Stillen - Ich komme mir dabei grade so komisch vor

Hi zusammen, mir ist heute Nacht beim Stillen meiner Maus was ziemlich blödes aufs Bett gekommen und hält mich seitdem wach.

Eigentlich will ich so lange stillen, wie es für uns passt und da Motte eine schlechte Esserin ist, ist es auch noch notwendig.
Ich stille soweit gerne, in jeder Situation oder Lebenslage.
Trotzdem ploppte heute Nacht beim Stillen der Gedanke auf - Was tue ich hier eigentlich grade? Warum machst du das noch, die Maus ist doch schon groß (wirkt rein äußerlich schon älter)?
Warum kann sie nicht einfach essen wie andere Kinder auch? Wie erkläre ich nach dem HO auf der Arbeit, dass ich immer noch so viel stille und dementsprechend abpumpen muss oder soll ich in einer Hau- Ruck Aktion komplett auf Pre umstellen, wenn ich arbeiten bin (bisher maximal 250ml wenn ich nicht da bin, Rest MuMi). Was denken die Leute, wenn ich so ein großes Kind stille (82cm,13kg,12M), dabei ist sie ja schon länger so groß, das einzige was sich "geändert" hat ist der Übergang vom Baby zum Kleinkind vor ein paar Tagen.

Versteht irgendwer was ich meine? Ging es wen ähnlich und wann hörte das wieder auf?

LG Ghost mit ❤️ 12 Monate

Bearbeitet von GhostSitter
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Hallo Ghost,

ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Meine Kleine ist etwas jünger als deine und eher klein und zart aber ich stelle mir auch oft die Frage, wie lange ich das machen möchte. Generell ertappe ich mich oft bei dem Gedanken, etwas „falsch“ zu machen, weil viele in meinem Freundeskreis gefühlt „alles“ anders handhaben.
Aber trotzdem, muss ich mich immer wieder besinnen und sagen: wichtig ist nur, dass es für mich und mein Baby (bzw. auch ein stückweit für den Rest der Familie) passt. Und dass ist auch das, was ich bei dir rauslese. Du machst dir hauptsächlich Gedanken, was andere von dir denken könnten oder? Geh nochmal tief in dich und frage dich, was DU willst. Wenn du tatsächlich weniger stillen oder ganz aufhören willst, dann tu das. Wenn du aber weiterstillen willst, dann ist auch das völlig in Ordnung- es ist dein Leben und dein Weg❤️

Liebe Grüße

PS: isst deine Kleine noch gar nichts? Unsere ist auch nicht so der Esser, allerdings kann ich durchaus mal einen Nachmittag oder so mit Essen überbrücken. Generell stillt unsere auswärts auch deutlich weniger, als zuhause. So umgehe ich nämlich auch Konfrontationen mit anderen;-)

Bearbeitet von arlia09
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Dem stimme ich 100%ig zu 😊👍

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Hi arlia, danke für deine liebe Nachricht.

Du hast natürlich recht und ich gebe im Normalfall nichts auf die Leute auf der Straße.
Ursächlich für dieses Gedankenkarussell ist die Sorge vor der Arbeit. Bis zu ihrem Geburtstag hatte ich ein Recht darauf zu stillen oder abzupumpen. Das ist nun weggefallen und meine Kollegen hatten vorher schon wenig Verständnis ( wir sind zu zweit im AD), außerdem weiß ich nicht, wie ich im Hochsommer Muttermilch im Auto transportieren soll, ohne das sie trotz Kühltasche schlecht wird 😅
Ich hatte halt die Hoffnung, das sie mit einem Jahr endlich so viel isst, dass wir tagsüber nicht mehr stillen müssen bzw. das sie auch Pte nähme, wenn ich da bin.
Am WE, im HO, an freien Tagen und im Urlaub Stille ich voll - dh die Milch wird ja auch nicht weniger und somit bin ich zum pumpen gezwungen.

LG Ghost

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Hallo
Ich glaube so Gedanken sind normal. Ich Stille mein 20 Monate alten kleinen noch nach Bedarf (wobei ich versuche ihn in der Öffentlichkeit wenig zu stillen weil mir die Blicke auch unangenehm sind). Gleichzeitig Stille ich seinen älteren Bruder mit 4 Jahren noch zum einschlafen. Ich bin also wirklich ein Langzeitstiller und ein so großes Kind (oder auch zwei gleichzeitig) zu stillen, dafür hat außer meinem Mann keiner Verständnis in meinem Umfeld weil es die Ausnahme ist. Ich kenne ein paar Frauen, die stillen ihre großen Kinder (also jenseits der 24 Monate) auch und niemand redet darüber laut.
Was ich damit sagen will: deine Maus ist jetzt 12 Monate und hier ist es gesellschaftlich nicht die norm und du stillst schon lange. Eigendlich ist es aber nichts unnnormales, nur halt hier bei uns. Wenn du stillen willst dann mach es, wenn es dich stört dann stelle um. Versuche aber vor allem dein Ding zu machen. Von außen wollen einem so viele Menschen sagen wie es angeblich richtig ist in deiner Haut steckst nur du.

