Habe ich noch eine Chance zum Stillen?

Hallo zusammen,

meine Tochter ist jetzt 7 Tage alt. Seit dem zweiten Tag mussten wir laut Krankenhaus zufüttern, da sie zu schnell zu viel Gewicht verloren hatte und auch ihr Gelbsuchtwert zu hoch war. Dadurch hat die sich wahnsinnig viel geschlafen, sodass wir sie alle 3 Stunden wecken mussten (bis heute so). Dann kam sie erst an meine Brust & danach gab man ihr 30ml pre Nahrung mit einer Spritze und dem kleinen Finger. Ab Tag 4 haben wir auf Anraten meiner Hebamme die Flasche genommen. Das Prozedere ist demnach ab Tag 5: Brust - dann Flasche & dann pumpe ich ab. An die Brust möchte sie vielleicht maximal mal 10 Minuten, meistens hat sie aber bereits nach 2 Minuten keine Lust mehr. Wenn ich versuche sie länger an der Brust zu lassen interveniert mein Mann, da er sie nicht schreien hören kann & ihr dann direkt das Fläschchen gibt. Hier trinkt sie pro Mahlzeit (8x am Tag) so zwischen 120-180ml.

Beim abpumpen erziele ich auch keine tollen Ergebnisse, komme am Tag vielleicht auf 40ml für beide Seiten.

Jetzt meine Frage: hab ich noch eine Chance dass sich meine Milch vermehrt oder sollte ich einfach aufhören & das Fläschchen geben? Bin verzweifelt, zum einen würde ich wahnsinnig gerne stillen zum anderen bekomme ich dadurch so viel Stress mit meinem Ehemsnn, da er der Meinung ist dass sie ohne Flasche verhungert. Daher kann ich diese nicht weglassen. :( habt ihr Tipps wie ich meine Nilch vielleicht doch noch vermehren kann?

Liebe Grüße

Sabrina

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Für mich klingt es als würde es nicht leicht werden, aber dass es sicherlich noch möglich sein kann. Allerdings sicherlich nicht auf eigene Faust. Ich würde mir eine Stillberaterin ins Boot holen, dann hast du denke ich noch eine Chance

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Du Arme, lass dich mal virtuell drücken!

Deine Kleine ist erst eine Woche alt, da ist noch alles möglich, keine Sorge.
Als Erstes würde ich dir raten, dich an eine Stillberatung zu wenden (gibt es ehrenamtlich häufig im Krankenhaus oder google mal LLL Stillberatung), ansonsten gäbe es das "Stillen und Tragen"- Forum, da arbeiten ebenfalls Stillberaterinnen, die dir online deine Fragen beantworten können.

Hebammen sind da häufig überfordert, wenn sie nicht eine extra Weiterbildung haben.

Wieso habt ihr mit der Flasche angefangen, statt die Zufütterung stillfreundlich weiterzumachen?

Kennst du das Brusternährungsset? Das wäre für euch eine super Möglichkeit, um zuzufüttern (sodass dein Mann keine Angst haben muss, das sie hungert, gleichzeitig aber deine Brust stimuliert wird und so mehr Milch produziert wird).

Die Menge, dir du abpumpen kannst, sagt nichts über deine Milchmenge aus. :)

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Achso, du meintest, sie trinkt etwa 8 Flaschen.. die Portionen sind aber recht groß, allein dadurch meldet sie sich vermutlich nicht von selbst/häufiger, weil sie ein wenig im "Fresskoma" ist. Das kennen wir ja auch, wenn man sehr voll gegessen ist und so müde wird.

Egal, ob du es mit dem Brusternährungsset ausprobieren möchtest oder nicht, würde ich mal schauen, lieber mehr und dafür kleinere Mahlzeiten anzubieten. Das Trinken aus der Flasche ist einfacher, da trinken Babys schnell ein wenig mehr (ist es viel mehr, kommt es Retour, also keine Sorge, ist nicht schädlich in dem Sinne, nur nicht dem Stillen zuträglich). 😊

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Danke für deine lieben Worte! :)

Meine Hebamme meinte das können wir so nicht weitermachen, da wir sonst „auf dem Zahnfleisch“ gehen und das zu anstrengend wäre, für unsere Kleine sowie für mich, da sie ja schon große Mengen zu sich nimmt. :(

