Hallo,
ich habe hier schon an verschiedenen Stellen von meiner Tochter berichtet, die eher schlecht isst.
Ich hatte nie geplant so lange zu stillen, aber da sie Fläschchen und zunächst auch Beikost verweigert hat, blieb mir nichts anderes übrig.
Sie geht seit einem halben Jahr in die Krippe, das klappt problemlos und auch nachts haben wir abgestillt und sind auch seit ein paar Monaten vom Einschlafstillen weg.
An Wochentagen mit Arbeit/Krippe stillen wir noch so 3-4 Mal, wenn ich den ganzen Tag verfügbar bin, manchmal deutlich häufiger.
Sie isst grundsätzlich alles, probiert alles, aber isst oft wenig und sehr langsam, manchmal, wenn sie keine Lust hat oder leicht kränkelt, isst sie gar nicht. Manchmal isst sie aber auch gut, wenn sie etwas wirklich gerne mag, oft wenn wir unterwegs sind oder zu Besuch.
Sie trinkt zwischendurch auch ganz gut Wasser, Tee oder Milch aus dem Becher.
Sie ist an der Grenze zum Untergewicht. Der Kinderarzt sagt seit der U5, ich soll abstillen und ihr die Brust verweigern, damit sie richtig isst. Er wollte uns zur Ernährungsberatung und Logopädie schicken, die haben sich unserem Fall angehört und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass da kein Bedarf besteht und wir kein grundsätzliches Problem haben.
Auch andere medizinische Probleme, Nahrungsmittelunverträglichkeiten wurden ausgeschlossen.
Hebamme und Stillberaterin und natürlich auch mein Gefühl haben mir gesagt, dass ich sie nicht zum Essen zwingen soll und weiterstillen, solange sie das möchte.
Jetzt geht sie auf den zweiten Geburtstag zu und so langsam will ich wirklich abstillen, ich will einfach nicht mehr.
Ich habe keine Ahnung, wie ich das angehen soll.
Hat jemand Tipps und Erfahrungen, wie man so einen Busenjunkie entwöhnt?
Es muss nicht von heute auf morgen sein und darf noch ein paar Wochen dauern.
Schlechte Esserin mit etwa 2 Jahren abstillen
Mit zwei Jahren verstehen sie schon super viel. Ich bin grade dabei meinen 1,5 Jährigen abzustillen, der auch noch viel gestillt wurde. Ich habe mir angewöhnt zu sagen, dass die Brust leer ist und es keine Milch mehr gibt oder, dass ich gerade nicht stillen möchte. Meistens zieht er dann erstmal bedröppelt ab und wirkt auch etwas geknickt, aber im großen und ganzen akzeptiert er es gut. Ich muss aber auch zugeben, dass er einen Schnuller nimmt, ich denke den nutzt er vor allem in der Nacht als Ersatz für die Brust.
In einem Punkt muss ich dich aber enttäuschen: wir haben hier auch ein sehr zierliches Kind und das Thema Essen wurde durchs Abstillen tatsächlich nicht besser. Aktuell isst er tatsächlich eher weniger als vorher... Kenne es aber auch mit dem gegenteiligen Effekt, dass die Kinder dann tatsächlich mehr essen.
Danke, das sind ja schon ganz gute Tipps.
Ja, sie versteht viel und spricht auch schon ziemlich gut.
Nachts abzustillen hat sie auch gut akzeptiert, es war nur 2-3 Nächte schwierig.
Ich glaube, mein großes Problem ist so eine unbestimmte Angst, dass sie nie genug isst und trinkt und das Stillen noch braucht. Ist vermutlich Blödsinn, irgendwie wird sie sich schon holen, was sie braucht, aber ich stehe mir da selbst im Weg.
Vielleicht sollte ich das Thema Essen auch vom Abstillen trennen.
Was ich bisher an Tipps bekommen habe, ist noch, jedesmal, wenn sie an die Brust will, etwas zu essen anbieten. Funktioniert meistens nicht.
Oder anders, nicht verweigern, aber auch nicht aktiv anbieten.
Ich weiß es einfach nicht.
Die kleine ist so ein wunderbarer fröhlicher kleiner Mensch und perfekt, so wie sie ist. Aber ich wünsche mir manchmal einfach nur ein schön speckiges Kleinkind.
Mir ist auch bewusst, dass man deutlich schlimmere Sorgen mit seinem Kind haben kann, aber das Thema belastet mich schon immer etwas.
Ich glaube ja eher nicht, dass sie in dem Alter an die Brust will wenn sie Hunger hat sondern eher wenn sie Nähe sucht.
Ich kann dich total verstehen. Ich mache mir auch oft Gedanken, weil unser Sohn so zierlich ist. Aber dann führe ich mir vor Augen, dass ich selbst mit 16kg in die Schule gekommen bin und bin wieder etwas entspannter. Heute bin ich nämlich garnicht mehr so zierlich und gesundheitliche Probleme hatte ich auch nie.