LG Smartie

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Hi Smarties, danke für deine Nachricht.

Das Stillen an sich stört mich gar nicht, in der Öffentlichkeit geht es so, nach Möglichkeit nehm ich die Trage aber ursächlich für dieses Gedankenkarussell ist die Sorge vor der Arbeit. Bis zu ihrem Geburtstag hatte ich ein Recht darauf zu stillen oder abzupumpen. Das ist nun weggefallen und meine Kollegen hatten vorher schon wenig Verständnis ( wir sind in wechselnden Teams zu zweit im AD), außerdem weiß ich nicht, wie ich im Hochsommer Muttermilch im Auto transportieren soll, ohne das sie trotz Kühltasche schlecht wird 😅
Ich hatte halt die Hoffnung, das sie mit einem Jahr endlich so viel isst, dass wir tagsüber nicht mehr stillen müssen bzw. das sie auch Pte nähme, wenn ich da bin.
Am WE, im HO, an freien Tagen und im Urlaub Stille ich voll - dh die Milch wird ja auch nicht weniger und somit bin ich zum pumpen gezwungen.

LG Ghost

Bearbeitet von GhostSitter
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Ah ok, das macht es natürlich nochmal zu einem anderen Problem.
Mein jüngster ist natürlich schon größer und isst gut am Tisch. Bei den beiden Geschwistern war ich nach 1 Jahr wieder arbeiten, teilweise Nachtdienst etc. Da war ich dann bis zu 12 Stunden nicht da, und die brüste sehr gespannt, richtig Mist war dann wenn sie keine Lust zum stillen hatten wenn ich wieder kam. Die große hat wenn ich nicht da war pre getrunken, der mittlere hat einfach gewartet und es nachgeholt.
Bei der großen hatte ich viele Nachtdienst, da snicht stillen und ein entwicklungssxhubnund Zahnen sind sxhuld denke ich das sie mit 15 Monaten keine brust mehr wollte und nur noch Pre Milch.
Auf Arbeit abpumpen hätte ich auch nicht können. Ich hab es also so sein lassen, und mit spannenden brüsten leben müssen. Aber wie extrem das wied ist natürlich von person zu person untersxhiedlich .

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Dieselben Gedanken hatte ich auch rund um den 1. Geburtstag. Gefühlt stillen dann spätestens alle anderen ab und bei dem meisten klappt es ja auch ganz gut. Aber eben nur gefühlt. Wenn man nachfragt stillen dann doch noch einige weiter. Ich glaube das Hauptproblem dabei ist, dass Stillen in dem Alter meistens zu Hause stattfindet und deswegen wenig sichtbar ist. Daher fühlt man sich so alleine damit. Und deswegen hängt das auch niemand an die große Glocke.
Mir hat geholfen nochmal ein paar Podcasts dazu zu hören bzw. etwas zu lesen.
Wie schon geschrieben wurde: mach wie es für euch beide richtig ist. Wenn deine Tochter lieber stillt und du es schön findest - wiseo dann abstillen? Es würde wohl eh nicht funktionieren. Wenn das abpumpen nervt, dann still einfach nur wenn du da bist. Aber nicht weil die Kollegen das komisch finden 😉
Meine Tochter hat in dem Alter auch wenig gegessen und viel gestillt. Kurz danach ist das Essen mehr geworden und wir stillen idR jetzt noch in der Früh, wenn ich aus der Arbeit komme, abends und nachts
Übrigens mag ich das Wort „schlechte“ Esserin überhaupt nicht, das ist so negativ 😉 Als wäre es gut wenn man viel isst. Als Erwachsener findet das niemand mehr 😅 Für mich ist ein guter Esser jemand der auf seinen Körper hört und das können die Kleinen (sofern keine körperliche Einschränkung vorliegt). Vertrau darauf ❤️ wenn deine Tochter so weit ist, wird sie essen 😉 und du kannst dann trotzdem noch weiterstillen 😅😉

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Ich hab 18 Monate gestillt. Mein Kind war auch recht groß, ich war die erste im Freundeskreis und die Kinder der anderen haben sich gefühlt fast alle mit 12 Monaten selbst abgestillt. Ich hab mir 12 Monaten allerdings nicht mehr so regelmäßig gestillt,bzw. War nur einen halben Tag die Woche arbeiten. Da habe ich dann nach der Arbeit gestillt und musste nicht pumpen. Gesprochen habe ich zu dem Zeitpunkt nur mit den Freunden von denen ich mir sicher war, dass sie das ähnlich sehen wie ich und bei allen anderen (erst recht fremde oder Kollegen) hab ich gar nicht von mir aus drüber geredet und ansonsten, wenn die Frage kam "aber du stillst doch nicht mehr" das ganze abgenickt. Wollte nicht mit irgendwem, den mein Leben nichts angeht diskutieren. Wer heute fragt wie lange ich Nummer eins gestillt hab bekommt ein ehrliches 18 Monate zu hören.