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Hallo Sabrina, ich möchte dir kurz von meinem ersten Sohn berichten. Er war ein spätes Frühchen, 4 Wochen vor Termin, starke Gelbsucht, multiresistenter Krankenhauskeim, ich hatte starke Schmerzen beim stillen. Nach drei Monaten stillen und abpumpen konnte ich aufs vollstillen umsteigen, mein Sohn wurde satt und wuchs prächtig. ABER (und dass ist der entscheidende Unterschied) Mein Mann hat mich komplett unterstütz bei dieser Sache. Er stand Nächte lang mit auf, beruhigte unseren Sohn, während ich abpumpte, gab ihm die Flasche, wärend ich pumpte, säubert die Pumpe, die Flaschen, die Stillhütchen. Es war eine Tortur. Schlafmangel kann so schmerzhaft sein. Als ich dann vollstillen konnte wurde es natürlich für alle Beteiligten sehr viel angenehmer. Ich glaube aber, hätte mein Mann mich nicht unterstütz, ich hätte irgendwann aufgegeben. Unser zweiter Sohn kam termingerecht, bei ihm hatte ich auch starke Schmerzen, die sich nach 6 Wochen besserten. Er wurde auch 13 Monate gestillt. Unser Dritter Sohn verursachte auch wieder sehr grosse Schmerzen beim Stillen. Und an der Stelle fehlten uns dann am Ende tatsächlich die Ressourcen. Mit 2 Kleinkinder und ein Baby war diese ganze Tortur einfach nicht mehr möglich. Mein Jüngster hat nach 8 Wochen Kampf nur noch die Flasche bekommen. Und es geht ihm genauso prächtig, wie den anderen beiden. Es kann funktionieren, aber du brauchst die Unterstützung deines Umfeldes. Alles Gute!

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Ich muss leider sagen, dass da ein völlig falscher Ansatz gemacht wurde. Seitens des KH und deiner Hebamme.
Muttermilch sollte immer an erster Stelle stehen und von daher hätte man ihr erstmal nichts zufüttern sollen. Sondern sie immer und immer wieder anlegen, dass sich die milch Menge steigert und sie satt wird. Die kleine ist erst 7 Tage alt, da haben die meisten babys ihr geburtsgewicht noch nicht wieder. Zu gefüttert werden hätte also m. M. n mit Muttermilch.
Jetzt ist es natürlich so wie es ist und klar möchte die kleine Maus viel lieber die Flasche, als deine brust. Denn es ist schlichtweg einfacher.
Versuche mal alle 2 Std pro brust 30 Minuten zu pumpen, egal ob was kommt oder nicht. Du musst deine milch Menge steigern. Denn so hast du so viel Milch, dass sie die Flasche danach nicht mehr braucht.
Versucht dann am besten die Flasche nur aus Muttermilch zu geben und sie ausschleichen zu lassen. Und das wichtigste: anlegen, anlegen, anlegen.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen!!

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Dankeschön für die hilfreichen Tipps! Werde es auf jeden Fall mal versuchen mit dem längeren & öfteren abpumpen :)

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Statt 30 Minuten dauerhaft zu pumpen, ist es effektiver nach der 7-5-3-Methode oder per Powerpumpen. Google das mal.
Beim Letzteren brauchst du allerdings zwei Aufsätze, die Krankenkassen übernehmen nur einen, glaube ich, aber vielleicht findest du bei EbayKl günstig ein zweites Set.

Pumpen ist allgemein nie so effektiv, wie ein saugendes Baby, aber es kann gut unterstützen, besonders wenn das Baby viel schläft.

Du kannst auch mal testen, welche Zeit for dich am besten ist. Ich hab anfangs eine Seite gepumpt, die andere gestillt und später erst gestillt, dann gepumpt, weil ersteres mir zu stressig war. Am Meisten Milch hab ich rausbekommen, wenn ich etwa eine Stunde nach dem Stillen gepumpt habe.

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Hallo Sabrina,

Meine Tochter ist am 29.01. (38+4) mit 3360g geboren. Ich hatte kaum bis eigentlich kein Kolostrum. Sie wurde gelb und nahm 10% ab, zusätzlich konnte sie ihre Temperatur sehr schlecht halten. Wir mussten zufüttern aber ganz explizit ohne Flasche, nämlich per Fingerfeeding, plus immer wieder anlegen und pumpen, so wie ihr alle drei Stunden. An Tag 6/7 kam dann endlich der Milcheinschuss, der sich gewaschen hat. Und ab da ging es mit dem Gewicht vorbildlich nach oben.
Zu Beginn hab ich mit der Pumpe auch kaum was aus den Brüsten bekommen, ein Baby kann einfach viel effektiver saugen, absolut nicht zu vergleichen.
Deine Brust sollte immer die erste Wahl sein und dann eben die Flasche, hier würde ich dir ehr zu einem Brustehrnährungsset raten, dass Kind kriegt abgepumpte Milch/Pre und deine Brust wird stimuliert. Trinkt dein Baby wirklich pro Mahlzeit 120-180 ml, find das ziemlich viel für ein 7 Tage altes Baby, eventuell ist die Öffnung deines Saugers zu groß und die Milch läuft einfach nur in das Kind rein?! Von Medela gibts gute Oder dr. Brown.
Definitiv würde ich mich auch nochmal an eine Stillberatung wenden und ein Gespräch mit deinem Mann suchen, Pre ist auch gut nur Muttermilch bleibt das beste, zu mal du ja gerne stillen möchtest.

Also viel viel kuscheln immer wieder anlegen, selber gut essen/trinken und raus mit dem Druck, das verursacht Stress und Stress kann die Milchproduktion hemmen.

Bearbeitet von Josefine812