Hallo!
Ich hab zwei 12 Wochen alte Jungs, die ich voll stille. War ein stressiger Weg bis hierhin aber klappt mittlerweile echt gut... zumindest zum Großteil.
Meine Jungs kamen mit 31% Gewichtsunterschied zur Welt. Und so wie es im Bauch bei der etwas ungerecht aufgeteilten Plazenta war, ist es immer noch irgendwie.
Der Große ist ein leidenschaftlicher Trinker und ist sehr gern an der Brust. Der Kleine trinkt das nötigste und dass er zur Beruhigung mal bisschen im Nachhinein nuckelt kommt selten vor. Was ja auch voll ok ist. Aber jetzt seit 4 Wochen ist das Stillen mit ihm meistens zunehmend stressig. Manchmal ist zugegeben mein starker Milchspendereflex schuld, weil ihn das stresst aber da die schlimmste Phase bei ihm abends ist und es bei nur da auch nicht mehr ganz so arg sprudelt kann es nicht das einzige Problem sein.
Ich hab das schon meiner Hebamme geschildert und auch eine Stillberaterin zur Rate gezogen. Beide fanden dass er in Ordnung trinkt, nimmt ja auch gut zu, im Durchschnitt waren es ca 280 Gr die Woche.
Manche Kinder seien halt unruhige Trinker. Ich solle es mit Pucken versuchen. Mag er aber nicht.
So tagsüber ist es unterschiedlich wie er trinkt, wenn er auf mir ein Nickerchen macht und dann im Halbschlaf den Busen sucht (nachts genau das gleiche Spiel) funktioniert es am besten, da trinkt er ruhig, selbst der starke MSR stört ihn nicht. Manchmal klappt es aber auch einfach so. Und wenns mal nicht so gut klappt und er unruhig ist flippt er zumindest nicht aus aber ist halt nicht 100% ruhig und zufrieden nach dem Stillen. Aber so Richtung spät nachmittag wird es immer schwieriger. Er hat Hunger aber kommt nicht runter. Ich hab schon gefühlt alles versucht... ganz früh bei ersten Anzeichen anlegen, warten bis er richtig meckert. Die volle Brust anbieten, die nicht so pralle an der der Bruder schon vor ner Weile getrunken hat. In der Trage stillen, beim Laufen im Wiegegriff stillen, auf dem Gymnastikball stillen, bergauf im Liegen stillen. Im dunklen Zimmer in völliger Stile oder mit weißem Rauschen/leisen Schlaflieder.
Natürlich nicht alles auf einmal. Aber manche Sachen funktionieren mal gut aber beim nächsten mal gar nicht.
Tendenziel klappt es meist bergauf und im dunklen Zimmer am besten. Aber ist halt auch keine Garantie.
Seit einer Woche ist es eigentlich fast jeden Tag vorm Schlafengehen extrem.
Zuerst schnappte er nach der Brust, saugt, trinkt ein paar Schlücke, lässt los, saugt sich wieder ran, zieht dran hin und her, meckert, verschluckt sich. Dann fängt er zu weinen, da steigert sich zum Schreien, Danach lässt er sich auch nicht von mir beruhigen... nicht mal auf dem Pezzi Ball. Mein Mann musste ihn dann rumtragen, ablegen, Schnuller geben. An dem hat er sich dann 5 Minuten abreagiert und ich hab dann nochmal ihn bergauf im Liegen angelegt und siehe da, Baby trinkt ruhig und döst dabei ein. Er ist dann nochmal aufgewacht, hat bisschen getrunken, wurd dann wieder nervös, ich hab ihn gekuschelt, er ist wieder eingeschlafen und ich hab ihn dann ins Beistellbett ablegen können. Jetzt schläft der seelenruhig. So oder so ähnlich läuft es grad abends bei uns ab.
Ich mein... er trinkt, hat genug nasse Windeln und nimmt zu, aber ich bin danach manchmal echt fertig mit den Nerven. 🥲
Scheint irgendwie auch unabhängig zu sein ob viel oder wenig los war oder ob er sn den Tag tagsüber gut oder schlecht geschlafen hat. :/
Hatte das jemand auch so? Kommt es eventuell von einem Wachstumsschub? Irgendwie geht es aber echt lang und wird eher schlimmer. :/
Hat jemand vielleicht noch ein paar Ideen was ich anders machen könnte?
Soweit scheint es keine ersichtlichen medizinischen Ursachen zu geben. Wir hatten eine Weile lang mit Bauchweh gekämpft aber das war ganz anders. Beim Osteopathen waren wir auch schon mal (war aber noch vor dieser Phase) und da war alles in Ordnung.