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Ich habe meinen Kleinen 19 Monate gestillt und habe wirklich nicht einen einzigen blöden Kommentar bekommen, wenn ich davon erzählt habe.
Ich kam mir auch mal komisch vor, aber dann habe ich darüber nachgedacht, dass ich mit Überzeugung so lange gestillt habe. Warum nicht dazu stehen?
Und dein Kind ist ja noch einige Monate jünger, das mit dem Essen kommt bald von allein, erst recht, wenn Du arbeiten bist und jemand anderes aufpasst.
Meine Große habe ich auch schon 13 Monate gestillt und da habe ich hinterher bereut so „früh“ abgestillt zu haben. Sie war damals einfach noch nicht bereit dazu und ich auch nicht. Deshalb habe ich meinem Sohn mehr Zeit gegeben.
Bei meinem Sohn fühlte sich das Abstillen ganz anders an, da waren wir beide bereit dazu.

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Hallo,
meine Tochter hat mit 13 Monaten auch noch fast nichts gegessen. Das hat sich dann aber rasant geändert und mit 14-15 Monaten hat sie dann bereits ganz normal am Familientisch mitgegessen. Ich habe trotzdem weiter gestillt, das hat total gut geklappt, trotz Arbeit und Kita. Ich erzähle allerdings auf der Arbeit nicht, dass ich jetzt mit 20 Monaten immer noch stille (und auch nicht vorhabe in nächster Zeit abzustillen). Selbst im Freundeskreis hänge ich es bei bestimmten Freunden nicht an die große Glocke. Wenn mich jemand fragt, dann sage ich natürlich wie es ist aber ich spreche nicht vom mir aus darüber.

Arbeitest du denn direkt Vollzeit ab jetzt? Wie wird denn dein Kind in der Zeit betreut? Wie ich rauslese, hast du bisher auch schon gearbeitet? Und Milch abgepumpt und nach Hause gefahren?

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Hi Havaneser, danke für deine Nachricht.

Das Stillen an sich stört mich gar nicht, in der Öffentlichkeit geht es so, nach Möglichkeit nehm ich die Trage aber ursächlich für dieses Gedankenkarussell ist die Sorge vor der Arbeit. Bis zu ihrem Geburtstag hatte ich ein Recht darauf zu stillen oder abzupumpen. Das ist nun weggefallen und meine Kollegen hatten vorher schon wenig Verständnis ( wir sind in wechselnden Teams zu zweit im AD), außerdem weiß ich nicht, wie ich im Hochsommer Muttermilch im Auto transportieren soll, ohne das sie trotz Kühltasche schlecht wird 😅
Ich hatte halt die Hoffnung, das sie mit einem Jahr endlich so viel isst, dass wir tagsüber nicht mehr stillen müssen bzw. das sie auch Pte nähme, wenn ich da bin.
Am WE, im HO, an freien Tagen und im Urlaub Stille ich voll - dh die Milch wird ja auch nicht weniger und somit bin ich zum pumpen gezwungen.
Dabei habe ich mit 30h/ Woche entweder die Wahl zwischen 5x6h = 1x pumpen, wenns gut klappt oder 4x7,5h = 2x pumpen
Was jeweils im Auto stattfinden müsste und für meine Kollegen auch nicht so toll ist.
Momentan hat mein Mann EZ, ab Sommer geht sie zur TaMu.

LG Ghost

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I feel you, aber mein Kind ist sogar noch älter.

Ich wurde letzte Woche auf der Arbeit gefragt, ob ich noch stille und ich habe tatsächlich gelogen und „nein“ gesagt 😒

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Die WHO empfiehlt ja sogar 2 Jahre lang zu stillen. Es ist eigentlich was ganz natürliches, es ist unfassbar schade, dass in der heutigen Gesellschaft so viele "komisch" darauf reagieren. Ich finde es auch immer wieder erschreckend, was für dumme Kommentare man teilweise online darüber liest. #gruebel

Ich werde auch stillen, solang es für uns beide passt. Ich denke das ist das wichtigste. Die Stillbeziehung zwischen euch muss stimmen, was andere denken, ist doch eigentlich egal. :-)