Zufüttern mit 2 Wochen

Hallo,

ich habe ein sehr saugschwaches Baby. Es ist genug Muttermilch vorhanden, er wird korrekt angelegt und schafft es auch, 3 Minuten stark zu saugen (von Stillberaterin bestätigt). Nach diesen 3 Minuten schläft er ein und nuckelt nur noch unproduktiv. Zungenbändchen ist in Ordnung.

Nachdem er nicht an Gewicht zugenommen hat, habe ich nun begonnen, nach jeder Stillmahlzeit 30 ml mit der Flasche zuzufüttern (teilweise pumpe ich ab, teilweise Pre-Nahrung). Das tut mir sehr leid, da ich bereits jetzt, nach wenigen Tagen, merke, wie die Brust immer noch uninteressanter wird. Ich denke, es läuft auf vollkommene Flaschenernährung heraus.

Hat/hatte jemand ein ähnliches Problem und das Baby zum produktiveren Saugen animieren können? Wie?? Ich streichle, kitzle ihn, wechsle die Brüste und massiere, um den Milchfluss anzuregen. Ich muss dazu sagen, er schläft prinzipiell sehr viel und muss zum Essen oft geweckt werden. Die erste Woche hat er fast ununterbrochen geschrien (vielleicht aus Hunger?), das ist nun besser.

Ich habe versucht, mit dem Löffel zuzufüttern, aber das war bei 10 Mahlzeiten pro Tag nicht machbar.

Danke für Tipps!

1

Kennst du das Brusternährungsset? Ich habe keine persönliche Erfahrung damit, habe aber schon von vielen gehört, die ähnlich wie du früh zufüttern mussten und damit sehr gute Erfahrungen gemacht haben.

2

Trinkt er an der Flasche tatsächlich effektiver?
Wie besorgniserregend ist die fehlende Zunahme (also ist da noch Spielraum, oder schon allerhöchste Eisenbahn?)
Wir hatten hier auch so ein immer einschlafendes trinkschwaches Baby. Ich hatte dann auch angefangen zuzufüttern, aber an der Flasche hat er auch nicht besser getrunken als an der Brust. Ich habe dann mit einer Stillberaterin zusammen beschlossen, dass es keinen Sinn macht zuzufüttern, weil es im dümmsten Fall halt aufs Abstillen ausläuft. Sie hat mir dann den Tipp gegeben Muttermilch-Sahne mit dem Löffel zu geben. Hier pumpt man Milch ab und schöpft das Fett was sich oben absetzt ab und gibt es mit einem Löffel. Außerdem habe ich einfach unfassbar oft angelegt. Nach einer Brust gewickelt, damit er wach wird etc. Letztlich haben wir 6 Monate voll und insgesamt 16 Monate gestillt. Ein zierliches Kind war und ist er bis heute, aber alles im Rahmen. Ich würde eine Stillberaterin kontaktieren, falls du das Stillen noch nicjt aufgeben möchtest.

5

Herzlichen Dank für deine Rückmeldung!

Das Gewicht ist seit der Entlassung aus dem Krankenhaus unverändert (minimal geringer und das bereitet mir große Sorgen- 3290 Gramm). Die Hebamme meinte, er bräuchte Kraft für das Trinken und die bekäme er nur durch Zufüttern. An der Flasche saugt er viel besser und schneller, er schläft dabei auch nicht ein. Es wundert mich, da meine Brust optimal für das Stillen geeignet wäre. Vielleicht ist er wirklich einfach zu schwach, um das Vakuum zu erzeugen.

Darf ich fragen, wie lange es gedauert hat, bis durch das Daueranlegen eine Verbesserung eingetreten ist?

6

Dann ist das anders als bei uns. Da brachte wie gesagt die Flasche keine Verbesserung.
Die Gewichtszunahme wurde bei uns sehr schnell besser (anders wäre uns wohl der Kinderarzt auf die Barrikaden gegangen, weil wir ja gegen seinen Rat mit Begleitung der Stillberatung das Zufüttern weggelassen haben). So 4 Wochen nachdem wir das erste mal zur Beratung waren (da muss er ungefähr 4 Wochen alt gewesen sein), war er dann viel kräftiger und wir hatten den Dreh wie oft ich ihn anlegen muss raus. Da muss er dann so ungefähr 8 Wochen alt gewesen sein.

3

Ich hab auch ab der 3. Woche zugefüttert, weil der kleine nixjt zunahm . Seitdem bekommt er eine Flasche premilch jeden Abend mit 90ml. 60-70ml trinkt er.
Seit er nicht mehr gelb ist, nimmt er zu. Vorher trotz viel trinkens gar nicht.
Ich kann mir vorstellen, dass die Müdigkeit kommt, weil sie ja alle immer n bisschen Gelb sind und noch schwächeln anfangs. Bei meinen dreien war das jedes Mal so. Dieses kurze trinken kenn ich von meinem 1. Kind, der nahm auch nie zu, ist bis heute (er ist 14) sehr dünn (aber riesig ) und isst nicht viel . Das war quasi von Geburt an so, dass man sich Gedanken machte. Letztlich ist aber alles bestens

4

Herzlichen Dank für deine Rückmeldung! Ich hatte auch an Gelbsucht gedacht, aber die hat er laut Test nicht.

Die Geburt wurde 10 Tage vor Termin eingeleitet (Blasensprung ohne Wehen). Er hatte bei der Geburt 3510 Gramm, abgenommen bis auf 3290 Gramm.