Ich hoffe dass es sich selber legt... aber mittlerweile weiß ich nicht mehr weiter. 😕
Probleme beim abendlichem Stillen von einem Zwilling
Ich kenne diese Phasen von vielen Babys im Bekanntenkreis und auch von unserem zweiten Kind. Manchmal findet man eine Ursache oder Lösung, manchmal nicht. Wir wussten auch ein paar Wochen lang mit unserer Kleinen absolut nicht weiter, und dann war es plötzlich wieder vorbei.
Ein paar Ideen noch, aber habt ihr vermutlich eh schon versucht. Könnte es sein, dass er Pipi machen muss? Viele Babys haben das Problem, weil sich die Blase beim trinken meldet und sie nicht beim Stillen bzw. auf dem Arm in die Windel machen wollen. Da würde abhalten über einem Töpfchen oder so am besten helfen.
Ansonsten war für unsere Tochter auch manchmal das Problem, dass sie einfach nur nuckeln wollte und die Milch sie gestört hat (Schnuller war dann besser), aber ich glaube daran liegt es bei euch nicht.
Ansonsten kann ich dir nur empfehlen keine Vergleiche zum Zwilling zu ziehen. Meine Kinder sind keine Zwillinge und ich war froh, dass der Große nicht das zweite Baby war. Er hat anfangs sehr ineffektiv getrunken, hing ständig an der Brust und nahm trotzdem anfangs etwas zu wenig zu. Unsere Große dagegen war eine extrem effiziente und schnelle Trinkerin. Im Vergleich hätte mir das Verhalten des Großen viel mehr Sorgen gemacht. Aber jedes Baby ist anders und über kurz oder lang holen sie sich schon was sie brauchen. Dein Baby nimmt gut zu, da ist es völlig egal, ob der Zwilling noch mehr zunimmt. Die Nahrungsaufnahme scheint absolut ausreichend. Ich fand das in diesen schwierigen Situationen sehr hilfreich und habe mir immer wieder gesagt "das ist jetzt gerade echt anstrengend, aber ich muss mir keine Sorgen machen, die Kleine ist gesund und nimmt gut zu und irgendwann ist diese Phase auch wieder vorbei".
Genau das hatten wir auch. Muss nicht heißen dass es bei euch der gleiche Grund ist, aber bei uns war es schlichtweg kein Hunger. Und ich hab es so dermaßen falsch Interpretiert. Ich hab gedacht der muss doch Hunger haben, vllt hab ich nicht genug Milch, vllt stört ihn etwas. Alles mögliche Schoß mir durch den Kopf. Bis die stillberaterin mir dann gesagt hat, ganz klar: der hat keinen Hunger. Ich dachte sie will mich verappeln. Ich weiß doch wohl am besten was er will und ganz sicher hat er Hunger. Aber vor lauter Verzweiflung weil nur gemeckert wurde (ebenfalls außer nachts) hab ich es versucht. Ich bin bin alle 2-3 h auf einfach mal 5 Stunden gegangen. Und Siehe da? Er hat einfach wieder wunderbar getrunken? Wie kann das sein? Die stillberaterin erklärte es so: es war ein Schub. Auch das Hungergefühl kann sich schlagartig ändern, und sie halten plötzlich länger aus. Nur weil er vor 2 Wochen immer noch alle 2-3 h stillen wollte, muss er das jetzt nicht langsam steigern sondern schafft auch schneller mal einen längeren Zeitraum. Deswegen hat es auch nachts immer super geklappt, denn da waren die Zeiträume imme grösser.
Und was hatte er dann wenn er genörgelt hat? Hunger war’s ja nicht. Die kleinen werden einfach wachsamer, neugieriger und wollen beschäftigt werden. Durch die gegen laufen und Sachen anschauen hat schon wunderbar geholfen. (Ist natürlich schwierig mit zwei und nicht immer umsetzbar)
Wir sind die besten Muttis und wissen meistens wirklich am besten was unsere Babys brauchen. Aber man kann sich auch mal vertun 🤷🏼♀️ uns hat das super geholfen und auch jetzt beim zweiten Baby hab ich deutlich gemerkt das weinen oder meckern nicht immer Hunger ist. Und auch der Papa kriegt das nun öfter mal gesagt. Denn bei allem anderen als stillen kann auch er ja super Unterstützen.
Ich hoffe ihr findet euren Grund - Alles Gute euch ☺️