Hallo alle zusammen!
Ich bin erst seit kurzem Mama und muss mich hier mal auskotzen bzw. erhoffe mir, vllt Mamas zu finden, die ähnliches erlebt haben.
Meine Tochter ist Sonntag acht Wochen alt und bekommt aktuell abgepumpte Milch und Pre Nahrung über die Flasche.
Ich habe mir vor der Geburt ehrlich gesagt keine großen Gedanken zum Thema stillen gemach und bin einfach davon ausgegangen, dass es klappen wird. Im Nachhinein ärgere ich mich sehr darüber, denn ich empfinde es mittlerweile als furchtbar und es macht mich unglücklich und ich glaube, meine Tochter spürt das.
Vorweg: ich wollte gern spontan entbinden, leider lag sie die komplette Schwangerschaft im BEL und nichts konnte sie zur Drehung bewegen - selbst für einer äußeren Wendung hab ich mich entschieden, was mit das schmerzhafteste war, was ich je erlebt habe und leider auch nichts gebracht hat.
Die Entscheidung für den Kaiserschnitt ist mir nicht leicht gefallen, doch eine Entbindung in BEL habe ich mir nicht zugetraut.
Nach dem Kaiserschnitt, der dann doch „Notfall mäßig“ gemacht werden musste, da die Maus sich am Abend vor dem Termin dann auf den Weg machen wollte, fing für mich der Horror an. Es ging mir so schlecht danach, die Betreuung im Krankenhaus war eine Katastrophe - Anleitung gab es null und nach der ersten Nacht habe ich weinend meinen Mann angerufen, ob er bitte mit mir im Krankenhaus bleiben kann. Unsere Maus hat nur geschlafen, hat die Brust komplett ignoriert (selbst im Kreißsaal nicht) und bis 5 Gramm vor der Grenze abgenommen, sodass sie uns fast nicht entlassen wollten.
Zu Hause riet mir meine Hebamme dann, sie alle zwei Stunden zu wecken um sie anzulegen oder abzupumpen. Wecken lassen ließ sie sich null: wach wickeln, kalter Waschlappen ins Gesicht, nichts hat geholfen. Also hab ich weiter abgepumpt und irgendwie versucht, ihr diese Milch zukommen zu lassen.
Der erste von drei beidseitigen Milchstaus kam nach einer Woche wo mir meine Frauenärztin fast schon riet, abzustillen da es mir so schlecht ging.
Meine Hebamme machte mir noch zusätzlich Druck, dass ich die kleine immer wieder anlegen soll, egal ob sie schreit und schlägt und irgendwann fix und fertig einschläft. Irgendwann wurde meine Brust dann genommen und meinem Kind regelrecht in den Mund gestopft wo ich schon Angst hatte, sie erstickt gleich … es waren für mich einfach furchtbare erste Wochen, ich hatte gefühlt null Zeit mit meiner Tochter, die ich genießen konnte und hatte immer nur die Situation vor Augen: entweder sie schreiend und weinend an meiner Brust oder mein Mann glücklich mit ihr im Arm, die Flasche mit meiner Milch fütternd während ich unglücklich daneben saß und abpumpte.Ich konnte einfach nicht mehr und wollte auch meine Tochter im Arm halten und sie kuscheln, ihr in die Augen schauen während sie trank.
So führte eins zum anderen: Ich unglücklich und gestresst, Milchproduktion kam nicht in Gang, Pre Nahrung wurde zugefüttert und da sind wir nun. Ich habe eine richtige Abneigung gegen das Stillen entwickelt, meine Maus findet die Brust natürlich mittlerweile blöd, denke weil es mit der Flasche natürlich einfacher ist. Und alles, was ich mir in der Schwangerschaft gewünscht habe, ist anders: nix spontan Geburt, nix stillen … und ich mache mir jetzt so Gedanken, dass unsere Beziehung nicht so innig wird wie gehofft, da ich nicht stille, dass sie nicht die gute Muttermilch bekommt, die ich ihr doch geben wollte :( und bin einfach nur traurig … wir kuscheln super viel und ich versuche ihr alles zu geben, was sie braucht … weiß auch nicht, wie ich aus dem tief wieder raus komme …
Vielen Dank, wer sich die Zeit genommen hat, meinen Text zu lesen und vllt sogar antwortet!