Darf ich fragen, wie du das mit dem schlechten Trinken bei deinem ersten Kind gemacht hast? Mein Mann und ich sind beide sehr schlank (schon immer gewesen), ich bin mir also bewusst, dass unser Sohn auch eher schlanker sein wird, fürchte aber, dass er durch die Trinkschwäche trotzdem nicht genug zunimmt.

7

Beim 1. hab ich alle 4 Std gefüttert die ersten Wochen . Dauerte ewig bis er zunahm , kam auch 3 Woche. Zu früh per KS. Nach nem halben Jahr wurde ich entspannter und hab ihn einfach gefüttert wenn er wollte, die Zunahme war immer stetig und wenig.

8

Hallo,

Ich kenne die Situation nur zu gut.

Erster Tipp: bitte wende dich an eine Stillberaterin, wenn du stillen möchtest.

Wir haben auch sehr früh zufüttern müssen. Allerdings habe ich es mit einer Sonde und Spritze gemacht. Ist günstiger… Die Sonde habe ich dann immer in den Mundwinkel gelegt, wenn sie am trinken war. Mit der Zunahme hat sie auch wesentlich besser getrunken. Ich würde auf jeden Fall die Flasche weglassen, wenn du langfristig stillen möchtest. Wir haben auch sowohl Pre als auch MM zugefüttert. Sie ist nun 11 Wochen alt und ich füttere noch 3x am Tag 30 ml zu. Ab nächster Woche versuchen wir nichts mehr zusätzlich zu geben. Es war ein langer und anstrengender Weg. Jedes Mal die Milch erwärmen und die Sonde aufziehen kostet auch Zeit, aber für mich hat es sich gelohnt. Am Anfang habe ich gesagt, wenn das so weiter geht, mache ich das maximal 6 Wochen mit, aber mit jeder Woche konnten wir die Menge reduzieren, was motiviert hat :)

Wir waren zwischendurch bei 8x 40-50ml.

Meine Maus ist immer noch sehr zierlich, aber sowohl Hebamme, Stillberaterin als auch KiA sagen, es gibt auch zierliche Kinder.

Ich hoffe, das hilft dir.

9

Herzlichen Dank für deine Rückmeldung! Ich bewundere dein Durchhaltevermögen. Mir geht es heute gar nicht gut und ich bin stark am Zweifeln. Es macht mir Mut, dass deine Tochter mit der Zunahme wesentlich besser getrunken hat.

Ich bin nicht in Deutschland, es gibt zwar Stillberatung hier, aber die wird von Hebammen mitgemacht. Sie hat mir geraten mit der Flasche zuzufüttern, bis er mehr Kraft hat. Sie meint Saugverwirrung sei sehr selten…

Ich werde mich nach einer Alternative zur Flasche umsehen!

12

Der Vorteil mit der Sonde oder Brusternährungsset ist, dass deine Brust weiterhin angeregt wird.

Glaub mir, ich habe auch die ein oder andere Träne verdrückt.

Schau mal bei La Leche Liga. Ich meine, die bieten auch telefonische Stillberatung an und es ist ehrenamtlich.

Sobald die Kleinen wacher sind, trinken sie auch besser. Ich fand es am Anfang so anstrengend, so zum trinken zu motivieren. Habe sie auch alle 3 Stunden wecken müssen, sonst hätte sie glaube gar nichts getrunken. Mittlerweile stille ich nach Bedarf.

weitere Kommentare laden
10

Ich würde tatsächlich von Flasche geben abraten, sofern Du stillen möchtest.

Uns wurde mit 4 Wochen zum zufüttern geraten. Naiv und in Sorge wie ich war habe ich auf die Kinderärztin gehört. Was soll ich sagen.. es war der Anfang vom Ende. Ich pumpstille aktuell noch, aber ich hasse es und die Milch reicht seit ca einem Monat auch nicht mehr für 100%. Ich hab mir gesagt, sofern ich durchhalte, dann maximal bis zum 6. Monat. Der ist nächste Woche... Ich bin froh wenn die Woche rum ist und gleichzeitig immer noch so unendlich traurig darüber. Und auch, dass ich es trotz mehrmaliger nerven- und zeitaufwändigen Versuchen nicht wieder geschafft habe zu stillen...

Könnte ich die Zeit zurück drehen, würde ich mir ein Brusternährungsset holen und es damit versuchen.

Vielleicht kommst Du ja auch im Ausland an eins ran und probierst das, bevor Du tatsächlich die Flasche nimmst.

11

Herzlichen Dank für deinen Erfahrungsbericht !

Ich kann das sehr gut nachvollziehen und fürchte mich genau davor!

Beim Brusternährungsset pumpt man aber auch ab, oder? Oder meinst du, du hättest es mit Kunstnahrung verwendet?

16

Genau. Man pumpt auch ab. Aber idealerweise nicht dauerhaft, sondern bis das Baby besser trinkt an der Brust.

Am Anfang war das pumpen auch ok für mich, aber je länger in öfter ich dann ran musste umso mehr hat es mich gestresst und genervt.

Also wenn es klappt nutzt man es eine Zeit und kann dann davon weg. Dadurch, dass das Baby bei zeitgleich an der Brust saugt, fördert man die Milchbildung zeitgleich.

Natürlich ist es keine Garantie. Aber ich bereue es, dass ich das nicht probiert habe..

weitere Kommentare laden
19

Ich würde dem Kind immer die Brust anbieten und wenn es eingeschlafen ist abpumpen. Irgendwann wird das Kind es von alleine schaffen und ich würde mich Schwarz ärgern wenn ich bis dahin eine Abstillspirale in Gang gesetzt habe.