitzung, aber es blieb immer schwankend. Zur Milchsteigerung habe ich den üblichen Mix aus Bockshornklee, Malzbier, Tee, wärmen vor pumpen, powerpumpen ... gemacht.
Ich hatte auch sehr mit Entzündungen und offenen Stellen zu kämpfen. Da halfen Multi Mam Kompressen und die dazugehörige Salbe, viel Luft dran lassen, Silberhütchen. Auch hier könnte die Stillberatung dir weiterhelfen.
Beim stillen und pumpen gilt: Nachfrage regelt das Angebot. Also ja, öfters pumpen müsste die Milchmenge erhöhen.
Kind 2 wurde übrigens ein Flaschenkind, von Anfang an. Mir war klar, dass ich diese Zeit weder körperlich noch psychisch nochmals durchhalte, v.a. nicht mit Kleinkind nebendran. Und was soll ich sagen: es war so viel entspannter!
Du wirst den für euch passenden Weg finden.
Alles Gute
mavikelebek
Ach ja, und man kann die Brustwarzen lasern lassen, wenn sie wund/rissig sind!
Mir ging es anatomisch ähnlich wie dir. Nur mich nervten nach 2 Monaten diese dämlichen Stillhütchen so sehr, dass ich dann nur noch noch gepumpt habe.
Deine wunden Brustwarzen mit Hütchen klingen für mich danach, dass die Hütchen nicht die richtige Größe haben. Wenn die zu klein sind, dann scheuern die nämlich. Vielleicht solltest du mal 1 Nummer größer probieren?
Das Pumpen ist natürlich eine Technik für sich, die Übung braucht. Meine Erfahrung war, dass bei mir zum Beispiel die Handpumpe mehr brachte als eine elektrische. Auch nützte es nichts, wenn ich stundenlang pumpte. Lieber 20min und dann aber immer regelmäßig, alle 3h. Anfangs natürlich auch nachts. Ich war dadurch bei Zeiten bei etwa 200-250ml pro Pumpsession.
Das die Brüste nie beide gleich viel Milch geben ist auch normal. Ich hatte das auch, dass anfangs immer rechts produktiver war. Nach 3 oder 4 Monaten war es plötzlich andersherum, dass dann nur links mehr floss. 🤷♀️ Man sollte dennoch immer beide Seiten nutzen, sonst werden die Brüste nur arg ungleichmäßig groß. 😁
Zum ankurbeln kann man auf jeden Fall versuchen regelmässig alle 3 Stunden abzupumpen, auch nachts. Aber nur wenn du es wirklich willst. Ich würde dann wohl darauf verzichten zu stillen und mich nur aufs abpumpen konzentrieren. Mindestens bis sich die Menge etwas eingependelt hat (man sagt die ersten 3 Monate sind am wichtigsten um die Menge zu sichern).
Power pumpen kann ebenfalls helfen.
Die andere Variante ist eine gute Stillberaterin zu suchen (Hebammen sind häufig zu wenig dafür ausgebildet) und zu versuchen nur zur Brust zu wechseln.
Ich hatte die ersten Wochen auch Probleme und würde im nachhinein, versuchen mich auf eines zu konzentrieren und nicht alles miteinander zu versuchen. Sehr geholfen hat dann, ca. 1x am Tag eine Flasche Pre zu geben, da ich denn Stress genug abzupumpen nicht mehr hatte.