Frisch Mama und einfach unglücklich - sorry langer Text!
meine tochter ist fast gleich alt und ich stille auch nicht. das war aber von anfang an klar, auf grund von medikamenten die ich nehme.
ich habe überhaupt nicht das gefühl dass es der bindung schadet oder ihrer gesundheit. gerade auf sie bindung bezogen ist das wirklich absoluter quatsch :)
ich hatte die ersten tage ähnliche gedanken und war echt traurig. jetzt sehe ich die vorteile - meine freiheiten! ich schätze es so sehr dass mein partner alles genauso machen kann wie ich.
du hast ein recht auf deine gefühle aber versuch dir nicht so sehr den kopf zu zerbrechen. es ist sowieso so wie es ist und lässt sich nicht ändern. dass es euch schaden wird glaube ich auf keinen fall :)
Vielen Dank für deine Antwort!
Mein Mann ist auch ganz verrückt nach ihr und freut sich total, ihr auch die Flasche geben zu können. Wir kuscheln alle drei total viel, spielen mit ihr soweit das schon mit ihr möglich ist und ich bin ganz verliebt in sie. Nur habe ich Angst, dass diese ersten Wochen uns geschadet haben, wo es einfach so blöd lief :(
das glaube ich nicht :)
Oh du liebe , dann scheiß aufs Stillen :)
Ich habe meine große genau 4 Wochen gestillt , ich hab es gehasst , ich heulte schon weil ich wusste jeden Moment kommt sie gleich . Ich hatte einen furchtbaren Neurodermitisschub an den Brüsten durch langen Krankenhaus Aufenthalt und stillen.
Sie bekam dann die Flasche und wir beiden haben sehr viel Entspannung nachgeholt.
Mein Sohn bekam direkt die Flasche nach bedarf und war ein ausgeglichenes zufriedenes Baby.
Inzwischen sind beide groß , gesund und munter , wir haben eine super Bindung und enges vertrauen.
Kauf dir ein paar Flaschen dazu, 2 Packungen Nahrung und dann Kuschel einfach ohne stillen mein deinem wunderschönen Mädchen.
Herzlichen Glückwunsch noch zum Baby 👶 😘😘
„ dass unsere Beziehung nicht so innig wird wie gehofft, da ich nicht stille, dass sie nicht die gute Muttermilch bekommt, die ich ihr doch geben wollte :(„
Ich bitte dich, dass ist doch kompletter Unsinn. Dann dürften reine Flaschenkinder, die Pre oder Mumi bekommen, ja gar keine Bindung zu ihrer Mutter haben.
Bitte hör auf dich fertigzumachen!!!
Dein Baby braucht eine glückliche, entspannte Mutter. Das ist das Wichtigste erstmal.
Alles Gute für euch!
Hallo,
Dieser Text könnte 1 zu 1 von mir sein, nur das ich nur 2 Wochen ausgehalten habe. Meine Maus hat ständig gebrüllt wie am Spieß an der Brust, war nie zufrieden und ich nervlich schon am Ende. In einer Nacht konnte ich nicht mehr und gab ihr eine Flasche Pre. Sie schlief sofort für 5 Stunden ein und ich saß daneben und habe geheult, weil ich so ein schlechtes Gewissen hatten. Ich habe mich dann fürs abstillen entschieden, weil ich auch keine Zeit hatte regelmäßig abzupumpen wenn mein Mann in der Arbeit war. Für uns war es die Richtige Entscheidung. Entspanntes Kind und entspannte Mama. Ich konnte endlich die Zeit mit meinem Baby genießen. Mittlerweile ist sie 10 Wochen alt und total ausgeglichen und entspannt. Die Bindung ist definitiv da, da mache ich mir keine Sorgen.
Vielen Dank für deine liebe Antwort!
Es tut mir sehr leid, dass du auch so einen doofen Start hattest … freue mich aber zu lesen, dass es euch jetzt gut geht und deine kleine Maus „wächst und gedeiht“!
Bei mir ist es auch sehr schwer, da mein Mann 24h Schichten hat und ich mit der kleinen dann komplett alleine bin - da ist abpumpen noch schwieriger bzw. Pumpe ich da natürlich auch recht wenig ab … alles ein Teufelskreis irgendwie, da ich gehofft hatte, ihr wenigstens ein paar Flaschen Muttermilch am Tag geben zu können ..:
Hey du, tut mir leid das alles so gelaufen ist. Ich bin total fürs stillen und kann ehrlich gesagt die Mamas nicht verstehen die partout nicht wollen. Es hat halt einfach so viele Vorteile. Praktisch, günstig, gesund etc. Aber wenn es nunmal nicht klappt dann ist das so. Gibt wirklich schlimmeres! Gerade weil wir in Deutschland leben. Hier gibt es gute Alternativen etc.
Ich stille nun meinen zweiten Sohn voll und ja es gibt dabei schöne Momente aber ich glaube nicht das die Bindung mit Flasche anders wäre. Er trinkt immer recht kurz und für ihn ist es eher reine Nahrungsaufnahme und selten auch beruhigungssaugen. Was uns wirklich näher bringt sind die Zeiten auf dem Wickeltisch oder der spieledecke wenn wir singen und knuddeln. Oder wenn ich mit ihm „rede“ Ich quasseln ihn den ganzen Tag zu (er ist 5 Monate) und er scheint es zu genießen. Er lacht viel mit mir und ich habe das Gefühl wir verstehen Uns und die Bindung wird durch all das immer intensiver. Das stillen ist für mich kein großer Punkt ehrlich gesagt. Bzw wäre die Flasche nicht „schlechter“ was das angeht. Nur würde ich dann noch mehr auf Hautkontakt achten. Denn durch das stillen habe ich den automatisch mehr mit ihm. Aber das ist ja easy.
Mach dich nicht verrückt! Alles Gute!
Vielen Dank, dass du dir meinen langen Text durchgelesen hast und auch so eine liebe Antwort verfasst hast.
Ich versuche auch, ihr bei jeder Möglichkeit meine Liebe zu zeigen und bei allem so geduldig zu sein, auch wenn sie mir schon ne Stunde abends ins Ohr weint
Aber es beruhigt mich auch von einer Mama die stillt zu lesen, dass sie ihre gute Bindung zum Kind nicht unbedingt auf das stillen zurück führt - das habe ich nämlich so oft jetzt gelesen. Dass viele Still Mamas das stillen als so innig beschreiben und dass sie glauben, dass das so eine super enge Bindung schafft …
Hallo!
Ich habe zwei Töchter. Beide 6 Monate voll gestillt und danach weiter bis zum 10. Monat bzw. 4. Geburtstag.
Mein Mann hat sie also quasi nie gefüttert, aber sie haben eine tolle Bindung zu ihm. Papakinder.
Mach dir keinen Stress,
unternimm vielleicht einen letzten Versuch mit einer Stillberatung (La Leche Liga o. ä.) und dann gibt wenn das nicht fruchtet eben Pre.
Alles Gute,
Gruß
Fox
Ich konnte mein erstes Kind nicht stillen, habe kurze Zeit gepumpt. Das ging auch nicht lange.
Ich war so erleichtert, als wir komplett auf pre umgestellt haben. Diese Anspannung vor dem pumpen, die Schmerzen beim milchstau.. Habe alles schrecklich in Erinnerung.
Mein Sohn und ich sind unzertrennlich und haben eine tolle Bindung, von Anfang an.
Du wirst den richtigen Weg für euch finden.
Tut mir sehr leid, was du durchgemacht hast.
Aber weißt du was? Dann gibst du ihr halt die Flasche. Damit seid ihr alle doch glücklicher.
Liebe gibt man nicht über die Brustwarze. Das geht auch anders 😊
Das eine hat absolut nichts mit dem anderen zu tun.
Liebe Ilsebil,
zwar habe ich (lange) gestillt, aber ich glaube überhaupt nicht, dass die Ernährung mit der Flasche Eurer Bindung schaden wird. Die Nähe beim Stillen kommt doch daher, dass das Kind merkt: Mama ist ganz bei mir, es gibt Hautkontakt, leckere Nahrung, mir wird noch übers Köpfchen gestreichelt und danach darf ich einfach auf dem Arm einschlafen. Das geht doch alles mit Fläschchen ganz genauso.
Meine Schwester hatte große Stillprobleme und sehr massive Schmerzen, sie fing selbst schon immer an zu weinen, wenn das Baby Hunger signalisierte. Ich fand es ganz furchtbar, das mit anzusehen, sie ließ sich leider partout nicht davon überzeugen, dass es dem Baby sicher nicht guttut, wenn die Mutter ständig weint und furchtbare Schmerzen hat.
Es tut mir sehr leid, dass Du von so vielen Wünschen Abschied nehmen musst, aber ich glaube wirklich, dass Dein Kind ein ganz entspanntes, glückliches Flaschenkind werden könnte. Bindung braucht Nähe, aber - wie weiter oben schon jemand schrieb - nicht notwendigerweise eine Brustwarze.
Alles Gute für Euch!